Likörfläschchen für Myceltransport

In dieser Rubrik könnt ihr Informationen zu Bezugsquellen von Hilfs- und Zuchtmittel weitergeben.

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w_ciossek
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Likörfläschchen für Myceltransport

Beitrag von w_ciossek » Mittwoch, 17. Februar 2010 11:37

Hallo Pilzfreunde,
Ich überlege mir schon seit langem, wie man Mycel kostengünstig und sicher verschicken kann. Bei bestellten mit Agar gefüllten Plastikbeutelchen hatte ich oft Kontaminationen. Ebenso hatte ich oft Impfdübel erhalten, wo anstatt Mycel Schimmel herauswuchs. Selbst Pilzbrut kam bei mir oft mit kleinen Schimmelstellen an. Der Nachteil von Plastiktüten ist, daß beimpftes Material noch einmal Luftkontakt hat, wenn es in nicht ausreichend sterile Plastiktüten kommt. Bei Pilzbrut ist das auch nicht anders. Direkt beimpfte Agarplatten in Petrischalen sind teuer und das Glas kann beim Transport leicht brechen. Kleine Petrischalen (6 cm Durchmesser) eignen sich zwar hier besser, jedoch sind sie schwer erhältlich und auch nicht sehr billig ( 2.50 Euro das Stück). Glasküvetten oder kleine Reagenzgläser brechen sehr leicht. Mycelspritzen sind auch riskant, hier kann der Inhalt kontaminiert sein oder kontaminert über den Verschluß, der sich beim Transport auch lösen kann.
Jetzt habe ich kleine Likörfläschchen entdeckt, die billig zu haben sind und ausreichende Glaswandstärke besitzen, so daß sie sicher beim Empfänger ankommen. Leider trinke ich keinen Alkohol, so daß ich den Likör zu meinen Essig kippen muß. Für 99 Cent bekomme ich vier Fläschchen bei Kaufland. Da die Flaschen einen zylindrischen Bauch haben und einen dünneren Hals, so kann man den Agar in waagerechter Lage der Flaschen erstarren lassen, also nicht schräge wie in Reagenzgläsern oder Glasküvetten. Obendrein haben sie einen Schraubverschluß, wo man eine Alufolie beim sterilisieren dazwischen schieben kann.
Ich werde demnächst einmal probieren, wie gut Likörfläschchen per Post in Versandtaschen sich transportieren lassen und wie gut hierbei das Mycel beim Empfänger ankommt.

Gruß Wolfgang
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Re: Likörfläschchen für Myceltransport

Beitrag von Mycelio » Mittwoch, 17. Februar 2010 12:36

Hallo Wolfgang,

habe schon öfter Mycel auf Agar in Plastikpetrischalen bekommen. Die brechen nicht und sind sehr flach und billig, meiner Meinung nach ideal zum Verschicken. Die kleinen Glasflaschen sind ja doch etwas dicker.

Grüße, Carsten
w_ciossek
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Re: Likörfläschchen für Myceltransport

Beitrag von w_ciossek » Mittwoch, 17. Februar 2010 13:07

Hallo Mycelio,
Ich hatte auch einmal von einen Biologen beimpfte Plastikpetrischalen bekommen. Man muß sie sofort verwenden, denn nach einen Monat zeigten sich bei vielen schon Kontaminationen. Mein Biologe arbeitet in einen gut ausgestatteten Labor einer Forschungseinrichtung unter sehr sterilen Bedingungen. Für zu Hause denke ich, sind sie in Bezug auf Sterilität etwas schwieriger zu handhaben, als Glasgefäße. Ich sterilisiere den Agar mitsamt der Glaspetrischale, die man ja immer wieder verwenden kann. Bei Plastikpetrischalen muß man Agar Agar aufkochen, dann Sterilisieren und dann in die Schalen umgießen. Beim Umgießen erhöht sich schon wieder das Kontaminationsrisiko. Danach muß die Schale wieder zum Beimpfen geöffnet werden. Selbst bei sterilisierten Glaspetrischalen habe ich gelegentlich noch Kontaminationen, die sich erst nach einigen Monaten zeigen. Ich versuche also den Luftkontakt möglichst zu minimieren, denn ich denke, daß bei Plastikbehältern wie Tütchen, Plastikpetrischalen etc. zu viele Schritte vorhanden sind, wo ein Kontaminationsrisiko auftritt.

Gruß Wolfgang
Dr.DooM
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Re: Likörfläschchen für Myceltransport

Beitrag von Dr.DooM » Mittwoch, 17. Februar 2010 13:52

Diese einweg petris die carsten beschreibt sind gut geeignet und billig 6-10 cent pro stück.
ich habe mir im Labor eppis (eppendorf hütchen) mit schräg-agar angesetzt, das geht auch super. aber bei beiden varianten zahlt man 1.45 porto. deshalb wären zahnstocher oder durchwachsenes getreide im zip-beutel besser das geht auch als standartbrief. ich hab mir mal welche aus pet gekauft, die kann ich autoklavieren, sind aber schwer zu bekommen..

ja und das mit den kontis lässt sich nie zu 100% vermeiden, milben kommen fast überall hin und übertragen aspergillus sporen..(selbst durch parafilm).
wenn die konti nicht zu schlimm ist kann man das mycel kurz in 3% H202 tauchen und ein paar mal umimpfen..

gruß hauke
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