Mycel von essbaren Zuchtpilzen tauschen

In dieser Rubrik könnt ihr Informationen zu Bezugsquellen von Hilfs- und Zuchtmittel weitergeben.

Moderator: Mycelio

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sajatdv
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Mycel von essbaren Zuchtpilzen tauschen

Beitrag von sajatdv » Dienstag, 26. Oktober 2010 11:35

Hallo,
möchte mich kurz als "Neuer" vorstellen. Heiße Toni, bin 53 Jahre alt, Oldenburger und war früher einmal als Hygienefachpfleger tätig. Daher sind die Prinzipien der Asepsis mir nicht unbekannt. Pilzzuchtmäßig bin ich ein Wiedereinsteiger. Weil ich nichts dem Zufall überlassen möchte, bin ich ein Fan von sterilen Zuchtmetoden.

Um mir erst Mal einige Grundlagen zu verschaffen habe ich zunächst u. a. in diesem Forum einiges zum Thema Pilzzucht gelesen. Danach habe ich mit Austern- und Kräuterseitlingen sowie mit Stockschwämmchen experimentiert. Ich habe Mycel aus Sporenabdrücken gewonnen und selektiert, die drei Pilzarten geclont und deren Mycel selektiert, davon in mehrerlei Arten Flüssigmycel hergestellt und damit Körnerbrut beimpft. Diese habe ich dann Grain-to-Grain vermehrt. Das hat alles recht ordentlich geklappt.
Die drei o. g. Pilzarten habe ich dann auf geeignetes Substrat (Stroh, Holz, Kaffeesatz usw.) gebracht. Da ich erst seit 2 Monaten wieder pilzlich aktiv bin, sind bisher nur Kräuterseitlingen erntereif geworden. Alles andere wächst noch bei mir im Hause und in meinem Gewächshaus (Strohballen) vor sich hin. Der Zuchterfolgt steht also bei zwei Arten noch aus. Bin aber zuversichtlich.

Meine Selbstbauimpfbox und meine beiden Schnellkochtöpfe haben mir sauberes Arbeiten ermöglicht. Hardwaremäßig baue ich gerade eine clean-bench mit einem H14-HEPA-Filter und lasse mir ein 50l-Edelstahlbierfass als großen Dampfdruckkessel herrichten.

Habe auch einige Rückschläge erlebt. Beispielsweise hatte ich Strohpellets eingesetzt, auf denen - trotz Beachtung aller Wachstumsfaktoren - sogar keine Austernseitlinge wachsen wollte. Entgegen den Beteuerungen des Verkäufers und den Angaben auf der Verpackung muß da Chemie im Spiel gewesen sein.

Doch nun zu meinem Anliegen:
Ich möchte meine Aktivitäten durch weitere essbare Edelpilzsorten erweitern. Wer hat kontaminationsfreies Pilzmycel von Peppino, PomPom, Limonenseitling, Flamingos oder einem anderen essbaren Zuchtpilz im Tausch gegen sterilisierbare Vernichtungsleutel (30x50cm) oder ein paar qm blauem Tyvek anzubieten? Würde auch mit etwas Geduld vollständig bewachsene Petrischalen mit Mycel der drei o. g. Pilzarten in Aussicht stellen können. Sonst hätte ich noch Glucose-Flümy der drei Arten im Tauschangebot.

Lasst Euch wegen dem vielen Text nicht schrecken: Tauschen geht bei mir ohne viele Worte!

Lieben Gruß

Toni
blubb0211
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Re: Mycel von essbaren Zuchtpilzen tauschen

Beitrag von blubb0211 » Dienstag, 26. Oktober 2010 14:22

Willkommen im Forum :-) Klingt ja schon mal gut, was du innerhalb von 2 Monaten alles schon gemacht hast ;-)
Bezüglich der Myzelien kann ich dir einiges anbieten, jedoch hab ich meine Myzelien alle in Glaspetris. Ich könnte sie dir in Spritzen ziehen,
kann dann aber nicht garantieren, dass sie 1. nicht auslaufen beim verschicken, und 2. kontifrei sind.
Ich kann dir folgende Pilze anbieten: Igel (Pompom), Nameko, Samtfussrübling, Stockschwämmchen, Shiitake, Schopftintling, Riesenträuschling, Shimeji, Pioppino (Beim Pioppino weiss ich nicht, wie Vital der Stamm noch ist, denn ich musste ihn schon 2 mal "wiederbeleben", und der Pilz hat den Winter auf meinem Balkon verbracht...)
Was sind denn Vernichtungsbeutel?

Viele Grüsse

Fabian
Dr. Dr. med. Petrischalenreiniger
sajatdv
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Re: Mycel von essbaren Zuchtpilzen tauschen

Beitrag von sajatdv » Mittwoch, 27. Oktober 2010 00:14

Hi Fabian,
wegen dem Transportmedium könnte man sicherlich eine bruchsichere Lösung finden. Beispielsweise könntest Du einige Körner gekochten Roggen in einer kleinen HDPE-Tüte im Dampfkochtopf sterilisieren und diese paar Körner beimpfen. Diese Roggentütchen lassen sich sicher gut verschicken. Noch leichter wäre ein Sporenabdruckbriefchen.

Vielleicht hat ja jemand eine noch bessere Transportidee?!

Vernichtungsbeutel sind übrigens auch aus HDPE. Sie können 131 Grad Celsius vertragen und deshalb im DKT autoklaviert werden. Die Tüten heißen so, weil damit in Laboren die benutzten Biomaterialien zuerst dampfsterilisiert und dann dem Hausmüll zugefügt werden. Bei der Sterilisation werden die Mikoorganismen vernichtet; daher der Name, und der Laborkunststoff aus LDPE oder Polystyrol (Einmalpetrischalen) schrumpft zusammen. Nicht jedoch der sog. Vernichtungsbeutel.
Ich benutze diese Beutel entweder für die Substratsterilisation oder wenn ich ca. 2 kg Roggenbrut in einem Gebinde sterilisieren möchte. Für kleine Mengen benutze ich HDPE-Vernichtungsbeutel mit nur 1 l Volumen.

Gruß

Toni
blubb0211
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Re: Mycel von essbaren Zuchtpilzen tauschen

Beitrag von blubb0211 » Mittwoch, 27. Oktober 2010 11:23

hmmmmm das könnte ich probieren, aber dann müsstest du noch etwas warten, bis die körner durchwachsen sind. an welchen arten wärst du denn interessiert?
Dr. Dr. med. Petrischalenreiniger
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Re: Mycel von essbaren Zuchtpilzen tauschen

Beitrag von Reblaus » Mittwoch, 27. Oktober 2010 16:38

Hallo,

Flamingo und Zitrone könntest Du von mir haben. Ich kann Dir Schrägagar in 50 ml Falcons fertig machen. Würde 1 bis 2 Wochen dauern.

Gruß

Reblaus
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Re: Mycel von essbaren Zuchtpilzen tauschen

Beitrag von Mycelio » Montag, 08. November 2010 19:53

Hallo,

der letzte Beitrag wurde hierhin verschoben:
Welches Brutsubstrat für Dungzersetzer?

Gruß, Carsten
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