geeignete Dampfdruckkochtöpfe

In dieser Rubrik könnt ihr Informationen zu Bezugsquellen von Hilfs- und Zuchtmittel weitergeben.

Moderator: Mycelio

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Dontmesswiththeoyster
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geeignete Dampfdruckkochtöpfe

Beitrag von Dontmesswiththeoyster » Dienstag, 04. Oktober 2016 17:36

Hallo allesamt,

Ich möchte mir einen Dampfdruckkochtopf zur Sterilisation zulegen. Allerdings habe ich bisher noch keinen DDKT gefunden der die erforderlichen 121°C erzeugen kann um auch Sporen kleinzubekommen. Typische Werte die ich gefunden habe waren so bei 117°C (die teureren so bis 119°C). Würden die 117°C-DDKT auch ausreichen? Könnt ihr mir ein paar Modelle empfehlen?

Ich möchte erwähnen, dass ich einen DDKT und keinen Autoklaven suche.

Vielen Dank schonmal für die Vorschläge!

Lg
Dontmesswiththeoyster
Ständerpilz
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Re: geeignete Dampfdruckkochtöpfe

Beitrag von Ständerpilz » Dienstag, 04. Oktober 2016 18:05

Hallo,

hast du mal im Forum geguckt? Es wurden ja schon öfter mal welche vorgeschlagen. Ich persönlich wüsste keinen Hersteller, der 121°C garantiert, habe aber mit meinem kleinen DDKT bisher kein Problem gehabt. Das Autoklavierband verfärbt sich auch. Flüssigmedium für Petrischalen tyndallisiere ich, da der Erlenmeyerkolben nicht in den DDKT passt.

Ich frage mal andersherum: Was ist dir wichtig (neben der Temperatur)? Muss es extrem preisgünstig sein oder legst du Wert auf einen möglichst großen Topf?

Ein einfacher Autoklav wie der All-American Pressure Cooker macht aber schon Sinn in der Pilzzucht, allein schon wegen des größeren Volumens und der sicher erreichten Temperatur. Solche oder ähnliche gibt es auch schon mal gebraucht.

Grüße

Oliver
Dontmesswiththeoyster
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Re: geeignete Dampfdruckkochtöpfe

Beitrag von Dontmesswiththeoyster » Mittwoch, 05. Oktober 2016 10:42

Hallo,

Danke für die schnelle Antwort! Ja ich habe schon die Suchfunktion benutzt. In den meisten Artikeln wird ein Billigmodell getestet oder die Meinung dazu angefragt und immer lief es darauf hinaus, dass das Model als untauglich befunden wurde :-). In den anderen Threads wurden DDKT oder Autoklaven von All American oder Melag diskutiert (Die zwar super funktionieren aber auch einiges kosten). Zu der Frage was mir wichtig ist:

Bisher habe ich vorallem unsteril gearbeitet (Pasteurisieren von Strohpellets/Buchenbriketts und mit größer Menge Myzel animpfen; Myzel in einer 50 L Kiste nach und nach aufschichten mit pasteurisiertem Material). Die ersten paar Monate hatte ich auch guten Erfolg damit, aber nach und nach haben sich immer mehr Kontis (va. grüner Schimmel) breit gemacht - speziell bei meinen Klonierungsversuchen. Jetzt habe ich in meinem Pilzraum jeden Centimeter mit 70%-Isoprop/Ethenol-Mischung gereinigt, einen HEPA+Aktivkohle+UV/Katalysator-Luftreiniger zugelegt und eine HEPA-Kiste gebaut, damit ich anfangen kann steril zu züchten. Ich traue meinem uralten DDKT den ich letztes Jahr erworben hatte nicht wirklich und wollte mir jetzt ein solides Gerät zulegen. Dieser DDKT soll vorallem dazu verwendet werden um feste Substrate und später auch gefüllte Petris zu sterilisieren. Für mein Besteck benutze ich einen Heißluftautoklaven den ich sehr günstig letztes Jahr ersteigert hatte oder ich erhitze es bis zur Rotglut. Der DDKT muss kein riesen Volumen besitzen - so 6 -12 L reichen mir da vorerst völlig aus. Bei Möglichkeit sollte er für unter 100 Euro zu haben sein (mehr gibt ein Studentenbudget nicht her :-)). Daher ist ein All American (vorerst) keine Option, da sogar die gebrauchten Teile weitaus mehr kosten (zumindest bei denen die ich bisher gesehen habe). Im Moment habe ich ein Auge auf den "Tefal P25307 Secure 5 Neo Schnellkochtopf 22 cm, 6 L oder 8L" geworfen. Tefal gibt aber nur eine Temperatur von 117°C in der Intensivstufe an. Wenn diese Temperatur auch ausreichen würde um mein Substrat steril zu bekommen, dann würde mir das vollkommen reichen. Ansonsten müsste es ein DDKT mit höherer Temperatur sein. Gibt es da für mich Optionen oder sind meine Vorstellungen da zu utopisch (va. was den Preis angeht)?

Nebenbei: Wie gut funktioniert die Tyndallisierung von dem Agarmedium bei dir? Wie sieht es mit der Konti-Quote aus?

Viele Grüße
Julius
Ständerpilz
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Re: geeignete Dampfdruckkochtöpfe

Beitrag von Ständerpilz » Mittwoch, 05. Oktober 2016 13:21

Hallo Julius,
Dontmesswiththeoyster hat geschrieben:Jetzt habe ich in meinem Pilzraum jeden Centimeter mit 70%-Isoprop/Ethenol-Mischung gereinigt, einen HEPA+Aktivkohle+UV/Katalysator-Luftreiniger zugelegt und eine HEPA-Kiste gebaut, damit ich anfangen kann steril zu züchten.
:shock:
Du hast also einen eigenen Pilzraum, einen HEPA-Filter etc und willst einen DDKT verwenden? Ich weiß ja nicht, wie deine Amibitionen sind, aber das klingt ja schon danach, als wolltest du mehr als nur mal ein paar Fruchtkörper haben wollen. Für mich schreit das schon nach einem richtigen Autoklaven.

In meinen DDKT passt nicht viel rein. Ich habe extra neue Gläser gekauft, damit da drei Gläser pro Durchgang rein passen. Also kann ich da nur die Körnerbrut sterilisieren. Wenn ich 30 Gläser sterilisieren will, dann dauert das etliche Stunden.

Es gibt sogar Pilzzüchter, die sich einen richtig großen Autoklaven besorgt haben, mit dem man riesige Mengen autoklavieren kann. Da kann man dann etliche Substratsäcke autoklavieren. Aber okay, das ist auch für mich deutlich zu groß. :lol:
Tefal gibt aber nur eine Temperatur von 117°C in der Intensivstufe an. Wenn diese Temperatur auch ausreichen würde um mein Substrat steril zu bekommen, dann würde mir das vollkommen reichen. Ansonsten müsste es ein DDKT mit höherer Temperatur sein. Gibt es da für mich Optionen oder sind meine Vorstellungen da zu utopisch (va. was den Preis angeht)?
Die Frage ist, ob den Herstellerangaben da überhaupt zu trauen ist. Ich habe schon Druck-/Temperatur-Kombinationen gesehen, die schlicht nicht möglich sind. Andererseits hatte ich selbst noch nie ein Problem mit der Sterilisation von Medium oder Körnerbrut. Wichtiger sind da andere Dinge, wie z. B. dass man die Luft wirklich komplett entweichen lässt. Wenn du dir keinen Autoklaven zulegen möchtest, dann könnte man noch darüber nachdenken, eine Feder beim DDKT auszutauschen. Das Problem ist nur, so eine Feder zu kriegen, die dann auch genau den richtigen Druck ermöglicht.
Nebenbei: Wie gut funktioniert die Tyndallisierung von dem Agarmedium bei dir? Wie sieht es mit der Konti-Quote aus?
Sehr gut. Kontiquote ist niedrig, wenn auch nicht sehr niedrig. Und wenn da was kontaminiert, dann liegt es eher daran, dass ich komplett ohne HEPA-Filter oder Impfbank arbeite. Kaum zu glauben, aber ich gieße meine Petris entweder in der Küche auf dem Cerankochfeld oder auf dem Klodeckel im Bad. :mrgreen:

Ich denke, es wäre am besten, sich einen gebrauchten Autoklaven zu besorgen, der wesentlich größer als ein DDKT ist. Das ist auf lange Sicht einfach sinnvoller. Ob neu oder gebraucht.

Der All-American hat viele Vor- aber auch Nachteile und es gibt ihn in x verschiedenen Ausführungen: von klein bis groß, mit oder ohne eingebaute Hitzequelle. Vorteil ist z. B. dass man da keine Dichtungen braucht (Verschleißteil!). Nachteile sind, dass man ihn wahrscheinlich selbst importieren muss und dass die eingebaute Hitzequelle nicht für 230V, sondern für 110V ausgelegt ist, also umgebaut werden muss.

Darf ich fragen, was du studierst und woher du kommst?

Grüße

Oliver
Dontmesswiththeoyster
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Re: geeignete Dampfdruckkochtöpfe

Beitrag von Dontmesswiththeoyster » Donnerstag, 06. Oktober 2016 09:37

Hallo Oliver,
Du hast also einen eigenen Pilzraum, einen HEPA-Filter etc und willst einen DDKT verwenden? Ich weiß ja nicht, wie deine Amibitionen sind, aber das klingt ja schon danach, als wolltest du mehr als nur mal ein paar Fruchtkörper haben wollen.
Nicht das hier ein falscher Eindruck entsteht :wink: : Ich habe nicht wirklich einen Pilzraum sondern einen Raum mit einem Bereich den ich für die Pilzzucht frei gemacht habe. Dort kann ich in etwa 24 x 5 L Fruchtungsschläuche gleichzeitig fertig machen, sowie Klonierungsversuche in einem Schrank mit kleinen Mykoboxen durchführen. Aber in diesem Raum ist jetzt alles sauber. Den HEPA habe ich mir recht abenteuerlich und günstig zusammengezimmert. Der HEPA-Filter ist leider auch "nur" Filterklasse H13, aber mit der Kombination aus HEPA+Aktivkohle+UV/Katalysator denke ich, dass das meiste raus kommt. Den Herstellerangaben nach ist der Filter allein schon sehr leistungsfähig (H13,Filteroberfläche 1m² Gesamtabscheidegrad 99,97% aller Partikel von mindestens 0,3 µm Größe, Schimmel 100%). Beim HEPA-Filteraustausch kommt beim nächsten mal auf jeden Fall ein H14 rein.

Im Endeffekt wird es darauf hinauslaufen, dass ich noch ein paar Monate Geld spare und mir einen Autoklaven zulege. Ich werde auf jeden Fall die Augen nach einem All American oder Melag offen halten. Aber für die Überbrückungszeit hätte ich gerne einen günstigen DDKT, damit ich zumindest mal mit der sterilen Zucht anfangen/weitermachen und Erfahrungen sammeln kann (denn ich hasse es wenn ich nicht weitermachen kann :-)). Also ist die Frage, welche DDKT geeignet wären, nicht so einfach zu beantworten?
Ich habe schon Druck-/Temperatur-Kombinationen gesehen, die schlicht nicht möglich sind.

Ich war schon froh wenn wenigstens eine Temperaturangabe dabei war :-). Darf man fragen was für ein DDKT du benutzt und wie viel das Teil gekostet hat? Wenn das bei dir funktioniert hat, dann kann ich mich ja an den Daten und der Preisklasse (falls vorhanden) orientieren.
Darf ich fragen, was du studierst und woher du kommst?
Ja klar. Ich studiere Umweltwissenschaften im Master und komme aus dem schönen Neustadt an der Weinstraße (Rheinland-Pfalz).


Viele Grüße
Julius
Ständerpilz
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Re: geeignete Dampfdruckkochtöpfe

Beitrag von Ständerpilz » Donnerstag, 06. Oktober 2016 10:18

Moin Julius,

ich habe gerade mal nachgesehen: es ist ein Tischfein Record Plus. Neupreis weiß ich nicht, ich habe den von meiner Mutter, die hatte den übrig.

Es arbeiten viele Hobbypilzzüchter erfolgreich mit DDKT und Kontaminationen haben vermutlich meist andere Ursachen. Bei mir schlägt Autoklavierband um, es sollte also heiß genug sein. Im Zweifel kannst du ja etwas länger autoklavieren.

Ich bin aus NRW bei Düsseldorf und arbeite in der Biologie.

Grüße

Oliver
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Re: geeignete Dampfdruckkochtöpfe

Beitrag von Lauscher » Donnerstag, 06. Oktober 2016 11:56

Hallo Julius,

[Vorsicht, Werbung! :wink: ]
Ich habe noch einen Autoklav abzugeben: viewtopic.php?f=96&t=3996
Vielleicht ist der ja was für Dich.

Viele Grüße, Martin
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Re: geeignete Dampfdruckkochtöpfe

Beitrag von Ständerpilz » Donnerstag, 06. Oktober 2016 12:27

Hi Martin,

wenn ich gewusst hätte, dass du den noch hättest ... ich dachte, der sei längst weg. Aber das ist ja prima für Julius. :)

Grüße

Oliver
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Re: geeignete Dampfdruckkochtöpfe

Beitrag von Dontmesswiththeoyster » Samstag, 08. Oktober 2016 11:32

Hallo Oliver,

Danke für die Ratschläge! Ich habe mich dazu entschieden den Autoklaven von Martin zu nehmen. Damit hat sich das Thema mit den DDKT erstmal erledigt :). Ich denke damit bin ich für die Zukunft erstmal gut bedient.

Viele Grüße
Julius
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