Shiitake, Austern und Stockschwämmchen so ok?

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jeffrey

Shiitake, Austern und Stockschwämmchen so ok?

Beitrag von jeffrey » Montag, 18. April 2011 12:49

Hallo,
ich schreibe mal hier, weil aus irgendwelchen Gründen die Freischaltung meine Accounts nicht funktioniert.
Also ich möchte gerne nun in die Pilzzucht einsteigen. dazu habe ich mir die folgenden Pilze Stockschwämmchen, Shiitake und Austernseitling ausgesucht.
Ich habe mir nun 3 Buchenstämme 1m mit ca 30-35cm Durchmesser besorgt, und zusätzlich noch 3 Stämme ca. mit 10cm Durchmesser und 70cm Länge.
Folgendes Vorgehen hatte ich nun geplant:
1. Dicke Stämme in 3 Teile zersägen und einen Tag wässern, die anderen am Stück lassen und wässern.
2. einen Tag trocknen lassen.
3. impfen mit der Schnittimpfmethode: 1 kurzes dickes mit Shiitake, 3 mit Austern seitling und 5 mit Stockschwämmchen. Die 3 dünnen impfen mit Shiitake.
4. auf Palette im Schatten stapeln und mit Tannenreisig abdecken. Kann man verschieden geimpfte Stämme zusammen lagern? Soll ich zusätzlich noch eine Folie darüber tun?

5 Nachdem ich dann vermutlich noch Brut übrig habe wollte ich diese dann indoor weiter verwenden. Welche Gefäßgröße ist da gut geeignet? 500ml, oder lieber größer? Als Substrat hatte ich an eine Mischung aus Strohpellets und Hackschnitzel gedacht. Muss man die Gefäße verschließe?

Denkt ihr, dass funktioniert so? Verbesserungsvorschläge?

Gruß Jeffrey
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Re: Shiitake, Austern und Stockschwämmchen so ok?

Beitrag von Mycelio » Montag, 18. April 2011 21:52

Jallo Jeffrey,

willkommen hier im Forum!
Wegen deinem Account... tut mir leid, mir ist am Sonntag was dummes passiert und ich habe die Accounts von dir und Maeks versehentlich gelöscht. :oops: Bitte registriere dich nochmal!

Zu deinen Fragen 1 - 4 kann ich mangels Erfahrung mit der Beimpfung von Stämmen nichts sagen, nur zur letzten.
jeffrey hat geschrieben:5 Nachdem ich dann vermutlich noch Brut übrig habe wollte ich diese dann indoor weiter verwenden. Welche Gefäßgröße ist da gut geeignet? 500ml, oder lieber größer?
Kommt darauf an, wieviel Brut übrig ist. Generell würde ich dir raten, mit Brut jeder Art mehrere Gläser zu beimpfen. Gerade am Anfang rechnet man besser mit einigen Ausfällen.
jeffrey hat geschrieben:Als Substrat hatte ich an eine Mischung aus Strohpellets und Hackschnitzel gedacht.
Für Austern und Shiitake sollte das prima funktionieren, beim Stockschwämmchen habe ich keine Erfahrungen mit Stroh, würde aber davon ausgehen, daß es klappt, wenn das Substrat nicht zu naß ist.
jeffrey hat geschrieben:Muss man die Gefäße verschließen?
Ja, aber nicht komplett, das Mycel muß noch atmen können, jedoch sollte kein Staub eindringen können.

Gruß, Carsten
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Re: Shiitake, Austern und Stockschwämmchen so ok?

Beitrag von jeffrey » Dienstag, 19. April 2011 07:25

Hallo,
wäre dann eine Abdeckung mit Stoff nicht geeignet? Kommt kein Staub durch, ist aber luftdurchlässig.
Sollen die Gefäße von Anfang an komplett gefüllt werden, oder Schicht für Schicht, ich habe hier unterschiedliche Vorgehen gelesen.
Und ist es sinnvoll Gefäße mit Löcher im Boden zu verwenden (z.B. Blumentöpfe) oder lieber welche die dicht sind (z.B. leere Joghurteimer)?
gruß Jeffrey
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Re: Shiitake, Austern und Stockschwämmchen so ok?

Beitrag von Mycelio » Dienstag, 19. April 2011 17:14

Hallo,

nur damit wir uns nicht falsch verstehen, du willst unsteril züchten, korrekt?

Wenn du einen Teil der Brut 1:1 mit dem vorher erhitzten und abgekühlten Substrat mischst und dann die Oberfläche mit weiterer Brut bedeckst, kann eigentlich nichts schiefgehen. Größere Substratmengen mit wenig Brut zu beimpfen, birgt einige Risiken, die man am Anfang unterschätzt. Nach der Besiedelung kannst du das Substrat mit einem sauberen Löffel zerbröseln und immer wieder 1:1 nachfüttern.
Neues Material drüberzuschichten kann leichter schiefgehen, z.B. wenn die Substratfeuchtigkeit zu hoch ist und man zuviel zugibt.
Löcher im Boden der Behälter sind unbedingt zu vermeiden. Du willst unnötigen Kontakt des Substrates mit Dreck, Schimmel, Bakterien und Insekten vermeiden. Besonders Trauermücken können dir schnell alles ruinieren.

Von Stoff über Gläsern und Bechern bin ich nicht begeistert. Der ist ja von sich aus staubig. Dann vielleicht lieber Alufolie, wie von Chris beschrieben im Nachbarthread von Maeks.

Sind die Hackschnitzel eigentlich Hartholz bzw. Laubholz? Nadelholz wäre wahrscheinlich für das Stockschwämmchen ungeeignet, Austern würden es bestimmt tolerieren, Shiitake mag irgendwie alles.

Gruß, Carsten
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Re: Shiitake, Austern und Stockschwämmchen so ok?

Beitrag von jeffrey » Mittwoch, 20. April 2011 14:06

Hallo,
ja ich will unsteril züchten, ich denke, dass ist für den Anfang einfacher (hoffe ich zumindest).
Ok, dann werde ich auf den Stoff verzichten. Ich werde einfach so große Joghurtbecher mit passendem Deckel verwenden.
was ist denn besser zu verwenden, Sägespäne oder Hackscvhnitzel. Ich habe vom zersägen der Stämme die Späne auf einer Pappe aufgefangen. Also habe ich jetzt sowohl Buchensägespäne, als auch Buchenhackschnitzel.
Gruß Jeffrey
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Re: Shiitake, Austern und Stockschwämmchen so ok?

Beitrag von Mycelio » Freitag, 22. April 2011 16:21

Hallo Jeffrey,

ganz zu Anfang würde ich eher kleine Späne verwenden, weil die schneller besiedelt werden. Die groben Schnitzel kannst du später einsetzen.

Gruß, Carsten
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Re: Shiitake, Austern und Stockschwämmchen so ok?

Beitrag von jeffrey » Freitag, 22. April 2011 20:10

Hallo,
ich habe jetzt für den anfang mal die Späne genommen, die beim Sägen der Baumstämme angefallen sind.
Ist jetzt alles zusammen gemischt. jeweils ca. 100g Brut und 100g Späne. Wie lange sollte man das ganze jetzt stehen lassen, bis zum nächsten mal nachfüllen, bzw. rein schauen?
Gruß Jeffrey
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Re: Shiitake, Austern und Stockschwämmchen so ok?

Beitrag von Mycelio » Freitag, 22. April 2011 20:53

Nach ein bis zwei Tagen wird dichtes Mycel aus den Körnern sprießen und die Späne besiedeln. Sobald das Substrat komplett besiedelt wurde, fängt das Mycel (bei genügend Luftfeuchtigkeit) an, die Ränder hochzukriechen. Dann ist der richtige Zeitpunkt, das ganze zu zerbröseln und neue Späne gründlich unterzumischen. Das sollte insgesamt eine halbe bis ganze Woche dauern.

Gruß, Carsten
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Re: Shiitake, Austern und Stockschwämmchen so ok?

Beitrag von jeffrey » Montag, 25. April 2011 09:12

Hallo,
also ich habe das ganze am Freitag gestartet. Sind jetzt also ca. 3 Tage.
Zumindest wächst was. Ich habe nun mal ein Foto gemacht:
Bild
oben links: Austern oben mitte: Shiitake oben rechts: Stockschwämmchen
unten mitte: Austern unten rechts: Shiitake

Meint ihr, dass ist so ok?
Soll ich schon neues Substrat untermischen?

Gruß Jeffrey
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Re: Shiitake, Austern und Stockschwämmchen so ok?

Beitrag von Mycelio » Montag, 25. April 2011 14:47

Hab noch ein paar Tage Geduld, bis die Oberfläche komplett mit Mycel bedeckt ist und das Mycel deutlich den Rand hochwächst. Vielleicht kannst du auch mit einem sauberen Löffel die Krümel runterschieben, die am Rand kleben.

Gruß, Carsten
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Re: Shiitake, Austern und Stockschwämmchen so ok?

Beitrag von jeffrey » Freitag, 29. April 2011 21:20

Hallo,
also, ich habe nun doch nochmal gewartet. Jetzt war das Substart komplett bedeckt. Ich habe nun nochmal ca. die gleiche Menge Substrat (Buchenspäne+Stroh) untergemischt, wie schon in den Gefäßen war. Problematisch ist immer nur, das Gewicht abzuschätzen, das hängt ja sehr davon ab, wie feucht das alte und neue Substart ist. ich habe das neue Substart ca. 20min im Siko abgekocht und danach in einem Sieb abtropfen und auskühlen lassen. So habe ich es dann genommen, passt dann die Feuchtigkeit ungefähr?
Gruß Jeffrey
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Re: Shiitake, Austern und Stockschwämmchen so ok?

Beitrag von Mycelio » Freitag, 29. April 2011 22:55

Wahrscheinlich war es zu naß. Ich wiege Stroh und Holz immer vorher ab, bringe das 1,5fache Gewicht an Wasser zum Kochen, gebe dann zuerst die Späne, danach das Stroh dazu und lasse das ganze bedeckt langsam abkühlen. Dabei lösen sich nicht alle Strohpellets komplett auf.

Gruß, Carsten
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Re: Shiitake, Austern und Stockschwämmchen so ok?

Beitrag von jeffrey » Montag, 16. Mai 2011 16:19

Hallo,
also irgendwie zeigt das Stöckschwämmchen gar nichts. Die anderen wachsen und die Substartoberfläche wird schön mit weißem Myzel bedeckt. Bei Stockschwämmchen zeigt sich gar nichts, welche farbe hat das Myzel? Auch in der Substratbrut war kein wirkliches Myzel wie bei den anderen erkennbar.
MfG Jeffrey
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Re: Shiitake, Austern und Stockschwämmchen so ok?

Beitrag von Mycelio » Montag, 16. Mai 2011 16:46

Hallo,

Stockschwämmchenmycel ist auch weiß. Wahrscheinlich war das Substrat zu naß und es mag doch kein Stroh.
Ob die Brut schon vorher tot war, kannst du evtl. an den beimpften Stämmen erkennen.

Gruß, Carsten
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Re: Shiitake, Austern und Stockschwämmchen so ok?

Beitrag von jeffrey » Dienstag, 17. Mai 2011 08:34

Hallo,
das klingt ja nicht so gut. Stroh hatte ich beim Stockschwämmchen gar keines drin, sondern nur Buchenspäne. Naja, kann man nichts machen. Bei den Stämmen habe ich auch nicht mehr so veil Hoffnung, weil im nachhinein der Substartbeutel so gut wie nicht durchwachsen war. War aber der erste den ich geöffnet hatte, also hatte ich noch keinen Vergleich und auch noch keine Erfahrung. Die beiden anderen waren weiß edurchwachsen und sehr fest durch das Myzel, während beim Stockschwämmchen das Substart einfach locker heraus gebröselt ist und kein weißes Myzel drin war..
Gruß Jeffrey
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