Samtfußrübling - Flammulina velutipes

Beschreibungen und Zuchtdetails zu den jeweiligen Pilzarten

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Samtfußrübling - Flammulina velutipes

Beitrag von Mycelio » Sonntag, 21. Februar 2010 02:15

Text von Waldfrieden
Korrekturen von Mycelio


Flammulina velutipes
Samtfussrübling
Samthaubenrübling
Winterpilz
Enoki
Enokitake

Allgemein:
Der Samtfussrübling ist in vielerei Hinsicht ein spezieller Pilz: er wächst in der freien Natur noch bei Minustemperaturen und Schneefall, ja, er liebt gar kalte Temperaturen. In der Schweiz als Speisepilz noch praktisch unbekannt, ist er auf dem Kontinent der aufgehenden Sonne schon seit Jahrhunderten ein beliebter Speisepilz. Ja, er gehört gar zu den ersten kultivierten Pilze: bereits ca. 800 - 900 n.Chr. wurden ganze Pilze auf Nährgrundlagen verstreut und verrieben, in der Hoffnung ein Jahr später auch frische Pilze ernten zu können. Seinen Überlebenswillen zeigt sich auch in der Verbreitung dieses schmackhaften Pilzes wieder: Von Japan über China bis hin zu Europa kann man diesen Pilz finden, gar in Australien kann man den Flammulina velutipes finden.
Für die Schweiz dürfte die Schleimschicht, welche der Pilz am Hut überzieht und vor dem kochen abgezogen werden sollte, ausschlaggebend sein, dass sich dieser ansonsten sehr gute Speisepilz bis heute nicht durchgesetzt hat.
In Japan ist der Flammulina velutipes nach dem Shiitake der 2. häufigst angebaute Speisepilz Japans. Seine Jahresproduktion beläuft sich auf 100`000 Tonnen. Spezielle Techniken ermöglichen heute Pilze zu züchten, welche extrem kleine Hüte, dafür lange dünne Stiele haben. In Japan werden sie gleich so am Stück, da eng aneinander gewachsen, verkauft.

Standort:
Der Flammulina velutipes gedeiht auf kränkelnden Laubbäumen und “offenen Wunden“, gelegentlich ist er aber auch auf Nadelbäumen anzutreffen. Er ist im Herbst bis tief in den Winter zu finden, für die Frutifikation benötigt er sogar Temperaturen von 4°C. Im Winter 06/07 wurden in der Schweiz noch ende Januar Samtfussrüblinge gefunden.

Aussehen:
Der Hut dieses äusserst schmackhaften Speisepilzes hat eine honiggelbe bis rotbraune Farbe, wobei der Rand oft etwas heller ist. Die Hüte erreichen geöffnet 2-10cm durchmesser und sind mit einer schleimigen Schicht überzogen, die allerdings abziehbar ist. Die Lamellen sind engstehend und weiss bis blassgelb, dasselbe trifft für die Sporen zu.
Der Stiel erreicht Höhen von 3-8cm ist oben gelblich und unten dunkelbraun . Im Alter werden die Stiele faserig und roh.
Gezüchtete Pilze sind weiß, blassgelb oder bräunlich, mit einem langen Stiel von ca 5-15 cm Länge und einem, bewusst so gezüchteten, kleinen Hut von ca 0.5-1.5cm durchmesser. Diese „Zuchtform“ wurde nicht durch Auslese so herangezüchtet. Das Geheimnis liegt lediglich an seiner Sensiblilität gegenüber CO2: Die Gläser werden bewusst hoch gewählt, bzw mit Papier eingekleidet, damit der von den Pilzen produzierte CO2 im Glas bleibt. Da der Pilz selber darauf sehr stark reagiert, wächst er so in die Höhe um an den Sauerstoff zu gelangen, daher die sehr langen Stiele.

Geschmack:
Der Geschmack des Samtfussrübling ist leicht nussig und von einem sehr guten Geschmack. Allerdings dürfte das schleimige Häutchen gerade in der Schweiz dazu beigetragen haben, dass sich dieser Pilz nie auf dem schweizer Markt etabliert hat.


Heilwirkung:
Der Flammulina velutipes wird vorwiegend als Speisepilz angbaut, hat aber in der chinesischen Medizin auch seinen Platz.
Es gibt Studien die zeigen, dass dieser Pilz Krebshemmend ist. So gab es in Japan, in der Nähe von Nagano, eine grosse Flammulina-Zucht. In diesem Dorf assen die Leute sehr oft diesen Pilz. Statstiken zeigten nun, dass die Krebsrate in diese Gemeinde sehr, sehr gering war. Untersuchungen zeigten später, dass die Polysaccharide flammulin tatsächlich krebshemmend sind. In den Jahren 90/91 publizierte Zeng und Quingtian weitere Studien der Anti Tumor bildenden sogenannten FVP - Flammulina velutipes Polysaccharide.


Nährstoffe:
Nährwert:
Kcal
Eiweiss g
Fett g
Kohlenhydrate g

Sodium mg
Phosphor mg
Eisen mg
Kalzium mg
Potassium, Magnesium, Thiamin, Riboflavin, Niacin und andere.

Zucht:
Substrat: Der Samtfussrübling wächst vorwiegend auf Laubholz, gelegentlich ist aber auch auf Nadelhölzern anzutreffen. Die besten Zuchterfolge aber sind auf Laubholz zu erwarten. Er kann auf Chips Indoor wie auch auf ganen Stämmen Outdoor gezüchtet werden
Myzelwachstum (Casing)
Dauer
Temperatur
Luftfeuchte
Co2
Fruchteinleitung (Primordia)
Fruchtwachstum (Frutification)
Erträge /m2

Besonderes:


Schwierigkeitsgrad: mittel
Rezept: (Link zu Rezeptseite möglich?)
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Reblaus
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Re: Samtfußrübling - Flammulina velutipes

Beitrag von Reblaus » Freitag, 20. Mai 2011 10:05

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Enoki aus dem Asialaden, 1,19 Euro 100 g
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