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Igelstachelbart - Hericium erinaceus

Verfasst: Sonntag, 21. Februar 2010 02:20
von Mycelio
Text von Waldfrieden
Korrekturen von Mycelio


Hericium erinaceus
Igelstachelbart
Pom Pom
Lions mane
Affenkopfpilz

Allgemein:
Bei den Hericium Arten (Stachelbärte) gibt es einige verschiedene Arten, welche sehr unterschiedlich zu züchten sind. So ist der Hericium abietis wohl nur etwas für fortgeschrittene Pilzzüchter. Geschmacklich zu den besten gehören wohl der H. erinaceus und H. corralloides oder H. ramosum.
Die Hericium Arten ähneln alle einander ein wenig. Sie sind auch sehr schön zum ansehen. Im Jahre 2006 wurde H. corraloides (ästiger Stachelbart) als Pilz des Jahres in Deutschland erkoren.
Da die Stachelbärte sehr langsam wachsen, passiert es, besonders bei zu tiefen Temperaturen, dass der Pilz ausschlägt bevor er genug stark ist. Als folge wachsen nur ganz kleine Stachelbärte heran oder der Pilz stirbt ab bevor er überhaupt jemals schöne Fruchtkörper bilden konnte. Die Zucht der Stachelbärte wird allgemein als eher schwierig eingestuft.


Standort:
Der Hericium erinaceus bervorzugt kalte Temperaturen für die Fruktifizierung (Fruchtköprerbildung).
Er wächst auf Laubbäumen von September bis November bei Temperaturen um die 10°C – 19°C.
Der Igelstachelbart ist ein sehr seltener Pilz. Er wächst vorwiegend auf abgestorbenen Laubbäumen wie Apfelbäume, Rotbuche oder Eiche. Er kann aber auch als Parasit auftreten, indem er sich an offenen Wunden, beispielsweise abgesägten oder abgebrochenen Ästen einnistet.

Aussehen:
Der Name Affenkopfpilz wurde aus dem Japanischen übersetzt. Dort gibt es eine Affenart, welche so behaart ist, dass man das Gesicht nicht mehr sehen kann. Angeblich soll dieser Pilz diesem Affenkopf ähneln, daher der Name.
Der Hericium erinaceus erreicht grössen von ungefähr einem Kilogramm, ist mit jungem Alter schneeweiss und mit kurzen „Härchen“ übersät. Er ist leicht zu erkennen.

Geschmack:
Dieser Pilz ist meiner Meinung nach einer der besten Pilze überhaupt. Der Geschmack ist sehr fein, und erinnert nur wenig an Pilz. Angeblich soll er auch als Kalbfleischersatz dienen. Er ist, in feinen Tranchen geschnitten, etwas gesalzen und gepfeffert in brauner Butter (beurre noisette) gebraten wirklich Fleisch ähnlich, allerdings um ein vielfaches zarter als Kalbfleisch. Er hat einen relativ erfrischenden, etwas an Zitrone erinnernden Geschmack.

Heilwirkung:
Der Igelstachelbart scheint vornehmlich im Bereich Verdauungssystem, angefangen von der Speiseröhre, über den Magen bis hin zum Darm erhebliches Wirkungspotential zu besitzen. Aus der Traditionellen Chinesischen Medizin ist bekannt, dass der Hericium vornehmlich bei Magenkrebs, Gastritis, Magengeschwüren, Zwölffingerdarmgeschwüren und Speiseröhrenkrebs eingesetzt wird.
Des weiteren kann er zur Linderung von Altersdemenz, sowie zur Unterstützung des Gedächnisses eingesetzt werden.


Nährwert:
Kcal
Eiweiss g
Fett g
Kohlenhydrate g

Sodium mg
Phosphor mg
Eisen mg
Kalzium mg
Potassium, Magnesium, Thiamin, Riboflavin, Niacin und andere.


Zucht:
Substrat: Holzspäne
Myzelwachstum (Casing)
Dauer
Temperatur
Luftfeuchte
Co2
Fruchteinleitung (Primordia)
Fruchtwachstum (Frutification)
Erträge /m2

Besonderes:
Der Hericium sieht nicht aus wie ein normaler Pilz. Aus diesem Grunde konnte er sich wohl nicht auf dem europäischen Markt etablieren. Ein weiteres Problem dieses Pilzes besteht darin, dass nur ein leichter Druck bereits zu braunen, unansehnlichen Druckstellen führt.
Er ist jedoch ganz selten auf Märkten zu finden.

Schwierigkeitsgrad: mittel

Rezept: (Link zu Rezeptseite möglich?
Igelstachelbart in ca 1cm dicke Tranchen schneiden. mit wenig Salz, Pfeffer und Zitronensaft würzen. Butter in heisser Pfanne zergehen lassen und warten bis sie etwas braun wird. Nun die Pilztranchen beigenben und die Temperatur etwas zurücknehmen. Nach einer Minute wenden und nochmals eine Minute weiter sautieren.