Was ist das für ein Champion?

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Was ist das für ein Champion?

Beitrag von SchwammeRulz » Montag, 15. Juni 2009 20:09

Hallo zusammen

ich komme einfach nicht dahinter was das hier für ein Champion ist. Könnt ihr mir bitte helfen.
Also diese 3 standen zusammen, hab dort auch in den letzten Jahren immer diese Champis gefunden. Der größte hat ca. 20cm Durchmesser. Sie gilben überall, also auch am Hut und riechen komisch. Ich dachte immer das es der Schiefknollige Anischampion ist, aber ich finde er riecht nur bissel nach Anis mehr nach Marzipan oder Bittermandelaroma.
Was sagt ihr?

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Danke!
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Beitrag von Mycelio » Dienstag, 16. Juni 2009 12:57

Hallo Titus,

das ist ein interessanter Fund. Leider kein Riesenchampignon (wegen dem glatten Stiel und den fehlenden Schuppen), aber irgendwas ähnliches. Mal sehen, ob Alex dazu eine Idee hat. Wahrscheinlich hilft es, wenn du noch den Standort beschreibst. Champignonarten gibt es verdammt viele...

Grüße, Carsten
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Beitrag von SchwammeRulz » Dienstag, 16. Juni 2009 14:00

Hallo

also Standort ist ein einem Fichtenwald, Hochwald mit Gras und paar Pflanzen die noch wachsen.

Wie viele Championarten gibt es denn?

In meinem Pilzbuch sind ca. 12 Arten drin.

Titus
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Beitrag von Mycelio » Dienstag, 16. Juni 2009 15:15

Also hier in Deutschland sollen ca. 60 Arten vorkommen, große gilbende angeblich ca. 20. Vielleicht grenzt es das Substrat Nadelstreu ein wenig ein. Da bräuchte man wohl ein richtiges Buch nur über Champignons oder einen Champignonexperten...

Carsten
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Beitrag von SchwammeRulz » Dienstag, 16. Juni 2009 16:11

Hey

ist ja krass. Sind ja nicht alle so groß, der kleine war ja auch nicht so riesig. Meist sind die auch nur ca. 10cm Durchmesser. Die waren nunmal besonders groß, aber auch besonders alt. Meistens die die weiß, und gilben wenn man sie berührt. Die beiden großen sind so gelb oben, weil sie schon so alt waren.
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Beitrag von Mycelio » Dienstag, 16. Juni 2009 17:16

Ach so, auf den Fotos sehen die Hüte richtig braun aus.

Nach meinem angelesenen Wissen würde ich gilbende, nicht unangenehm nach Karbol riechende Champignons in die Sektion Arvenses einordnen. Da kenne ich bisher dem Namen nach A. arvensis, A. augustus, A. silvicola, A. essettei. Wer weiß, vielleicht hast du bloß große Anischampignons gefunden, bei denen der Mandelgeruch stärker ausgeprägt ist?

Grüße, Carsten

PS: Wenn's dich näher interessiert:
http://www.pilze.ch/pilzbestimmung/Arte ... aricus.htm
http://www.pilzepilze.de/cgi-bin/webbbs ... read=54556
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Beitrag von Das-Pilzimperium » Dienstag, 16. Juni 2009 20:51

8)

fichtenwald

diese jahreszeit

die größe

die hutfarbe

bei jungen exemplaren die typische schuppung

der leichte mazipan geruch

-> Agaricus augustus... Riesen Champignon

so fertig :D :wink:

PS: letztes jahr hatte ich A. augustus von 38cm durchmesser...
zwei junge exemplare (mit geschlossenem Hut) von fast 1,3kg...
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Beitrag von Mycelio » Dienstag, 16. Juni 2009 21:46

Argh, da habe ich ja zielsicher zuerst die richtige Art ausgeschlossen... :D Daß die Ausprägung der Schuppen witterungsabhängig ist, hätte mir eigentlich klar sein müssen. Wie gut, daß wir den Alex hier haben!

Grüße, Carsten
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Beitrag von Das-Pilzimperium » Mittwoch, 17. Juni 2009 09:29

gestern morgen hatte ich nicht wirklich zeit und bin nur so drüber geflogen und dachte... ganz klar riesen träuschling....

:D

war denn beim zweitn blick doch was anderes :roll:
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Beitrag von SchwammeRulz » Mittwoch, 17. Juni 2009 11:13

Hallo

hat der Riesenchampi nicht so bräunliche Schuppen und auch einen geschuppten Stiel. Der ist voll glatt und auch der Hut ist glatt.
Mich verwirrt auch immernoch die schiefe Knolle.

Gibts spezielle Bücher nur über Champis?
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Beitrag von GhostDog » Mittwoch, 17. Juni 2009 11:29

jo gibt es wenn ich heute Abend zuhause bin kann ich mal den Titel posten habs grad net im Kopf, aber ich habe eins daheim.
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Beitrag von Mycelio » Mittwoch, 17. Juni 2009 11:51

Hihi, stimmt, bei den großen könnte man auch Riesenträuschlinge vermuten. :D

Mit den Schuppen ist das so eine Sache. Die entstehen, wenn das Gewebe außen trocknet, nicht mehr mitwachsen kann und aufreißt. Bei meinen braunen Champignons passiert das bei gleichbleibender Luftfeuchtigkeit gar nicht, bei stark schwankender Feuchtigkeit aber sehr stark.

Ein Beispiel (gleiches Mycel, gleiches Substrat, trockene Luft, die rechten wurde täglich besprüht und trockneten immer wieder ab):
Bild Bild

Grüße, Carsten
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Beitrag von Das-Pilzimperium » Mittwoch, 17. Juni 2009 16:22

selbst verständlich gibts literatur über champis

Pilzkompendium is sehr gut dafür...

kostet ein band aber auch 210€ (man gönnt sich ja sonst schon nix)

:roll:

in der größe im fichtenwald, mit madelgeruch und leicht geschuppten hut gibts eigentlich nich viele

http://www.pilzepilze.de/galerie/v/Late ... tus/1.html
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Beitrag von Das-Pilzimperium » Mittwoch, 17. Juni 2009 16:29

das einzige was mir noch so in den sinn kommt wäre

Großsporiger Blutchampignon (Agaricus langei)

das müsste man denn aber mikroskopisch absichern

Der Großsporiger Blutchampignon erscheint meistens einzeln aber gesellig. Er rötet im Schnitt oder bei Verletzung am Hut und Stiel augenblicklich und ist bei Laub- und Nadelbäumen auf kalkhaltigen Böden zu finden.
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Beitrag von SchwammeRulz » Mittwoch, 17. Juni 2009 19:37

Hallo

also ca. 300 m weiter an einem Waldrand, unter jüngeren Fichten stehen manchmal kleine Blutegerlinge. Die hab ich dort auch gefunden.

Und diese Sorte, wie auf den Bild, hab ich schon öfter gefunden, aber eher so wie der kleine, weiß, gilbend, mit diesem Geruch. Aber meist kleiner, max 10cm.

Frag so oft nach, weil ich mich bei Champis nicht so auskenne. Die gibts erst seit 2-3 Jahren hier. Vorher hat man da nix gefunden. Hab Angst mal einen Giftigen zu erwischen.

Aber das sind ja nur Karbol, Rebhun und Perlhuhnchampis, oder?

Danke für die Mühe!
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