Nicht für´n Topf,nur für`n Kopf

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lui
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Nicht für´n Topf,nur für`n Kopf

Beitrag von lui » Samstag, 23. Oktober 2010 16:48

Hallo!
Bin gestern auf dieses Forum gestoßen und gleich begeistert ob der Möglichkeit selbst Bestimmtes bestätigen und Unbekanntes bestimmen zu lassen.Da die letzte Pirsch für den Topf nicht das Erhoffte brachte habe ich einiges Unbekannte mitgebracht in der Hoffnung auf Erleuchtung.
1. Kalkiger kleiner Pilz auf Bucherstreu(Bilder 5 u. 6) Hut ca 8cm Höhe ca 10cm keine Idee!!
2. Sehr kleine Pilzchen auf Nadelstreu (Bilder 3 u. 4)Hut max 4cm Höhe ca 6 cm. Waren gestern noch schokoladenbraun,heute nach dem Abtrocknen farblich wie kleine Stochschwämmchen. Ist es der vermutete giftige Doppelgänger?Aber nicht auf Holz gewachsen ???
3. Unmittelbar neben 2.(Bilder 1 u. 2 ) Pilze sind bis zu 12cm im Durchmesser und bis zu 10cm hoch.Ältere Hüte völlig irregulär nach oben hochgebogen.Das größte (und wohl neu gewachsene Exemplar ) ist dagegen schirmartig-kugelig und farblich deutlich heller,eher als löwenbraun zu bezeichnen.Dachte an den Kastanienroten Butterrübling bin aber völlig unsicher.

So nun bin ich mal gespannt ob ich wenigstens mit 2. Recht habe!!
Besten Dank für alle Infos vorab
Lui---der bestimmt jetzt öfter vorbei schaut!
Dateianhänge
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Harry
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Re: Nicht für´n Topf,nur für`n Kopf

Beitrag von Harry » Sonntag, 24. Oktober 2010 08:48

Hallo Lui,

dein kalkiger Pilz ( Bild 5 + 6 ) gehört in die Gattung Clitocybe. Es ist nicht leicht diese weißen Arten anhand von Bildmaterial zu bestimmen, es gibt da einiges was in Frage kommen könnte. Meine Vermutung geht so in Richtung Clitocybe phyllophila ( Laubfreundtrichterling ).

Bild 3 ist mit Sicherheit Galerina marginata der Gifthäubling. Auch wenn du kein Holz gesehen hast so war es doch vorhanden, in der Erde vergraben. Sollte es sich bei Bild 4 um die gleichen Pilze , aus anderer Perspektive abgelichtet, handeln, ist das ebenfalls der Gifthäubling.

Bei Bild 1 + 2 handelt es sich um Flämmlinge. Für mich kommen hier 2 Arten in Frage:

1. Gymnopillus penetrans der Geflecktblättrige Flämmling

ein Saprobiont der an totem Nadel und auch Laubholz vorkommen kann.

2. Gymopillus sapineus der Tannenflämmling

ebenfalls ein Saprobiont der vor allem an totem Nadelholz vorkommt. Er bevorzugt Fichte und Kiefer. Funde auf Laubhölzern sind sehr selten.


Beide Arten sind in freiem Felde nicht immer leicht zu unterscheiden aber Aufgrund der glatten, nicht mit ockerbraunen Schüppchen besetzten Hüte tendiere ich zum Geflecktblättrigen Flämmling. Betrachte das bitte nicht als 100%ige Bestimmung. Das ginge nur wenn ich den Pilz selbst in der Hand hätte. Bestimmung nach Bildern ist halt immer risikobehaftet.

Gruß
Harry
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lui
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Re: Nicht für´n Topf,nur für`n Kopf

Beitrag von lui » Sonntag, 24. Oktober 2010 09:44

hallo Harry!
Erst mal 1000 Dank für die unheimlich schnelle Antwort.
Mein wichtigstes Anliegen ist erreicht,Gifthäuptling wurde richtig erkannt,Verwechslungsgefahr mit dem Stockschwämmchen somit minimiert.Hatte den Gifthäuptling bisher nur auf Abbildungen gesehen.Erstaunlich war der starke Farbumschlag vom durchfeuchteten Pilz zum abgetrockneten.Dachte in den ersten Sekunden an Weißstielige Stochschwämmchen,bis ich die Unterseite sah.
Die beiden anderen Pilze wollte ich nur interessehalber bestimmt wissen,zum essen(siehe oben) kamen diese sowieso nicht in Betracht.Noch ein Nachtrag zu den Flämmlingen: Pilze nur geringfügeg bitter (nicht annähernd so wie z.b. grünb. Schwefelköpfe),Fleisch auch nicht sattgelb,eher zartgelb (also auch nicht weiss)-Laut HENNING stark bitter und gelb-,Geruch unauffällig nach "PilZ".
Wäre nicht auf Flämmling gekommen,auch wegen der stark aufgeworfenen Hüte.Also nochmals besten Dank für die neuen Erkenntnisse!
Wünsche Dir und allen Mitlesern ein ruhiges Restwochenende
Lui!
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