Einfache Belüftung und Befeuchtung im Foliengewächshaus

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Lauscher
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Re: Einfache Belüftung und Befeuchtung im Foliengewächshaus

Beitrag von Lauscher » Montag, 23. Mai 2016 17:03

11° sagst du? Trotz der Halogenlampen, ich dachte die glühen wie Feuer? Oder ist das die Außentemperatur?
Ich habe das Thermometer auf dem Boden des Terrariums liegen. Ich dachte, der Joghurtbereiter und die Lampe werden für ein bißchen Wärme sorgen, doch scheint das nicht wirklich etwas zu bringen.
Das Terrarium hat vorn unten und auf dem Dach Lüftungsschlitze, so daß die Wärme wahrscheinlich gleich wieder abzieht.

Da die Austern, und wahrscheinlich viele andere Pilze auch, sehr viel Frischluft zum Fruchten brauchen, denke ich, daß eine Heizung im Myquarium eher sinnlos ist, da mit dem Luftaustausch auch die Wärme verlorengeht. (Es sei denn, man heizt wie blöde, damit es gerade so warm genug ist ...).
Eher sollte die Umgebungstemperatur stimmen.

Einen gebrauchten Aquarienlüfter habe ich auch sehr billig bekommen; zuerst habe ich ihn in ein Wassergefäß blubbern lassen, um für Frischluft und Luftfeuchte zugleich zu sorgen. Die Geräusche gingen mir aber nach 10 sec. auf den Keks, so daß ich ihn erst einmal wieder abgeschaltet habe.
Jetzt der Versuch mit dem Joghurtbereiter, er sorgt effizient für hohe Luftfeuchte (beschlagene Scheiben), aber langfristig ist der Strom für die vergeudete Wärme zu teuer. Da dürfte der Blubberlüfter die bessere Wahl sein. Vielleicht lege ich mir irgendwann auch einen Ultraschallvernebler zu; aber die ziehen wohl auch eine Menge Strom.
Glaubst du eine Kunststoff-Box tut es auch anstelle eine Terrariums? Wir haben unsere alten Aquarien leider schon vor Jahren entsorgt und da wäre ich mit einem Foliengewächshaus oder einer Plastik-Box definitiv noch günstiger dran.
Solche Boxen habe ich hier im Forum schon öfters gesehen, anscheinend sehr erfolgreich. Foliengewächshauser bieten mehr Platz als mein Myquarium und gehen auch, wie man bei Trudchens Pilzgewächshaus schön sieht.

Gebrauchte Terrarien gibt es sehr günstig z.B. bei den ebay Kleinanzeigen.
Wenn man das ganze mit LED-Lampen beleuchtet dürfte das doch kein Problem darstellen
Ich überlege auch, eine LED für das Myquarium zu nehmen.
Wenn Du eine durchsichtige oder milchweiße Box nimmst und sie hell aufstellst, brauchst Du keine extra Beleuchtung. Das Myquarium steht in einem dunklen Keller, deshalb die Lampe.

Ich denke, das Wichtigste ist passende Temperatur und hohe Luftfeuchte; Licht ist nur wenig nötig, und sollte auch nur tagsüber leuchten, nicht rund um die Uhr.
Ich denke jedenfalls, daß es sinnvoll ist, die Lichtzeit zu begrenzen. Bei mir im kühlen Keller, per Zeitschaltuhr 7 Stunden Licht am Tag, simuliere ich Herbstbedingungen.
Ich bin mal gespannt, ob du in dem anderen Thread den Wachstum weiter dokumentierst :D
Klar! Ich bin schon gespannt, wie die Babypilze morgen aussehen werden!
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Re: Einfache Belüftung und Befeuchtung im Foliengewächshaus

Beitrag von Ständerpilz » Montag, 23. Mai 2016 22:20

Lauscher hat geschrieben:Ich habe das Thermometer auf dem Boden des Terrariums liegen.
Ich würde etwa Oberkante Kulturen messen, jedenfalls mindestens ein paar Zentimeter über dem Boden.
Da die Austern, und wahrscheinlich viele andere Pilze auch, sehr viel Frischluft zum Fruchten brauchen, denke ich, daß eine Heizung im Myquarium eher sinnlos ist, da mit dem Luftaustausch auch die Wärme verlorengeht. (Es sei denn, man heizt wie blöde, damit es gerade so warm genug ist ...).
Eher sollte die Umgebungstemperatur stimmen.
Gute Lösungen beißen sich leider oft mit "einfach". Doch prinzipiell könnte man eine Wärmerückgewinnung machen. Also die Luft, die rausgeht durch ein Rohr leiten und die Luft, die rein geht damit vorwärmen. Lohnt sich aber bei der Größe kaum. Durch die Glasscheiben geht vermutlich auch jede Menge Wärme flöten. Am einfachsten wäre tatsächlich, das "Mycaquarium" in einen wärmeren Raum zu stellen. Zumindest wenn es mehr als nur ein paar Grad Unterschied sind.
Einen gebrauchten Aquarienlüfter habe ich auch sehr billig bekommen; zuerst habe ich ihn in ein Wassergefäß blubbern lassen, um für Frischluft und Luftfeuchte zugleich zu sorgen. Die Geräusche gingen mir aber nach 10 sec. auf den Keks, so daß ich ihn erst einmal wieder abgeschaltet habe.
Hatte ich auch mal, ist aber in der Tat sehr nervig.
Jetzt der Versuch mit dem Joghurtbereiter, er sorgt effizient für hohe Luftfeuchte (beschlagene Scheiben), aber langfristig ist der Strom für die vergeudete Wärme zu teuer. Da dürfte der Blubberlüfter die bessere Wahl sein. Vielleicht lege ich mir irgendwann auch einen Ultraschallvernebler zu; aber die ziehen wohl auch eine Menge Strom.
Einfache Lösung? Einfach Küchenkrepp von oben bis unten ins Aquarium hängen und unten natürlich ein paar Zentimeter Wasser. Dadurch vergrößerst du effektiv die Verdunstungsoberfläche. Ein PC-Lüfter sorgt für Zirkulation.
Solche Boxen habe ich hier im Forum schon öfters gesehen, anscheinend sehr erfolgreich. Foliengewächshauser bieten mehr Platz als mein Myquarium und gehen auch, wie man bei Trudchens Pilzgewächshaus schön sieht.
Ich benutze zurzeit große Styroporboxen, die man kaufen kann, um darin Tiefgekühltes zu transportieren. Problem ist nur, dass man Luftzufuhr braucht um CO2 los zu werden und für Sauerstoff zu sorgen. Wärme geht also so oder so flöten. Man könnte aber mit einem Lüfter und einer einfachen Klappe aus dicker Folie und auf der anderen Seite ein Loch ebenfalls mit dicker Folie als Rückschlagklappe für eine Lüftung sorgen, die man nur 5 Minuten laufen lässt und dann wieder abschaltet (Zeitschaltuhr). Dadurch wäre Frischluftzufuhr gesichert und ansonsten einigermaßen zu.

Ganz generell: Wer technisch begabt ist, sollte sich unbedingt mal die Möglichkeiten anschauen, die man mit Arduino Mikrocontrollern hat. Es gibt dafür erschwingliche Sensoren für Temperatur und Luftfeuchtigkeit und natürlich kann man damit auch LED oder Heizung steuern. Für die Heizung würde ich Heizfolien nehmen, die man günstig beim Elektronikversender bekommt. Heizfolien aus dem Terrarienmarkt sind doch viel zu teuer. Einziger Nachteil bei Mikrocontroller-Lösungen ist, dass sich die Kosten auch läppern. Dafür hat man aber wirklich etwas verlässliches. Ich hatte mal kurze Zeit einen Thread eingestellt, wo es um so etwas ging, hab ihn dann aber gelöscht, weil sich keiner dafür zu interessieren schien. Inzwischen ist ja wieder etwas mehr los, also wenn Interesse besteht, dann würde ich den noch mal einstellen und dann schauen wir mal, was wir auf die Beine kriegen.
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Re: Einfache Belüftung und Befeuchtung im Foliengewächshaus

Beitrag von Lauscher » Mittwoch, 25. Mai 2016 15:20

Ich würde etwa Oberkante Kulturen messen, jedenfalls mindestens ein paar Zentimeter über dem Boden.
Ich hab das mal gemacht, an der Oberkante der Kulturen steigt die Temperatur im Laufe des Tages auf 15° an. Der Joghurtbereiter heizt doch mehr, als ich dachte.
Gute Lösungen beißen sich leider oft mit "einfach".
Die besten Lösungen sind einfach. :wink: (Meine Philosophie)
Durch die Glasscheiben geht vermutlich auch jede Menge Wärme flöten. Am einfachsten wäre tatsächlich, das "Mycaquarium" in einen wärmeren Raum zu stellen. Zumindest wenn es mehr als nur ein paar Grad Unterschied sind.
Ja, das Terrarium ist alles andere als ein isolierter Raum.
Einfache Lösung? Einfach Küchenkrepp von oben bis unten ins Aquarium hängen und unten natürlich ein paar Zentimeter Wasser. Dadurch vergrößerst du effektiv die Verdunstungsoberfläche. Ein PC-Lüfter sorgt für Zirkulation.
Ja, auf so etwas wird es wohl hinauslaufen. Oben im Thread ist das ja erfolgreich gemacht worden.
Man könnte aber mit einem Lüfter und einer einfachen Klappe aus dicker Folie und auf der anderen Seite ein Loch ebenfalls mit dicker Folie als Rückschlagklappe für eine Lüftung sorgen, die man nur 5 Minuten laufen lässt und dann wieder abschaltet (Zeitschaltuhr). Dadurch wäre Frischluftzufuhr gesichert und ansonsten einigermaßen zu.
Ich lese immer wieder mal, daß der Frischluftbedarf besonders von Austern oft unterschätzt wird.
Ganz generell: Wer technisch begabt ist, sollte sich unbedingt mal die Möglichkeiten anschauen, die man mit Arduino Mikrocontrollern hat. Es gibt dafür erschwingliche Sensoren für Temperatur und Luftfeuchtigkeit und natürlich kann man damit auch LED oder Heizung steuern. Für die Heizung würde ich Heizfolien nehmen, die man günstig beim Elektronikversender bekommt. Heizfolien aus dem Terrarienmarkt sind doch viel zu teuer. Einziger Nachteil bei Mikrocontroller-Lösungen ist, dass sich die Kosten auch läppern. Dafür hat man aber wirklich etwas verlässliches. Ich hatte mal kurze Zeit einen Thread eingestellt, wo es um so etwas ging, hab ihn dann aber gelöscht, weil sich keiner dafür zu interessieren schien. Inzwischen ist ja wieder etwas mehr los, also wenn Interesse besteht, dann würde ich den noch mal einstellen und dann schauen wir mal, was wir auf die Beine kriegen.
Ich fand und finde die Idee sehr interessant!
Gezögert habe ich aus drei Gründen: Erstmal muß sich meine "Portokasse" wieder füllen. Zum anderen scheue ich vor komplexen Lösungen zurück - je weniger Technik, desto weniger Aufwand und desto weniger Stromverbrauch. Der dritte Grund: Ein bereits bestehendes und funktionierendes, getestetes System überzeugt mehr als eine theoretische Überlegung, was machbar wäre - ich kenne von mir selbst, daß ich mir Lösungen für irgendwas ausdenke, wo es in der praktischen Umsetzung dann doch irgendwo hakt. Wie z.B. bei meinem Wärmeschrank, wo die Temperaturregelung erst nach mehreren Modifikationen zufriedenstellend funktionierte.
Ich fände es aber gut, wenn Du die Idee weiterverfolgst!

Viele Grüße, Martin
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Re: Einfache Belüftung und Befeuchtung im Foliengewächshaus

Beitrag von Ständerpilz » Donnerstag, 26. Mai 2016 11:05

Lauscher hat geschrieben:Die besten Lösungen sind einfach. :wink: (Meine Philosophie)
Sehe ich im Grunde genauso, doch auch das Ergebnis sollte stimmen. Genaues Messen und Regeln funktioniert eben nicht mit feuchten Handtüchern. Andererseits sollte das Ergebnis auch in vernünftigem Verhältnis zum Aufwand stehen. Daher hadere ich ja auch, ob ich mir die Arbeit mache, denn man braucht ja nicht unbedingt genaue Temperaturen und Luftfeuchtigkeit, so ungefähr reicht ja locker aus. Aber ich habe auch einen Hang zum Perfektionismus.
Ich lese immer wieder mal, daß der Frischluftbedarf besonders von Austern oft unterschätzt wird.
Das kann gut sein.
Ich fand und finde die Idee sehr interessant!
Gezögert habe ich aus drei Gründen: Erstmal muß sich meine "Portokasse" wieder füllen. Zum anderen scheue ich vor komplexen Lösungen zurück - je weniger Technik, desto weniger Aufwand und desto weniger Stromverbrauch.
Der Stromverbrauch eines Mikrocontrollers hält sich sehr in Grenzen. Und eine genau gesteuerte Heizung dürfte eher Strom sparen, als zu viel verbrauchen.
Der dritte Grund: Ein bereits bestehendes und funktionierendes, getestetes System überzeugt mehr als eine theoretische Überlegung, was machbar wäre - ich kenne von mir selbst, daß ich mir Lösungen für irgendwas ausdenke, wo es in der praktischen Umsetzung dann doch irgendwo hakt. Wie z.B. bei meinem Wärmeschrank, wo die Temperaturregelung erst nach mehreren Modifikationen zufriedenstellend funktionierte.
Naja, das ist mehr als eine theoretische Überlegung: ich weiß, dass es geht und dass ich es umsetzen kann. Dass man bei der Umsetzung eventuell mal Hürden überwinden muss, gehört dazu. Ich scheue keine Herausforderungen ;)
Ich fände es aber gut, wenn Du die Idee weiterverfolgst!
Die Sache ist die: Für mich alleine lohnt sich die Arbeit tatsächlich kaum, da ich alles in recht kleinem Rahmen mache, da ich wenig Platz habe und die Pilze auch nicht verkaufen will (es sei denn, es klappt irgendwann mit der Morchelzucht). Der technische Aufwand ist aber mehr oder weniger derselbe, ob großer oder kleiner Brutschrank.

Für mich allein würde ich eine Lösung auch anders gestalten, als bei einem Open-Source-Projekt, das alle nutzen können sollen. Letzteres würde ich universeller gestalten. Mich würde da aber zunächst mal die Bedürfnisse der Pilzzüchter interessieren. Zum Beispiel braucht es vielleicht ja nicht unbedingt einen Ultraschallnebler für die Luftfeuchtigkeit, vielleicht reicht es ja auch aus, wenn die Luftfeuchtigkeit gemessen werden kann. Wahrscheinlich möchte auch nicht jeder Temperatur und Luftfeuchte über die Zeit loggen. Auf der anderen Seite kann man mit so einem Log die Parameter halt überwachen. Zum Beispiel könnt es ja sein, dass man eine Heizfolie kaputt geht und die Zieltemperatur nicht erreicht wird, aber man das erst spät merkt und dann nicht weiß, wie lange die schon ausgefallen ist.

Aber man muss ganz klar sehen: So eine Lösung ist natürlich etwas teurer, als feuchte Handtücher und ein alter Heizlüfter mit Zeitschaltuhr. Dafür aber auch deutlich eleganter.

Ich werde den Beitrag noch mal einstellen. Allerdings weiß ich noch nicht genau, wann ich das umsetzen kann, da zwei Parameter immer quer schießen: Zeit und Geld. ;) Aber erst mal kann man ja Ideen sammeln.

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