Parafilm als Luftfilter

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Parafilm als Luftfilter

Beitrag von Chemiefreak » Freitag, 05. April 2013 17:19

Hallo,
normalerweise verschließe ich mit Parafilm nur meine Petrischalen, aber ich soweit ich weiß ist es in begrenzten Maßen auch luftdurchlässig.
Und man kann es sehr leicht z.B. mit Wasserstoffperoxid, IPA oder EtOH sterilisieren.

Da ich gerade noch auf meine Filterdeckel warte, wollte ich fragen ob was dagegen spricht damit Gläser zu verschließen?
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Habe viel Pilzmaterial tauschfertig!
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Re: Parafilm als Luftfilter

Beitrag von Reblaus » Samstag, 06. April 2013 21:31

Hi,

würde ich dir nicht empfehlen. Parafilm reißt sehr leicht und Gasaustausch ist doch eher gering. Parafilm ist nicht hitzebeständig. Außerdem finde ich ihn zu teuer.

Fischerhaltefolie ist für den Hobbybereich ausreichend. Versiegeln von Petrischalen ... .

Gläser mit Filter im Deckel kann man leicht mit Filterwatte basteln.

VG

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Re: Parafilm als Luftfilter

Beitrag von Mycologo » Mittwoch, 22. Januar 2014 18:07

...oder einem zurecht geschnittenen Mundschutz. Gruß Wolfram
chris0812
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Re: Parafilm als Luftfilter

Beitrag von chris0812 » Donnerstag, 06. November 2014 21:48

Hi Wolfram,
Mundschutz? also du redest hier nicht von Atemmaske sondern den stinknormalen Dingern die man im 10er-Pack im Baumarkt bekommt? grüße
Ständerpilz
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Re: Parafilm als Luftfilter

Beitrag von Ständerpilz » Donnerstag, 21. April 2016 21:56

Nimm einfach Tyvek. Das ist durchlässig für Gase, allerdings nicht autoklavierbar. Es besteht aus HDPE und ist nicht teuer.
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Re: Parafilm als Luftfilter

Beitrag von Lauscher » Freitag, 22. April 2016 12:31

Hallo Oliver,

ich habe hier etwas Tyvek liegen; wenn ich aber versuche hindurchzupusten, bekomme ich dicke Backen ohne spürbaren Luftdurchlaß. Tyvek wird ab und zu angesprochen, doch ich habe meine Zweifel, daß es wirklich effektive Mengen an Luft durchläßt.
Tyvek soll übrigens autoklavierbar sein; HDPE ist da etwas robuster als PE.
Hast Du praktische Erfahrungen mit Tyvek?

Viele Grüße, Lauscher
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Re: Parafilm als Luftfilter

Beitrag von Ständerpilz » Freitag, 22. April 2016 13:11

Hallo Lauscher,

Tyvek ist nicht luftdurchlässig, ermöglicht aber einen Gasaustausch. Es wird unter anderem für Schutzanzüge verwendet. Aber auch für den Bau von Drachen. Durchpusten kann man also knicken. Die Filterfläche sollte daher groß sein.

Mit Tyvek in der Pilzzucht habe ich noch keine Erfahrungen, da ich gerade erst wieder damit anfange. Früher habe ich Zellstoffstopfen und Sterilfilter für Spritzen verwendet. Ich wollte demnächst mal etwas Tyvek und anderem Kram bestellen, brauche aber erst Mycel auf Petrischale.

Autoklavieren würde ich Tyvek nicht. PE-Beutel sollen auch autoklavierbar sein, was ich definitiv nicht bestätigen kann. Hängt vermutlich stark mit der erreichten Temperatur zusammen. 121° sind vielleicht okay, über 130°C eher nicht. Statt PE-Gefrierbeutel werde ich wohl Bratschlauch verwenden.

Grüße
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Re: Parafilm als Luftfilter

Beitrag von Lauscher » Freitag, 22. April 2016 13:55

Hallo Oliver,

PE deformiert sich stark im Autoklav, das kann ich bestätigen.
Bratschlauch habe ich vor kurzem getestet, und es geht. Ich habe ihn am unteren Ende mit Kabelbindern verschlossen, das wird sogar luftdicht.
Allerdings ist die Folie sehr dünn und reißt leicht; nachdem mir zwei Brutbeutel trotz vorsichtiger Handhabung geplatzt sind, habe ich von Bratschlauch wieder Abstand genommen. Aktuell nehme ich PP-Beutel aus dem Medizinbedarf für "Hazardous Waste".

Viele Grüße, Lauscher
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Re: Parafilm als Luftfilter

Beitrag von Ständerpilz » Samstag, 14. Mai 2016 16:00

Ich habe mal die Zigarettenfilter-Technik ausprobiert und das funktioniert prima. Zumindest bei Körnerbrut. Einfach einen Loch in den Deckel bohren und den Filter reinstecken, einfacher geht es kaum. Für Säcke würde ich aber eher Zellstoffstopfen nehmen.
Die Zigarettenfilter haben auch den Vorteil, dass man sie an jedem Kiosk kriegt (als Eindrehfilter für Selbstgedrehte). Autoklavieren halten sie scheinbar auch aus.
Bei Einweckgläsern mit Glasdeckel teste ich gerade, ob es reicht ein Filterpapier zwischen Glas und Deckel zu legen.
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