Auster auf Pappe

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Börgy
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Re: so dann hab ich mal n paar Fragen zur Auster auf Pappe

Beitrag von Börgy » Samstag, 15. Februar 2014 08:04

Jo die Impfbox hab ich gestern mal getestet.

Zuerst habe ich 100ml Malzbier gekocht, mit einem Päckchen Agartine (2g Agar Agar) verrührt und nochmals aufgekocht.
Dann mit einer der Spritzen verschiedene Behältnisse befüllt und diese im Schnellkochtopf zusammen mit dem Werkzeug sterilisiert.
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Danach alles abkühlen lassen.
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Anschließend hab ich einige Kappen, an denen noch etwas Stängel war, geopfert und in Alufolie gepackt und mit den Behältern in die Box gelegt.
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Dann gings los.
Pilze auseinander gerissen und ein Stück aus der Mitte heraus operiert. Bei jedem Glas übrigens mit einer eigenen sterilisierten Klinge.
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Dieses wurde dann in eine kleine Flasche befördert.
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Mit den Gurkengläsern bin ich genau so vorgegangen.
Allerdings habe ich zwei davon in der box nicht aufbekommen, muss das alles wohl beim nächsten mal noch länger zum abkühlen im Topf stehen lassen und später zudrehen.
Oder Filter einbauen.
Jetzt stehen sie erstmal vakuumversiegelt im Kühlschrank.


Hier das Endergebnis.
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Bin mal gespannt ob sich Kontis zeigen.

Zur Box selbst.
Das Arbeiten hat ganz gut gaklappt ist zwar etwas beengend aber ich bin überall herangekommen.

Nachteilig ist aber, dass es sehr dunkel darin ist und sie müsste etwas geringer in der Höhe sein.
Auch die Handschuhe könnten etwas größer sein das rauskommen war nämlich garnicht so einfach.

Anmerkung für die Version 0.2.
Helle vielleicht sogar Transparente Folie die ich mit einer Lötstation (wollte mir eh schon ewig eine kaufen) in die richtige Form schweiße.
Die Höhe der Kiste muss geändert werden ca 5cm weniger.
Die Befestigung der Handschuhe wird geändert, vielleicht etwas mit PET-Flaschen.
Größere Handschuhe.

So das wars erstmal von mir.
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impfbox 0.2

Beitrag von Börgy » Sonntag, 16. Februar 2014 13:50

So dann hab ich das Ding mal überarbeitet.

So siehts jetzt aus.

Von oben noch ohne Deckel.
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Von der Seite.
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Von oben mit Deckel.
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Von Vorne.
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Mit Deckel offen.
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Und das wichtigste Zusammengeklappt.
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Re: so dann hab ich mal n paar Fragen zur Auster auf Pappe

Beitrag von Börgy » Mittwoch, 19. Februar 2014 19:31

So dann gehts mal weiter
Ich hab das Glas hier mal gefüttert.
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Der Impfboxtest sieht so aus.

Die erste kleine Flasche.

Gestern:
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Und Heute:
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Das zweite,

Gestern:
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Und Heute:
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Nr. Drei

Gestern:
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Und Heute:
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Vier

Gestern:
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Und Heute:
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Nr. Fünf lebt, noch.

Gestern:
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Und Heute:
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Und dann noch Nr.6
Tot.

Gestern:
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Und Heute:
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Ist das jetzt nur der abgestorbene Pilz oder ne Konti?
w_ciossek
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Re: so dann hab ich mal n paar Fragen zur Auster auf Pappe

Beitrag von w_ciossek » Mittwoch, 19. Februar 2014 23:12

Hallo Börgy,
ich möchte mal auf einige deiner Fragen eingehen.

1. Frage: Kann man die Gurkengläser im Dampfdruckkochtopf ins Wasser stellen?
Antwort: Im Prinzip ja, wenn man sie vorher mit Aluminiumfolie so umwickelt, daß kein Wasser an das Glas herankommt, weil sonst die Gefahr besteht, daß die Gläser zerspringen. Generell ist das Umwickeln mit Aluminiumfolie vorteilhaft, weil es die Wärme besser verteilt und somit das Zerspringen der Gläser verhindert. Auch zwischen Deckel und Glasöffnung kann man eine Aluminiumfolie legen, wo man mit den Finger um den Rand fährt um das Glas abzudichten, weil Aluminiumfolie bei Druck verformbar ist ähnlich wie eine Frischhaltefolie. Das Glas kann man dann mit den Deckel zuschrauben. Früher hatte man so Milchflaschen abgedichtet. Mit leicht angeschraubten Deckel und Aluminiumfolie kann man gut auch Roggenkörner im DDKT sterilisieren. Beim Abkühlen beläßt man die Gläser im Topf solange, bis Zimmertemperatur erreicht ist.

2. Frage: Dampfsterilisation der Luft mit einen Kocher und Kochtopf. Das Problem sind hier feuchte Wände, wo es zur Schimmelpilzbildung kommen kann. Früher waren die Operationssäle vom Boden bis zur Decke hin gekachelt, so daß man sie mit Chlorkalk desinfizieren konnte. Manche Badezimmer sind es auch heute noch, so daß man in einen vollständig gekachelten Badezimmer ordentlich Dampf machen kann. Damit löst sich das Schimmelproblem an den Wänden. Außerdem kann man mit Natriumhypochlorid die Wände und den Fußboden problemlos desinfizieren.

3. In einen mit Dampf gesättigten Badezimmer kann man mit einen Bunsenbrenner und einen Propangaskocher gut steril arbeiten, sofern man nur mit kleinen Pilzmengen zu tun hat. Es entsteht um den Propangaskocher, der im Gegensatz zum Bunsenbrenner eine größere Brennfläche hat, eine Warmluftglocke, die Staubteilchen und Mikroben nach oben wirbelt und somit einen sterilen Arbeitsraum von 15 cm bis 20 cm Radius um den Kocher herum schafft. Obendrein bestehen die Verbrennungsgase ebenfalls aus sehr heißen Wasserdampf und Kohlendioxyd, was also einen Brenner mit Kochtopf während des Arbeitens ersetzt.

Mit einen zusätzlichen Bunsenbrenner kann man bequem Skalpelle abflammen. Da du Likörfläschchen benutzt, kann man deren Öffnung nach unten gerichtet sehr nah an eine Bunsenbrennerflamme halten. Die kleine Öffnung der Flasche, als auch die nach schräg unten gerichtete Position der Öffnung als auch das seitliche Einführen des Mycels in die Flasche verringert erheblich die Kontaminationsgefahr. Ich hatte bislang auf diese Weise Kontaminationen nur im Promille-Bereich. Bei einer kleinen Impfbox wüßte ich nicht, wie man gefahrlos mit einen Brenner arbeiten kann, um das Impfbesteck abzuflammen. Für mich ist absolut steriles Impfbesteck sehr wichtig. Ich glühe sogar Skalpelle (mit Metallgriff) in der Bunsenbrennerflamme aus und schrecke sie in Spiritus ab. Damit der Spiritus nicht anfängt zu brennen, so befindet sich dieser in einen Glas, wo im Deckel ein kleines Loch sich befindet, um dort das Skalpell einzuführen. Gleichzeitig dient es auch als Lagerung für die Skalpelle und Impfösen, die dann permanent in Spiritus stehen. Nach dem Abschrecken werden überflüssige Spirituströpfchen am Skalpell abgeflammt.
Da meine Skalpelle durch diese Prozedur oxydieren, werden sie gelegentlich mit sehr feinen Schmirgelpapier bearbeitet und mit Politurschleifpaste wieder auf Hochglanz gebracht und geschärft. Mein Besteck hat keine Kunststoffgriffe. Sie bestehen vollständig aus Metall, so daß ein Schliff wenig was ausmacht.

Bei einer größeren Box kann man auf einen Luftfilter verzichten, wenn der Brenner über zwei Schlauchanschlüsse verfügt, also einen Anschluß für Propangas und einen Anschluß für Preßluft oder Sauerstoff. Die Abgase (CO2 und Wasserdampf) erzeugen in der Box einen höheren Druck, so daß keine Kontis eindringen können. Den Druck kann man über Ventile ausgleichen. Bei großen Impfvorhaben lohnt sich dann doch die Anschaffung einer Reinbank.

4. Laß dich nicht von thomasmuc in die Irre führen. Einige Forumsmitglieder haben seine Vorschläge ausprobiert und haben Schiffbruch erlitten. Ich selbst hatte vor langer Zeit diese Methode auch mal erfolglos ausprobiert. Man produziert dabei nur Unmengen an Trichoderma-Sporen. Es passierte nur sehr selten, daß ich damit Erfolg hatte.

5. Bei meinen Petrischalen platzen Glasteile am Boden ab, wenn ich Agar Agar reingieße. Das Glas ist offenbar minderwertig und nicht temperaturresistent. Obendrein haben sie eine breite Öffnung, wo Kontis reinfliegen können. Dagegen bestehen die Likörflaschen aus sehr dicken und robusten Glas. Man kann sie aus 2 m Höhe auf Steinboden fallen lassen, ohne daß sie dabei zerspringen! Für das Pilzarchiv benutze ich sehr kleine runde Likörfläschchen von 20 ml Inhalt. Die kann man auch gut verschicken. Die breiteren Likörflaschen dienen als Petrischalenersatz.

6. Leider kann man bei einem deiner Photos nicht erkennen, warum der Pilz abgestorben ist. Der Nährboden drumherum zeigt keine Kontamination. Es ist möglich, daß das Stück von vornherein mit Mikroben verunreinigt war, was bei Pilzen aus den Supermarkt häufig vorkommt, wenn sie schon zu alt sind. In diesen Fällen versagt auch steriles Arbeiten.

Gruß Wolfgang
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Re: so dann hab ich mal n paar Fragen zur Auster auf Pappe

Beitrag von Börgy » Samstag, 22. Februar 2014 14:41

Danke für deine Tips.

Ich weiß leider auch nicht was da passiert ist.
Ich bin bei allen Gläsern gleich vorgegangen.
Vielleicht ist der Pilz schon tot gewesen, er sah allerdings noch recht gut aus.
Jedenfalls besser als Die beim ersten Versuch.

Vielleicht hab ich auch was falsch gemacht und es garnicht bemerkt.

Naja Hauptsache ist dem rest geht es gut.
Ich bin sehr gespannt ob es so weiter geht.
Hier mal das Update.
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Die braunen Flöckchen im Nährboden stammen glaube ich vom aufziehen mit der Spritze.
Dabei ist die Malzbier-Agartine nämlich in der Spritze übergekocht.
Da werd ich beim nächsten mal etwas langsamer machen.


Glas 5 lebt auch noch.
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Greets der Börgy
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Re: Auster auf Pappe

Beitrag von Börgy » Montag, 24. Februar 2014 19:20

Es geht vorwärts.
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Hier etwas langsamer.
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Im großen Glas mit Pappe gehts auch gut ab.
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Habe übrigens auch noch mal was neues auf Pappe gestartet.
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Re: Auster auf Pappe

Beitrag von Börgy » Montag, 03. März 2014 13:55

So dann das nächste Update.

Hier hat sich leider nicht soviel getan.
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Dafür hier.
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Und hier auch.
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Hier ist die Auster wieder langsamer.
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Und hier auch.
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Hier wirds langsam wieder zeit zu füttern.
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Die Beiden neuen Pappversuche sind auch ziemlich langsam.
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So da hab ich dann mal n paar Fragen.

Woher kommt das sehr unterschiedliche Wachstum?
Liegt das nur an der Vitalität der Klone oder fehlt denen vielleicht Luft oder Wasser?
Dagegen spricht aber doch das Wachstum der beiden schnellen Austern.
Kontis hab ich bis jetzt keine entdecken können.

Sollte ich die beiden guten in den Kühlschrank legen?
Habe ein wenig Angst die Auster könnte fruchten.

Greets der Börgy
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