neue Methode für die Herstellung von Körnerbrut

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PILASOWA
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neue Methode für die Herstellung von Körnerbrut

Beitrag von PILASOWA » Sonntag, 09. Februar 2014 20:49

Hallo,

hier meine neue Methode für die Brutherstellung mit einem kleinen Wasserspeicher. Leider hat diese Methode einen Nachteil aufgezeigt. Die Körner wurden in der Nähe des Wasserspeichers zu nass. Nun zum Ganzen:

Grund: In manchen meiner Brutgläser hat das Wachstum des Myzel wegen zu niedriger Luftfeuchte ausgesetzt. Gläser wollte ich wegen Kontaminationsgefahr nicht öffnen.
Folgende Idee habe ich nun umgesetzt: Einen kleinen Wasserspeicher in das Brutglas einbauen.
Umsetzung: In die Gläser wurde eine 1-3 cm dicke Tongranulatschicht mit etwas Wasser in die Gläser eingebracht, natürlich das ganze anschließend in einem "Backofen" sterelisiert.
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Re: neue Methode für die Herstellung von Körnerbrut

Beitrag von PILASOWA » Sonntag, 09. Februar 2014 20:57

In den gezeigten Gläser ist auf dem Boden ein wenig Wasser eingebracht, damit über die kommenden Tage und Woche genügend hohe Luftfeuchtigkeit im Glas vorherrscht.

In die Gläser wurden mit H2O2 bearbeitete Austern hinein getan.
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Re: neue Methode für die Herstellung von Körnerbrut

Beitrag von PILASOWA » Sonntag, 09. Februar 2014 21:00

Nach 4 Tagen wurde zu den Austern sterelisierte Körner hinein getan.
Nun bilden sich an den Austernstücken Myzel und Primorden aus.
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Zuletzt geändert von PILASOWA am Sonntag, 09. Februar 2014 21:04, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: neue Methode für die Herstellung von Körnerbrut

Beitrag von PILASOWA » Sonntag, 09. Februar 2014 21:03

Leider wächst das Myzel relativ langsam.
Ein Nachteil hat diese Methode:
Das Wasser geht über das Tongranulat zu den Körner und befeuchtet diese.
Die Körner weichen auf und werden nass.
Dadurch sollte die Gefahr des Keimanfalls steigen.
Verbesserung: Ein Gitter sollte zwischen Tongranulat und Körner gelegt werden.

Bitte gebt mir ein Fedback zu dieser Methode.
Einen Brutkasten habe ich momentan nicht.
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Re: neue Methode für die Herstellung von Körnerbrut

Beitrag von Kronenpilz » Sonntag, 09. Februar 2014 21:30

@ PILASOWA
also ich würde das granulat einfach weg lassen, es reicht eigendlich aus wenn die körner die richtige feutigkeit haben.
das loch im deckel scheint gut zu sein, nehm für das loch einfach filterwatte aus der zoohandlung.
das ist meine ansicht zu dem thema und es funktioniert bei mir immer super und auch schnell. :wink:
ich hoffe du hast die körner steril gemacht ? sonst ist die kontigefahr so wie so sehr hoch.

gruss
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Re: neue Methode für die Herstellung von Körnerbrut

Beitrag von Börgy » Sonntag, 09. Februar 2014 21:46

Ich bin sehr gespannt.

Mich hätte jetzt nur noch interressiert wie die H2O2 Stängel aussahen bevor die Körner da drauf kamen.

War da noch kein mycel drauf?

Ein Gitter wäre glaube ich nicht so toll das bekommt man bestimmt schwehr raus wenns durchwachsen ist.

Vielleicht etwas mehr Granulat oder etwas weniger Wasser.

Auf dem letzten Bild sieht es so aus als ob etwas mehr Granulat drin ist.

Vielleicht ist das Mycel deswegen dort etwas besser.

Aber ich hab ja leider selbst keine Ahnung.

Greets der Börgy
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Re: neue Methode für die Herstellung von Körnerbrut

Beitrag von PILASOWA » Sonntag, 23. Februar 2014 20:37

Update:

Leider sind/waren alle 6 Gläser der Reihe nach mit Kontis befallen worden.
Die Gründe waren:
- im Backofen war die Sterilisation wohl nicht ausreichend gut genug
- durch Abschrecken der Pilzstücke in H2O2 wuchs das Myzel kaum bis sehr langsam.
- unsteriles Arbeiten

Für die Arbeitsverbesserung und der Minimierung von Kontis wurde ein altes Aquarium zu einer Impfbox umgebaut. Im folgenden Beitrag ist mehr zu lesen:
viewtopic.php?f=45&t=3588
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Re: neue Methode für die Herstellung von Körnerbrut

Beitrag von PILASOWA » Sonntag, 23. Februar 2014 20:53

Die Verwendung von Tongranulat hat aber einige Vorteile, besonders wenn das Glas in einem warmen aber trockenem Raum steht z.B. im Haus.
Durch das Tongranulat und ein wenig Wasser zwischen dem Tongranulat kann das Myzel in diesen Räumen relativ gut wachsen. Zwischen den Körnern und dem Tongranulat sollte man lieber eine Zwischenschicht einfügen.
Ganz wichtig ist die Belüftung des Myzels, sonst ist das Wachstum sehr gehemmt bei zu wenig O2 in der umgebenen Luft im Glas! :D
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Re: neue Methode für die Herstellung von Körnerbrut

Beitrag von myvatn » Sonntag, 23. Februar 2014 21:37

PILASOWA hat geschrieben:Update:

Leider sind/waren alle 6 Gläser der Reihe nach mit Kontis befallen worden.
Die Gründe waren:
- im Backofen war die Sterilisation wohl nicht ausreichend gut genug
- durch Abschrecken der Pilzstücke in H2O2 wuchs das Myzel kaum bis sehr langsam.
- unsteriles Arbeiten
Also ich arbeite auch ohne Impfbox, habe bisher nur sehr wenige Kontaminationen in Petrischalen gehabt, in Brutgläsern noch keine. Zum Sterlisieren verwende ich einen DDKT. H2O2 verwende ich ebensowenig. Meine Erfahrungen sind allerdings bislang noch sehr gering, jedoch war die Entscheidung, es ohne Impfbox auf sauberem Tisch und steril mit DDKT zu versuchen, das Ergebnis meiner Recherche hier im Forum und bislang bestätigen sich die Erwartungen. Meine Glaspetris gebe ich ebenso wie den Agar ca. 30 Minuten lang, die Brutgläser ca. 50 Min. in den DDKT. Messer oder ähnliches halte ich in den Spirituskocher, bis es rot glüht und lasse es anschließend mehr oder weniger abkühlen. Ich trage weder Mundschutz noch ziehe ich Infektionsschutzhandschuhe an, ich verwende kein Hautdesinfketionsmittel sondern wasche lediglich die Hände vorher. Die Arbeitsfläche habe ich anfangs desinfiziert, jedoch wurde ich darauf hingewiesen, dass das nicht notwendig sei, was eigentlich logisch ist, solange man nichts auf der Arbeitsfläche ablegt, was anschließend in die Petris oder Brutgläser hinein gelangt.
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Re: neue Methode für die Herstellung von Körnerbrut

Beitrag von PILASOWA » Dienstag, 25. Februar 2014 19:10

Hallo myvatn,

danke für deine Antwort.
Ich habe leider sehr schlechte Erfahrungen mit Arbeiten ohne Impfbox gemacht, besonders bei den Petrischalen, da waren bei mir ca. 80% kontaminiert. Bin auch ein Anfänger und habe einige Fehler gemacht, die ich nun versuche zu vermeiden. Habe meine Arbeiten in der Küche ausgeführt eventuell habe ich viele Kontis in der Küche? :?:

Mit der Impfbox erhoffe ich mir weniger Kontis. Mir schmerzt sehr mein Herz, wenn in einem Glas oder in einer Petrischale nicht mein gewünschter Pilz/Myzel sondern eine Kontamination das Feld erobert. Das will ich nun vermeiden/minimieren.
Über meine Erfahrungen mit der neuen Impfbox werde ich berichten!

Meine Erfahrungen beruhen auch auf das Anfüttern von Myzel, dabei sind mir viele Kontis ins Glas gekommen. Will mal versuchen das Füttern im Impfkasten durchzuführen. Bin mal gespannt ob es damit besser klappen wird! :|
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Re: neue Methode für die Herstellung von Körnerbrut

Beitrag von myvatn » Freitag, 28. Februar 2014 01:28

Eventuell klappt es mit dem DDKT besser als im Backofen, habe selbst aber keine Backofenerfahrungen bislang. Ich sterilisiere sowohl meine Glaspetris vor dem gießen, als auch den Agar im DDKT. Körnerbrut koche ich zuerst kurz auf, lass es dann einen halben Tag stehen und anschließend kommt es im Brutglas mit verschlossenem Deckel (Druckausgleich erfolgt über Tyvek-Filter) ebenfalls in den DDKT.

Pilzstücke zerreiße ich mit den unsterilen :) lediglich mit Seife gewaschenen Händen und schneide aus dem Inneren mit einem über der Spiritusflamme sterlisiertem Messer die Stücke bevorzugt aus dem Stiel heraus, wie in einigen Beiträgen im Forum beschrieben. Dadurch sollten Kontaminationen an der Außenhaut der Pilze nicht in die Petris gelangen. Klappt bisher ganz gut, allerdings ist so eine tolle Impfbox wie Du sie gebaut hast schon auch eine sehr gute Sache. Das hilft sicher, die Kontaminationsrate zu verringern. Ich drück Dir auf alle Fälle die Daumen, dass die Kontis künftig draußen bleiben!
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Re: neue Methode für die Herstellung von Körnerbrut

Beitrag von w_ciossek » Freitag, 28. Februar 2014 23:37

Die 80 % Kontaminationen waren mit Sicherheit auf die Backofenbehandlung zurückzuführen. Auch wenn man den Backofen auf 250°C einstellt, bleibt die Substrattemperatur bei 100°C, solange sich noch kochendes Wasser darin befindet. Das Aufbrechen der Molekülverbände einer Flüssigkeit frißt die Energie. Erst wenn das Wasser vollständig in Dampf überführt worden ist, d.h. wenn das Substrat staubtrocken geworden ist, erst dann steigt die Temperatur auf 250° C! Also kann man in einen Backofen nicht sterilisieren, ebensowenig auch in Mikrowelle. Man kann eine Trockendestillation der Glasgefäße im Backofen betreiben. doch das lohnt sich nicht, wenn das Substrat eh danach noch einmal sterilisiert werden muß. Da kann man gleich das Substrat mitsamt den Behälter sterilisieren. Man muß also den Druck erhöhen, um eine höhere Temperatur zu erzielen. Das geht nur mit einen Autoklaven oder mit einen Dampfdruckkochtopf. Erst damit kann man wesentlich die Kontaminationsrate senken.

Gruß Wolfgang
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