Pilzbrut riecht etwas komisch

[Hobin Wood]

Hallo liebe Forenmitglieder,

der Titel sagt schon fast alles, habe von der Austernpilzbrut, die ich von einem Profi bezogen habe, neben 6 Eimern mit Strohpellets noch 4 Baumstämme von ca. 1,20 m Länge besiedelt. Bei den 'Eimer-Austern' wird heute die 2. Ernte vollzogen, die Erste war schon recht erfolgreich, wurde zwar nicht gewogen, aber so ein Wäschekorb war fast bis zum Rand gefüllt (mit einiger luft dazwischen). Der 2. Durchgang wird heute ca. ein Viertel weniger bringen; die Baumstämme sehen auch schon sehr gut aus, sind noch in Folie und die Pilze zeigen deutliche Spuren. Zum Teil ist die Brut bis zum Ende durchgewachsen und bedeckt schon gut ein Drittel der Schnittflächen, denke, die können bald ins Freie. Was meint Ihr dazu, wann sollten die raus? Wurden mit einem Keilschnitt beimpft und zugeklebt, das war so zwischen um den 10. April.
Bleiben die Folien, also die Klebestreifen, dann dran oder werden die entfernt?

Weshalb ich Euren Rat suche, ich hatte von der Brut ein wenig abgezweigt und gut ein Kilo Roggenkörner beimpft, das war ebenfalls vor knapp 8 Wochen. Seitdem ist die hausgemachte Brut immer noch im Eimer, dem ich einen selbstgebauten Filter im Deckel verpasst hatte. Diese selbstangesetzte Brut hat die Körner schon lange komplett besiedelt und es riecht irgendwie ein wenig alkohollastig aus dem Eimer. Nicht unbedingt unangenehm, so etwas in richtig Fruchtschnaps.
Fürchte, das Zeug kann ich entsorgen oder wie seht Ihr das? Schimmelspuren im üblichen Sinne sind nicht zu sehen, es ist eben der Geruch, der mich stutzig macht.

Kann ich des Zeug noch verwenden oder besser in die Biotonne kippen?

Frohe Pfingsten und
liebe Grüße Hobin

[kirsche80]

Hallo Hobin Wood,

welche Holzsorte hast du denn verwendet?
Normalerweise wächst Austernpilz sehr gut durch, wenn bei den Stämmen an den Schnittflächen (oben und unten) Myzel gut erkennbar ist, dass hat das Pilzmyzel den Stamm komplett besiedelt.
Am besten lagerst du diese dann draußen an einem schattigen Platz, die Klebestreifen können dann auch entfernt werden, sobald die Stämme nach draußen gelagert werden.

Kannst du Fotos von deiner selbst angesetzten Brut mal zeigen ?
8 Wochen klingt doch schon sehr lang. Mikroorganismen bzw. Hefepilze können eindringen und zu Vergorenen führen bzw. die Nährstoffe in der Brut gehen kaputt.
Vielleicht auch ein Zeichen dafür dass zu unsteril gearbeitet wurde. Ein Eimer ist eher ungeeignet besser sind festverschließbare Flaschen / Gläser die mit alkoholdesinfizierten Wattepropfen verschließt wurden.
Oder du nimmt 5, 10 oder 15 Liter Weinballons, gut funktionieren auch Plastikgärgefässe für Wein.
Die vorgekochte Brut, in die CaCo3 eingebracht wird (für die pH-Wert Stabilisierung) sollte direkt im Glasballon / Flasche oder PP-Gär-Gefäß bei 121°C sterilisiert werden
Wichtig ist, dass die Brut ausreichend lange sterilisiert wird (ca. 5 Stunden bei 121°C).
Kauf am besten immer die Brut frisch bei einem Fachhändler.
z.B. hat pilzzuchtshop.eu hat keimfreie Pilzbrutbrut in Mikrofilterflaschen im Angebot, die haben wir eigentlich auch
Aber nimm da nicht die Substratbrut, die ist wie angegeben nur für unsterile Beimpfungen geeignet.
1 Flasche reicht da aus für 10- 15 Liter Brut.

[Hobin Wood]

Danke für die Ratschläge hier, inzwischen habe ich die Sache entsorgt, es steckte letztendlich auch Schimmel mit in der Brut. Nach dem Reinfall mit dem Käferbefall hatte ich einige Zeit die Nase voll von selbstgezogenen Pilzen und habe alles etwas schleifen lassen, dadurch hat sich der Schimmel breitmachen können, wie auch immer, die Brut hier ist schon in der Tonne.

Gruß und THX Peter

[geriull]

Hallo Peter,

Hast du es nochmal probiert? Hoffe du hast noch nicht aufgegeben!

Liebe Grüße!

Geri

[Hobin Wood]

Hallo Geri,

danke der Nachfrage, nein, so schnell gebe ich nicht auf, obwohl ich kurz davor bin, mein Hobby wieder einzustampfen. Aber nicht wegen kleinerer Misserfolge, bestimmt nicht, hatte letztes Jahr ja schon einen derben Rückschlag, was mich fast bis zur Aufgabe bringt, ist die Tatsache, dass ich meine Ernte dieses Jahr bisher nicht essen konnte.

Alles total Fliegen- und Käferverseucht.

Die Strohkulturen, die noch im Keller stehen und momentan mal wieder Anlauf nehmen, sind mit Fliegen/Käfern und deren Eiern befallen. Habe mehrere frische Pilze aufgebrochen, Dinger wie aus dem Bilderbuch, und da liefen sie auch schon.....
Und genau das Bild bekomme ich nicht mehr aus dem Kopf!!!

So, und warum sollte ich ein Produkt anbauen, wenn ich es nicht essen kann oder mag? Aber, ich habe ja noch 4 beimpfte Baumstämme, die können jeder Zeit ins Freie, muss mir nur noch Fliegengaze besorgen, damit ich sie einpacken kann und so die Biester hoffentlich ausgesperrt werden. Ob mein Apetit dann wieder zunimmt, mal sehen.....

Nochmal danke wegen der Nachfrage und schönes Woende
Peter

[geriull]

Servus Peter,

Nicht den Mut verlieren, das mit den Fliegen und Käfern ist ein Problem, aber nicht unlösbar.
Hast du im Keller neben den Pilzen auch anderes biologisches Material wie Obst oder Gemüse gelagert?

Wichtig wäre, herauszufinden, woher die Tierchen kommen, dann würde ich die Quelle entfernen, am besten alles organische raus aus dem Keller, Ein paar Wochen warten, ob sich wieder irgendwo Insekten bilden, bzw. hineinkommen und, wenn der Keller dann tierchenfrei ist, wieder Kulturen aufstellen.

In der Zeit, wo der Keller Pilz und Gemüsefrei ist, stelle ein paar Gelbtafeln auf um die Abnahme der Insektenkonzentration zu messen.

Mit den beimpften Baumstämmen im Garten wirst du in der Zwischenzeit sicher insektenfreie Pilze produzieren.

Liebe Grüße!

Geri