Kultivieren von Steinpilzen, Trüffeln,... möglich?

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bigPianist99
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Kultivieren von Steinpilzen, Trüffeln,... möglich?

Beitrag von bigPianist99 » Montag, 15. September 2014 17:13

Hallo zusammen!

Bin neu hier im Forum und wollte nochmal ein Thema anschneiden dass es wahrscheinlich schon mal bei euch gab:
Ich habe vor Jahren mal Pilzabfälle bei uns im Garten ausgestreut und seitdem darf ich alle 2 bis 3 Jahre riesige Hexenröhrlinge aus unserem Garten ernten, meistens um die 4 bis 10 Pilze je 1 kg.
Ich habe aber an anderen Stellen auch Maronen- und Steinpilzabfälle ausgestreut und da hat sich nie was getan... bis jetzt!
In der Nähe unserer Kiefer haben die schon vergammelten Steinpilzstiele tatsächlich ein feines weißes Gewebe ausgebildet dass direkt in den Boden geht. Ich habe die Chance ergriffen und vorsichtig (alles steril!) Winzige Teile des Myzels auf einen eigens angefertigten Nährboden verpflanzt. Und es scheint auch so als würde sich das Geflecht mehr und mehr in der Petrischale ausbreiten!
Soll ich den angeimpften Nährboden jetzt in ein Gefäß oder eine Wurzel unserer Kiefer/Fichte versetzen oder was kann ich machen um zumindest den Ansatz einer Chance auf Fruchtkörper zu haben?
Danke :D
VG bigPianist99
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Lauscher
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Re: Kultivieren von Steinpilzen, Trüffeln,... möglich?

Beitrag von Lauscher » Montag, 15. September 2014 19:10

Hallo großer Pianist, und willkommen im Forum!

Ich gratuliere zu Deiner erfolgreichen Wildvermehrung!

Ich glaube, die besten Chancen gibt man Pilzresten/abfällen, wenn man sie oberflächlich im Boden eingräbt und nicht nur auf der Oberfläche verstreut. Mit etwas Bodenstreu als Lichtschutz und Feuchtespender sind die Bedingungen für das Myzel besser.

Ich selbst habe einmal Stinkmorcheln auf diese Weise vermehrt - ich hatte die "Hexeneier" gesammelt, mochte sie dann doch nicht essen, habe die Stücke in Fichtenstreu teils verstreut, teils lose eingebuddelt. Im nächsten Jahr wuchsen sie dort!

Deinen Steinpilz auf Petri würde ich an Deiner Stelle erst einmal weitervermehren auf eine größere Substratmenge und dann bei einem Baumpartner eingraben. Ob am Stück oder etwas zerbröselt und verteilt besser ist, kann ich nicht einschätzen. Ganz ohne Baumpartner ist eine Fruchtkörperbildung sehr unwahrscheinlich oder sogar unmöglich.

Viele Grüße, Lauscher
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Re: Kultivieren von Steinpilzen, Trüffeln,... möglich?

Beitrag von bigPianist99 » Montag, 15. September 2014 19:48

Hallo Lauscher!

Danke für die Antwort! Dann werde ich mal mein Glück versuchen. Ich glaube meine Bäume sind schon in einer Partnerschaft mit den Hexenröhrlingen und/oder den Erdritterlingen, aber ich habe noch ziemlich kleine junge Fichten, vielleicht klappts ja bei denen, wer weiß ;)
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Re: Kultivieren von Steinpilzen, Trüffeln,... möglich?

Beitrag von Lauscher » Montag, 15. September 2014 21:07

Ein Baum kann auch mehrere Pilzpartner haben, und ein Pilz mehrere Bäume ...
Die sind nicht sonderlich monogam veranlagt :P
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Re: Kultivieren von Steinpilzen, Trüffeln,... möglich?

Beitrag von Fidelis » Mittwoch, 17. September 2014 15:50

Soweit ich weiß wir es bei trüffel so gemacht, dass man kleine eichensetzlinge sozusagen mit trüffelmycel beimpft besser gesagt deren Wurzeln, dise dann noch unter guten Bedingungen anwachsen lässt (auch zur besseren Kontrolle) und dann aussetzt.
Würde wohl auch mit Fichten klappen.
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