Substratbeutel Anfängerfragen

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Wannenbraeu
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Substratbeutel Anfängerfragen

Beitrag von Wannenbraeu » Mittwoch, 28. Januar 2015 10:55

Hallo

Ich habe ein paar Fragen zu Substratbeutel. Da ist mir einiges unklar.
Ich möchte meine Kräuter- und Austerseitlinge in Beuteln wachsen lassen.

Material:
- Kann ich normale Tiefkühlbeutel nehmen, wenn diese min. 120 grad aushalten?

Sterilisieren:
- Beutel vorher oder nachher verschliessen?
- knoten oder schweissen?

Beimpfen
- Körnerbrut rein, gut durchschütteln
- Verschliessen oder offen lassen?
- Löcher in den Sack?
- Im Keller sind ca. 18 grad, passt das?

So, das wär's mal für den Anfang... Weitere Fragen kommen dann schon noch ;-)

Gruss
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Reblaus
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Re: Substratbeutel Anfängerfragen

Beitrag von Reblaus » Mittwoch, 28. Januar 2015 12:30

Hallo
Material:
- Kann ich normale Tiefkühlbeutel nehmen, wenn diese min. 120 grad aushalten?
Ja, die die knistern oder aus PP
Sterilisieren:
- Beutel vorher oder nachher verschliessen?
- knoten oder schweissen?
Wenn sie ganz zu sind, platzen sie an irgend einer Stelle. Ich glaube die meisten schlagen die Beutel oben um bzw. rollen ein.

Beimpfen
- Körnerbrut rein, gut durchschütteln
- Verschliessen oder offen lassen?
- Löcher in den Sack?
- Im Keller sind ca. 18 grad, passt das?
Passt, wenn du keinen Filter hast, Löcher mit Nadel stechen.

Prinzipiell würde ich ein einfaches Substrat nehmen wie Strohpellets ohne Zuschlagstoffe und hohen Anteil Körnerbrut. Dann bekommst du die Nährstoffanreicherung über die Brut. Dann brauchst du auch nicht sterilisieren. Einer der Vorteil beim Sterilisieren ist ja, dass man Brut sparen kann (siehe Flüssigbeimpfung in Pilzindustrie). Das ist aber bei den Hobbyzüchtern (die in der Lage sind, sich selbst Brut herzustellen) kaum ein Faktor. Größe des Autoklaven und Verfügbarkeit entsprechender Bags meistens jedoch schon.


VG
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Re: Substratbeutel Anfängerfragen

Beitrag von Wannenbraeu » Mittwoch, 28. Januar 2015 21:44

Super, danke für die Antworten.

Der Tipp mit den knisterbeuteln ist ja super. Ich hätte mich sonst nie getraut, so einen in den Dampfkochtopf zu stecken. Hab gerade ca. 1h Körner in Knisterbeutel im Dampfkochtopf sterilisiert. Hat wunderbar geklappt.

Ich werde wohl auch den Biertreber so sterilisieren. Der ist ja sehr anfällig für Kontis.

Dann werde ich die beutel mit Körnerbrut impfen und verschliessen. Sobald es durchwachsen ist, kommen die Löcher rein.

Ist das so etwa korrekt? Funktioniert das?
Ich bin mir total unsicher mit der Luftzufuhr.

Gruss
stoff
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Re: Substratbeutel Anfängerfragen

Beitrag von stoff » Donnerstag, 29. Januar 2015 08:37

hallo!

also ich mach die löcher gleich, arbeite aber vorrangig mit Substraten ohne Zuschlagstoffen. da reicht dann auch normales pasteurisieren....
Wannenbraeu
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Re: Substratbeutel Anfängerfragen

Beitrag von Wannenbraeu » Freitag, 30. Januar 2015 07:31

Hab mal versuchsweise ein paar Austern und Kräuerseitlinge auf past. Buchenspäne losgelassen. Momentan sind die Beutel verschlossen.

Mal schauen was passiert.

Gruss
stoff
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Re: Substratbeutel Anfängerfragen

Beitrag von stoff » Freitag, 30. Januar 2015 08:15

...wenn die beutel dicht verschlossen sind habe ich beobachtet, dass das Wachstum stoppt.
mach einfach nach 2-3 tagen, wenn das mycel deutlich zu wachsen begonnen hat, einige löcher mit einem kleinen nagel...
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Re: Substratbeutel Anfängerfragen

Beitrag von kornpilz » Samstag, 31. Januar 2015 12:07

[/quote]
Prinzipiell würde ich ein einfaches Substrat nehmen wie Strohpellets ohne Zuschlagstoffe und hohen Anteil Körnerbrut. Dann bekommst du die Nährstoffanreicherung über die Brut. Dann brauchst du auch nicht sterilisieren. Einer der Vorteil beim Sterilisieren ist ja, dass man Brut sparen kann (siehe Flüssigbeimpfung in Pilzindustrie). Das ist aber bei den Hobbyzüchtern (die in der Lage sind, sich selbst Brut herzustellen) kaum ein Faktor. Größe des Autoklaven und Verfügbarkeit entsprechender Bags meistens jedoch schon.


VG[/quote]

Kannst du was sagen über flussigbeimfung in der industrie ?
Alle Pilze sind essbar , manche nur einmal ;-)
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Re: Substratbeutel Anfängerfragen

Beitrag von GhostDog » Samstag, 31. Januar 2015 19:14

Also ich kenne keinen Substrathersteller der seine Substrate flüssig beimpft auch nicht die großen Produzenten, ich bin mir auch nicht sicher ob das überhaupt einen wirtschaftlichen Vorteil bringen würde. Ich persönlich habe immer nur meine Brut flüssig beimpft und da funktioniert es sehr gut.
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Re: Substratbeutel Anfängerfragen

Beitrag von Reblaus » Samstag, 31. Januar 2015 23:40

Hallo,

danke für deinen Hinweis. In Europa spielt flüssig bestimmt keine große Rolle.
Ich hatte da an die automatisierte Bottle Technik in Asien gedacht, zur Zucht von Enoki und Co. Sprich die Sorten die ganz langsam auch bei uns populärere werden.

Man versteht die Dame schlecht aber schau mal hier bei min 4:45.
https://www.youtube.com/watch?v=h0xIkmwdM8Q

Scheint aber auch Varianten zu geben, bei denen mit Substratbrut beimpft wird. Min 1:55:
https://www.youtube.com/watch?v=iV_hOqEVrv0
Scheinbar nehmen die durchwachsene Flaschen zum beimpfen der neuen Charge …..

VG
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