Bedingungen, um Bäume zu beimpfen?

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Bedingungen, um Bäume zu beimpfen?

Beitrag von Huxley_ » Montag, 18. Juli 2016 02:23

Hallo!

Welche Bedingungen sollte man denn beachten, wenn man mit einer Sporenspritze einen Baum beimpfen möchte oder generell seinen Garten?

Vielen Dank!

Grüße
Ständerpilz
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Re: Bedingungen, um Bäume zu beimpfen?

Beitrag von Ständerpilz » Montag, 18. Juli 2016 08:16

Das macht man nicht, weil die Aussichten auf Erfolg gering sind. Für Holz nimmt man entweder von Mycel durchwachsene Holzdübel oder Körnerbrut, die man in Bohrungen steckt. Für den Garten nimmt man ebenfalls Körnerbrut.
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Re: Bedingungen, um Bäume zu beimpfen?

Beitrag von Lauscher » Montag, 18. Juli 2016 12:50

BITTE keine lebenden Bäume beimpfen !!! :shock:
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Re: Bedingungen, um Bäume zu beimpfen?

Beitrag von Ständerpilz » Montag, 18. Juli 2016 12:56

Lauscher hat geschrieben:BITTE keine lebenden Bäume beimpfen !!! :shock:
Das kann ich nur unterstreichen! :lol:
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Re: Bedingungen, um Bäume zu beimpfen?

Beitrag von Huxley_ » Montag, 18. Juli 2016 16:09

Vielen Dank!

Besonders an Ständerpilz, der immer sehr kompetente Aussagen macht.

Welche Dinge gibt es denn zu beachten, wenn man mit Körnerbrut/Holzdübeln Garten bzw Bäume beimpfen möchte? Kann man diese einfach in normale Erde in den Garten stecken? Muss der Baum bereits dahin vegetiert sein?

Danke im Voraus!

Grüße
Ständerpilz
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Re: Bedingungen, um Bäume zu beimpfen?

Beitrag von Ständerpilz » Montag, 18. Juli 2016 18:37

Huxley_ hat geschrieben:Besonders an Ständerpilz, der immer sehr kompetente Aussagen macht.
Danke für die Blumen. Ich hab halt manchmal Langeweile. ;)
Welche Dinge gibt es denn zu beachten, wenn man mit Körnerbrut/Holzdübeln Garten bzw Bäume beimpfen möchte? Kann man diese einfach in normale Erde in den Garten stecken? Muss der Baum bereits dahin vegetiert sein?
Vorab: ich habe das noch nie selbst gemacht! Es gibt mehrere Möglichkeiten im Garten Pilze anzubauen. Man kann z. B. Beete anlegen oder auch auf Holz in einer unterirdische Pilzmiete oder in einer relativ schattigen und vor starkem Regen geschützten Ecke des Gartens. Afaik sollten Stämme nicht zu dünn sein, also gesammelte Zweige sind da nicht gut. Wichtig ist auch, dass man das richtige Holz hat, das der Pilz auch gut verwerten kann. Das kann man hier oder anderswo im Netz nachschlagen. Holzdübel aus dem Baumarkt kann man "einweichen" und dann im Glas autoklavieren, wie man auch Körnerbrut autoklaviert. Nach Beimpfen und Bewachsen kann man die Dübel in vorher gebohrte Löcher in die Stämme stecken/schlagen. Nimmt man Körnerbrut muss man die halt irgendwie in die Löcher spachteln. Viele gehen hin und verschließen die Löcher dann, damit das Mycel geschützt ist und nicht direkt austrocknet. Und dann heißt es warten.

Wenn man im Garten Pilze ansiedeln will, dann wird es komplizierter und weniger ertragreich. Zum einen müssen die Licht- und Bodenverhältnisse stimmen. Es ist ja nicht ohne Grund so, dass viele Pilze an manchen Stellen wachsen, an anderen aber nicht. Wenn du z. B. Mykorrhiza-Pilze ansiedeln willst, dann sollten die entsprechenden Bäume auch dort vorhanden sein. Die Förster gehen übrigens hin und legen die Wurzeln des Baumes frei und bringen die Pilzbrut direkt an die Wurzeln, bevor sie das Loch wieder zu schütten. Die machen das allerdings für die Bäume, denn die wachsen dann besser. Steinpilze sind dann der angenehme Nebeneffekt. Für den heimischen Garten würde ich dir z. B. Schopftintling empfehlen, das soll recht einfach gehen und der wächst häufig auf Wiesen auch in der Stadt. Das ist auch ein guter Speisepilz, allerdings nicht haltbar. Mit etwas Glück bilden sich auch sog. Hexenringe im Garten.

Das Beimpfen des Gartens (z. B. auf dem Rasen) ist denkbar einfach: Man nimmt einen Pflanzstock und macht ein Loch. Da steckt man Körnerbrut hinein und verschließt das Loch anschließend wieder mit etwas Erde. Danach kann man nur abwarten. Ich würde aber ein Jahr Wartezeit als Minimum voraussetzen. Auch der Ertrag wird wesentlich geringer sein, als bei einer Kultivierung.

Wenn man Pilze im Garten anbauen will, dann sollte man auf jeden Fall auf Kunstdünger verzichten.

Was mir gerade noch einfällt: Man kann auch mit Trüffel beimpfte kleine Bäumchen kaufen und im eigenen Garten anpflanzen. Nach einer Ewigkeit (viele Jahre!) kann man dann mit Trüffeln rechnen WENN die Bodenverhältnisse entsprechend sind.

Viel Glück!

Oliver
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Re: Bedingungen, um Bäume zu beimpfen?

Beitrag von Huxley_ » Dienstag, 19. Juli 2016 12:21

Hallo!

Danke! Kann ich einfach die sterilisierten Dübel in mein Substrat stecken und das Danze dann normal mit einer Sporenspritze beimpfen? Ab wann ist der Dübel dann fertig(nehme an, sobald ordentlich Myzel den Dübel besiedelt hat?) und kann draußen in den Garten integriert werden?

Nun für den Fall, dass ich schon fertiges Myzel habe, kann ich den Dübel einfach hineingeben und besiedeln lassen und dann in den Garten stecken?

Grüße
Ständerpilz
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Re: Bedingungen, um Bäume zu beimpfen?

Beitrag von Ständerpilz » Dienstag, 19. Juli 2016 20:50

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