Wiesenchampignon Versuche

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Re: Wiesenchampignon Versuche

Beitrag von Lauscher » Mittwoch, 09. November 2016 13:01

Hallo BKY, danke für Deine Berichte!
Also das Myzel aus dem großen Glas ist jetzt in einer großen durchsichtigen Box
in der ich Kompost/Stroh habe allerdings ist alles viel zu feucht. Ich glaub nicht dass es
vom Myzel durchwachsen werden kann, allerdings ist die ganze Oberfläche schon vollgewachsen.
Wenn Du glaubst, das Myzel ist ok und nur das Substrat zu feucht, kanst Du es vielleicht nachträglich etwas trocken, zum Beispiel, indem Du Perlite in die Box schüttest.

Viele Grüße, Lauscher
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Re: Wiesenchampignon Versuche

Beitrag von BKY » Mittwoch, 09. November 2016 17:29

Danke für den Tipp.
Wie meinst du das genau? Soll ich die Perlite auf das Myzel schütten?
Oder soll ich alles nochmal durchmischen? Weil das Champignonmyzel hat jetzt schon fast die ganze Oberfläche besiedelt
kommt halt nicht richtig in das sehr feuchte Substrat hinein da fast keine Luft in der Erde ist.
Perlite hätte ich sowieso keine da aber gute Blumenerde die wäre trocken und damit könnte ich das Substrat so weit aufstrecken
bis es wieder halbwegs trocken und luftig ist bsw. leicht feucht. Aber ich müsste halt das schöne Myzel zerstören.
Dürfte aber eigentlich schnell wieder nachwachsen.

Ich kann halt beobachten dass das Myzel nicht in das Substrat rein will. evtl. weil es viel zu feucht ist oder wegen zuviel Kalk(Ph Wert)
ich hab 5-10 Prozent kalk genommen und hab erst später in einem Video gesehen dass 2 Prozent reichen sollen.
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Re: Wiesenchampignon Versuche

Beitrag von Lauscher » Donnerstag, 10. November 2016 14:13

Wie meinst du das genau? Soll ich die Perlite auf das Myzel schütten?
Ich denke am ehesten, je nachdem, ob/wie es bei Dir geht, das Myzel und das Substrat auf eine Perlite-Unterlage zu tun. Also, z.B. Perlite in eine neue Box, und Kultur und Substrat auf die Perliteschicht draufkippen. Diese "Pflanztonkugeln" gingen auch. Das Wasser kann dann nach unten absickern und aufgesaugt werden.

Die Kultur ist bereits unsteril, oder?
Perlite hätte ich sowieso keine da aber gute Blumenerde die wäre trocken und damit könnte ich das Substrat so weit aufstrecken
Blumenerde enthält vielerlei Sporen, die würde ich nicht nehmen.

Den Kalk halte ich für weniger bedenklich, zumal das Myzel einen Teil des Substrates schon angenommen hat.
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Re: Wiesenchampignon Versuche

Beitrag von BKY » Donnerstag, 10. November 2016 19:06

Gute Idee leider schon zu spät ich habs gestern mit einem drittel Blumenerde aufgemischt und das bestehende Myzel untergearbeitet.
Ganz unten war es ziemlich feucht und es roch leicht verfault, aber nach dem mischen roch alles normal.
Ja die Box ist unsteril.

Ich seh jetzt erst wie schwer es ist Champignons zu züchten. Ein Pilz der spezielles Substrat braucht das nicht jeder verfügbar hat.
Ich hätte mit Pilzen beginnen sollen, die man einfach aus dem Körnerbrutkuchen fruchten lassen kann und dann alles steril.

Will mir aber nicht mehr viel Geld dafür ausgeben und Kräuterseitlinge, Austernpilze usw. gibts hier bei uns nicht im Supermarkt.

Wäre es möglich das bestehende Myzel das ich noch habe (1Glas) jetzt im November noch im Garten zu vergraben?
Übersteht es den Winter?

Ich hab drei neue Gläser mit braunen Champignons angesetzt. Will versuchen den Weizen sobald er durchwachsen ist mit Deckerde abzudecken
und schaun ob das dann direkt im Weizen auch fruchtet. Ein Pilz wäre mir schon genug.
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Re: Wiesenchampignon Versuche

Beitrag von Ständerpilz » Freitag, 11. November 2016 09:39

Hi,

Austernpilze etc gibt es teilweise doch sogar beim Discounter. Und im Supermarkt müssten die den eigentlich erst recht haben. Allerdings sind die oft kontaminiert und dann schlecht zu klonen. Alternativ könntest du dir ein Pilzpulver bestellen, dort sind auch Sporen drin. Oder du bestellst dir gleich bewachsene Körnerbrut oder eine Zuchtbox, dann hast du direkt eine "Positivkontrolle" für Aussehen und Geruch einer gesunden Kultur.

Es würde aber sicherlich auch nicht schaden, wenn du dir mal die ein oder andere Zuchtanleitung oder Buch zur Pilzkultur ansiehst bzw. durchliest.

Gartenkulturen sind möglich, aber um es zu vergraben dürfte es etwas spät sein, es gibt ja nachts schon Frost. Zum anderen muss auch die Bodenbeschaffenheit stimmen, sonst kannst du lange auf Pilze warten.

Grüße

Oliver
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Re: Wiesenchampignon Versuche

Beitrag von Lauscher » Freitag, 11. November 2016 11:53

Ich kann Dir schon einmal gratulieren, daß es Dir gelungen ist, Champimyzel zu züchten! Mir ist es noch keinmal gelungen, sämtliche Klonversuche (etliche) gescheitert.
Der beste Pilz zum Einstieg, für Erfolg und gute Pfanne ist der Austernseitling.

Ein Nachbar von mir hat Champis aus dem Supermarkt genommen und verteilt in seinen großen Komposthaufen gesteckt. Mit Erfolg! Bei ihm kamen vor ein paar Wochen die ersten Champis zum Vorschein.
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Re: Wiesenchampignon Versuche

Beitrag von Ständerpilz » Freitag, 11. November 2016 13:52

Lauscher hat geschrieben:Ich kann Dir schon einmal gratulieren, daß es Dir gelungen ist, Champimyzel zu züchten! Mir ist es noch keinmal gelungen, sämtliche Klonversuche (etliche) gescheitert.
Das kann ich mir fast nicht vorstellen. Woran lag denn das, Martin? Kontaminationen in den Pilzen?

Champignonarten hatte ich bislang nicht so auf dem Schirm, aber bei genauerer Betrachtung lohnt es sich vielleicht, diverse wild wachsende Arten zu klonen. Die sind vermutlich nicht einfacher zu züchten, riechen und schmecken aber ja auch anders. Immerhin habe ich jetzt einige Makroreagenzien zur Pilzbestimmung, darunter Anilin und Salpetersäure, womit man Agaricus-Arten sicher bestimmen können soll.
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Re: Wiesenchampignon Versuche

Beitrag von Lauscher » Freitag, 11. November 2016 15:39

Das kann ich mir fast nicht vorstellen. Woran lag denn das, Martin? Kontaminationen in den Pilzen?
Wenn ich das nur wüßte ... Vereinzelt gab es auch Kontis, aber das war nicht das Problem. Es kam einfach kein Myzelwachstum, nicht einmal einen kleinen Anfang. Die Klonstücke lagen einfach nur leblos auf dem Substrat.

Es waren keine speziellen Champi-Substrate, aber auch da denke ich - zumindest etwas Wachstum sollte es geben.

Manchmal ist die Pinzette noch zu heiß und verbrutzelt die Klone - aber das passiert mir nicht dutzendfach.

Ein Verdacht: Manchmal werden verderbliche Lebensmittel bestrahlt, um sie länger haltbar zu machen. Vielleicht war das jedesmal der Fall. Beispiel: Ich hatte mal eine aufgeschnittene Orange als Teil einer Deko - sie ist über Monate nicht gegammelt, sondern nur langsam ausgetrocknet.
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Re: Wiesenchampignon Versuche

Beitrag von Ständerpilz » Freitag, 11. November 2016 16:09

Lauscher hat geschrieben:
Das kann ich mir fast nicht vorstellen. Woran lag denn das, Martin? Kontaminationen in den Pilzen?
Wenn ich das nur wüßte ... Vereinzelt gab es auch Kontis, aber das war nicht das Problem. Es kam einfach kein Myzelwachstum, nicht einmal einen kleinen Anfang. Die Klonstücke lagen einfach nur leblos auf dem Substrat.
Also auf MEA oder KDA ist bei mir bislang alles gewachsen. Vielleicht solltest du damit anfangen statt auf Körnern?
Lauscher hat geschrieben:Ein Verdacht: Manchmal werden verderbliche Lebensmittel bestrahlt, um sie länger haltbar zu machen. Vielleicht war das jedesmal der Fall.
Das kann ich mir nicht vorstellen, da die Strahlung nur von außerhalb auf die Pilze wirkt (oder meinst du radioaktive Strahlung?).
Lauscher hat geschrieben:Beispiel: Ich hatte mal eine aufgeschnittene Orange als Teil einer Deko - sie ist über Monate nicht gegammelt, sondern nur langsam ausgetrocknet.
Wenn es trocken und warm genug ist, dann gammelt da auch nichts. Muss ja nicht an einer eventuellen Bestrahlung liegen, oder?
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Re: Wiesenchampignon Versuche

Beitrag von BKY » Freitag, 11. November 2016 23:26

Mein Wiesenchampignon war schon sehr reif und lag dann auch noch 3 Tage bei Zimmertemperatur rum wegen dem Sporenabdruck
er war schon ziemlich labbrig und sehr dunkel. Aus ihm wuchs schon am nächsten Tag Myzel auf Weizenkörnern.

Bei meinen braunen Champignon aus Polen siehts bis jetzt so aus wie du es beschreibst.
Die auf dem Agar sehen aus wie konserviert und das Stück auf Weizen scheint anzutrocknen. evtl. werd ich etwas Wasser reintun.
Sporen hab ich keine rausbekommen aus den gekauften Champignon die sind noch zu jung.
Es sind aber auch erst 2 Tage.
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Re: Wiesenchampignon Versuche

Beitrag von BKY » Samstag, 19. November 2016 16:04

Hier sind meine braunen Champignon auf Weizensud/Agartine:
Agar.jpg
agar2.jpg
Bei 28 Grad wächst das Myzel schneller.

Weiß jemand zufällig die Temperaturen für Wiesenchampignons?
Das Wiesenchampignonmyzel wuchs gut bei 20 Grad.

Ich glaub die brauchen es ein bisschen kälter.

Das eine , das unter Blumenerde gemischt wurde, wächst jetzt langsam bei ca 17 Grad auf dem Dachboden.
Das andere in dem Kompost/Stroh- Gemisch verschwand plötzlich.
Es sind aber noch die Getreidebrutklumpen drin, allerdings verschwanden alle Myzelhaare die da rauswuchsen.

Als ich das restliche Wiesenchampignonmyzel in die Box mit 28
Grad getan habe sah es so aus als ob es ihm zu heiß wäre.
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Re: Wiesenchampignon Versuche

Beitrag von BKY » Freitag, 25. November 2016 15:23

Also ich hab gerade die Kiste mit dem Strohkompostsubstrat entsorgt.
Nachdem ich das Myzel untergemischt habe ist nur noch das weitergewachsen das auf der Oberfläche war. Das ist dann auch abgestorben.
Ich bin mir ziemlich sicher dass der viele Kalk daran Schuld ist.
Hab den PH Wert gemessen und er war >8.

Schade um das sehr schnell wachsende Myzel. Es hat so gut gerochen.

Jetzt weiß ich wenigstens was ich falsch gemacht habe.

Die braunen Champignons haben jetzt ca ein drittel des Nährbodens
besiedelt. Evtl. heb ich das Myzel bis ins Frühjahr auf.

Hab zwei schöne Austern und Kräuterseitling Kulturen bekommen
mit denen ich zurzeit rumexperimentiere.

Evtl kann ich noch etwas Myzel vom Wiesenchampignon retten.
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Re: Wiesenchampignon Versuche

Beitrag von BKY » Sonntag, 08. Januar 2017 14:08

Ein Glas hab ich unter Graberde gemischt und den Beutel auf den
Dachboden gestellt.
Bis jetzt ist er völlig durchwachsen.
PICT1491.JPG
PICT1494.JPG
Jetzt wäre wohl der richtige Zeitpunkt für Deckerde und aufmachen.
Das Champignonmyzel von den Braunen Champis ging kaputt als die
komplette Agarplatte bewachsen war. Evtl. stand es zu lange in der
beheizten Box.
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Re: Wiesenchampignon Versuche

Beitrag von BKY » Dienstag, 10. Januar 2017 19:28

Hab heute Deckerde draufgemacht aber als ich von dem Myzel roch , da roch es garnicht gut. Wie eine Mischung aus modrigem Schimmel und eine leichte Note von Limburger.

Evtl. sollte ich die Versuche mit den Champignons abbrechen.
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Re: Wiesenchampignon Versuche

Beitrag von mariapilz » Dienstag, 10. Januar 2017 21:01

Sehr spannend! Die mikroskopbilder finde ich oberaffengeil. Habe ich früher übersehen.... ich habe null ahnung von Champions. Ich verfolge dich :lol:

Würde mich freuen wenn du öfter mal ein mikroskopbild - auch von anderen arten reinstellst
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