Für was braucht man Gips im Substrat?

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limbi007
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Für was braucht man Gips im Substrat?

Beitrag von limbi007 » Mittwoch, 04. Januar 2017 10:31

Ich lese immer wieder, dass bei Substratmischungen immer Gips und evtl. noch Kalk zugegeben wird und das bei verschiedensten Pilzarten. Warum eigentlich?
Pioppino
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Re: Für was braucht man Gips im Substrat?

Beitrag von Pioppino » Mittwoch, 04. Januar 2017 14:54

Hallo limbi007.

Die einen sagen so, die anderen so :D

Es wird zur pH-Wert Regulierung angeführt, was ich für falsch halte (Gibt einen schönen Beitrag dazu, hier im Forum, bzgl. chemischer Stabilität, was diesen Grund quasi ausschliesst).
Es wird zur Erhaltung der Rieselfähigkeit von Roggen angeführt, was ich für richtig, aber wenig wirksam halte - Vermiculite ist da besser geeignet.

Was aber Fakt ist: Es bildet einen Nährboden für Schimmelpilze, mach mal Gips nass und halte es etwas feucht, zack grün. Daher ist die Verwendung von nicht gekapselten, gipsbasierenden Baustoffen in Feuchttäumen (Badezimmer) verboten - schimmelt nämlich.



Lange Rede, kurzer Sinn:
m.E. nach ein mineralischer Zuschlagsstoff.


Grüße
Sascha
limbi007
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Re: Für was braucht man Gips im Substrat?

Beitrag von limbi007 » Mittwoch, 04. Januar 2017 15:02

@Pioppino:
Stimmt, Gips und Schimmelbildung kenne ich. Klingt logisch. Danke für die Erläuterung.
Ständerpilz
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Re: Für was braucht man Gips im Substrat?

Beitrag von Ständerpilz » Freitag, 06. Januar 2017 16:32

Argumente könnten sein: die enthaltenen Ionen, z. B. Calcium und Sulfat, aber auch pH-Wert-Regulierung (sofern einer der Stoffe oder ein enstehender Stoff sauer oder basisch sind). Eine Verbesserung der Rieselfähigkeit kann ich nicht mal im Ansatz feststellen. Dafür kann man also tatsächlich besser Vermiculit nehmen (gesiebt, nicht zu fein, ~2-4 mm).

Das Substrat sollte natürlich alle benötigten Nährstoffe enthalten (außer was aus der Luft aufgenommen wird). Wenn auch nur ein benötigter Nährstoff zu knapp ist, dann wird das Wachstum eingestellt, sobald dieser verbraucht ist. Ergo versucht man die Nährstoffzusammensetzung zu optimieren. Was natürlich die Frage aufwirft, was der Pilz überhaupt in welchen Mengen braucht. Zum Teil weiß man das, zum Teil nicht.
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