Schüütsubstrate/Holzstämme ->verschiedene Qualitäten ?

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Pilzhaus
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Beitrag von Pilzhaus » Dienstag, 22. August 2006 23:20

P.S. Wo kriegt man denn grobes Holzmehl/-Schrot (billig)?
Der Preis liegt meistens in der Menge begraben !!

Ich bekomme Strohpellets direkt vom Produzenten. Der mischt mir die Tonne immer so wie ich die haben will. Super Service aber leider ist das Stroh nicht immer frisch genug. Das bekommt er bald auf das Brot ! Muß da bald wieder hin und dann schaun wir mal was er zu sagen hat ;)

Nadelbaumpellets beziehe ich von einem Lieferanten hier vor Ort aus meiner Region. Speziell für Kiefernspäne habe ich auch einen Lieferanten gefunden. Das ist ein grosses Sägewerk und die sägen nur Kiefern. Für die ist es Abfall und für mich ist es kostenlos :) Aber ich habe echt lange gesucht weil es hier einfach nicht viele Kiefernwäder gibt.

Fichtenspäne bekomme ich 3-4 Tonnen pro Jahr kostenlos. Ich muß das nur abholen und einsacken. Allerdings ist das 75 Kilometer von mir entfernt und nicht so einfach abzuwickeln :( Auch habe ich nicht genug Platz alles zu lagern. :(

Und Buchenspäne beziehe ich von einer grossen Holzfabrik. Habe heute gerade wieder 30 Sack abgeholt. :D In Zukunft werde ich die Buchenspäne aber in 2,20 Meter hohen Bigbags transportieren müssen. Da kann ich zwar immer nur einen holen und nicht so einfach mit arbeiten aber anders komme ich bald nicht mehr dran. :( Darum bin ich froh das mir der Bigbag als Alternative einfiel und das man sich darauf eingelassen hat. Ich habe auch schon mit dem Gedanken gespielt einen voll zu machen und zu beimpfen. :D:D

Eichenspäne beziehe ich von einem kleinen Sägewerk. Aber da nehme ich nicht viel ab weil mir die Grösse einfach zu klein ist. Das kann man nur untermischen. Aber so 150 - 250 Kilo im Jahr kostenlos sollte man dennoch mitnehmen ;)

Was Preise angeht, so ist das immer eine Verhandlungssache. Wenn Du nur ein paar Sack im Jahr brauchst wirst Du mit Sicherheit mehr bezahlen als wenn Du das per ganze Tonne abnimmst. Bei den Nadelbaumpellets kostet die halbe Tonne 265 Euro/per Tonne bei Abholung. Unter 250 Kilo zahlt man 295 Euro per Tonne und die Tonne als ganze kostet 225 Euro.

Google mal in Deiner Region rum. Da wirst Du nach einigen Telefonaten bestimmt auch bald fündig. ;)

Ansonsten kannst Du es auch Zoogeschäften oder zB. beim Raiffeisen versuchen. Da werden Pellets als Tiereinstreu verkauft. Ich weiß nicht was der Sack genau kostet aber ich habe mal einen 15 oder 20 Kilo Sack für 9,90 Euro gesehen.

Du kannst auch Papier nehmen. Ich habe relativ viel Verpackungsmaterial was hier so ankommt. Also unbedrucktes graues Verpackungspapier und auch Kartonagen.
Da ich einen sehr massiven Aktenvernichter habe kann ich da auch Pappe oder zig Blätter Papier gleichzeitig durchjubeln. Ich wechsel dann von Zeit zu Zeit den Sack und schiebe einmal im Monat alles durch was ich habe.
Die Schnippsel sind Sicherheitsstufe 3, also sehr klein :) Das mische ich dann mit 5-10 % Anteil zu und weg ist es und bringt mir noch einen köstlichen Nutzen :D

Grüsse
Andreas

PS : Ich würde vermutlich auch die Schüsselmethode empfehlen wenn ich vom Substrat - und Pilzverkauf leben müsste. ;) Ich möchte auch nicht abstreiten das es gut funktioniert wenn man genug Brut hat. Ferner denke ich auch das es sich dabei um ein anderes Klientel handelt. Es ist schließlich nicht jeder bereit zig Tausend Euronen in eine vernünftige Ausrüstung zu stecken. Außerdem glaube ich auch das viele mit ein paar Säcken im Jahr glücklich sind. ;) Nur ich halt nicht !! Nur mal so als Beispiel, aktuell habe ich 2000 ( leere ) Säcke in 5 verschiedenen Ausführungen hier vorrätig. Ich mache meist täglich neue Säcke fertig und das ganzjährig. Lediglich von Januar bis März muß ich aus beruflichen Gründen mein Hobby laufen lassen weil ich es einfach zeitlich nicht schaffen kann.

Ich habe alles an Ausrüstung was das Herz begehrt und der noch fehlende grosse Hepafilter ist schon so gut wie geordert. Ich weiß zwar noch nicht wo ich die Kiste hinstellen werde aber so ein Teil wird jetzt gebaut. Ich bin es leid, der kleine Hepa nützt mir einfach nicht genug :(
Zu viele Kontis im Moment. :mad: :mad:
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Beitrag von Selfmade » Mittwoch, 23. August 2006 10:11

:shock: Ja wahnsinn :shock:
Sag mal, isst Du die alle alleine, oder belieferst Du ganz NRW?
Ich hab mir was für Dein Luftfeuchtigkeits- (Wärme-) Problem überlegt.
Geht am einfachsten, wenn in nem Gewächshaus angebaut wird -
ist leider relativ aufwändig (aber very öko) 8) :
Hinter Glas nach Süden hin ein paar schwarz gestrichene
Flachheizkörper in Reihe schalten und mit einer Pumpe (solarbetrieben?)
das aufgeheizte Frostsichere Wasser durch einen Schlauch (am ersten
und am letzten Heizkörper angeschlossen), der auf dem Fußboden liegt
oder noch besser Fußbodenheizungsmäßig im Estrich eingegossen ist,
ständig im Kreis pumpen. Tagsüber wird der Estrich aufgeheizt und nachts
ist er immer noch mehr oder weniger warm.

Ansonsten habe ich jetzt aufgerüstet :P :
Eine Impfbox, einen echt schweizer-Armee-Dampfdrucksterilisatortopf
(11 Liter ->40 Euro) und autoklavierbare Plastikbeutel (30x50 cm).
Werde mich heute mal an meinen ersten Brutvermehrungsversuch wagen:
in meiner keimarmen impfbox werde ich jeweils ca einen Teelöffel voll gut
durchgewachsener Shii-Roggenbrut in jeweils einen Beutel mit ca einem
halben Liter autoklavierter Hirse schütten.
Bin tierisch gespannt :?

Ach ja:
Nadelholzspäne? Wofür denn die?

In meinem Weihenstephanschen Vorlesungsskript steht, dass Eichenholzspäne mehr Ertrag bei Shii bringen als Buchenholz.
Kannst Du das bestätigen?
Mischst Du grobes mit feinem Sägemehl?

Du merkst schon:
ich will alles immer ganz genau wissen (ich hoffe das nervt nicht allzusehr!).

Vielen Dank für die ausführlichen Infos :lol:

Gruß
Christof
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Beitrag von Pilzhaus » Mittwoch, 23. August 2006 14:35

Hi :)

Ich glaube kaum das Heizkörper sich so stark erwärmen würden. Aber generell hätte ich wegen der installierten Schattierung ohnehin keine Chance auf diesem Wege. ;)

Deine Aufrüstung ist ein sinnvoller und wichtiger Schritt gewesen. ;) Allerdings hätte ich einen DDKT bevorzugt wenn der Autoklav nur 11 Liter fasst. Der ist einfach schneller heiß und einfacher zu bedienen ;) Zudem gibt es den schon für 29,95 Euro wenn man die Augen aufhält und Angebote beobachtet.

Nadelholz für Nadelholzpilze, was für eine Frage ;)

Eichenholzspäne hatte ich immer nur als sehr feine Sägespäne und das mögen die Pilze nicht so sehr. Es wird nicht gut besiedelt ! Daher habe ich es immer nur untergemischt, weil ich es kostenlos bekomme. Ob es Unterschiede im Ertrag bringt weiß ich nicht. Ich bin nicht so der Fanatiker der Gewicht und Ertrag ständig kontrolliert. Ich mache das alles eher frei Schnautze und ob mehr oder weniger Ertrag kommt ist mir eigentlich relativ egal. Es gibt immer gute und schlechte Beutel. Dies könnte ich nur umgehen wenn ich nicht alles an Mycel verwenden würde, aber das tue ich halt fast immer. :)

Was die Pilze angeht, alles was zu viel ist kommt in den Dehydrator und wird dann gebunkert :) Manchmal verschenke ich auch ein paar Sack an gute Freunde. Die freuen sich dann auch immer wenn die davon ernten können :)

Was Du dringend noch brauchst sind Petrischalen und Nährbodenzutaten. Es ist der einfachste Weg Mutterbrut zu lagern und herzustellen. Und bei allem was Du machst, denke immer daran, die Luft ist voll mit Kontis jedlicher Art !! Nur 1 Sekunde kann schon alles verderben. Dies kann man immer schön sehen wenn das Sonnenlicht mal in einen Raum rein strahlt und man zahlreiche Partikel in der Luft sieht. Aber generell ist da noch vieles mehr was das menschliche Auge gar nicht erfassen kann.

Nach meiner Feststellung kann man ohne einen guten Hepa einen Raum etwa 6-8 Wochen intensiv nutzen. Danach geht es einfach nicht mehr und der Raum ist für lange Zeit unbrauchbar. Ich weiß nicht woran das liegt aber es ist leider einfach Tatsache. Man kann dann noch so sauber arbeiten aber man hat ständig Kontis die man vorher nicht hatte :( Wechselt man in einen anderen Raum geht es dann wieder.

Grüsse
Andreas
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Beitrag von Selfmade » Mittwoch, 23. August 2006 15:07

Pilzhaus hat geschrieben:Nach meiner Feststellung kann man ohne einen guten Hepa einen Raum etwa 6-8 Wochen intensiv nutzen. Danach geht es einfach nicht mehr...
intensiv nutzen?
Du meinst für die Durchwachs- bzw. fruchtphase?
Oder zum Beimpfen?

Gruß
Christof :D
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Beitrag von Pilzfreak » Mittwoch, 23. August 2006 15:51

Nadelholz für Nadelholzpilze, was für eine Frage
Welcher Pilz mag denn Nadelholz? Ich hätte hier noch ca. 100 Liter Kleintierstreu rumliegen, das ich nicht verwenden kann, weil kein Pilz darauf wächst :? Das Streu besteht aus Weichholzspänen.
Nur die Austernpilze akzeptieren einen Anteil von 10% Streu in ihrem Substrat :roll: Der Rest wächst einfach nicht...

lg

Florian
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Beitrag von Pilzhaus » Mittwoch, 23. August 2006 20:35

ZB : Hericium abietis, Ganoderma applanatum & Pleurotus pulmonarius ;)
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Beitrag von Pilzhaus » Mittwoch, 23. August 2006 20:40

@ Christof :

Anlegen von Reinkulturen und Herstellung von Mutterbrut.
Für 6 - 8 Wochen läuft es gut und dann erhöhen sich die Kontis immer enorm :(
Ich akzeptiere 5 - 10 % Kontibefall. Alles was darüber hinaus geht is ärgerlich und sehr unerwünscht. Richtwert ist 3% bei den Profis.
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Beitrag von Pilzfreak » Donnerstag, 24. August 2006 14:00

ZB : Hericium abietis, Ganoderma applanatum & Pleurotus pulmonarius
Die Pilze hab ich aber nicht :wink: :roll:
Vlt. versteckt sich ja noch ein Pilz in meiner Sammlung, der Nadelholz veträgt. Mal schauen... Wenn nicht, wird der Austernpilz damit "verwöhnt" :D

lg
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Beitrag von Pilzhaus » Donnerstag, 24. August 2006 16:46

Ich habe vor ein paar Tagen einfach mal einen Shii auf einen Sack Fichtenspäne gesetzt. Mal schauen was passiert. Im Prinzip kann man jeden Pilz langsam umgewöhnen. ;)

Wenn Du nichts zu beissen hast nimmst Du auch was Dir gerade in den Weg kommt. Bei vielen Pilzen ist es nicht anders. ;)

Grüsse
Andreas
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