Kräuterseitling Balkonzucht und der Tintling..

Moderatoren: Mycelio, leuchtpilz

Antworten
Cucumis
Neuling
Beiträge: 3
Registriert: Montag, 15. Mai 2017 10:47

Kräuterseitling Balkonzucht und der Tintling..

Beitrag von Cucumis » Sonntag, 04. Juni 2017 18:04

Hallo liebes Forum,
ich hatte auf meinem Balkon mal zwei Strohballen. Einen beimpft mit Braunkappe. Der ist garnichts geworden... ich hatte mal in einem Gastbeitrag darüber berichtet. Ende der Geschichte war, dass nach mehreren Monaten(!) weder mehr Mycel geschweige denn Fruchtkörper kamen. Als dann der Strohballen noch von einem Tintling befallen wurde habe ich ihn, nach anfänglicher Neugier aber aus Angst um den anderen Ballen, entsorgt.

Und tadaa meine Angst war begründet. Der andere Strohballen, mit Kräuerseitling beimpft, gerade vor der zweiten Fruchtkörper Welle stehend, hat den Tintling auch.. Wenn auch nicht annähernd so viel wie der andere. Es sind ca. die unteren 5-10% mit dem Tintling befallen und der Rest scheint zumindest von innen gut mit dem Kräuterseitling Mycel bewachsen zu sein.

Meine Maßnahmen bis jetzt waren den Strohballen umdrehen (Unten war es natürlich feuchter) und die Seite trockenen lassen. Außerdem die Tintling Fruchtkörper, bevor sie anfangen schwarzer Matsch zu werden und damit die Sporen loswerden, entfernen.
War so semi hilfreich.. Es kommen deutlich weniger Fruchtkörper als vorher aber los werde ich ihn dadurch wohl nicht.

Ich kann schlecht einschätzen wie gefährlich das für meinen Kräuterseitling ist. Habt ihr dazu vielleicht einen Rat?
Außerdem überlege ich einen Teil des Kräuterseitling Mycel umzuimpfen auf einen neuen Ballen. Kann man die Gefahr einschätzen den Tintling "mitzunehmen"?

Ich freue mich über jeden Tipp :)

Grüße Marie
Cucumis
Neuling
Beiträge: 3
Registriert: Montag, 15. Mai 2017 10:47

Re: Kräuterseitling Balkonzucht und der Tintling..

Beitrag von Cucumis » Freitag, 09. Juni 2017 09:00

Hallo nochmal,
mittlerweile wachsen die Tintlinge bis oben am Strohballen... Ich habe den Ballen auseinander genommen und Teile mit Kräuterseitling Myzel raus gennommen. Außerdem war ein großteil des Ballens wirklich sehr dunkel also fast schwarz gefärbt und ich nahm an, dass dies das Tintling Myzel ist. Das ganze hat mich ein bisschen an Starwars erinnert..

Kann es sein, dass das Tintling Myzel schwarz ist?
Außerdem frage ich mich immer noch wie die Chancen stehen, dass der rausgenommene Teil den ich nun umimpfen werde Tintling frei ist. Bzw wie die Chancen stehen, dass der Kräuterseitling sich zumindest durchsetzt. Das ich, dass nicht mehr komplett voneinander trennen kann ist mir fast klar. Aber es sind keine sichtbaren schwarzen Stellen mehr an den Klumpen.

Ich möchte mit dem Substrat auf dem der Seitling sitzt gerne ein neues Substrat beimpfen um hoffentlich auch wieder ernten zu können.
Nach meiner Recherche zuvor ist Stroh doch gut geeigent für den Kräuterseitling oder? Gibt es ein vllt viel besseres Substrat?

Ich freu mich schon wieder über jeden Tipp von euch.

Grüße
Marie
Benutzeravatar
mariapilz
Ehren - Member
Beiträge: 1569
Registriert: Donnerstag, 18. August 2016 22:03

Re: Kräuterseitling Balkonzucht und der Tintling..

Beitrag von mariapilz » Freitag, 09. Juni 2017 12:52

Cucumis hat geschrieben:Nach meiner Recherche zuvor ist Stroh doch gut geeigent für den Kräuterseitling oder? Gibt es ein vllt viel besseres Substrat?
stroh ist gut. unsteril solltest du halt etwas mehr brut (so 10-15..% zum nasssubstratgewicht) verwenden

ich glaube deine tintlinge waren schon im ballen bevor du den in die Finger bekommen hast...In beiden. Es sollte richtig schönes goldiges stroh sein und nicht muffig riechen. hallengelagert. Bio wäre ratsam.
Cucumis hat geschrieben:Kann es sein, dass das Tintling Myzel schwarz ist?
welche Farbe weiß ich nicht. ...Aber schwarz? klingt mir eher nach verfault. schwarzschimmel

ich weiß ja nicht welche Temperaturen bei dir am balkon herrschen...Bei mir wärs am Tag zu heiss und in der Nacht zu kalt. Für die meisten pilze sind mehr oder weniger genau...20-25 Grad eine gute durrchwachstemperatur....Und dunkel hast dus eh?!
Cucumis hat geschrieben:Außerdem überlege ich einen Teil des Kräuterseitling Mycel umzuimpfen auf einen neuen Ballen. Kann man die Gefahr einschätzen den Tintling "mitzunehmen"?
probieren. Wie hast du denn eigentlich das stroh für den ks vorbehandelt? Ist das stroh denn in einem Behältnis?

Liebe grüße
Cucumis
Neuling
Beiträge: 3
Registriert: Montag, 15. Mai 2017 10:47

Re: Kräuterseitling Balkonzucht und der Tintling..

Beitrag von Cucumis » Samstag, 10. Juni 2017 08:58

Hallo,
danke für die Antwort.

Dass der Tintling schon vorher im Ballen war, ist auch meine einzige plausible Erklärung. Habe gelesen, dass dieser Tintling eigentlich auf Mist oder ähnlichem wächst. Wahrscheinlich wurde es in der Nähe von sowas gelagert. Da werde ich diesmal drauf achten. Hatte vorher nur drauf geachtet, dass es nicht gegen Pilze behandelt ist. Aber das Stroh war ansonsten einwandfrei. Komplett trocken und roch auch nur nach Stroh. Aber Sporen macht das ja auch nicht wirklich viel aus.

Zu dem Tintling Mycel. Ja es sah eher aus wie Fäulnis. Garnicht so wie Mycel, also nicht so flauschig. Vielleicht waren diese schwarzen Stellen wegen der Fäulnis nur so gut geeignet, weshalb er da raus gewachsen ist. Gut aber dann sollte ich beim nächsten Versuch noch mehr auf Staunässe zu achten.

Der Strohballen steht übrigens in einer Ecke des Balkons wo die direkte Sonne nie hin kommt. So hatte ich gehofft, dass die Temperatur Schwankungen nicht allzu groß sind. Außerdem dierekt zur Wand der Wohnung.Zum durchwachsen war der Ballen abgedeckt, und er stand auf einer improvisierten Alufolie Schale mit eingebauten Ablauf. Aber er hatte ja schon sogar einmal gefruchtet. Dazu war er offen.
Zur vorbehandlung stand er einen Tag in Wasser und einen Tag zum Ablaufen bevor die Brut rein kam.

Leider hab ich keinen Keller und ihn der Wohnung ist die Luftfeuchtigkeit eher niedriger, denk ich. Zumal die Heizung noch an war als ich ihn aufgestellt habe.

Und jaa unsteril.. Ich plane da eventuell was anders zu machen diesmal. Da ich nicht so viel Brut habe wie beim ersten mal, kam mir die Idee dass ich zuerst wenig Stroh nehme und immer wenn es einigermaßen durchgewachsen ist neues dazu tue. Ich glaube dann wäre immer weniger "freies" Stroh da in welches sich etwas einnisten kann. Der zweite Vorteil wäre, dass ich kleinere Mengen Stroh in meine Mikrowelle kriege um es wenigstens halb Steril zu haben.
Hört sich das nach nem Plan oder nach Quatsch? :D

Grüße Marie
Benutzeravatar
mariapilz
Ehren - Member
Beiträge: 1569
Registriert: Donnerstag, 18. August 2016 22:03

Re: Kräuterseitling Balkonzucht und der Tintling..

Beitrag von mariapilz » Samstag, 10. Juni 2017 20:44

Cucumis hat geschrieben:die Idee dass ich zuerst wenig Stroh nehme und immer wenn es einigermaßen durchgewachsen ist neues dazu tue. Ich glaube dann wäre immer weniger "freies" Stroh da in welches sich etwas einnisten kann. Der zweite Vorteil wäre, dass ich kleinere Mengen Stroh in meine Mikrowelle kriege um es wenigstens halb Steril zu haben.
Hört sich das nach nem Plan oder nach Quatsch?
na ja, das "auffüttern" hatten wir schon öfter hier....tja..

a.) jedesmal wenn du frisches stroh dazu gibst, hast du wieder die Gefahr, dass "unerwünschtes" mit rein gerät. womöglich ist dann nach wochenlangen Fütterung alles hin.

b) das stroh das schon lange durchgewachsen ist, will dann auch mal fruchten....

An deiner Stelle würde ich mit dem bisschen brut, die du noch hast einen schönen substratblock (im gefrierbeutel?) ansetzen. Wenn du dann erntest kannst du gleich neue brut herstellen ....klonen....

aber ... Viele Wege führen nach Rom :D
Antworten

Zurück zu „Anfängerfragen“