Welche Voraussetzungen hast du denn? Wohnst du in der Stadt oder auf dem Land? Hast du einen Garten zur Verfügung? In einer kleinen Stadtwohnung ohne Balkon ist es natürlich schwieriger (so geht es mir) für ein feuchtes Klima mit ausreichend Frischluftzufuhr zu sorgen, geht aber mit technischen Mitteln auch.KulCid hat geschrieben:Ich hab schon viel nachgedacht, von Substraten in Beuteln über Mini-"Gewächshäuser" im Keller bis hin zu ganzen Lagerhallen ;DStänderpilz hat geschrieben:Hast du mal über Stämme nachgedacht?
Ich kenn bis jetzt aus der Praxis eben nur fertige Zuchtboxen und will da jetzt so langsam mehr und mehr selber machen usw
Aber die genannten Arten wachsen ja auf Holz. Für Shiitake bieten sich Stämme doch an, wenn man denn geeignete Stämme kriegen kann. Wobei das natürlich auch mit großen Säcken mit Sägemehl gemacht wird, die an der Decke aufgehängt werden.
Bei Stämmen wäre der Ablauf so:
- Entsprechende Knüppel/Stämme besorgen (bei Shiitake empfiehlt sich Eiche), die nicht zu alt sind und einen geeigneten Durchmesser haben (kann man nachschlagen).
- Im Dampfdrucktopf sterilisiertes Roggensubstrat ggf mit Zuschlägen mit der Mycelspritze durch Impfport beimpfen und durchwachsen lassen. Ich nehme an, dass zumindest die gekauften Gläser sowohl Impfport als auch einen gefilterte Belüftung haben. Kann man selber auch machen: ich mache immer zwei Löcher in die Deckel. In eins kommt ein Zigaretteneindrehfilter (Kiosk) und das andere klebe ich mit Tesa zu (übersteht auch Autoklavieren). Zum Beimpfen ziehe ich den Streifen etwas ab und beimpfe zügig durch das Loch (Nadel vorher ausgeglüht) und verschließe es direkt wieder. Staunässe in den Gläsern ist übrigens gar nicht gut und sollte unbedingt vermieden werden. Zu letzterem Thema gibt es hier schon etliche Beiträge.
- Mit Kettensäge (Vorsicht!) die Stämme einschneiden (wird im Netz beschrieben, auch auf Youtube, siehe "Schnittimpfmethode").
- Gut durchwachsene Körnerbrut in einem frischen Gefrierbeutel stürzen und von außen etwas mit der Hand zerbröseln/zerkleinern und dann in die Schnitte stopfen. Ggf eine Ecke vom Beutel abschneiden und dadurch drücken. Ggf. mit sauberem Löffel oder ähnlichem in den Spalt drücken.
- Verschließen durch Umwickeln mit Paketband oder anderem.
- Stämme entsprechend lagern oder aufstellen und durchwachsen lassen.
- Bei Shiitake: Fruchtung einleiten, indem man die Stämme senkrecht auf eine feste Unterlage (Boden) "fallen" lässt (aus 20 oder 30 cm Höhe sollte reichen).
- Auf Pilze freuen.
Steril müsste also nur bis zur fertigen Körnerbrut gearbeitet werden, danach nur noch sauber. Ich vermute, dass es bei Sägemehl nicht anders ist, sofern keine Weizenkleie oder anderes Getreide zugesetzt wurde. Da musst du mal die Holz-Pilz-Spezis fragen.
Hattest du schon mit Austernpilz oder Kräuterseitling probiert? Denn der wächst gut und ist problemlos auf lediglich pasteurisiertem Stroh (ich benutze Heimtier-Strohpellets) anzubauen. Getreidezusatz kommt nur über die Körnerbrut hinein. Vermischen kann man Substrat und Brut gut in einem sauberen Mörtelkübel oder auch in einem stabilen Müllsack.