Sommer-Trüffel - Verwirrung

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Sommer-Trüffel - Verwirrung

Beitrag von Fragensteller » Montag, 09. Oktober 2017 17:52

Hallo allerseits,

wie in meiner Vorstellung schon kurz erwähnt befasse ich mich schon seit längerem mit dem Gedanken Trüffel zu "züchten".

Je mehr man allerdings recherchiert desto verwirrender ist der vermeintliche Erkenntnissgewinn - zumal man ja als Newbie die Belastbarkeit der Information kaum beurteilen kann.

Zumindest habe ich schon einmal gelernt, daß hierzulande der Sommer-Trüffel durchaus bekannt ist und sich auch wohl genug fühlt um zu wachsen.

Derzeit scheitere ich am wichtigsten Punkt - der Beschaffung.

Ich habe ein paar Anbieter gefunden, welche geimpfte Bäume bzw. Sträucher verkaufen. Die Preise mögen sicherlich sogar angemessen sein für geimpfte Setzlinge, nur leider ist das bei meinem Vorhaben wenig hilfreich.

Die von mir vorgesehenen Flächen werden kpl. neu bestückt. Hier böten sich Stieleiche und Hainbuche an. Da ich nicht davon ausgehe, daß sich die Verbiss- und sonstigen Ausfälle auf die nicht geimpften Setzlinge beschränkt wird da recht schnell ein Effekt der Masse daraus. Es sind ja keine heimischen Gartenflächen sondern "echte" Natur.

Nun ist mein Hauptaugenmerk die Beschaffung des Mycels um die Setzlinge zu impfen. Neben der rein technischen Umsetzung ist meine drängendste Frage ob es das Mycel überhaupt zu beschaffen gibt. Wenn ihr mir hier ein paar Tipps geben könntet wäre ich wirklich dankbar
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Re: Sommer-Trüffel - Verwirrung

Beitrag von Ständerpilz » Montag, 09. Oktober 2017 18:05

Hallo und willkommen im Forum,

was spricht denn dagegen das Mycel von einem gekauften Setzling zu isolieren? Oder von einem gekauften Trüffel? Entnahmen aus der Natur wären möglich, aber das darf man nicht.
Ist dein Land denn für die Trüffelkultur geeignet? Das erscheint mir die Kernfrage zu sein. Denn wenn das Land nicht geeignet ist, kannst du lange auf Trüffel warten. Apropos warten: das dauert, bis du die ersten Trüffel ernten kannst.

Grüße

Oliver
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mariapilz
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Re: Sommer-Trüffel - Verwirrung

Beitrag von mariapilz » Montag, 09. Oktober 2017 18:47

Ich weiß nicht ob man myzel für trüffel bekommt, aber wenn dann ist die Chance den setzling erfolgreich selbst zu impfen veeeerschwindend gering.

Bei gekauften Bäumen hingegen hat man glaube ich sogar die Garantie dass trüffel myzel angewachsen ist....Schon mal die halbe Miete.

Verbisszaun??

Beim einsetzen sollte man darauf achten dass man etwas Abstand zum nächsten ungeimpften Baum (wurzeln) hat.....hört sich an als ob du es im Wald machen willst....

wühlmausschutz??

wiso gerade der sommertrüffel? Besser ist der wintertrüffel. Ich glaube im Burgenland wurde auch eine "plantage" angelegt mit wintertrüffel.

Ich habe mich vor einiger Zeit mal eingelesen. zwischenzeitlich bin ich noch am sparen....


Ständerpilz hat geschrieben: was spricht denn dagegen das Mycel von einem gekauften Setzling zu isolieren?
vieles... ich glaube nicht dass das geht. Im bazillenverseuten zu hause am Küchentisch?
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Re: Sommer-Trüffel - Verwirrung

Beitrag von Fragensteller » Montag, 09. Oktober 2017 19:05

erst mal Danke für die ersten Anregungen,
Beim einsetzen sollte man darauf achten dass man etwas Abstand zum nächsten ungeimpften Baum (wurzeln) hat.....hört sich an als ob du es im Wald machen willst....
Die von mir vorgesehenen Flächen werden zuerst komplett geräumt, das sind verwilderte Obstgärten und aufgelassene Weinberge. Ich fange da praktisch "neu" an mit Bepflanzung. Auf den Parzellen haben sich schon Eichen, Buchen und vorallem Haselnüsse angesiedelt. Ein Verbisszaun ist in den Überlegungen durchaus mit drin - allerdings ist das nicht so einfach, da neben Schweinen und Rehen vorallem auch MUFFLONS ihr Unwesen treiben. So schnell kann man die Zäune gar nicht reparieren wie sie beschädigt werden :-) Ich schätze die Verlustquote auf gut 50%.
Ist dein Land denn für die Trüffelkultur geeignet? Das erscheint mir die Kernfrage zu sein. Denn wenn das Land nicht geeignet ist, kannst du lange auf Trüffel warten. Apropos warten: das dauert, bis du die ersten Trüffel ernten kannst.
Die Basisvoraussetzungen erfüllt das Land hinsichtlich ph-Wert, Wasserdurchlässigkeit und durch die lange Ruhephase von teils 30+ Jahren kann man auch davon ausgehen, daß die chemischen Belastungen mittlerweile neutralisiert wurden.

Bis zur ersten Ernte rechne ich durchaus mit 8-10 Jahren.

Diese Parzellen sind praktisch wertlos, da sie z.T. schwer erreichbar, zu klein oder sonstwie "schwierig" sind. Ich verfolge da durchaus auch den Gedanken der Aufwertung dieser Flächen. Daher ist für mich auch die Investition relevant und folglich die geimpften Setzlinge einfach jenseits von allem.

Sommertrüffel habe ich deswegen ins Auge gefasst, da diese mit dem dortigen Klima harmonieren.
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Re: Sommer-Trüffel - Verwirrung

Beitrag von Ständerpilz » Montag, 09. Oktober 2017 19:12

mariapilz hat geschrieben:
Ständerpilz hat geschrieben: was spricht denn dagegen das Mycel von einem gekauften Setzling zu isolieren?
vieles... ich glaube nicht dass das geht. Im bazillenverseuten zu hause am Küchentisch?
Natürlich geht das, aber natürlich nicht völlig unsteril. Ich dachte, er wollte das Mycel selbst kultivieren, um dann damit Setzlinge zu beimpfen. Er hat Land, da kann die Anschaffung einer Impfbank und eines Schnellkochtopfs oder Autoklaven ja kein unüberwindbares Hindernis sein. Bei Edelpilzzucht scheinen sie jedenfalls kein Trüffelmycel zu haben.

Aber wer beimpfte Setzlinge anbietet, dem kann man vielleicht auch Mycel aus dem Kreuz leiern?!
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Re: Sommer-Trüffel - Verwirrung

Beitrag von Fragensteller » Montag, 09. Oktober 2017 19:22

Ich dachte, er wollte das Mycel selbst kultivieren
Wenn es das Mycel nicht käuflich gibt, bleibt mir wohl kaum etwas anderes übrig - lieber wäre es mir natürlich, könnte ich das vermeiden. Wenn ich beispielsweise 1000 Setzlinge ausbringen möchte, dann wäre es mir deutlich lieber ich wüsste, daß das Mycel in Ordnung ist. So gehe ich, durch die mangelnde Erfahrung, eben ein deutlich höheres Risiko ein.
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Re: Sommer-Trüffel - Verwirrung

Beitrag von Ständerpilz » Montag, 09. Oktober 2017 19:24

Hast du denn mal beim Trüffelbäumchenverkäufer gefragt, ob sie dir vielleicht Myzel verkaufen?
Sonst schicke an verschiedene Leute aus dem Forum je einen Trüffel und vielleicht klappt es ja mit der Vermehrung?!
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Re: Sommer-Trüffel - Verwirrung

Beitrag von mariapilz » Montag, 09. Oktober 2017 20:47

damals als ich mich damit beschäftigt hatte, habe ich das "selbst machen" gleich abgehackt. trüffel myzel ist anders. Ich will jetzt nicht nachschauen wiso warum. Meine Meinung: fragensteller, das geht nicht. Wenn du sicher trüffelbäume haben willst, musst sie kaufen.

https://www.trueffelgarten.at/tr%C3%BCf ... isstaffel/

erkundige dich doch nochmal genauer über den sommertrüffel. Ob der dir wirklich passt? Ich meine vielleicht stehen die Chancen für den sommertrüffel besser... Dass der auch wächst. Aber wenn der wächst dann würde vom wintertrüffel auch was wachsen und der ist mehr als eine klasse besser.

Die Viecher die da bei dir alles abbeissen sind ärgerlich. Du musst halt alle Register ziehen um sie zumindest im ersten Jahr fern zu halten.

nimm mehr Eichen als buchen. Dann hast wenigstens vom holz was, wenns der trüffel nicht schafft.

Ach ja. obIgel link. Ich glaube die haben den Hund. Die kommen mit dem abgerichteten Hund. .. Denn trüffel muss man auch finden...

edit.. Das hab ich zufällig gefunden
http://mykoflor.pl/de/uber-unsere-truffeln/
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Re: Sommer-Trüffel - Verwirrung

Beitrag von Lauscher » Montag, 09. Oktober 2017 21:33

mariapilz hat geschrieben: Ich meine vielleicht stehen die Chancen für den sommertrüffel besser... Dass der auch wächst. Aber wenn der wächst dann würde vom wintertrüffel auch was wachsen und der ist mehr als eine klasse besser.
Soweit ich weiß: Früher wurde zwischen Sommer- und Wintertrüffel unterschieden, heute aber heißt es, beides sei der gleiche Pilz: die Burgundertrüffel. Sie schmecken nur nach der Jahreszeit unterschiedlich.

Ich habe einmal eine kleine Probe Perlite mit Burgundertrüffelsporen geschenkt bekommen. Das soll wohl die normale Methode der Beimpfung von Baumsetzlingen sein. Die Perlite-Sporen-Mischung wird an die Setzlinge gegeben, und später wird mit dem Mikroskop geprüft, ob eine Mykorrhiza entstanden ist.

Leider habe ich aus der Probe bisher keine Reinkultur gewinnen können, es wuchs nur eine erstaunliche Vielfalt an Kontis. Unterm Mikroskop konnte ich aber Trüffelsporen erkennen.
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Re: Sommer-Trüffel - Verwirrung

Beitrag von katharina » Dienstag, 10. Oktober 2017 06:25

ich kenne einen Typen, der hat Biologie studiert, seine Diplomarbeit über irgendein Mykorrhiza-Thema geschrieben und sich dann privat seine Trüffelbäumchen selber gemacht. Mittlerweile hat er einen ertragreichen Trüffelgarten. Der wusste wie man Mykorrhiza-Pilz Inokulum herstellt, Bäumchen axenisch zieht, inokuliert und die Etablierung der Symbiose kontrolliert. Letzteres hat er an der Uni gemacht weil man dazu ein anständiges Mikroskop braucht.

Ich hab auch Biologie studiert und arbeite in einem molekularbiologischen Forschungslabor, Tür an Tür mit Mykorrhiza-Wissenschaftlern die ich jederzeit fragen könnte wie man das alles macht. Ich würde mir es aber nicht antun meine Trüffelbäumchen selber zu machen. Die Investition in 1 ha Trüffelgarten ist ca. 40.000€ für Bäumchen und Zaun. Verdienen kann man ca. 150.000€, verteilt über 15 Jahre. Ich habe mich auch mit dem Thema Trüffelgarten setzen beschäftigt. Leider hat der Obstgarten den ich ins Auge gefasst hatte pH 4. Das allererste ist ein anständiger pH-Test. Wie hast du den pH deines Bodens getestet, wie hast du die Bodenproben entnommen? Hast du den Bodentyp bestimmt? Wie sieht es mit Lehmigkeit/Sandigkeit aus? Welches Untergrundgestein?

Zu den Herren von Trüffelgarten.at kann ich sagen, dass sie zu mir äußerst unfreundlich waren weil ich einige Vorabinfos haben wollte anstatt gleich 200€ vor eine Vor-Ort Beratung inkl Bodenproben (die ich selber nehmen und analysieren kann) zu zahlen. Außerdem besteht ihr Geschäftsmodell darin bei den Erlösen aus dem Trüffelverkauf anständig mitzuschneiden, dafür stellen sie dir die Bäumchen zur Verfügung. Angesichts der o.g. Zahlen ist das für den angehenden Trüffelzüchter ein eher schlechtes Geschäft.

Eichen hätte ich nicht genommen weil Eichen bei mir sehr viel Mehltau bekommen. Der Mykorrhizapilz lebt von Zuckern, die ihm der Baum zur Verfügung stellt und dafür braucht der BAum Assimilationsfläche. Blattverlust ist bei Trüffelbäumen garnicht gut. Eichenmehltau ist aber nicht überall ein Problem. Mal die einheimischen Eichen beobachten. Eine weitere Möglichkeit wären Haselnüse. Vorteil: Man kann gleichzeitig Haselnüsse ernten und verkaufen. Nachteil: Man muss das Laub wegbringen weil sonst der Boden versäuert. Und man braucht einen Abnehmer für die Haselnüsse.
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Re: Sommer-Trüffel - Verwirrung

Beitrag von mariapilz » Dienstag, 10. Oktober 2017 07:43

Lauscher hat geschrieben:Soweit ich weiß: Früher wurde zwischen Sommer- und Wintertrüffel unterschieden, heute aber heißt es, beides sei der gleiche Pilz: die Burgundertrüffel. Sie schmecken nur nach der Jahreszeit unterschiedlich.
das ist dann wohl Tuber aestivum und Tuber aestivum var. uncinatum. Mit wintertrüffel meinte ich Tuber brumale...
katharina hat geschrieben: Ich habe mich auch mit dem Thema Trüffelgarten setzen beschäftigt.....
:lol: es tut gut zu wissen dass ich nicht die einzige bin, die solche Spinnerein im kopf hat. willkommen im Club fragensteller! lasst uns den heiligen Gral suchen... Was kostet nichts, macht keine Arbeit und bringt einen Haufen Geld? :lol:
pekannuss? esskastanie? Safran?
katharina hat geschrieben: Eine weitere Möglichkeit wären Haselnüse. Vorteil: Man kann gleichzeitig Haselnüsse ernten und verkaufen. Nachteil: Man muss das Laub wegbringen weil sonst der Boden versäuert. Und man braucht einen Abnehmer für die Haselnüsse.
Haselnüsse hatte ich auch schon im kopf :lol: Wenn die Haselnüsse bio sind, reissen sie sie dir aus der Hand. bio austria sucht danach. Laub wegbringen ist nicht so wild. wilder ist das ernten. Wenn du keine maschine hast (die auch einige Ansprüche an den Boden stellt) dann kannst dich auf einen krummen rücken freuen. Dann muss man sie trocknen und am besten noch knacken. gibt's auch maschinen dafür :wink: der triftigste Grund für mich der Haselnuss den Rücken zu kehren war: einmal eingesetzt kriegst die nie mehr los.
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Re: Sommer-Trüffel - Verwirrung

Beitrag von katharina » Dienstag, 10. Oktober 2017 08:36

mariapilz hat geschrieben: einmal eingesetzt kriegst die nie mehr los.
Forstmulchen?
mariapilz hat geschrieben: Safran?
ich krieg Kreuzweh alleine vom daran denken :roll:
mariapilz hat geschrieben:Haselnüsse hatte ich auch schon im kopf :lol: Wenn die Haselnüsse bio sind, reissen sie sie dir aus der Hand. bio austria sucht danach. Laub wegbringen ist nicht so wild. wilder ist das ernten. Wenn du keine maschine hast (die auch einige Ansprüche an den Boden stellt) dann kannst dich auf einen krummen rücken freuen. Dann muss man sie trocknen und am besten noch knacken. gibt's auch maschinen dafür :wink: der triftigste Grund für mich der Haselnuss den Rücken zu kehren war: einmal eingesetzt kriegst die nie mehr los.
Wer sich für Haselnüsse interessiert, kann ja mal die http://www.waldviertler-haselnuss.at/ besuchen.
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Re: Sommer-Trüffel - Verwirrung

Beitrag von Fragensteller » Dienstag, 10. Oktober 2017 09:30

Gut zu wissen, daß ich nicht der einzige bin der sich damit auseinandersetzt.

Also - die Bodenbestimmung hinsichtlich des ph-Wertes ist ca. 5 Jahre alt und wurde seinerzeit vom Land flächendeckend durchgeführt. Je nach Örtlichkeit liegt das zwischen 7,5 und 8,5. Die Bodenbeschaffenheit ist ein bunter Mix aus allem möglichen - bei fast allen ist allerdings Schiefer- und Schieferbruch der dominierende Untergrund. Staunässe ist nirgends.

Haselnüsse sind eine ähnliche Pest wie Brombeeren. Wenn man Flächen OHNE hat ist das durchaus positiv :-). Stieleiche / Hainbuche sind hier gut vertreten und fühlen sich offensichtlich auch pudelwohl. Der Holzertrag ist vollkommen irrelevant, da die Flächen nicht sinnvoll erreichbar sind. Man kann locker mal Setzlinge hinbringen und im Erfolgsfall Trüffel dort ernten - das sind kleine Dimensionen - Holzernte ist ausgeschlossen, da man es nicht einholen kann. Wenn ich die Flächen räume, dann werde ich den Bewuchs roden und dort liegen lassen müssen.
ich kenne einen Typen, der hat Biologie studiert, seine Diplomarbeit über irgendein Mykorrhiza-Thema geschrieben und sich dann privat seine Trüffelbäumchen selber gemacht. Mittlerweile hat er einen ertragreichen Trüffelgarten.
Meinst Du vielleicht den hier`?

http://www.deutsche-trueffelbaeume.de/u ... llung.html

Die Investition von 40.000,--/ha halte ich für arg optimistich - genauso wie die evtl. möglichen Erträge. Was ich da immer vermisse sind die Ausfälle durch Witterung usw. Ich persönlich tendiere mehr zu kleinen und örtlich getrennten Einheiten - Gerade bei so langjährigen Zyklen ist es sinnvoll das Risiko breiter zu streuen. Sei es Trockenheit, Nässe, Frost, Viecher usw.

Grundsätzlich kann sowas lukrativ sein/werden - wobei ich da keineswegs von "Reichtum" spreche, sondern eher von einem selbst finanzierenden Hobby. Für mich läge der größte Effekt in der Aufwertung von "nutzlosen" Flächen.

Die Betriebe welche geimpfte Setzlinge verkaufen ( für richtig gutes Geld! ) haben ein - völlig nachvollziehbares - Interesse genau DIESES Geschäftsmodell so lange zu reiten wie es geht. Von dort ist der Bezug eines Mycels quasi ausgeschlossen.

Wenn man so im Netz sucht, findet man unter anderem auch diesen älteren Eintrag

http://trufflespores.com/frame_d.htm

Kennt die evtl. jemand?
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Re: Sommer-Trüffel - Verwirrung

Beitrag von katharina » Dienstag, 10. Oktober 2017 10:09

der den ich meine ist ein Österreicher und die Trüffelplantage ist in der Nähe von Wien.

Aus terrassierten Flächen lässt sich im Hobbybereich soooo viel machen. Kennst du Sepp Holzers Permakultur? Falls nicht: http://www.seppholzer.at/

Wenn die Bodenbestimmung vom Land durchgeführt wurde, wird die Probenahme sicher passen. Wenn man es selber macht kann man arg viel falsch machen, wenn man nicht weiß wie sowas geht. In 5 Jahren ändert sich da nichts wenn nicht die Nutzung geändert wurde. Vor allem wenn die Werte flächendeckend so sind. Gratulation jedenfalls, das hört sich nach dem perfekten Boden für Trüffeln an. Wenn ich so eine Fläche zur Verfügung hätte, dann hätte ich schon Trüffelbäumchen gesetzt.

Meine grobe Kostenschätzung beruht auf Bäumchenpreis bei Großabnahme, durchschnittlichen Ertragswerten lt. diversen Internetseiten (Erträge schwanken sehr von Baum zu Baum) und üblichen Preisen für einen Wildzaun. Arbeitszeit ist nicht eingerechnet.

Wenn es ein Hobby sein soll, kann man das ohnehin entspannter angehen. Ich bin eher bei den kommerziellen Züchtern angesiedelt, ich habe zwar heuer erst angefangen, aber bei mir solls ein zweites Standbein für die Landwirtschaft meines Freundes werden. Deshalb ist die Rechnung eben etwas strenger.
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Re: Sommer-Trüffel - Verwirrung

Beitrag von mariapilz » Dienstag, 10. Oktober 2017 10:48

Hast dir den mykoflor link angesehen?
anscheinend machen die was anders: die setzen zuerst und impfen dann wenn erste blätter wachsen. Die Bäume Deutschland ösi Schweiz sind ja im Topf und grösser.

Vielleicht setzt man selbst gekaufte gaaaanz junge (und auch dadurch günstig) Bäume. Dann kommt ein Typ und impfe die für dich.... So versteh ich das halt. Vielleicht ist das billiger.

....Auf deren Seite steht explizit dass sie kein myzel hergeben

truffelspores kenn ich nicht
Sepp Holzer kenn ich :lol:
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