Anfänger und Bunapi-Shimeji

Moderatoren: Mycelio, leuchtpilz

Antworten
cordyceps
Neuling
Beiträge: 2
Registriert: Sonntag, 03. Februar 2013 14:20
Wohnort: Stuttgart

Anfänger und Bunapi-Shimeji

Beitrag von cordyceps » Samstag, 20. Januar 2018 23:32

Hallo zusammen,

ich habe schon immer mal wieder Kulturansätze von verschiedenen Pilzen gekauft aber bisher noch nie einen Ansatz selbst hergestellt/beimpft.

Aktuell habe ich aus dem Asiamarkt frische Bunapi-Shimeji die mit Myzel- und Substratresten verkauft werden. Ist es möglich diese Myzelreste zur Weiterzucht zu benutzen?

Falls nicht, woher bekomme ich Brut von Buna- oder Bunapi-Shimeji?

Danke im Voraus.

LG, Robert
Benutzeravatar
kornpilz
Ehren - Member
Beiträge: 557
Registriert: Freitag, 07. November 2014 22:52

Re: Anfänger und Bunapi-Shimeji

Beitrag von kornpilz » Sonntag, 21. Januar 2018 11:40

Nimm doch einfach Mal Pappe übergießen sie mit warmen Wasser !
Danach klonen ! Versuch macht kluch
Alle Pilze sind essbar , manche nur einmal ;-)
Ständerpilz
Ehren - Member
Beiträge: 1033
Registriert: Donnerstag, 21. April 2016 14:15
Wohnort: Rheinkreis Neuss

Re: Anfänger und Bunapi-Shimeji

Beitrag von Ständerpilz » Sonntag, 21. Januar 2018 11:48

cordyceps hat geschrieben:Aktuell habe ich aus dem Asiamarkt frische Bunapi-Shimeji die mit Myzel- und Substratresten verkauft werden.
Der ganze Pilz ist im Grunde genommen auch nichts anderes, als Myzel. ;)
Ist es möglich diese Myzelreste zur Weiterzucht zu benutzen?
Grundsätzlich ja. Besser ist es aber, den Pilz aufzubrechen und mit einer sterilen Pinzette in steriler Umgebung ein Stück vom Inneren des Pilzes zu nehmen und auf eine sterile Petrischale zu überführen. Warum brechen? Wenn man schneidet, dann verteilt man Keime von außen über die gesamte Schnittfläche. Das passiert beim Brechen nicht. Ob Hut oder Stil ist im Grunde genommen egal.

Allerdings glaube ich nicht, dass man als blutiger Anfänger mit dem Klonen gleich Erfolg haben wird. Steriles Arbeiten erfordert eine gut durchdachte und sorgfältig durchgeführte Arbeitsweise und zudem noch einiges an Material: Dampfdrucktopf zum Sterilisieren (alternativ: fraktioniert sterilisieren), einen Brenner (ideal: Kartuschenbrenner. Zur Not: Spiritusbrenner vom Fondue), feine Pinzette und natürlich Nährboden. Ohne DDKT geht es zur Not auch. Um fraktioniert zu sterilisieren, wird ein Medium an drei aufeinanderfolgenden Tagen jeweils für eine halbe Stunde gekocht. Natürlich dürfen in der Zeit keinerlei Keime hineinkommen. Ach ja: unsteril würde zumindest ich es gar nicht erst versuchen.

Steril arbeiten kann man entweder mit einer Impfbank (groß und teuer), Glovebox (rate ich persönlich eher von ab) oder einfach neben einem Brenner. Denn der Brenner erhitzt die Luft und erzeugt einen Auftrieb, so dass direkt neben dem Brenner keine Staubpartikelchen oder Schimmelpilzsporen auf deinen Nährboden herunterregnen. Dafür ist aber Voraussetzung, dass die Luft so wenig wie möglich bewegt wird, man sollte also nicht hektisch herumzappeln, sondern ruhig und überlegt arbeiten. Der Raum und die Arbeitsfläche sollten so gut gereinigt werden, wie es nur geht. Fenster sollten geschlossen werden (am besten mehrere Stunden vorher). Und man sollte nicht auf seinen Nährboden atmen und ihn damit mit Hefen verseuchen. Da ggf. Staubmasken aus dem Baumarkt verwenden.

Ich schlage vor, du liest dich hier am besten erst mal quer durchs Forum. Einfachstes Medium besteht aus Maisstärke (Aldi, Lidl etc), Traubenzucker/Glukose (zugesetzte Vitamine schaden nicht), Agar und Wasser. Der Agar ist notwendig, damit der Nährboden fest wird. Möglicherweise kriegst du etwas in einem Asia-Shop oder du bestellst dir den Agar im Netz. Oder du besorgst dir fertigen Nährboden auf Petrischale.

Hier Infos zu den Kulturbedingungen auf Shroomery:
https://www.shroomery.org/9402/Hypsizygus-tessulatus

Und hier allgemeine Infos zu Raslingen auf Wikipedia:
https://de.wikipedia.org/wiki/Holzraslinge

In der englischen Wikipedia sind - wie sooft - mehr Informationen:
https://en.wikipedia.org/wiki/Hypsizygus_tessellatus

Da er auf Totholz wächst, kann man es durchaus probieren, den wie einen Seitling zu kultivieren: auf Stroh. Ich nehme Strohpellets, aber wer Platz draußen hat, ist vielleicht mit einem Strohballen besser dran (mehr Ertrag).
Antworten

Zurück zu „Anfängerfragen“