Alternativen zum Stroh wegen Glyphosat etc.?

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Pilzfreund
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Alternativen zum Stroh wegen Glyphosat etc.?

Beitrag von Pilzfreund » Freitag, 19. Oktober 2018 15:18

Ich hab mir Gedanken über das Stroh gemacht..
nun frag ich mich ob es ne Alternative gibt..
Kann ich ZB auch gemähten Rasen nehmen oder irgendsoetwas derartiges??
Ständerpilz
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Re: Alternativen zum Stroh wegen Glyphosat etc.?

Beitrag von Ständerpilz » Freitag, 19. Oktober 2018 20:12

Warum macht dir das Sorgen? Glyphosat ist wasserlöslich und somit leicht zu entfernen.
Dewald
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Re: Alternativen zum Stroh wegen Glyphosat etc.?

Beitrag von Dewald » Montag, 22. Oktober 2018 04:06

Hallo Pilzfreund

Weizen und deren Stroh Halme gehören auch zu den Süsgräsern. Laut Internet....


Gruß
Pilzfreund
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Re: Alternativen zum Stroh wegen Glyphosat etc.?

Beitrag von Pilzfreund » Mittwoch, 24. Oktober 2018 15:06

Hallo danke für die Antworten.
Also kann ich Stroh nehmen und einfach abwaschen und dann ist es unbedenklich ja?
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mariapilz
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Re: Alternativen zum Stroh wegen Glyphosat etc.?

Beitrag von mariapilz » Mittwoch, 24. Oktober 2018 16:05

Pilzfreund hat geschrieben: Also kann ich Stroh nehmen und einfach abwaschen und dann ist es unbedenklich ja?
Nein. Unbedenklich ist Bio Stroh. Vielleicht hast du in der Umgebung einen getreide bio Bauern. Ein Ausflug aufs Land ist auch super. Ein paar Müllsäcke in Kofferraum und geht schon. Du solltest um GEHEXELTES Stroh bitten.

Vielleicht kommst du auf dem Weg bei einem Sägewerk vorbei. Unbedingt am Sägemehl riechen... einige nehmen dieselähnliches Zeug zum schmieren der Säge. Ideal ist es wenn mit der Kreissäge geschnitten wurde, denn die wird gar nicht geölt.

Pilze saugen das Gift regelrecht auf. Einige Pilzarten werden zum entgiften ganzer Landstriche eingesetzt.

Es ist etwas mühsam eine gute Quelle zu finden, aber wenn du eine hast, dann... :D
Ständerpilz
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Re: Alternativen zum Stroh wegen Glyphosat etc.?

Beitrag von Ständerpilz » Mittwoch, 24. Oktober 2018 16:51

So lange es um Glyphosat geht ... ich bin nicht der Auffassung, dass es krebserregend ist, schon gar nicht unterhalb der Grenzwerte. Das Getreide wird ja auch verkauft. Das Stroh kann man zum Beispiel mit Wasser abspülen und in aller Regel werden Ballen ja eh gewässert ("fermentiert") und die Brühe dann nochmals abgelassen. Säcke werden zumeist mit kochendem Wasser übergossen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass da dann noch nennenswerte Mengen an Glyphosat zu finden sein sollten. Früher hat man ganz andere Dinge aufs Feld gekippt und keinen hat es gekümmert (DDT zum Beispiel), allerdings kann man heute Stoffe wesentlich besser nachweisen. Und wenn das in einem Bericht auftaucht, dann ist auch jemand dagegen.

Man muss ja auch mal sehen: Die Amerikaner setzen Glyphosat ziemlich sorglos ein, da die sehr viel Monsanto-Saatgut nutzen, das gegen Glyphosat resistent ist und weil viele Farmer ganz offensichtlich die Gebrauchsanweisung nicht gelesen haben. Ich halte zwar nichts von diesem Saatgut, aber das Problem Glyphosat wird IMHO viel zu sehr künstlich aufgeblasen.

Wer auf Nummer sicher gehen möchte, der nimmt Bio-Stroh. Wobei ... setzen die Bio-Landwirte nicht Kupfersalze ein? Da würde ich mir persönlich mehr Sorgen machen, als um Glyphosat, zumal Pilze eben auch Schwermetalle anreichern. Aber ob das noch im Stroh vorhanden ist, dazu kann ich ad hoc nichts sagen. https://www.bioland.de/im-fokus/artikel ... ndbau.html

Je nach Pilzart kannst du aber auch andere Substrate wählen.
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mariapilz
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Re: Alternativen zum Stroh wegen Glyphosat etc.?

Beitrag von mariapilz » Donnerstag, 25. Oktober 2018 09:23

Ich weiß nicht ob an behandeltem Stroh etc. noch Rückstände von irgendwelchen Mittelchen festzustellen sind. Und ob sie schädlich sind. Könnte aber... Ich weiß nur daß ich es nicht brauche. Ich will mit reinem Gewissen gesund essen. Ich esse eh nicht viel :lol:

Es geht irgendwie ums Prinzip. Ein konventioneller Bauer.... Sagen wir mal Kartoffelbauer... Setzt auf seinen Feldern immer Kartoffeln an. Nicht gut für den Boden, Insekten,... Er muss dann Dünger kaufen und gegen Kartoffelkäfer spritzen. (Wieviele Kartoffelkäfer habe ich als Kind von den Blättern geklaubt! Dabei hätte man das Kartoffelfeld nur jedes Jahr an einem anderen Platz anlegen müssen!)

Ein Bio Bauer muss eine Fruchtfolge einhalten. Nur alle 4 Jahre Kartoffeln auf diesem Feld. (Das ist eines der Dinge die ein Kontrolleur bei der jährlichen Kontrolle gut kontrollieren kann.) Wenn du als bio bauer alles gut managst hast du nach 4 Jahren einen höheren Humus Anteil als zuvor. Dh. Kein Dünger kaufen. Das ewige kaufen geht mir eh auf die Nerven.

Ich selbst verwende im Garten so gut wie gar nichts. Vielleicht mal ein Milch/Wasser mix gegen Mehltau oder ich setze Lavendel gegen Blattläuse. Meist nützt es nichts. Dann reiße ich die befallene Pflanze aus. :wink: Unsere Äpfel Birnen bla bla... Haben alle irgendwelche Krankheiten. Flecken auf der Apfelschale oder ein Wurm in der Himbeere ist mir aber lieber als unsichtbares Zeug das vielleicht nichts macht.

Zusätzlich möchte ich daß das Schnitzel auf meinem Teller zumindest halbwegs glücklich war. :D
Pilzfreund hat geschrieben: Kann ich ZB auch gemähten Rasen nehmen oder irgendsoetwas derartiges??
Vielleicht. Musst probieren. Heu geht schon mal nicht gut. Zumindest nicht pur. Als Zuschlag zu stroh für Austern (~10-15%) geht's halbwegs, aber in meinem Heu ist viel Löwenzahn (dicke Blätter werden gern matschig) Wenn du so einen "gepflegten" Rasen hast (Monokultur einer Grassorte ... ihr wisst schon so ein trauriger Rasen ohne das kleinste Gänseblümchen) musst dus probieren.

Vielleicht mag eine Braunkappe deinen Rasenschnitt im OutdoorBeet. .. Und Laub und Kartoffelschalen (bio). probieren

:D
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Re: Alternativen zum Stroh wegen Glyphosat etc.?

Beitrag von Wurstpelle » Donnerstag, 25. Oktober 2018 16:19

wirklich sehr, sehr gut erklärt / geschrieben

danke Maria

grüsse :wink:
geer
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Re: Alternativen zum Stroh wegen Glyphosat etc.?

Beitrag von geer » Freitag, 26. Oktober 2018 11:19

Hallo Maria, du sprichst mir aus der Seele.
Liebe Grüße
Gerhard
Ständerpilz
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Re: Alternativen zum Stroh wegen Glyphosat etc.?

Beitrag von Ständerpilz » Freitag, 26. Oktober 2018 11:21

Das mit dem Kupfer würde ich mal nicht auf die leichte Schulter nehmen. Im Bio-Balsamico zum Beispiel sind laut Stiftung Warentest Kupferrückstände nachweisbar. Pilze dürften das Kupfer anreichern. So richtig sicher kann man sich da wohl nie sein.
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