Pilzkultur als Entwicklungshilfe

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Benjamin
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Pilzkultur als Entwicklungshilfe

Beitrag von Benjamin » Sonntag, 21. Dezember 2008 19:24

Seit heute angemeldet im Pilzforum möchte ich alle Forenteilnehmer zunächst einmal herzlich begrüssen!!!

Ich befinde mich im Aufbau einer kommerziellen Pilzzucht im Rahmen eines Integrationsprojektes für Strassenkinder in Pakistan, Ausbildung vocational training, income generation sind die Stichworte. Ich beschäftige mich schon seit längerem mit der Pilzzucht denn wir planen in kürze, alte verlassene Hühnerfarmen in Pilzzuchtanlagen zu verwandeln. Es ist dazu geplant das wir als Anfang ca. 12000 Säcke mit Strohsubstrat ansetzen und darin zuänchst
Pleurotus ostreatus (Winter Oyster Mushroom) sowie
Pleurotus pulmonarius (Summer Oyster Mushroom) kultivieren. Als nächstes dann Shiitake und dann Agaricus varietäten.
Wie sich jeder vorstellen kann, ist die Impfung von 12000 Beuteln ein aufwendiges und kostspieliges Unterfangen. Evtl werden wir auch in Schläuchen züchten oder teilweise auch auf Strohballen. Nun zu der eigentlichen Frage: kann man nicht die im Flüssigverfahren gewonnene "Myzelsuppe" direckt z.B. mittels Sprühflasche beim Einfüllen des abgekühlten pasteurisierten Strohes auf- bzw einbringen??
Die Vorteile beständen darin:
a. dass man sich die Kosten für den Weizen spart.
b. die Durchwachsung müsste sich sehr viel schneller vollziehen weil das Myzel viel besser verteilt und gleichmässiger auf das Substrat kommt!!
c. es wird Zeit gespaart.
Hat jemand von euch schon mal entsprechnde Versuche gemacht und kann Erfahrungen schildern??

Gruss aus Peshawar
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Beitrag von Mycelio » Sonntag, 21. Dezember 2008 20:52

Hallo Benjamin,


willkommen im Kulturpilz-Forum!

Respekt, das klingt nach einem tollen und sinnvollem Projekt! Austern sind auf jeden Fall für den Anfang am besten geeignet, jedoch habe ich Bedenken, ob dein Plan wirklich die erwarteten Vorteile hat.

Ich zweifle nicht daran, daß es funktioniert, jedoch ist die Herstellung von sauberen Flüssigkulturen schwieriger als die von Getreidebrut. Bakterien können sich in einem flüssigen Nährmedium sehr gut vermehren und Schimmel läßt sich kaum vom gewünschten Mycel unterscheiden. Vielleicht lassen sich diese Risiken aber einfach umgehen, indem man fertige Getreidebrut fein zerbröselt, in abgekochtes Wasser gibt, kräftig rührt und dann mir der Brühe beimpft.

Wenn du pasteurisiertes Stroh flüssig beimpfst, wird es meiner Meinung nach nicht schneller bewachsen, da das Mycel in winzigen Stücken vorliegt und keine Nahrungsreserven dabeihat. Es muß sich erstmal vom zerrissen werden erholen und anfangen Stroh zu verdauen, bevor es wachsen und sich vernetzen kann. Der Vorteil der besseren Verteilung liegt natürlich auf der Hand, jedoch wird Getreidebrut sehr viel kräftiger und dichter einwachsen, da sie ja erstmal vom energiereichen Getreide zehren kann. Der Zusatz von Getreide wird auch die Erntemenge erhöhen, da das Getreide weiteren Stickstoff in das Substrat bringt. Falls aber in Peshawar das Getreide knapp ist, würde ich darauf verzichten oder andere Zusätze suchen.

Vielleicht solltest du erstmal einen kleineren Testlauf mit verschiedenen Methoden starten und vergleichen.

Evtl. findest du auf der folgende Seite noch ein paar Anregungen für dein Projekt:
http://www.fao.org/docrep/004/AB497E/ab497e00.htm


Grüße, Carsten
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Beitrag von Benjamin » Montag, 22. Dezember 2008 15:39

Hallo Carsten,

der Link ist sehr gut, absolut nützlich und sehr wertvoll!! Wir arbeiten zwar nicht mit Behinderten sondern mit teilweise sehr verwarlosten Kindern aber viele Ideen sind dennoch wichtig und nützlich in der Argumentationskette!

Was die Impfung mit Flüssigbrut betrifft werde ich selbstverständlich solche Vorhaben in kleinerem Rahmen testen und vergleichen. Was aber die technische Ausstattung anbelangt liegen wir eigentlich ganz gut! Wir haben einen HEPA Werktisch, Autoclaven mit 100L Kapazität, Magnetrührer und demnächst auch einen autoclavierbaren Mixer! Sicherlich Gerätschaften um die uns manch ein Hobbyzüchter in Deutschland beneiden würde. Zugegeben ist es eine nicht unkritische Methode, aber Getreidebehältnisse in mehreren Wellen zu beimpfen ist auch nicht ohne Risiko.

Stamets beschreibt und lobt die Methode ausdrücklich bei der Getreideimpfung und ich denke das die Impfung des Substrates ebenfalls den Versuch wert sein sollte. Das Nährstoffargument kann ich nicht entkräften aber es spricht ja nichts dagegen weniger wertvolle Zuschlagstoffe wie z.B. Weizenkleie oder andere Nährstoff- und Energieträger in das Substrat zu mischen die den gleichen Effekt haben könnten.
In diesem Zusammenhang will ich auch noch kurz erwähnen das wir in unser Nähragar immer auch Anteile des später verwendeten Substrates einarbeiten (Stroh, Holzmehl etc.) um das Mycel zu konditionieren, ob es nun wirklich messbar etwas bringt kann ich nicht entscheiden aber aus Angewohnheit machen wir es so, nach dem Motto "kann ja nicht Schaden"!!

Ich habe mitlerweile einen Lieferanten für Schlauchsäcke ausfindig gemacht er kann Schläuche und Beutel in allen Dimensionen und Spezifikationen liefern. Wir beabsichtigen allerdings nicht die Säcke vollkommen zu entfernen nach der Durchwachsung wie hier und da beschrieben, sondern sie zu belassen, wir werden 300 bis 400 kreuzförmige Einschnitte herstellen durch die die Fruchtkörper wachsen und der Gasaustausch erfolgen kann.

Gruss

Benjamin
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Beitrag von Mycelio » Dienstag, 06. Januar 2009 08:37

Hallo,


freut mich, wenn ich weiterhelfen konnte!

Was du schreibst, klingt gut durchdacht und vorbereitet. Kleie ist wahrscheinlich der bestmögliche Zusatz, kontaminiert aber leider genauso leicht wie Getreide.
In diesem Zusammenhang will ich auch noch kurz erwähnen das wir in unser Nähragar immer auch Anteile des später verwendeten Substrates einarbeiten (Stroh, Holzmehl etc.) um das Mycel zu konditionieren, ob es nun wirklich messbar etwas bringt kann ich nicht entscheiden aber aus Angewohnheit machen wir es so, nach dem Motto "kann ja nicht Schaden"!!
Ich mache das genauso bei Getreidebrut, in der Hoffnung, die spätere Besiedelung des Endsubstrates zu beschleunigen. :D
Wir beabsichtigen allerdings nicht die Säcke vollkommen zu entfernen nach der Durchwachsung wie hier und da beschrieben, sondern sie zu belassen, wir werden 300 bis 400 kreuzförmige Einschnitte herstellen durch die die Fruchtkörper wachsen und der Gasaustausch erfolgen kann.
Hm, wahrscheinlich brauchst du schon ein paar Löcher beim Durchwachsen. Stroh gärt leicht und dann sollte das Mycel nicht ersticken. Das mit den kreuzförmigen Einschnitten zum fruchten hat bei mir bisher noch nicht funktioniert. Die Pilze wuchsen immer woanders...


Grüße, Carsten
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Beitrag von Benjamin » Dienstag, 06. Januar 2009 12:05

Hallo Carsten,

schön auch im neuen Jahr von dir zu hören. Ich möchte die Idee Flüsigbeimpfung nicht als Handlungsanweisung verstanden wissen, dafür habe ich bislang zu wenig Erfahrung damit, sondern einfach nur als Denkanstoss für interessierte und neugierige Kollegen.

Gestern sind meine HEPA Filter aus Deutschland hier angekommen. Nun ist Moharam, wo man besser nicht die Behausung verlassen sollte wenn man auf nummer Sicher gehen will. Deswegen werde ich mit dem Bau der Kiste drum herum bis nächste Woche warten.

Ein interessantes Phänomen das die Primordien woanders spriessen als sie sollen, woran kann das wohl liegen??

Andererseits dienen die Löcher ja auch in erster Linie dem Gasaustausch. Es wird sogar dringend empfohlen mit dem einstanzen der Löcher nicht länger als 24 Std. zu warten weil sonst das Myzelium leiden kann!!!
Stamets schreibt:"Passende Licht- und Temperaturverhältnisse vorausgesetzt sollten sich die Primordien an den Löchern bilden die durch das einstechen entstanden sind!! growing gourmet and medicianal Mushrooms seite 190!"

Ist auch durch Fotos ganz gut belegt. Demnach sollte es also an den Licht und Temperaturbedingungen liegen. Man sollte das Thema evtl. hier auf breiterer Ebene diskutieren um zu einer einleuchtenden Erklärung zu gelangen.
Wenn ich versuche mich in die Lage des Myzels zu versetzen, (in aller Bescheidenheit!!) denke ich:
Wichtig erscheint das die Löcher einigermassen gleichmässig gesetzt werden z.B.!! Es sollen auch relativ viele Löcher gestanzt werden bei einem Schlauch von 240cm länge mit einem Durchmesser von 31cm immerhin 350 bis 400!! Das sind wenn ich es überschlage ca. 1,5 Löcher pro 10x10cm!! Viel mehr kann man denke ich kaum stanzen ohne das der Schlauch seine Integrität verliert!!

Kann es sein dass du das Substrat nicht fest genug gepresst hast so das sich Luftkammern erhalten konnten, oder das dass Substrat nicht in engem Kontakt mit der Folie war??? Dann nämlich können sich Primordien leichter bilden wo sie es nicht sollen!!!

Eine gute praktikabele Methode scheint es mir in diesem Zusammenhang, den Schlauch fest zu füllen und anschliessend umgekehrt also mit der Befüllöffnung nach unten(!!!) aufzuhängen damit durch das Eigengewicht auch die vormals oberen Bereiche die noch nicht genug verdichtet worden waren, durch das Eigengewicht verdichtet werden können.

Etwas anderes fällt mir momentan auch nicht ein!!!

Gruss

Benjamin
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Beitrag von Mycelio » Dienstag, 06. Januar 2009 15:08

Hallo Benjamin,


wahrscheinlich vermutest du richtig, ich hatte immer sehr lockeres Substrat, kleine Mengen und wahrscheinlich zuviele Löcher, also mehr als genug Frischluft bei kleinem Volumen und großer Oberfläche. Die wenigen male, wo ich mein Substrat (meist aufgeweichte Strohpellets mit Kaffeesatz) gepreßt hatte, gab es gärende anaerobe Bereiche und große Probleme bei der Besiedelung. Bei gröberem Stroh sollte das aber nicht passieren.

Ansonsten frage ich mich, ob man vielleicht Kleie direkt in Flüssigmycel einweichen könnte, um dann pasteurisiertes Stroh damit zu beimpfen. Ich befürchte aber, daß die Kleie zu stark verklumpt, sich nicht mehr gut untermischen läßt und das Ganze doch noch schimmeln kann.


Grüße, Carsten
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AW carsten

Beitrag von Benjamin » Donnerstag, 08. Januar 2009 07:20

Hallo Carsten,

ja ich denke du hast recht mit deiner Analyse denn so viele Möglichkeiten gibt es ja gar nicht das Substrat zu beeinflussen!!!

Also Flüssignährmedium mit Kleie anzumischen halte ich auch nicht für praktikabel. Es wird ja nur ca. 10cm³ pro kg Substrat versprüht, damit kann man keine signifikanten Mengen an Nährstoffen mittels Kleie zuführen. Ich würde dann schon ehr vorschlagen die Kleie unter das Stroh zu mischen vor dem Pasteurisieren!!

Ok es wird ja empfohlen das man Anteile des später zu besiedelnden Substrates dem Nährmedium zusetzen sollte um das Mycel zu konditionieren. Ich mache es aus Gewohnheit ob es nun wirklich signifikante Auswirkungen hat kann ich aber leider nicht sagen, kritisch ist es aber wohl nicht!!!

Aber sind hier die Anteile sehr gering, ein paar Gramm pro Liter nicht mehr, ich mixe die ganze Suppe auch mit einem sog. Zauberstab vor dem Autoclavieren gründlich durch damit die festeren Bestandlteile sei es Sägemehl, Stroh oder was auch immer, zerkleinert und so dem Mycel besser zugänglich sind. Ausserdem kommts dann nicht so leicht zu Verstopfungen!!

Ich habe eine ordinäre Sprühflasche die wird vor dem Gebrauch mit Wasserstoffsuperoxydlösung 3 oder 10%ig gespült und ein paar mal durchgesprüht!!! Dann, vor dem Befüllen nehme ich sterilisiertes Wasser und wasche das H2O2 gründlich aus indem ich es ein paar mal spüle.Es ist ein starkes Oxidationsmittel. Es entstehen als Reaktionsprodukte nur Wasser und Sauerstoff. Schwer abzutrennende oder störende Nebenprodukte fallen nicht an, was seine Anwendung im Pilzlbor sehr vereinfacht.
Ich würde auch vorschlagen die Düse der Spritze ein wenig gröber einzustellen wenn man das Substrat besprüht, dann fliegen die Aerosole nicht so in der Gegend herum, evtl. sollte man auch einen Athemschutz tragen denn man will ja nicht sein Lunge besiedeln, auch wenn wenig Aussichten auf Keimung bestehen vorsicht ist da sicherlich am Platz, ebenso übrigens auch bei der Ernte, man soll die Sporen nicht einathmen wenn es sich vermeiden lässt.

Es spricht auch eigentlich nichts dagegen, ich lasse mich aber gerne eines besseren belehren, statt der Holzdübel oder Weizenkörner Shiitake Hölzer mit Flüssigmedium zu impfen denke ich mal!! Statt der Dübel oder Körner sprüht man einfach ein wenig Kulturflüssigkeit in die Löcher!! Mit ein wenig Zeitungspapier oder Kleiepaste was auch immer zustopfen und warten was passiert!

Viel Erfolg beim Experimentieren!!!

Gruss

Benjamin
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Hallo baha

Beitrag von Benjamin » Donnerstag, 08. Januar 2009 10:22

Hallo Baha,

Pilzzucht ist nichts neues in der globalen Entwicklungsarbeit aber auch nicht besonders beachtet bislang. In Pakistan hingegen ist Pilzkultivation ein sehr junges Thema in dem Bestreben Einkommensmöglicheiten für die ländliche Bevölkerung zu finden und zu unterstützen.

Wir haben vor, besonders Jugendlichen die auf der Strasse leben, sich prostituieren und oft mit Drogen, Gewalt, religösem Extremissmuss und Kriminalität in Berührung gekommen sind zu helfen eine Einkommensmöglichkeit zu eröffnen die ihnen eine wirklich tragfähige Perspektive ermöglicht.

Die zahlreichen Vorteile der Pilzzucht muss ich hier ja nicht erwähnen aber es ist auch eine ideale Ergänzung zu integrierten landwirtschaftlichen Betriebsweisen.

Wir befinden uns derzeit in der „pre trial phase“ sprich ich bin noch damit beschäftigt die besten Kultivationsmedien und Pilzvarietäten usw. auszuprobieren und die Möglichkeiten auszuloten die sich hier bieten.

Die besten Marktchancen und Preise haben hier Agaricus varietäten, diese sind ja bekannt aus Konserven und die frische Variante wird hoch bezahlt!! Aufgrund der etwas anspruchvolleren Kulturtechnik laufen die „Agaricus pre trials“ aber etwas später an! Die prinzipiellen Zutaten sind aber nach einer „baselinestudy“ vorhanden (Pferdemist, Stroh, geeignete Räumlichkeiten usw.)!
Nach unseren Studien ist der Betrieb einer Pilzfarm wie ein Jackpot.
Den Kosten von 35Pkr ca. 0,3€ pro Substratsack von 3 kg, steht ein Verkaufserlös von 6€ gegenüber! Die Kaufkraft von 6€ entspricht 5-10% eines durchschnittlichen Monatseinkommens!!

Die Anstoss für mein Interesse an den Pilzen war auch, dass ich mit Partnern eine Geflügelproduktion betreibe und ich gesehen habe welch grosses Risiko in diesem Geschäft liegt, z.B. durch Krankheiten, variabele Erlöse und steigende Kosten, enormer und sehr bedenklichem Einsatz von Arzeneien und Masthilfsmitteln usw. Auf der Suche nach Alternativen bin ich so auf die Pilzzucht gekommen mit der ich mich schon im Rahmen meines agrarwissenschaftlichen Studiums beschäftigt habe.

Gruss
Benjamin
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Beitrag von Manitari » Donnerstag, 08. Januar 2009 11:01

Zu Deiner Frage mit den Löchern hilft dir vielleicht Youtube
http://de.youtube.com/watch?v=Dj_pzUPy3y8
und
http://de.youtube.com/watch?v=ZihPzUsG_aM

etwas weiter.

Ausserdem habe ich auch schon genadelte Schläuche gesehen. Ich finde das Link leider nicht im Moment.
Benjamin
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vids und genadelte schläuche

Beitrag von Benjamin » Freitag, 09. Januar 2009 07:18

Hallo Manitari,

ja die Videos sind ganz OK. Ob ich hier in Pakistan genadelte Schläuche bekomme???
Ich weis nicht mehr genau wo habe ich mal spezielle Nadelrolle gesehen und zwar meine ich in einer Pizzeria, die wurde über den Teig gerollt damit kleine Löcher entstehen und nicht so grosse Blasen im Teig aufgehen können, kann mich aber auch irren.
Ich denke aber das es ja hinreichend belegt ist das genügend Löcher mit dem Messer oder was auch immer geschnitten auch ihren Zweck erfüllen!! Wer es hanz luftig mag der kann sich ja Säcke in denen man z.B. Citrusfrüchte handelt besorgen und diese mit Substrat füllen wie findet ihr diese Idee??? Evtl könnten diese sogar wiederverwendet werden!!!

Benjamin
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Beitrag von apel » Freitag, 09. Januar 2009 09:25

Hallo Benjamin,

was zeigt denn der Thermometer durchschnittlich im Sommer und Winter dort in Pakistan an?

Gruss
Baha
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Temperaturen in Pakistan

Beitrag von Benjamin » Freitag, 09. Januar 2009 11:15

Hallo Baha,

das kommt sehr darauf an wo man sich befindet!!! Um mal mit einem Extrem anzufangen in Sipi zwischen Peshawar und Quetta gelegen hat man schon mal 55 Grad und mehr im Sommer. Die Leute müssen oft Eiswürfel ins Badewasser werfen um sich duschen zu können!!
In Peshawar wird es ebefalls sehr ungemütlich mit 48-53 grad in der Zeit Mai und Juni!! Dann wird es feucht durch den monsum und etwas weniger warm dafür aber feucht und stickig!
Dir Pilzzüchter hier in Peshawar hören auch im März mit der Zucht auf weil es dann zu warm wird und nicht mehr geht.
Unsere Farm ist im Erdbebegbiet d.H. in der Nähe von Mansehra dort wird es nicht so heiss schätze mal 38 Grad oder so und unsere Hallen befinden sich auch in einer schattigen Lage direckt an einem Fluss gelegen wo es ganz erträglich ist.

Im Winter also jetzt, ist es dort auch ziemlich kalt nachts fallen die Temperaturen auf 5 bis 10 Grad aber selten kommt es zu Frösten! Tagsüber, wenn die Sonne scheint, ist es sehr schön warm mit 20 Grad! Wir werden uns sortentechnisch auf die Bedingungen einstellen und notfalls können wir auch etwas heizen, das taten wir bei den Kücken ebenfalls!!!

Wir nutzen dafür die Biomasse der Tiere die wir in einer Biogasanlage sammeln und bei Bedarf abzapfen. Ich will die Konstruktion aber nicht zeigen weil sie mit Deutschen Vorschriften nicht konform geht!!! Mit anderen Worten ich warte nur auf den Tag an das Ding in die Luft fliegt!!

Wie kann man eigentlich Fotos einstellen ein anclicken der Schaltfläche bewirkt nur das ein [img] im Text erscheint!!??

Gruss

Benjamin
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Beitrag von apel » Freitag, 09. Januar 2009 17:57

Hallo Bünyamin (so dein Name in meiner Sprache),
Wie kann man eigentlich Fotos einstellen ein anclicken der Schaltfläche bewirkt nur das ein [img] im Text erscheint!!??
Benutze dazu einen Bild-Upload-Server im Netz, wie z.B. diesen:
http://picr.de/
Du wirst die Sache dort schon schaffen, das sehe ich schon...
Ich mache seit einiger Zeit Versuche mit verschiedenen Rezepturen von Saegespaene-Substrat für die Austernzucht wobei ich überwiegend kompostiere aber auch vergaere. Weiterhin mache ich Versuche mit H2O2 und Bleichlauge.
Kannst Du mir einheimische Bruthersteller in Pakistan nennen?

Gruss
Baha
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Hallo baha

Beitrag von Benjamin » Samstag, 10. Januar 2009 19:05

Hallo Baha,

nach der Schreibweise meines Namens zu urteilen bist du in der Türkei zuhause!!??

Bruthersteler hier in Pakistan gibt es keine wir haben aber auf der ToDo liste den Punkt schon vermerkt und ich bin derzeit dabei eine Liste mit erfolgversprechenden Kandidaten zusammenzustellen. Das Problem ist der Transport per Post es geht zwar ist aber ziemlich aufwendig mit Certifikaten und gelaufe das macht man besser selber wenn man auf einem Urlabstrip in Deutschland ist!!
Ich war heute auch bei einer Besprechung mit dem Direcktor General der Landwirtschaftlichen Versuchseinrichtungen von Pakistan. er hat mich gebeten Pilzkurse abzuhalten an der Uni in Islamabad und die Mycelproduktion zu übernehmen damit die Studenten wenn sie dann Interesse haben auch eine Bezugsquelle für Pilzmycel haben!
Es sind vor einigen Jahren schon Versuche gelaufen und schnell gab es eine Reihe von Pilzfarmen rund um Pindi aber das Problem war dann plötzlich die Vermarktung an der dann alles scheiterte!! Pilze sind hier nicht so bekannt und füren ehr ein Nieschendasaein. Die Hindus in Indien nehmen sie viel leichter an weil sie oft Vegetarier sind und Pilze schätzen.

Ich habe einen sehr fähigen Mitarbeiter der Marketingspezialist ist und der sich der Vermarktung widmen will. Die grössten Chancen hätten wohl Button mushrooms weil sie den höchsten Bekanntheitsgrad haben. Getroknet könnte man auch an den Export denken aber das sind Zukunftspläne uns ist ersteinmal wichtig die Nachfrage in PK zu steigern und zu befriedigen. Es gibt Kochshows und Messen wo man damit werben könnte usw.

Ich habe heute ein paar Liter H2O2 60% gekauft, es ist mir ein Rätsel wie eine potentiell so gefährliche Substanz hier offen und ohne Probleme zugänglich ist wo es hier von Fanatikern und Terroisten nur so wimmelt.
Die Flüssigkeit ist Kritischer Bestandteil extremst gefährlicher Sprengstoffe!

Gruss

Benjamin
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Beitrag von apel » Samstag, 10. Januar 2009 21:27

Hallo Benjamin,

Du hast Recht, ich bin in der Türkei zuhause...
Die Idee, dort in Pakistan Pilzzuchtkurse abzuhalten, finde sehr gut. Es gibt bei uns ein altes Sprichwort, das lautet: “Gib den Armen keinen Fisch, sondern bringe ihnen das Fischen bei”. Auch die eigene Myzelproduktion bringt grosse Vorteile, zumindest bei Pleuroten, da man diese den jeweiligen klimatischen Verhaeltnissen anpassen kann und somit gute Ertraege sichern kann. Was kostet dort z.B. ein Strohballen? Ich könnte mir Denken, das Stroh relativ teuer ist, da dort weniger Kraftfutter für die Viehzucht verwendet wird und umso mehr Stroh verfüttert wird. Saegemehl und –spaene sollten dort billig zu haben sein, richtig?

Champignons sind natürlich überall der “Renner....”.
Hier meine:

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Gruss
Baha
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