Pilze in Zimmer / auf Fensterbank?

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capsaholic
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Pilze in Zimmer / auf Fensterbank?

Beitrag von capsaholic » Mittwoch, 15. April 2009 09:10

Hallo!

Ich interessiere mich schon seit längerem für die Pilzzucht und hab früher auch schon Erfahrungen mit Shiitake gesammelt und mit verschiedesten Spezies experimentiert. Als Student hab ich jetzt leider nicht mehr den Platz, den ich damals zu Hause hatte, würde jedoch trotzdem gern noch frische Pilze ernten können.

Könnt ihr mir eine Pilzart und eine Methode empfehlen, mit der ich im Zimmer oder auf der Fensterbank Pilze kultivieren kann? Ich hab die Möglichkeit zur Sterilisation im Schnellkochtopf, hab auch schon mit Sporen, Reinkulturen auf Petris und Klonen gearbeitet. Also im Grunde suche ich einfach nach einer Art, die auch auf kleineren Substratmengen in Kübeln oder Blumenkistchen bei Zimmertemperatur gut gedeiht.

Hat da jemand eine gute Idee!
lg
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Mycelio
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Beitrag von Mycelio » Mittwoch, 22. April 2009 07:19

Hallo,

das einfachste wäre eine große transparente Plastikbox mit einer Austernkultur, die du aus Supermarktpilzen heranzüchtest. Mehrere Liter Substrat wären aber schon nötig, wenn man verwertbare Mengen ernten will.

Grüße, Carsten
capsaholic
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Beitrag von capsaholic » Sonntag, 26. April 2009 21:25

Danke Carsten für den Tipp!

Hab grad Petris sterilisiert und werd sie morgen gleich mit frischen Austernseitlingen beimpfen!
Ich möcht mir eher nur kleine Kulturen halten, kann ich dafür trotzdem reines Stroh als Substrat verwenden? Normalerweise verwendet man Stroh ja eher nur für größere Substratmengen. Was haltet ihr von Stroh und Roggen als Hauptsubstrat? Ich würd das einfach in große Einmachgläser geben und direkt mit Agar beimpfen.
Mir gehts dabei auch weniger um den großen Ertrag, als nur darum, wieder mal selbst ernten zu können.

mfg, Alex
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Beitrag von w_ciossek » Mittwoch, 21. Oktober 2009 14:19

Man kann kleine Substratblöcke für Lentinus edodes und Pleurotus-Arten aus Hirse (Wellensittichfutter), grobes Buchenholzmehl und Grassamengemisch zu je einem Drittel Volumenanteil, herstellen. Man kocht das Ganze in einen Topf auf, solange bis es nur noch mäßig feucht aber nicht mehr naß ist. Das Substrat muß noch krümelig sein. Dann füllt man dieses Substrat in einen Plastikblumentopf, der keine Abzugslöcher enthält und verschließt sie mit Alufolie. Dann sterilisiert man das Ganze in einen Dampfdruckkochtopf etwa eine Stunde. Nach dem Abkühlen beimpft man das Substrat. Nachdem das Mycel den Topf nach vier bis sechs Wochen durchwachsen hat, kann man den Block aus Blumentopf heben, weil dieser konisch ist , indem man den Topf leicht zusammendrückt, ohne daß der Block dabei zerbricht. Bei einen Blumentopfdurchmesser von 12 bis 15 cm, welche noch in einen DDKT passen, kann man bei relativ kleinen Substratblöcken durchaus bei einer Ernte soviele Pilze ernten, die für eine Mahlzeit ausreichen. Wenn man die Blöcke in 50l Müllbeuteln lagert, indem man sie mit Luft füllt, daß sie wie Ballons aufgeblasen sind, erreicht man die nötige Luftfeuchtigkeit. Ich hatte hierbei bei der ersten Welle von Shiitake ca. 30 recht große Fruchtkörper. Bei Pleurotus muß, wenn die Primordien erscheinen, die Luft in den Beuteln regelmäßig erneuert werden.

mfg Wolfgang
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Beitrag von blubb0211 » Mittwoch, 21. Oktober 2009 17:28

schmilzt Blumentopf im DDKT nicht?
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Beitrag von Mycelio » Donnerstag, 22. Oktober 2009 22:46

Nicht, wenn er aus Polypropylen besteht. Dann ist meistens 'PP', 'Recycling Code 5' oder ein Dreieck mit einer 5 drin am Boden eingeprägt.

Grüße, Carsten
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Beitrag von blubb0211 » Montag, 26. Oktober 2009 19:12

Oh PP laesst sich DDKTen :D na dann spricht ja nichts dagegen, Tupperwares zu DDKTen, oder? hmm ist das Pilzzuchttechnisch sinnvoll, in Tupperwares Pilze zu zuechten?
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Beitrag von Mycelio » Dienstag, 27. Oktober 2009 19:47

Ist nicht wirklich sinnvoll, höchstens als Zwischenstation. Man kann auch entweder bloß einen Teil des Volumens nutzen oder man muß für Belüftung sorgen.
Zur Fruchtung erscheinen mir elastische Behälter sinnvoller, die sich später mit dem Substrat zusammenziehen können. In starren Gefäßen hat man immer wieder Pilze, die zwischen Substrat und Wand wachsen, sowie ein Paradies für Trauermücken.

Grüße, Carsten
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