Närboden/Mycel einfrieren

Moderatoren: Mycelio, leuchtpilz, davidson30

Antworten
Timu
Foren - Mitglied
Beiträge: 52
Registriert: Freitag, 04. März 2011 19:19
Wohnort: Schweiz

Närboden/Mycel einfrieren

Beitrag von Timu » Dienstag, 10. März 2015 12:46

Hallo liebe Leute

Vor einigen Jahren suchte ich hier mal einen Beitrag ob man Mycel einfrieren kann. Ich fand nur Antworten wie: Tu das dem armen Pilz blos nicht an, etc...
wirklich eine konstruktive Antwort auf die Frage habe ich damals nicht gefunden.

So habe ich mich dann einfach entschlossen selbst ein Experiment über längere Zeit durchzuführen.
Am 7. April 2011 schmiss ich einige Petrischalen mit Pleurotus ostreatus-Mycel in die Tiefkühltruhe und vergass sie irgendwo in der hintersten Ecke.
Am 1. Februar 2015 fand ich die Dinger wieder und liess sie im Kühlschrank langsam auftauen. Aus einer der Petrischalen schnitt ich ein Stück des Austernseitlingmycels heraus und klonte es auf einen frischen Närboden (mangels Petrischalen nam ich ein Einmachglas).
Zu meiner Überraschung begann der Pilz sofort wieder mit dem Wachstum und besiedelte innerhalb kurzer Zeit den neuen Närbodnen.
Das zeigt wohl, dass Pilzmycel durchaus lange Perioden von mehreren Jahren bei minus 20°C überstehen kann und nachher immer noch am Leben ist.

Hier noch zwei Bilder vom durchwachsenen Närboden, auf den ich die gefrohrene Probe geklont habe:

Bild

Bild

Grüsse
Timu
Timu
Foren - Mitglied
Beiträge: 52
Registriert: Freitag, 04. März 2011 19:19
Wohnort: Schweiz

Re: Närboden/Mycel einfrieren

Beitrag von Timu » Dienstag, 10. März 2015 12:54

Sorry, die bilder sind wohl etwas schlecht geraten... :wink:
Trüffel
Pilzfreund
Beiträge: 86
Registriert: Dienstag, 07. Dezember 2010 13:18

Re: Närboden/Mycel einfrieren

Beitrag von Trüffel » Mittwoch, 11. März 2015 09:06

Tropische Pilze vertragen das aber nicht, eher die heimischen die Frost gewohnt sind. Manche Pilz sollen sogar komplette Austrocknung überleben.
Timu
Foren - Mitglied
Beiträge: 52
Registriert: Freitag, 04. März 2011 19:19
Wohnort: Schweiz

Re: Närboden/Mycel einfrieren

Beitrag von Timu » Donnerstag, 12. März 2015 10:21

Züchtest du tropische Pilze??
Mir kommt jetzt spnontan kein tropischer Zuchtpilz in den Sinn... Ausser vielleicht einige psyhchoaktive :mrgreen:
Benutzeravatar
Reblaus
Ehren - Member
Beiträge: 408
Registriert: Mittwoch, 25. November 2009 22:02
Wohnort: Wentorf bei Hamburg
Kontaktdaten:

Re: Närboden/Mycel einfrieren

Beitrag von Reblaus » Donnerstag, 12. März 2015 13:34

Hi,

laut Mycelia verträgt z.B. der Rosa Seitling keine tieferen Temperaturen. :?: :?: :?:

http://www.mycelia.be/en/strain-collect ... stramineus

"The mother cultures, (mother) spawn and substrate die at temperatures under 8-10°C!"

VG
Timu
Foren - Mitglied
Beiträge: 52
Registriert: Freitag, 04. März 2011 19:19
Wohnort: Schweiz

Re: Närboden/Mycel einfrieren

Beitrag von Timu » Mittwoch, 18. März 2015 20:49

Interessant... Näme mich wunder, was da bei Temperaturen um 10 Grad passiert, dass das Mycel abstirbt... :?: Ich meine es gibt ja da keine Eiskristalle oder so, die schaden könnten. Also keine Frostschäden... Aber der Pilz kommt ja auch aus Indien und Südasien...
Mr. Myzel
Pilzfreak
Beiträge: 189
Registriert: Dienstag, 17. April 2012 13:44
Wohnort: Rhein-Main Gebiet

Re: Närboden/Mycel einfrieren

Beitrag von Mr. Myzel » Mittwoch, 18. März 2015 21:17

Interessant!
Danke für den Versuch und die Info!

Grüße! :wink:
jannickb
Neuling
Beiträge: 25
Registriert: Dienstag, 17. Februar 2015 22:00

Re: Närboden/Mycel einfrieren

Beitrag von jannickb » Donnerstag, 19. März 2015 00:16

@timu

bei welchen temperaturen ein lebewesen überleben kann hängt nicht zwangsläufigdavon ab, ob die zellen des organismus durch eiskristalle beschädigt werden.
zellmembranen und enzymaktivitäten sind stark temperaturabhängig. je nachdem wie die membranen zusammengesetzt sind, oder bei welchen temperaturen die enzyme eine überlebensnotwendige aktivität unterschreiten/überschreiten sind andere temperaturen als die sonst "üblichen" temperaturen zum überleben notwendig.
es gibt zudem noch diverse andere einzelprozesse und unzählige chemische gleichgewichtsreaktionen, die ebenfalls temperaturabhängig sind.
was es jetzt genau beim austernseitling ist kann ich leider nciht sagen, aber wahrscheinlich eine mischung aus allem.
Antworten

Zurück zu „Zuchtberichte/Diskussionen/Experimente“