Steriltechnik mit Küchenutensilien
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Steriltechnik mit Küchenutensilien
Hallo zusammen,
ich würde mich gerne mal mit Pilzzucht beschäftigen. Allerdings habe ich schnell wechselnde Hobbies/interessen, daher möchte mir nicht gleich ein ganzes Labor anschaffen und eine Flowhood bauen
Wie weit würde ich mit normalen Haushaltsutensilien kommen? Dampfdrucktopf, Marmeladengläser, Küchenbrenner zum abflammen von Werkzeug. Lohnt sich der Aufwand oder würde ich nur Frust und Schimmel ernten?
Gibt es Pilzarten die widerstandsfähiger gegen Anfängerfehler sind?
Viele Grüße,
Jakob
ich würde mich gerne mal mit Pilzzucht beschäftigen. Allerdings habe ich schnell wechselnde Hobbies/interessen, daher möchte mir nicht gleich ein ganzes Labor anschaffen und eine Flowhood bauen
Wie weit würde ich mit normalen Haushaltsutensilien kommen? Dampfdrucktopf, Marmeladengläser, Küchenbrenner zum abflammen von Werkzeug. Lohnt sich der Aufwand oder würde ich nur Frust und Schimmel ernten?
Gibt es Pilzarten die widerstandsfähiger gegen Anfängerfehler sind?
Viele Grüße,
Jakob
Re: Steriltechnik mit Küchenutensilien
es lohnt! Vielleicht noch ein Hand und flächendesinfektionsmittel. Ein bastelmesser (4 euro aus Metall) ..Das halt mit den gläsern in den ddkt geben kannst ...ist zum klonen sehr praktisch.Jakob hat geschrieben:Wie weit würde ich mit normalen Haushaltsutensilien kommen? Dampfdrucktopf, Marmeladengläser, Küchenbrenner zum abflammen von Werkzeug. Lohnt sich der Aufwand oder würde ich nur Frust und Schimmel ernten
Ich habe auch keine reinbank. Nicht mal eine impfbox.
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Re: Steriltechnik mit Küchenutensilien
Hallo Jakob,
Es geht grundsätzlich auch ohne Sterilbank. Allerdings muss da quasi jeder Handgriff stimmen und man sollte vorher gründlich den Arbeitsraum und die Arbeitsfläche reinigen. Unmittelbar neben einem Brenner kann (halbwegs) steril gearbeitet werden, da der Auftrieb der warmen Luft dafür sorgt, dass nichts in den Gläsern landet. Allerdings sollte man möglichst wenig Luftbewegung erzeugen, also schön langsam und bedacht arbeiten, nicht hektisch. Um den eigenen Atem von den Gläsern fern zu halten, kann man eine Staubschutzmaske verwenden. Es geht da in erster Linie um feinste Tröpfchen, die man ausatmet und die Keime enthalten können.
Grüße
Oliver
Es geht grundsätzlich auch ohne Sterilbank. Allerdings muss da quasi jeder Handgriff stimmen und man sollte vorher gründlich den Arbeitsraum und die Arbeitsfläche reinigen. Unmittelbar neben einem Brenner kann (halbwegs) steril gearbeitet werden, da der Auftrieb der warmen Luft dafür sorgt, dass nichts in den Gläsern landet. Allerdings sollte man möglichst wenig Luftbewegung erzeugen, also schön langsam und bedacht arbeiten, nicht hektisch. Um den eigenen Atem von den Gläsern fern zu halten, kann man eine Staubschutzmaske verwenden. Es geht da in erster Linie um feinste Tröpfchen, die man ausatmet und die Keime enthalten können.
Grüße
Oliver
Re: Steriltechnik mit Küchenutensilien
Das hört sich doch schon gut an
Ich denke 95 % des Forums haben so angefangen.
Das wichtigste ist der ddkt da hast schon mal die Hälfte geschafft.
Eine einfache Box von Ikea für nen 10 er kann nicht schaden.
Und sonst einfach starten und Erfahrungen Sammeln.
Gut pilz.
Ich denke 95 % des Forums haben so angefangen.
Das wichtigste ist der ddkt da hast schon mal die Hälfte geschafft.
Eine einfache Box von Ikea für nen 10 er kann nicht schaden.
Und sonst einfach starten und Erfahrungen Sammeln.
Gut pilz.
Alle Pilze sind essbar , manche nur einmal
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Re: Steriltechnik mit Küchenutensilien
Ein DDKT ist auf jeden Fall eine lohnenswerte Anschaffung. Es geht aber zur Not auch ohne, wenn man fraktioniert sterilisiert (Tyndallisation). Aber man wird auch schnell merken, dass eine gute Ausrüstung das Leben enorm erleichtert. Zum Beispiel würde ich davon abraten, Körnerbrut in alten Marmeladengläsern zu machen. Wesentlich praktischer sind Sturzgläser, die ich mir passend für meinen DDKT gekauft habe, so dass drei Gläser gleichzeitig reinpassen.
Für Anfänger eignen sich schnell wachsende Arten recht gut. Da wären vor allem die Pleurotus-Arten interessant (Austernpilz, Kräuterseitling etc). Den Austernpilz kennt man auch als Weißfäule aus dem Wald und er baut Lignin und Cellulose ab (also Totholz, aber auch Stroh). Manche züchten den auch komplett unsteril. Mycel wächst gut auf ganz normaler Körnerbrut. Als Substrat eignen sich u.a. Strohpellets (aus dem Kleintierbedarf, sollte ohne chemische Zusätze sein). Der Vorteil ist, dass die gepressten und trockenen Pellets recht platzsparend zu lagern sind. Wenn man einen Garten und Platz hat, dann kann man es eventuell auch mal mit einem Strohballen versuchen. Die Vorgehensweise ist aber jeweils ganz unterschiedlich.
Für Anfänger eignen sich schnell wachsende Arten recht gut. Da wären vor allem die Pleurotus-Arten interessant (Austernpilz, Kräuterseitling etc). Den Austernpilz kennt man auch als Weißfäule aus dem Wald und er baut Lignin und Cellulose ab (also Totholz, aber auch Stroh). Manche züchten den auch komplett unsteril. Mycel wächst gut auf ganz normaler Körnerbrut. Als Substrat eignen sich u.a. Strohpellets (aus dem Kleintierbedarf, sollte ohne chemische Zusätze sein). Der Vorteil ist, dass die gepressten und trockenen Pellets recht platzsparend zu lagern sind. Wenn man einen Garten und Platz hat, dann kann man es eventuell auch mal mit einem Strohballen versuchen. Die Vorgehensweise ist aber jeweils ganz unterschiedlich.
Re: Steriltechnik mit Küchenutensilien
Hallo,
einen Garten habe ich leider nicht, nur ein sehr kleines Kellerabteil. Ich habe jetzt einen DDKT, demnächst kann ich also starten
Wofür brauche ich denn die IKEA-Plastikboxen?
Ich habe schon vor einer Weile angefangen Sturzgläser zu sammeln weil ich mir schon gedacht habe dass die praktischer sind als übliche Marmeladengläser. Außerdem sind da sehr leckere Brotaufstriche drin
Danke für eure Antworten!
Viele Grüße,
Jakob
einen Garten habe ich leider nicht, nur ein sehr kleines Kellerabteil. Ich habe jetzt einen DDKT, demnächst kann ich also starten
Wofür brauche ich denn die IKEA-Plastikboxen?
Ich habe schon vor einer Weile angefangen Sturzgläser zu sammeln weil ich mir schon gedacht habe dass die praktischer sind als übliche Marmeladengläser. Außerdem sind da sehr leckere Brotaufstriche drin
Danke für eure Antworten!
Viele Grüße,
Jakob
Re: Steriltechnik mit Küchenutensilien
Das hört sich dich schon sehr gut an ! Da hast du ja schon Mal das teuerste und wichtigste!
Die Ikea Box .... Soll eine glovebox sein. Also ein kleiner Raum in dem du deine Gläser beeimpfen kannst. Vorher sprüht man Alkohol! Ein hepa Filter ist natürlich besser , im Notfall kann ein Gasbrenner auch zum Ziel führen !
Die Ikea Box .... Soll eine glovebox sein. Also ein kleiner Raum in dem du deine Gläser beeimpfen kannst. Vorher sprüht man Alkohol! Ein hepa Filter ist natürlich besser , im Notfall kann ein Gasbrenner auch zum Ziel führen !
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Re: Steriltechnik mit Küchenutensilien
Um Gottes Willen bloß keinen Gasbrenner in so eine Plastikbox stellen! Über einem Brenner sollte immer ausreichend Platz sein, so dass nichts Feuer fängt. Und wenn man mit Alkohol desinfiziert, bitte immer schön daran denken, dass das Zeug brennbar ist!
Glovebox kann man sich meiner Meinung nach sparen, aber da gehen die Meinungen auseinander. Bewachsene Körnerbrut kann man zur Not auch kaufen und damit dann Bulk-Substrat (z. B. Stroh) unsteril beimpfen. Glovebox oder Impfbank machen dann Sinn, wenn man viel mit Petrischalen und Reinkulturen arbeitet, z.b. zum Gießen der Petrischalen. Wenn man keine Impfbank hat, empfielt es sich, möglichst sauber zu arbeiten und Gläser etc nach Möglichkeit nicht zu öffnen. Alles eine Frage des Systems. Man kann Deckel mit Filtereinsatz und Impfport kaufen oder selber machen mit einem Zigarettenfilter und Klebeband.
Für hohe Luftfeuchtigkeit beim Fruchten kann man ein Zimmergewächshaus verwenden und die Wände regelmäßig von innen besprühen. Untendrunter sollte eine Schale oder irgendwas sein um Wasser aufzufangen, falls nötig.
Glovebox kann man sich meiner Meinung nach sparen, aber da gehen die Meinungen auseinander. Bewachsene Körnerbrut kann man zur Not auch kaufen und damit dann Bulk-Substrat (z. B. Stroh) unsteril beimpfen. Glovebox oder Impfbank machen dann Sinn, wenn man viel mit Petrischalen und Reinkulturen arbeitet, z.b. zum Gießen der Petrischalen. Wenn man keine Impfbank hat, empfielt es sich, möglichst sauber zu arbeiten und Gläser etc nach Möglichkeit nicht zu öffnen. Alles eine Frage des Systems. Man kann Deckel mit Filtereinsatz und Impfport kaufen oder selber machen mit einem Zigarettenfilter und Klebeband.
Für hohe Luftfeuchtigkeit beim Fruchten kann man ein Zimmergewächshaus verwenden und die Wände regelmäßig von innen besprühen. Untendrunter sollte eine Schale oder irgendwas sein um Wasser aufzufangen, falls nötig.
Re: Steriltechnik mit Küchenutensilien
Hallo,
zum Fruchten werde ich dann wohl auch IKEA-Boxen verwenden, ich hab viele davon weil ich mal Käfer gezüchtet habe.
Kann ich Plastikspritzen im DDKT sterilisieren?
Viele Grüße,
Jakob
zum Fruchten werde ich dann wohl auch IKEA-Boxen verwenden, ich hab viele davon weil ich mal Käfer gezüchtet habe.
Kann ich Plastikspritzen im DDKT sterilisieren?
Viele Grüße,
Jakob
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Re: Steriltechnik mit Küchenutensilien
Du kannst es versuchen, vermutlich werden sie sich aber verziehen und nicht mehr zu gebrauchen sein. Bei solchen Pfennigsartikeln imho nicht die Mühe wert.Jakob hat geschrieben:Kann ich Plastikspritzen im DDKT sterilisieren?
Gefüllte Spritzen kann man natürlich nicht im DDKT sterilisieren.
- Zitronenfalltür
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Re: Steriltechnik mit Küchenutensilien
Spricht etwas gegen solche Gläser als Alternative zu Petrischalen?
http://www.shop-weck.de/epages/64573964 ... ducts/1150
Sind günstiger und nicht so empfindlich.
http://www.shop-weck.de/epages/64573964 ... ducts/1150
Sind günstiger und nicht so empfindlich.
- Lauscher
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Re: Steriltechnik mit Küchenutensilien
Ich denke mal, wenn die Spritzen aus PP sind, kann man sie auch sterilisieren. Kann natürlich sein, daß sie sich verziehen und nicht mehr richtig funktionieren.Ständerpilz hat geschrieben:Du kannst es versuchen, vermutlich werden sie sich aber verziehen und nicht mehr zu gebrauchen sein. Bei solchen Pfennigsartikeln imho nicht die Mühe wert.Jakob hat geschrieben:Kann ich Plastikspritzen im DDKT sterilisieren?
Gefüllte Spritzen kann man natürlich nicht im DDKT sterilisieren.
Aber wenn es grundsätzlich funktioniert, sehe ich kein Problem, gefüllte Spritzen zu sterilisieren; die Spitze muß natürlich offenbleiben, damit Druckausgleich möglich ist.
Ich nehme gar keine Petrischalen, sondern nur Kunststoffdosen aus PP ähnlich den Gläsern. Die Gläser gehen entsprechend auch. Finde ich praktischer als Petris.Zitronenfalltür hat geschrieben:Spricht etwas gegen solche Gläser als Alternative zu Petrischalen?
Auf Agar verzichte ich auch, ich mache direkt etwas Substrat in die Dosen.
Petrischalen mit Agar haben den Vorteil, daß man Kontis früher erkennt.
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Re: Steriltechnik mit Küchenutensilien
Stimmt, Martin, müsste eigentlich funktionieren.Lauscher hat geschrieben:Aber wenn es grundsätzlich funktioniert, sehe ich kein Problem, gefüllte Spritzen zu sterilisieren; die Spitze muß natürlich offenbleiben, damit Druckausgleich möglich ist.
Probieren kann man das mit Gläsern, aber ich bevorzuge Petrischalen, da die sich meiner Meinung nach einfacher beimpfen lassen.Zitronenfalltür hat geschrieben:Spricht etwas gegen solche Gläser als Alternative zu Petrischalen?
Re: Steriltechnik mit Küchenutensilien
Hallo,
am Mittwoch habe ich die ersten beiden Gläser mit Austernpilzen aus dem Supermarkt beimpft. Ich hab die Getreidekörner vor der Sterilisation nicht gewässert, weil der Kaffesatz ziemlich nass war, jetzt denke ich dass das doch keine so gute Idee war. Vielleicht sollte ich mit einer Spritze etwas Wasser durch den Zigarettenfilter injizieren? Wie hoch ist das Kontaminationsrisiko? Wie viel Wasser brauchen die Pilze?
Viele Grüße,
Jakob
am Mittwoch habe ich die ersten beiden Gläser mit Austernpilzen aus dem Supermarkt beimpft. Ich hab die Getreidekörner vor der Sterilisation nicht gewässert, weil der Kaffesatz ziemlich nass war, jetzt denke ich dass das doch keine so gute Idee war. Vielleicht sollte ich mit einer Spritze etwas Wasser durch den Zigarettenfilter injizieren? Wie hoch ist das Kontaminationsrisiko? Wie viel Wasser brauchen die Pilze?
Viele Grüße,
Jakob
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Re: Steriltechnik mit Küchenutensilien
Getreidekörner lasse ich über Nacht in kaltem Wasser einweichen und dann abtropfen. (Kein heißes Wasser, weil die Körner sonst zum Platzen neigen).Jakob hat geschrieben:Ich hab die Getreidekörner vor der Sterilisation nicht gewässert, weil der Kaffesatz ziemlich nass war,
Zu nasses Substrat/Kaffeesatz kannst Du besser mit trockenem Sägemehl mischen.
Faustregel: Wenn Du Substrat in der Faust zusammendrückst und es sich nass anfühlt, ohne zu tropfen, hast Du eine gute Substratfeuchte.
Ich würde das nicht machen, mir wäre das Risiko zu hoch. Das Wasser müßte außerdem auch sterilisiert werden. Es ist auch wahrscheinlich, daß es sich als kontianfällige Pfütze sammelt, anstatt vom Getreide aufgesaugt zu werden.Jakob hat geschrieben:Vielleicht sollte ich mit einer Spritze etwas Wasser durch den Zigarettenfilter injizieren? Wie hoch ist das Kontaminationsrisiko?
Pilze kommen mit wenig Wasser besser zurecht als mit zuviel Wasser.Jakob hat geschrieben:Wie viel Wasser brauchen die Pilze?
An Deiner Stelle würde ich es so lassen, wie es ist und nur beobachten. Auch wenn die Körner zu trocken sind und nur oberflächlich bewachsen werden, eignen sie sich trotzdem zum Beimpfen einer größeren Substratmasse.
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