Autoklaviersäcke

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Autoklaviersäcke

Beitrag von Waldfrieden » Sonntag, 04. November 2007 13:43

Hallo zusammen!

so, zurück aus Irland und gleich solls wieder losgehen.

nun gleich mal ne frage: weiss jemand wo man autoklavierbare Säcke herkriegt? ich habe die von stamets, bin mit denen aber überhaupt nicht zu frieden, da diese bereits bei etwas zu hohen temperaturen bereits zu schmelzen beginnen. habe dadurch bereits kiloweise reis weggeworfen.

weiss jemand wo es säcke gibt mit filter drin die man bis ca 145grad erhitzen kann? meinetwegen auch etwas weniger, aber 123°C ist einfach zu wenig spielraum, da ich manuel die hitze reduzieren muss, und dass der Sack in der mitte 121°C haben muss weiss ja hier auch jeder

danke für eure antworten!


ps: hat jemand abm zum tauschen? habe selber auch etwas, würde aber gerne mal etwas tauschen um einen neuen stamm herzubringen
Nico
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Re: Autoklaviersäcke

Beitrag von Nico » Sonntag, 04. November 2007 19:13

Waldfrieden hat geschrieben: ps: hat jemand abm zum tauschen? habe selber auch etwas, würde aber gerne mal etwas tauschen um einen neuen stamm herzubringen
Ich habe das auch mal abgecheckt und bin von dem Gedanken abgekommen und habe die Sterilisation so angepaßt, daß ich sicher zwischen 121 und 125 bleibe. In diesem Bereich funktionieren die Unicorn-Mycobags aus PP-Verbundfolie hervorragend. Viele Substrate werden weitgehend unbrauchbar, weil Zuckerbestandteile bei zu hohen Temperaturen karamelisieren und das Mycelwachstum hemmen. Von den reinen Destruktionswerten sind hohe Temperaturen zwar äußerst verlockend, weil es die Sterilisationszeiten drastisch verringert. Aber alles hat seinen Preis.

Du kannst ja mal Substratexperimente mit Gläsern machen, ob dein Substrat noch eine vernünftigen Ertrag liefert. An Säcken kommen fast nur noch Polyesterfolien mit Glasfaservlies als Filter in Frage.

Was meinst du mit abm?
Agaricus bisporus???
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Beitrag von Waldfrieden » Sonntag, 04. November 2007 19:23

ja, wie macht ihr denn das, dass die temperatur genau in den bereichen ist? ich persönlich bring es nicht her. geht zwar gut über ne halbe stunde, doch plötzlich steigt die temp. wieder an.... oder fällt minim


abm= agaricus blazei murilll, oder agaricus brasiliensis, oder agaricus subrufescens
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Beitrag von Nico » Sonntag, 04. November 2007 20:14

Das mache nicht ich, sondern ein Thermostat. Natürlich habe ich keine Lust, 1.5 Stunden neben dem Autoklaven zu stehen.
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Beitrag von case04 » Sonntag, 04. November 2007 21:05

Hi Waldfrieden,


vielleicht solltest Du mal die "Full-Gas-Microsacs" von Mycelia ausprobieren (die gibts auch bei zuchtbedarf.de)

Ich hatte neulich mal beim feinjustieren der Autoklaventemperatur gepennt (ist bei mir ähnlich wie bei Dir,alles manuell) und das Ding ging hoch bis auf 2 Bar, was ungefähr 134°C entsprechen müsste.

Dachte eigentlich, die Säcke müssten nur noch ein Klumpatsch sein, aber überraschenderweise haben die das problemlos überstanden.

Ich kann allerdings nicht genau sagen für wie lange die Säcke den hohen Temperaturen ausgesetzt waren, daher alle Angaben ohne Gewähr, das Ganze ist nur ein Tip zum selbst-ausprobieren.

Gruss, Oliver
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Beitrag von Waldfrieden » Sonntag, 04. November 2007 22:17

was haben denn die anderen für sterilisatoren, dass die nicht manuel einstellen müssen? ^^

kann man die american teile da nur anlassen und die regulieren selber 121°C ? oder weiss jemand wo ich so ein teil herkrieg?
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Beitrag von Nico » Montag, 05. November 2007 01:13

Die Full Gas-Microsacks sind auch nur bis 121 Grad spezifiziert. Man verwendet in diesem Temperaturbereich grundsätzlich nur noch Verbundfolien aus unterschiedlichen Kunststoffen, denn reine Kunststoffe verlieren entweder ihre Festigkeitseigenschaften und erweichen oder verspröden. Nur eine Verbundfolie aus mind. 2 unterschiedlichen PP-Materialien oder Polyamid-Polypropylen schafft es noch, Stabilität zu halten. Ich habe mir einfach einen Thermostat für den Autoklaven gebaut. Seitdem geht das völlig unbeaufsichtigt.

Trotzdem geht die Autoklavierung an den Folien nicht spurlos vorüber, sie überstehen sie nicht wie Glas, sondern verspröden dabei. Auch die Unicorn-Bags.

Das Material, das für 121 Grad spezifiziert ist, ist nicht bei 125 flüssig wie geschmolzenes Kerzenwachs, jedoch nimmt es bei höheren Temperaturen immer mehr Schaden und neigt zu Beschädigungen

.
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Beitrag von Waldfrieden » Montag, 05. November 2007 11:07

ok. wieder mal was gelernt...

habe nun mal ein paar firmen angeschrieben. habe ein gerät gesehen bei dem man von einer stunde bis 99stunden und von einer minute bis 999mnuten eingeben , arbeitet sehr exakt und mit dem teil kann man nicht nur sterilisieren, sondern auch pasterisieren. der stromverbrauch ist sehr niedrig und das bei einem volumeninhalt von 49liter. bin gespannt was das teil kostet. leider wohl unbezahlbar für mich... aber mal schauen.... vielleicht gibts ja sowas auch mal occasion
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Beitrag von Christoph » Montag, 05. November 2007 13:23

Hallo,
also ich habe einen Autoklaven udn entsprechende Beutel, sodass ich bei 134 Grad autoklavieren kann. Das hat bisher bei ca. 45- 60 min Sterilisationsdauer sehr gut funrktioniert, die Susbtrate werden schnell und gut durchwachsen und bringen guten Ertrag!
Viele Grüße,
Chris
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Beitrag von roland » Montag, 05. November 2007 18:40

Hallo
Mein Steri ist einer aus dem medizinischen Bereich der hat aber das Problem , dass nach der Sterilisation direkt der Druck komplett abgelassen wird.Dabei wird der Dampf in den Wasserspeicher entlassen und dabei sofort abgekült.
Meine Beutel halten zwar 121 ° aus , aber durch das schnelle Entlüften kann der Filter im
Beutel nicht schnell genug den Druck abbauen und der Beutel platzt oder wird deformiert und an manchen Stellen ganz schön dünn.Also muss ich die Temperatur runter nehmen auf 110 °
dann sind die Beutel stabil genug um dem Druckausgleich auszuhalten.
In wie weit jetzt 110° ausreichen um steril zu werden bin ich gerade am Testen.Bei 90 Minuten
Sterilisierzeit hab ich bis jetzt noch keine Probleme.

Bis bald Roland
Nico
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Beitrag von Nico » Montag, 05. November 2007 20:24

Tatsache ist, daß du mit 110 Grad praktisch nicht mehr sterilisieren kannst. Auch wenn es gut gehen mag, so hängt es nur vom Zufall ab, bis du einmal einen fiesen Sporenbildner in einer Charge Substrat hast. Der überlebt die Behandlung bei 110 Grad für mehrere Stunden und du wirst dann eine Kontirate von 100% haben.

Lösungsansätze:

-Autoklav manipulieren (ich kenne ihn nicht, ggf. Drossel am Entlüftungsventil)
-große Säcke nehmen mit hochdurchlässigen Filtern und großem "toten
Raum"
-besser ist es vielleicht sogar, die Säcke erst nach dem Autoklavieren druckdicht zu verschließen
-Für hochsteriles Brutsubstrat Twist-Off-Gläser verwenden und nicht ganz vollfüllen. Die dürften das aushalten.

Für das ideale Vorgehen müßte ich den exakten Aufbau des Autoklaven kennen.
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Beitrag von roland » Montag, 05. November 2007 21:08

Hallo Nico
vielen Dank für deinen Kommentar . Die Idee mit der Drossel ist gut , ich werde das
Entlüftungsventil , was auch für die Befüllung zuständig ist ,abklemmen und das Handventil
langsam öffnen bis der Druck langsam abgebaut ist. Beim Start muss es dann wieder angeschlossen werden. Das ganze mache ich mit einem Schalter.
Beim Starten ist dann zwar noch Wasser im Steri aber durch die automatische Füllstandskontrolle fliesst halt nicht mehr so viel nach.

Nochmal vielen Dank für den Tipp

Bis bald Roland
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Beitrag von roland » Montag, 05. November 2007 21:17

Hallo nochmals
was mir gerade so einfällt: Man könnte den zugeschweissten Substratbeutel auch in einen
Edelstahlbehälter z.B.den hier http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?Vie ... :IT&ih=009
packen, dann dürfte eigentlich garnichts mehr passieren.

Gruss Roland
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Beitrag von Nico » Montag, 05. November 2007 21:27

Von letzter Idee halte ich nichts, weil du damit nur verhindern kannst, daß sich der Sack beliebig volumenmäßig aufblähen kann. Außerdem sind diese Behälter sehr klein, beengen dich und verringern den Effekt der Sterilisation, weil du mit jeder Pseudo-Umverpackung das Eindringen von Sattdampf und herausspülen von Luft verhinderst. Wenn Luftpolster nicht vollständig entweichen können, dann kanst du auch bei 121 Grad noch kaum sterilisieren.
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Beitrag von davidson30 » Montag, 05. November 2007 21:55

hallo


ich arbeite mit dem teil und muss sagen ... praktisch ist es schon ...


beim org.autoklaven vom l&r wird der dampf extra durch den behälter gedrückt wenn man das dampfventil öffnet ...


zum auskühlen und aufbewaren bis man dann die sachen verarbeitet ... gibts nichts besseres....

nur sollte man halt den autoklaven dazuhaben sonst ohne durchströmung denke wirds schon was anderes sein .


grüsse

fritz
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