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Impfen vor dem Frost (November)

Verfasst: Mittwoch, 04. Oktober 2017 08:54
von Faulpilz
Wie kälteempfindlich ist eigentlich Pilzbrut?

Wenn ich mit vorstelle, dass der Herbst "Hauptpilzzeit" im Wald ist, kann es doch die Natur nicht so eingerichtet haben, dass Sporen oder Mycel frostempfindlich wären?

Oder überleben nur jene Sporen, die rechtzeitig einen Nährboden gefunden haben und dem Frost durch Mycelwachstum nach unten in die frostfreie Zone entfliehen?

Bis zu welchem Termin ist Pilzbrut-Impfen möglich?

Re: Impfen vor dem Frost (November)

Verfasst: Donnerstag, 10. Mai 2018 18:37
von GrafDracula
Push ... die Frage habe ich mir auch grad gestellt ...

Da ich mich grad bisserl mit Fundamenten etc. für ne Gartenlaube beschäftigt habe, weiß ich dass Frost bis zu 70cm ungefähr tief gehen kann, deswegen sollen die Fundamente auch mind. 80cm tief sein, damit Frost ned drunter kommt und es anhebt. Ich kann mir aber beim besten Willen nicht vorstellen, dass das Pilz-Myzel da sooo tief runterwächst um sich vor dem Frost zu schützen. Im Frühjahr/Sommer müsste es sich ja dann erst mal wieder hochkämpfen, was es schon allein dadurch gar nicht schaffen dürfte, weil da so tief unten kaum Nährstoffe sind ... oder?

Wenn die Pilze, also z.B. der gemeine Steinpilz, im Herbst einen Fruchtkörper ausbildet und die Sporen sich verbreiten ... keimen die dann gleich aus? Wenn ja und die vertragen keinen Frost, würden sie ja absterben und Steinpilze gäbs schon nimmer ... kann also nicht sein. Tief in den Boden reinkriechen kann man auch glaub ausschließen wie ich oben schrieb. Warten die Sporen erst auf den nächsten Frost und nach dem Frost keimen die erst? Wär aber auch blöd wenn die Eisheiligen nochmal richtig reinknallen, dann gäbs auch schon lange keine Pilze mehr ... hmm ... außerdem würde dann ein Pilzprint, wo man die Sporen dann sofort auf Närmedium aufbringt nicht funktionieren.

Also ... kann jemand erklären, was bei Frost mit dem Myzel der ganzen Pilze im Wald passiert und ob oder wenn ja wie das dann mit den Sporen und Neuwachstum zu tun hat?

Re: Impfen vor dem Frost (November)

Verfasst: Freitag, 11. Mai 2018 10:03
von mariapilz
hy,

dieser Austern Block war über den Winter eingefroren. Man kann sogar das Datum erkennen. Am 9.12.2017 habe ich ihn abgepackt.

Dann wurde es leider zu kalt. Bei durchwachsthemperatur den über den Winter stehen lassen wäre gar nicht gut. Irgendwann würde das Myzel gelb werden und absterben. Also habe ich den Block im Stall/Garage zugedeckt gelagert.

Dieses Jahr habe ich ihn dann viel zu spät wieder rausgetan. Er hatte schon längst gefruchtet (sobald es wärmer wird geht's dann los) Beim winzigen Loch sind dann "fruchtkörper" gewachsen. Ohne Licht und zu wenig Sauerstoff ergibt dann solche Dinger. ...

Hier noch ein thread dazu
viewtopic.php?f=45&t=4111&p=30741&hilit ... ren#p30741

fazit: das Myzel trägt sicher einen Schaden davon, aber überleben tut es locker.
GrafDracula hat geschrieben: Ich kann mir aber beim besten Willen nicht vorstellen, dass das Pilz-Myzel da sooo tief runterwächst um sich vor dem Frost zu schützen. Im Frühjahr/Sommer müsste es sich ja dann erst mal wieder hochkämpfen, was es schon allein dadurch gar nicht schaffen dürfte, weil da so tief unten kaum Nährstoffe sind ... oder
:shock: hä?!

Re: Impfen vor dem Frost (November)

Verfasst: Freitag, 11. Mai 2018 10:39
von GrafDracula
mariapilz hat geschrieben:
GrafDracula hat geschrieben: Ich kann mir aber beim besten Willen nicht vorstellen, dass das Pilz-Myzel da sooo tief runterwächst um sich vor dem Frost zu schützen. Im Frühjahr/Sommer müsste es sich ja dann erst mal wieder hochkämpfen, was es schon allein dadurch gar nicht schaffen dürfte, weil da so tief unten kaum Nährstoffe sind ... oder
:shock: hä?!
Ich bin jetzt von Pilzen in der Natur ausgegangen ... wenn die keinen Frost vertagen würden und in frostfreie Tiefen hineinwachsen wollen würden, müssten sie bis in bis zu 80cm Tiefe vordringen.