Beimpfen von lebenden Bäumen

Vergrabene Blöcke, Strohballen, Stämme, Beimpfen, Lagern, Standort

Moderatoren: Mycelio, leuchtpilz, davidson30

Antworten
Gast

Beimpfen von lebenden Bäumen

Beitrag von Gast » Donnerstag, 21. Mai 2009 23:30

Guten Tag!

Mich würde interessieren ob es möglich bzw sinnvoll ist lebende Bäume mit Austernseitlingsbrut zu beimpfen. Habe bei ebay angebote gefunden die zu einem beimpfen von Apfelbäumen raten. Der Baum soll der Beschreibung zufolge keinen Schaden nehmen.

Kann mir jemand weiterhelfen?

lg michael
Benutzeravatar
Mycelio
Site Admin
Beiträge: 3267
Registriert: Donnerstag, 27. September 2007 04:42
Wohnort: Berlin-Friedrichshain

Beitrag von Mycelio » Freitag, 22. Mai 2009 00:09

Hallo Michael,

könnte möglich sein, wird aber bei Erfolg ganz sicher den Baum schädigen, u.a. wird das Holz instabil und andere Schaderreger können eindringen.

Grüße, Carsten
Gast

Beitrag von Gast » Freitag, 22. Mai 2009 15:19

Naja, dann lass ich lieber die Finger davon.

Danke für die schnelle Antwort!


lg Michael
Benutzeravatar
Austernfreund
Ehren - Member
Beiträge: 266
Registriert: Dienstag, 31. März 2009 14:01
Wohnort: M-V

Beitrag von Austernfreund » Freitag, 22. Mai 2009 19:21

Soviel dürfte sicher sein, wenn die Brut überhauptz einwächst in den lebenden Baum, zerstört der Pilz auf lange Sicht den Baum. Fakt ist auch, das Stämme zu dicht an Obstbäumen positioniert mitunter auf das Obstgehölz überspringen. Hatte Vater`n auch schon, da hat die Auster den geilsten Apfel kaputt gemacht den man sich vorstellen kann. Da nutzten auch die Pilze dann wenig, der Baum war nach 3 Jahren tot!!! - Baum war 15 Jahre alt. :( :( :( :( :(
Gast

Beitrag von Gast » Montag, 01. Juni 2009 08:54

Hier der Text nochmal für interessierte der Text aus der Bucht (Einfach "Austernseitling" eingeben" dann kommt das Angebot):


"Sie erhalten 50 Pilz-Mycel-Körner des dekorativen und essbaren Austernseitlings. Aus jedem einzelnen Mycelkorn wachsen, Jahr um Jahr, dutzende von Austernpilzen heran. Die Wuchsform ist büschelig bis dachziegelartig. Das Mycel sind keine Samen oder Sporen, sondern ausgewachsene Pilzpflanzen!

Jedes Pilzmycel breitet sich von ganz alleine in der Rindes des Baumes aus und wird mit der Zeit immer größer. Dem Baum schadet der Pilz nicht. Im Gegenteil: Der Austernseitling verhindert durch seine Anwesenheit den Befall Ihrer Bäume durch andere, möglicherweise schädliche, Pilze! Beim Austernseitling handelt es sich botanisch gesehen um einen nützlichen, oberflächlichen Baumschwamm.

Das Foto zeigt einen Baum, bei dem etwa 15 Mycelkörner in die Baumrinde gesteckt wurden. Innerhalb weniger Wochen und Monate wachsen aus dem Mycel Pilze mit Hutdurchmessern bis etwa 15 cm heran, die den Baumstamm wunderschön schmücken.Die Pilze wachsen selbst noch bei Frost und verschönern den Baumstamm auf exotisch anmutende Weise und bieten leckere Früchte, während anderswo im Garten nichts mehr zu ernten ist. Innerhalb kürzester Zeit können sich alle Ihre Bäume mit solch einem Baumkleid schmücken. Wieso wollen Sie nicht Ihre nutzlosen Baumstämme für eine leckere und hübsche Pilzzucht nutzten?

Während man bei älteren Bäumen die Myzelkörner einfach in die Rinde stecken kann, ritzt man bei jüngeren Bäumen oder Bäumen mit glatter Rinde den Stamm am besten leicht mit einem Messer an. Die Pilze wachsen auf jeder Art von Baumstamm oder Holz.

Der Austernseitling, ist, wie der Name schon andeutet, ein ganz ausgezeichneter Speisepilz. Wahrscheinlich der leckerste Waldpilz überhaupt. Die Pilze können Sie ganz getrost vom Baumstamm ernten, denn der Pilz ist lediglich der Fruchtkörper (wie etwa ein Apfel beim Apfelbaum) und die eigentliche Pilzpflanze, das Mycel, sorgt Jahr für Jahr für neue Früchte.

Sie erhalten dazu noch eine Pflegeanleitung (einmal eingesetzt ist allerdings keine Pflege mehr notwendig)."



Mal sehen was die Experten dazu sagen....
Benutzeravatar
Austernfreund
Ehren - Member
Beiträge: 266
Registriert: Dienstag, 31. März 2009 14:01
Wohnort: M-V

Beitrag von Austernfreund » Montag, 01. Juni 2009 11:42

Austerseitling richtet durch Weißfäule schnell und gründlich Schaden an!!!

http://www.holzfragen.de/seiten/prinzve ... pilze.html

Dieser Pilz ist ja nun mal Baumzersetzer, irgend wo von muss das Wachstum ja kommen. Die Substratgewichte nehmen ja auch ab! Nur über die Baumsäfte funzt das nicht. Glaube kaum, das der Baum das lange durch hält. Aber ich lasse mich gerne eines besseren belehren. Das Risiko bei einem alten Obstbaum wäre mir zu hoch, wenn man bedenkt wie lange der schon wächst und wieviel Arbeit durchs Schneiden drin steckt. Denke die wollen bei ebay nur verkaufen.
http://cgi.ebay.at/ws/eBayISAPI.dll?Vie ... otohosting
Wenn der Baum krachen geht, was dann, stellen sie dir nen neuen alten Obstbaum hin, die Gewähr gibts wohl kaum.

Beim Zitieren, denke ich, immer schön auf die Rechte der Urheber achten, sonst bekommen wir hier Stress...

Nicht bös gemeint, aber keinen Ärger provozieren, den wir nicht gebrachen können.
michael

Beitrag von michael » Montag, 01. Juni 2009 12:17

Danke für den Link! Wirklich interessant diese Diversität.
Beim Zitieren, denke ich, immer schön auf die Rechte der Urheber achten, sonst bekommen wir hier Stress...
Ja, Richtig. Geht auf meine Kappe :oops:

mfg michael
t92
Neuling
Beiträge: 22
Registriert: Freitag, 16. Mai 2008 19:01
Wohnort: Laupen CH

Beitrag von t92 » Montag, 01. Juni 2009 17:41

Also mir erscheint diese ganze Produktbeschreibung als reine Verkaufsstrategie. Keiner der sich ernsthaft mit der Pilzzucht beschäftigt wird je von einer "Pilzpflanze"oder dem Austernpilz als "botanisch gesehen nützlichen,oberflächlichen Baumschwamm" oder "Mycelkörnern"sprechen. Die ganze hier beschriebene Anbaumethode ist Humbug und würde so niemals funktionieren. Entweder wird der Baum vom Pilz befallen und stirbt innerhalb von einigen Jahren ab,oder er hat genug Abwehrkräfte um sich gegen das Myzel zu wehren. In diesem Fall werden aber auch keine Fruchtkörper erscheinen. Der Preis dieses Angebot ist sowiso masslos übertrieben. Ich nehme mal an mit "Myzelkörner"ist Brut aus Getreidekörnern gemeint. Bei einem bekannten Brutanbieter kann man eine Packung Körnerbrut (für ca. 2 Stämme) für 12€ bekommen, so eine Packung enthält bereits mehrere tausen Körner. Wahrscheinlich hat sich da einer der absolut nichts mit Pilzen am Hut hat eine Packung Körnerbrut gekauft und will damit nun schnelles Geld machen. Meiner Meinung nach schamloser Betrug.
Lg Tobias
Was man mit Gewalt gewinnt, kann man nur mit Gewalt behalten - Mahatma Gandhi
Benutzeravatar
davidson30
Site Admin
Beiträge: 1343
Registriert: Montag, 26. März 2007 20:37
Wohnort: südburgenland - austria

Beitrag von davidson30 » Montag, 01. Juni 2009 20:11

hallo

auch ich finde das angebot samt beschreibung mehr als wunderlich ...

habe dem verkäufer mal fragen gestellt .

ihr seid die ersten die sie lesen dürfen ;)

hallo

2 fragen

hätte großes interesse an den körnern... gibt es wieder so ein angebot??

und ich hätte mehrere obstbäume mit hohen erträgen ... schadet das den bäumen nicht ... und verliere ich nichts an den erträgen .. oder nehmen die pilze dem baum etwas vom saft weg ???


grüsse XXX



auch die antwort werde ich mit euch teilen ...


verwunderte (leicht verärgerte) grüsse

fritz


ps @ michael (gast) wenn du austern züchten willst halte dich mal an uns hier im forum .... kostet nix und macht viel mehr spass (und tötet deine obstbäume nicht :) )
"Mädchen sind wie Pilze - die schönsten sind die giftigsten"
GhostDog
Ehren - Member
Beiträge: 294
Registriert: Montag, 05. Januar 2009 17:24
Wohnort: Hessebubb

Beitrag von GhostDog » Dienstag, 02. Juni 2009 10:41

Also das mit den Lebendbaum beimpfen halte ich auch für völligen Quatsch :roll: meinem Schwiegervater hat der Auster auch einen seiner schönsten Apfelbäume zestört keine Ahnung wo der her kam.

Nun ja er ißt zwar auch gerne Austern :wink: , aber dennoch würde ich niemals absichtlich einen Lebendbaum beimpfen.
Gonzo
Ehren - Member
Beiträge: 408
Registriert: Donnerstag, 07. Februar 2008 23:28
Wohnort: barßel

Beitrag von Gonzo » Dienstag, 02. Juni 2009 17:53

seh ich ganauso total hirnrissig lebende bäume impfen das kann die natur entscheiden wo und an welchen baum pilze wachsen sollen aber wir sollten da nicht eingreifen. wobei die pilze ja meistens eh schon geschwächte bäume besiedeln und langsam zersetzen.
Benutzeravatar
davidson30
Site Admin
Beiträge: 1343
Registriert: Montag, 26. März 2007 20:37
Wohnort: südburgenland - austria

Beitrag von davidson30 » Mittwoch, 03. Juni 2009 08:25

hallo


bin heute zufällig (durch einen kleinen umweg) an dem baum vorbei gegangen von welchen ich meinen winterausternstamm habe .... vor 2 jahren hat er noch sehr vital ausgesehen .. bis auf dem toten ast wo ich meine austern gefunden habe ... mitlerweilen ist er zur gänze ohne leben ... (leider auch ohne pilze) .
habe mal ein stück rinde am unteren teil des hauptstammes entfernt und habe kleintiere und myzel gefunden .

leider habe ich von der pflanzentante noch keine antwort bekommen .

ob die den braten gerochen hat ?? :roll: hmm mal abwarten und reishitee drinken .



gut kulturpilz

fritz
"Mädchen sind wie Pilze - die schönsten sind die giftigsten"
Benutzeravatar
Tinimaus
Pilzfreund
Beiträge: 78
Registriert: Freitag, 24. Oktober 2008 20:18
Wohnort: bei München
Kontaktdaten:

Beitrag von Tinimaus » Freitag, 12. Juni 2009 05:44

Halli hallo,

ich hab mal so nebenbei bei dem gleichen Ebay-Typen auch ne Anfrage gestartet (vielleicht denkt der ja ne Frau ist naiver ;)

Soderle hier mal meine Anfrage:
Hallo *****,

Hallo, finde diese Variante sehr Interessant und möchte dies bei unseren Bäumen auch machen (sind einige Hundert Jahre alt). Es wäre mir nur wichtig zu wissen ob der Austernseitling dem Baum schaden könnte? Nimmt dieser nicht die Energie des Baums?
Könnten Sie mir auch ein Bild von der Ware zukommen lassen? (Email: ***)
Vielen Dank
Christina

So hier die kurze Antwort:
Hallo Christina..

Die Ware besteht aus Körnern
(pilzbrut), der pilz ist für den baum völlig unschädlich..

Viele
grüße..****

Das angeforderte Foto ist leider nicht geschickt worden. Naja aber die Antwort selber ist doch ziemlich dürftig.
Ich würde auch die Finger davon lassen - hab die Auktion auch schon öfters gesehen und frage mich ob es da noch ne Möglichkeit gibt die Person zu melden :evil: :evil: :evil: - sowas schreckt doch jeden Hobbyzüchter ab :cry: :cry: :cry:

Sonnige Grüße
Tina
Benutzeravatar
Mycelio
Site Admin
Beiträge: 3267
Registriert: Donnerstag, 27. September 2007 04:42
Wohnort: Berlin-Friedrichshain

Beitrag von Mycelio » Freitag, 12. Juni 2009 11:18

Hallo zusammen,

die verkaufen auch Pflanzensamen zu irrsinnigen Preisen und mit völlig absurden Beschreibungen. Offensichtlich legen sie es darauf an, gutgläubige Menschen über den Tisch zu ziehen. Scheinbar beschwert sich niemand oder bei Ebay interessiert es keinen. Die verdienen ja auch daran...

Grüße, Carsten
Gast

Re: Beimpfen von lebenden Bäumen

Beitrag von Gast » Freitag, 26. März 2010 10:45

Da bleibt mir die Sprache weg, sehr unverschämt und dreist. Bei Ahnungslosen wird auf diese Weise Schaden angerichtet, sowohl was den Geldbeutel betrifft als daß auch noch die Obstbäume zerstört werden, die ja auch viel Geld kosten. Ich habe zwar in der Natur oft lebende Bäume mit Pilzen gesehen, aber nach etlichen Jahren waren sie dann tot. Selbst große Buchen, die Austernseitline am Stamm hatten, konnten nur gerettet werden, daß der befallene Teil, ein bereits hohler Stamm, behandelt werden mußte indem befallenes Material entfernt werden mußte.

Gruß Wolfgang
Antworten

Zurück zu „Outdoor-Zucht“