Weißdorn?

Vergrabene Blöcke, Strohballen, Stämme, Beimpfen, Lagern, Standort

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Reblaus
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Weißdorn?

Beitrag von Reblaus » Sonntag, 07. März 2010 21:57

Halli hallo Pilzfreunde,

der Sturm letzte Woche hatte bei uns im Hinterhof zugeschlagen und einen Baum umgelegt.

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Er war schon sehr morsch und vom Holzwurm befallen. Wahrscheinlich war es ein Weißdorn, ich bin mir aber nicht sicher. Weil meine Austern hungrig sind ;-), habe ich mir heute ein paar gute Stücke rausgesägt.
Schaut Euch bitte die Bruchstellen an. Das sieht doch ein bisschen so aus, als ob da schon jemand gewohnt hat oder? Ist das Braunfäule?

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Die heraus gesägten Stücke sehen eigentlich ganz gut aus und die Holzwurmlöcher sorgen doch bestimmt für gut Belüftung ;-).

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Ist Weißdorn generell geeignet? Er gehört doch zu den Obstgehölzen oder wie ist das?

LG

Reblaus
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Re: Weißdorn?

Beitrag von Wahl-Pilz-Sachse » Montag, 08. März 2010 14:45

Hallo Reblaus,
das oben sieht tatsächlich nach Braunfäule auf Weißdorn aus. Kannst nur hoffen, dass in den abgesägten Stücken dein Pilz schneller ist (sind wohl teilw. auch schon befallen).
zur Eignung kann ich nichts sagen, aber wie der Befall aussieht, ist das Holz das reinste Plizfutter :wink:


Grüße
Jérôme
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Re: Weißdorn?

Beitrag von blubb0211 » Montag, 08. März 2010 18:03

hmmm auf alle fälle würde ich mit genügend Brut beimpfen, sodass eventuelle Kontis keine Chance haben!
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Ofen gepackt und gebrutzelt

Beitrag von Reblaus » Montag, 08. März 2010 21:35

Danke für Euer Feedback,

ein paar kleinere Stücke (ca. 2 kg) wurden gestern in den Ofen gepackt und bei 180 °C für ca. 1 ½ Stunden gebrutzelt. Der Konkurrenz hat diese Behandlung hoffentlich den Garaus gemacht. Die Stücke werden jetzt erstmal trocken gelagert, bis die Impfdübel fertig sind.

Kann man kleinere Stämme auch indoor fruchten lassen? Bis zum Herbst zu warten halte ich bestimmt nicht aus ;-).

LG

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Re: Weißdorn?

Beitrag von blubb0211 » Montag, 08. März 2010 22:51

ich denke, auch wenn du diese Indoor hälst, wirst du bis zum herbst warten müssen... es geht ja nicht darum, ob du die draussen oder drinnen hälst, sondern darum, dass die Durchwachsphase bei Stämmen länger dauert. Das Holz ist beim Stamm sehr dicht, und das Durchwachsen braucht dann auch dementsprechend länger... züchtest du auf holz- oder strohsubstrat, so hat es mehr lücken und das Myzel kann schneller durch!
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Re: Weißdorn?

Beitrag von Reblaus » Dienstag, 09. März 2010 22:18

Das klingt logisch.

Im Sommer wird es bei uns im Hof sehr heiß und trocken. Deshalb wollte ich die Stämme in einen Blumenkübel stellen und ca. 15 – 20 cm tief einbuddeln. Vielleicht kann man auch noch ein paar Pflanzen einsetzten. Das sieht dann hübscher aus und die Pflanzen würden außerdem Schatten spenden.

Jetzt muss ich aber erstmal die Dübel hinbekommen, sonst wird das eh nichts ;-).

LG
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Re: Weißdorn?

Beitrag von Reblaus » Montag, 29. März 2010 21:37

Ich hatte am Wochenende zwei der Stämme gewässert und am Sonntag mit Austern verdübelt. Leider hatte sich schon nach der Wässerung ein Fremd-Mycel blicken lassen. Trotz des Backens!!
Um den umgefallenen Baum wuchsen vorheriges Jahr irgendwelche Tintlinge. Vielleicht sehe ich die bald wieder. Mal sehen wer gewinnt.
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Re: Weißdorn?

Beitrag von sivizius » Dienstag, 30. März 2010 14:31

hat dann holz einen anderen vorteil als substrat
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Re: Weißdorn?

Beitrag von blubb0211 » Dienstag, 30. März 2010 17:32

wenn man frisches holz beimpft hat man bessere chancen, dass die stämme nicht von anderen pilzen und so beschädigt werden.
Nimmt man aber schon kontaminiertes holz, hat das myzel es wohl sehr schwer, die nährstoffe für den pilz zu sammeln.
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Re: Weißdorn?

Beitrag von Mycelio » Dienstag, 30. März 2010 18:20

Das hatte ich kürzlich mal in einem anderen Forum beschrieben. Ich zitiere mich mal...
Mycelio hat geschrieben:bei den Sägespänen ist es so, daß sich das Mycel zuerst durch die Zwischenräume verbreitet, wo es keine Hindernisse gibt. Durch das Getreide und die enthaltenen Kohlenhydrate (Zucker und Stärke) kann es auch dichter und schneller wachsen. Da man das Getreide meist gründlich untermischt, sind auch nur wenige Milli- oder Zentimeter zurückzulegen, bevor das Substrat nach wenigen Wochen vollständig besiedelt ist und in den Fruchtungsmodus umgeschaltet wird.
In massivem Holz dagegen kommen die Pilzhyphen nur sehr langsam voran. Am schnellsten geht es entlang der ehemaligen Leitungsbahnen, bei einem stehenden Baumstamm wäre das senkrecht. Um sich weiter nach innen, außen oder zur Seite auszubreiten, muß sich das Mycel mühsam durchfressen, was sehr lange dauert.
Daher dauert es bei der Zucht auf Baumstämmen meist ein Jahr bis zur ersten Ernte, während es auf Sägespänen bloß einige Wochen oder wenige Monate braucht. Dort ist es auch möglich, ertragssteigernde Zusätze beizumischen, um z.B. das geringe Stickstoffangebot des Holzes auszugleichen. In der kommerziellen Pilzzucht wird meist Kleie eingesetzt, wodurch sich die Ernte dann mindestens verdoppelt. Dafür handelt man sich aber einen Haufen Probleme ein und muß zumindest anfangs steril arbeiten.
Gruß, Carsten
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Re: Weißdorn?

Beitrag von Zotti » Dienstag, 30. März 2010 19:27

Das problem heist schimmel
sobald du mit zuschlagstoffen arbeitest musst du möglichst steril arbeiten bei der substrat herstellung.
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Er ist wieder da !!!

Beitrag von Reblaus » Sonntag, 16. Mai 2010 21:55

Die Tintlinge, die an dem Weißdorn nagen, sind wieder da!!
Wahrscheinlich sind es Glimmer Tintlinge und die sind essbar und wahscheinlich auch auf Holzsubstrat züchtbar.

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Gruß Reblaus
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Re: Weißdorn?

Beitrag von blubb0211 » Sonntag, 16. Mai 2010 22:57

Haha herzliche Gratulation, falls es wirklich nen essbaren Pilz ist :-D Klonen lohnt sich vielleicht ;-)
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Re: Weißdorn?

Beitrag von Reblaus » Sonntag, 16. Mai 2010 23:30

Erstmal in der Pfanne testen und dann werden gegebenenfalls die Petries gezückt ;-)
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Re: Weißdorn?

Beitrag von Mycelio » Montag, 17. Mai 2010 02:17

Vielleicht auch besser genau bestimmen und recherchieren, ob die Coprin enthalten. Der Stoff würde ca. eine Woche lang eine starke Alkoholallergie auslösen.

Gruß, Carsten
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