Wie stelle ich es am besten an...?

Vergrabene Blöcke, Strohballen, Stämme, Beimpfen, Lagern, Standort

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Kekskrümel
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Wie stelle ich es am besten an...?

Beitrag von Kekskrümel » Sonntag, 05. Juni 2011 23:10

Oje, ich bin ein blutiger Anfänger und im Moment beeindruckt von meinem eigenen Elan. :wink: Ich habe hier zwar schon eine Menge gelesen, aber so richtig steige ich noch nicht durch. :)
Ich habe hier 3 Strohballen und in den nächsten Tagen kommt Substrat für Limonenseitling, Rosenseitling und Riesenträuschling. Die Strohballen wollte ich 3 Tage wässern, ca. einen Tag abtropfen lassen und danach beimpfen.

Was stelle ich denn am besten danach mit den Ballen an?

Den Träuschlingballen würde ich zur Hälfte eingraben und noch eine gute Portion Kompost oben drauf geben. Das Ganze dann unter eine Folie mit Löchern und dann der Dinge harren, die da kommen (oder auch nicht :| ).

Bei den anderen beiden weiß ich leider nicht, wie ich es genau anstellen soll. Ich würde beide Ballen einfach nur beimpfen und schattig mit direktem Kontakt zum Boden aufstellen. Darunter würde ich eine großzügige Schicht Kompost und aufgelockerte Gartenerde geben, evtl. auch noch eine Folie gegen übermäßige Austrocknung. Bei der Folie bin ich mir allerdings nicht so sicher wegen der Fäulnisgefahr und Überhitzung.

Wenn ihr Tips habt und mich korrigieren könntet wäre ich euch sehr dankbar.

Viele Grüße, Franzi.
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Re: Wie stelle ich es am besten an...?

Beitrag von Mycelio » Dienstag, 07. Juni 2011 11:32

Willkommen hier im Forum Franzi,

unsere Strohballenexperten sind wohl gerade nicht erreichbar. Ich selbst habe keine praktische Erfahrung damit, kann aber trotzdem ein paar Tips beisteuern.

Jetzt gerade, bei hochsommerlichen Temperaturen solltest du aufpassen, daß sich die Ballen nach dem Beimpfen nicht zu stark erhitzen, denn über 35°C sterben die Mycelien ab. Falls du es irgendwie einrichten kannst, die Ballen beim Wässern komplett unterzutauchen, kannst du sie eine oder zwei Wochen unter Wasser gären lassen. Das würde den nachträglichen Temperaturanstieg stark reduzieren und das Mycel nicht behindern. So oder so, achte auf einen möglichst kühlen und schattigen Standort!

Bzgl. Erdkontakt würde ich das Mycel erstmal zwei bis drei Wochen ungestört die Ballen besiedeln lassen.

Ansonsten fallen mir gerade zwei Threads von Myco-Beginner ein, die du dir mal durchlesen solltest.
viewtopic.php?f=28&t=2106
viewtopic.php?f=28&t=2111

Gruß, Carsten
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Re: Wie stelle ich es am besten an...?

Beitrag von Kekskrümel » Dienstag, 07. Juni 2011 19:48

Oh hallo Carsten,

vielen Dank für die Tips. Das hilft mir schonmal sehr viel weiter. Ich dachte, der Rosenseitling mag es kuschelig, aber da wir in Berlin ja doch recht warme Sommer haben, würde ich es dann so machen, dass ich die Ballen beimpfe und in den Keller verfrachte. Die Möglichkeit habe ich auch und dort ist es einigermaßen kühl. :D

Kann ich die Ballen in große Zinkwannen stellen? Das wäre für mich transporttechnisch sehr praktikabel :wink:

LG, Franzi.
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Re: Wie stelle ich es am besten an...?

Beitrag von Mycelio » Mittwoch, 08. Juni 2011 13:11

Stimmt, der rosa Seitling dürfte Temperaturen bis knapp über 40°C vertragen, der kann wohl draußen bleiben.
Berichten zufolge können kurz gewässerte Strohballen schnell mal im Inneren 10 - 15°C wärmer werden als ihre Umgebung, deswegen wäre ich mit den anderen beiden lieber vorsichtig. Dummerweise werden nasse Strohballen irrsinnig schwer. Falls ihr sie nicht in den Keller bekommt, legt sie wenigstens auf eine alte Palette, Balken oder Steine, so daß sich unten keine Wärme staut.

Mit dem Zink weiß ich jetzt nicht, zur Not kannst du ja nen Müllbeutel unterlegen.

Gruß, Carsten
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Re: Wie stelle ich es am besten an...?

Beitrag von GhostDog » Mittwoch, 08. Juni 2011 13:15

Hallo Franzi,

ich stecke meine Strohballen nach dem Beimpfen immer in Plastiksäcke mit Luftlöchern und verfrachte sie zum Durchwachsen in die Garage, da wird es nicht zu heiß und dunkel ist es auch.

Wenn sie vollständig durchwachsen sind kommen sie an einen schattigen Platz im Garten und Drumherum ziehe ich einen Schneckenzaun aus Kupferdraht damit meine Kleinen nicht zu früh vernascht werden.

Noch ein kleiner Tipp der sich bei mir sehr gut bewährt hat, wenn du deine Brut selber herstellst, packe vor dem sterilisieren der Körner noch eine Handvoll abgekochte Schaschlik spieße mit in das Glas.
Diese kann man, wenn sie durchwachsen sind, sehr gut zum Beimpfen des Strohballen nehmen indem man sie Ringsum in den Ballen steckt.

Gruß Mathias
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Re: Wie stelle ich es am besten an...?

Beitrag von Kekskrümel » Freitag, 10. Juni 2011 22:47

Hallo ihr lieben und vielen Dank für die Tips. :lol:

Wir werden einfach versuchen, die Ballen mit den Wannen in den Keller zu kriegen. Da haben wir wenigstens Griffe dran und notfalls muss ich mal den Freund meiner Schwester herbeirufen. Unsere Garage heizt sich leider sehr auf. :|
Die Ballen wässern jetzt seit 3 Tagen und morgen früh ziehen wir sie zusammen aus dem Wasser. Dann tropfen sie noch einen Tag ab und ich beimpfe sie. So habe ich mir das jedenfalls bis jetzt gedacht. :lol: Berichtigt mich, wenn da was nicht stimmt. An der Einweichzeit kann ich leider nicht viel drehen. :|

Meine Brut stelle ich nicht selbst her. (Ich überlege aber schon, ob ich etwas von dem Substrat aufhebe und mit dem Einstreu meines Kaninchens füttere... sowas lenkt zwar vom Lernen ab, aber ein bisschen Spieltrieb hat der Mensch ja. :lol: )Ich würde es sicher gerne machen, aber ich bin nur recht selten zu Hause. Mir wäre es daher recht lieb, wenn die Strohballen erstmal im Keller vor sich hinwachsen. So ein Selbstläufer quasi.
Die Zinkwannen könnte ich auch mit einem Leinentuch auslegen. Meine Mama hortet da noch diverse Restbestände aus der DDR. :mrgreen: Sollte die Folie eigentlich lichtdurchlässig sein? Wäre vielleicht besser, sonst pulen hier alle rum, um zu sehen, was noch nicht zu sehen ist. :mrgreen:

Ach ja... eigentlich müsste ja CO2 entstehen beim Wachstum des Pilzes. Ich sollte für eine gute Lüftung sorgen, richtig? Nicht dass mir meine Familie umkippt, wenn sie Marmelade holen will... :(

Viele Grüße, Franzi.
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Re: Wie stelle ich es am besten an...?

Beitrag von GhostDog » Samstag, 11. Juni 2011 08:10

Beim Durchwachsen kannst du ruhig höhere CO2-Werte haben, solltest aber schon für ein gewissen Gasaustausch sorgen indem du in die Folie einige Löcher stichst.

Erst später wenn du die Fruktifizierung auslösen möchtest musst du die Sauerstoffzufuhr erhöhen.

Ach und durchsichtige Folie macht durchaus Sinn um das durchwachsen besser beobachten zu können, allerdings solltest du die Ballen dann dunkel lagern.

Gruß Mathias
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Re: Wie stelle ich es am besten an...?

Beitrag von Kekskrümel » Mittwoch, 22. Juni 2011 21:32

Uiui, ich hoffe, ich krieg das mit dem Bild hin. :mrgreen: Leider ist es nicht das Beste, aber ich denke, man erkennt schon ein bisschen was.
Hoffentlich ist das auch wirklich der Rosenseitling. :|


Bild
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Re: Wie stelle ich es am besten an...?

Beitrag von Kekskrümel » Dienstag, 02. August 2011 19:27

:D

Jup, es war der Rosenseitling. Leider hat er schon im Keller gefruchtet, sodass die erste Welle leider im Dunkeln vonstatten ging.

Bild

Seit 1 Woche sind die Blöcke jetzt draußen, alle gut auf Kompost gelagert. :mrgreen: Der Rosenseitling fängt wohl schon wieder an zu fruchten (kann es leider nicht genau sagen, ich bin nicht zu Hause :cry: )

Was mich stutzig macht: Der Limonenseitling-Block ist komplett durchgwachsen und eigentlich sehr weiß. Trotzdem will er einfach nicht fruchten. Dabei hat er jetzt einen schattigen Platz draußen und guten Kompost unter den Füßen.
Hätte ich vielleicht auf die Folie verzichten sollen? Ich habe die Blöcke nach dem "Auswildern" wieder mit einer Folie und entsprechenden Löchern versehen. :?

LG, Franzi.
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