ABM-Pilz im Garten

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Tukker
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ABM-Pilz im Garten

Beitrag von Tukker » Donnerstag, 05. September 2013 22:38

Hallo Pilzfreunde,


den ABM-Pilz wollte ich mal kennenlernen und habe ihn im Garten angebaut und fruchten lassen.
War eine simple Fleißarbeit, kein Kunststück.

Im November 2012 hatte ich einen Beutel mit Strohpellet- Kaffeepulver-Substrat geimpft, nur um zu testen wie lange es dauert bis so ein Beutel durchwachsen ist. Mit viel Brut hat es ca. 3 Monate gedauert.
Die nächsten 6 Beutel habe ich dann im Februar 2013 geimpft. Mit nur wenig Brut weil es mit meinen Brutgläsern Probleme gab und ich deshalb nur wenig Brut zur Verfügung hatte.
Habe die Erfahrung gemacht das der ABM-Pilz in hohen Gläsern nicht wächst. Das Substrat muß ziemlich trocken sein, feuchtes Substrat durchwächst er auch nicht.

In 400 ml Gläsern und kleiner mit relativ trockenem Substrat wächst das Substrat gut. Es empfielt sich die Oberfläche des Substrates im Brutglas vollständig und reichlich mit vitaler Brut zu bedecken, weil das Myzel nur dann das Substrat vollständig, gleichmäßig und zügig durchwächst.
Sind Teile der Oberfläche des Substrates nicht mit Brut bedeckt so bleiben Substratnester übrig, welche garnicht oder erst wesentlich später mit Myzel durchwachsen werden.

Mein DDKT war auch nicht ganz in Ordnung so das die Sterilisation der Beutel nicht gut geklappt hat. 3 Beutel sind kontaminiert, in den übrigen gab es zeitweise kleine Schimmelnester, welche der ABM-Pilz überwachsen und gefressen hat.
Das unverschimmelte Substrat aus den kontaminierten 3 Beuteln habe ich in zahlreiche Brutgläser gebracht und im Mai 2013 beimpft.

Am 30.Juni 2013 standen mir dann 4 durchwachsene Beutel und ca. 60 oder noch mehr Brutgläser mit Myzel vom Brasilianischen Mandelegerling zur Verfügung.


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Die Filter der Beutel waren teilweise verschimmelt. Hat den ABM nicht gestört.


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Aufgrund der Schneckenplage hat der Pilzanbau im Garten nur dann einen Sinn wenn zunächst Bedingungen geschaffen werden, welche es möglich machen die Pilze vor den Schnecken zu schützen.
Habe zunachst zwei 65l Mörtelkübel, von welchen der Boden herausgesägt wurde im Garten eingegraben. Habe einen Mix aus drei Jahre altem Stroh und 3 Jahre altem Hühnermist und Gartenboden, alles pasteurisiert, in den Mörtelkübel gebracht.



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Die Beutel geöffnet und festgestellt das in keinem Primordien gewachsen waren.



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Dann in dem einem Kübel 3 Beutel hineingestellt.




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Die Lücken zwischen den Beuteln habe ich dann mit dem Material aus den Brutgläsern aufgefüllt.
Die Oberfläche der Beutel habe ich abgekratzt um das Myzel zum Wachstum anzuregen.



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Anschließend ca. 2-3 cm Gartentorf über das Myzel aufgebracht.



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Dann das ganze mit mit Fliegengitter überdeckt um das ganze vor unerwünschtem Getier zu schützen.


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Und weil das ganze auf einem gut besonntem Platz gebaut wurde mußte auch noch was gegen zuviel Sonnenbestrahlung getan weden.



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Pilzhaus meinte, das Gartentorf aufgrund seines PH-Wertes nicht optimal sei als Deckerde.
Am kommenden Wochenende wollte ich den Gartentorf wieder aufnehmen. Weil das Myzel aber in einer Woche in den Gartentorf eingewachsen war habe ich mein Vorhaben stattdessen abgebrochen und Gartenboden welcher mit reichlich Gartenkalk versetzt wurde in 3 cm dicke aufgetragen.




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Eine Woche nachdem ich den ersten Kübel fertiggemacht hatte habe ich auch den zweiten in Angriff genommen. Hierfür stand mir nur noch 1 Beutel zur Verfügung, welcher unterseitig verschimmelt war. Außerdem Material aus Brutgläsern, welche teilweise nicht ganz vollständig durchwachsen waren, etwas zweifelhaft waren was die Qualität des Myzels betraf.
Den Schimmel am Beutel habe ich abgekratzt bevor ich den Beitel in den Kübel gestellt habe.


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Zum Auffüllen und als Deckerde habe ich einen Mix aus Gartentorf, Gartenerde und Gartenkalk genommen.


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Nun kann man nur noch abwarten. Die beiden Kübel habe ich dann noch mit dem herrausgesägtem Kübelboden abgedeckt so das sie teilweise verschattet waren.


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Am 18. und 19. August konnte ich dann folgende Bilder machen, 6-7 Wochen nachdem ich die Kübel fertiggemacht hatte.



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10Tage später:



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4 Tage später war Zeit zum Ernten. Das dachte auch eine Schnecke, welche alle Hürden überwunden hatte, aber entdeckt wurde bevor sie größeren Schaden anrichten konnte. Zu sehen in der Mitte des Bildes.



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Die Ausbeute war in beiden Kübeln ungefähr gleichgroß. Es waren nicht viele aber sehr große Pilze.



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Mandelaroma habe ich nicht wahrgenommen, der Geschmack schien etwas süßlich zu sein.


Gruß Harry
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Reblaus
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Re: ABM-Pilz im Garten

Beitrag von Reblaus » Montag, 09. September 2013 22:14

Hi Harry,

Glückwunsch! Ein toller Erfolg und sehr schöne Fotos!

Viele Grüße
tommex
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Re: ABM-Pilz im Garten

Beitrag von tommex » Mittwoch, 11. September 2013 20:19

finde ich immer super, wenn sich wer die mühe macht und bilder reinstellt, so kann ich am besten was lernen :D

danke
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