Austernpilze Züchten

Vergrabene Blöcke, Strohballen, Stämme, Beimpfen, Lagern, Standort

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Gast

Austernpilze Züchten

Beitrag von Gast » Samstag, 29. Januar 2005 19:02

Hallo, ich habe im Sommer 2004 von Euch Austernpilze als Impfkultur im Beutel gekauft. Aber ich habe noch keinen einzigen Pilz gesehen. Schnief.

Was habe ich gemacht:
Versuch 1:
Holz besorgt (armdicke Stücke) dann 2 Tage in Tonne gewässert, da sie schon etwas alt schienen. Reingesägt und die Kultur hineingedrückt. Dann mit etwas Müllbeutelfolie umschlungen und am Ende jeweils mit Drat abgebunden. Die liegen im Garten an einer schattigen Stelle. Aber bis heute kam nichts. (Impfzeitpunkt August 2004)

Die Pilzbruht habe ich erfolgreich über 3 Monate im Kühlschrank aufbewahren können.

Versuch2:
Ich habe dann im Garten noch ein paar alte Stumpen gehabt und mit Bohrmaschine hineingebohrt und die Kultur hineingepresst. Da wuchsen auch genau aus diesem Loch Pilze. Aber es waren wohl keine Austernpilze. Es waren braune runde Kappen mit schmalen, länglichen Stielen. Ich habe sie vorsichtshalber nicht probiert :-)

Versuch 3:
Ich wollte noch probieren ob sie auf meinem Komposthaufen wachsen würden. Ich dachte frisch gemähtes und getrocknetes Gras ist genau wie Stroh. Da wuchs aber auch nichts:-))

Versuch 4:
Nagut dachte ich - Reste der Kultur muss wech. Dann habe ich im Wald Holz geholt. Jetzt schlau mit Bohrmaschine Löcher hinein gebohrt und resteliche Kultur hineingepropft. Das war aber dann im November.
Hatte sie erst drausen liegen, da hatten die aber Bodenfrost angesagt und 2 Wochen waren noch nicht rum. Hab sie dann reingeholt. Jetzt liegen Sie im Keller.... aber kein Pilz :-))

Versuch 5:
Ach ja und dann habe ich noch was tolles versucht. Nebenan wurde der Garten komplett saniert und ganz viel Holz geschräddert. Ich habe dieses klein geschrädderte Holz nun mit den Resten der Impfkultur gemischt. und immer feucht gehalten.
Und - es kamen jetzt die ersten Pilze heraus. Es sind aber zwei verschiedene. Einer hat nen Stiel und ne kleine Kappe, der andere sieht eher aus wie eine weisse Korallenstrucktur. Ich beobachte das weiter :-)))

Tja, das meine kleine Geschichte mit der Austernpilzkultur. Habe viel versucht. Wär toll wenn jemand antwortet. Das nicht einer meiner Ideen geklappt hat ist doof. Mit der Shitake Fertigkultur hatte ich aber mehr Erfolg:-))

Viele Grüße
Euer Hag
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Oliver
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Beitrag von Oliver » Samstag, 29. Januar 2005 19:34

Hi Hag,
ich grüße Dich!

Pilzzucht ist ein faszinierendes Hobby. Leider gibt es am Anfang häufig Rückschläge. Da darf man sich nicht entmutigen lassen. In meinem ersten Experiment habe ich Sporen in Komposterde ausgebracht. Ich glaubte, so würde der Pilz schon wachsen. Tat er aber nicht :oops:

Zu Deinen Versuchen:
1: Wenn das Holz sehr alt ist, könten sich schon Konkurrenzpilze etabliert haben. Das ist nicht gut. Wenn das Holz sehr frisch ist, dann gibts meist auch Probleme, da es eine natürliche Widerstandskraft gegen Parasiten besitzt, ebenso auch gegen den eingeimpften Pilz.
Wenn Du im erst im August das Holz beimpft hast, dann hat das Mycel das Holz noch nicht so weit durchwachsen, daß mit einer Ernte zu rechnen ist. Geduld ist angesagt.

2: Konkurrenzpilze waren schneller.
3: Gras schimmelt und backt schnell zusammen ==> gammelt; keine Chance für den Austernpilz.
4:Wirklich sehr spät beimpft...Geduld.
5:Konkurrenzpilze & womöglich zu frisches Holz für den Austernpilz.
Mit der Shitake Fertigkultur hatte ich aber mehr Erfolg:
So eine Schmackofatzkultur werde ich mir auch bald bestellen!

Grüße
Oliver
-=Firebird=-
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Es kommt leben ins Forum :D

Beitrag von -=Firebird=- » Samstag, 29. Januar 2005 21:40

´nabend!

Wenn der Baumstamm viel zu alt ist kann es durch das zusätzliche Wässern zu vermehrtem Schimmelpilzbefall kommen. Erkennbar an schwarzen Flecken am Holz. Diese Pilze die du angetroffen hast also runde Hüte mit langen dünnem Stiel wachsen bei mir auf der Wiese. Nach Rechachieren fand ich heraus das es Tintlinge sind. Diese Pilze "zerfließen" Regelrecht nach einem Gewissen Zeitraum. Sind aber ungefährlich für den Austernpilz. Sie sind jedoch nicht zum Essen Geeignet.

Mfg

-=Firebird=-
Gast

Beitrag von Gast » Sonntag, 30. Januar 2005 21:15

Hei ! Dank für die schnellen Antworten....

Firebird: Jo, das könnten diese Pilze sein... habe sie dann irgendwann "geerntet" und sie waren dann schon so glitschig und zerfallen - wollte sie noch trocknen als Andenken :-)) ging aber nicht mehr...

Oliver: Naja, habe gelernt, das nur der Champingnon in der Erde wächst.
Bei dem Holz habe ich aber daruf geachtet, das keine dunklen stellen da sind. Ja, und ich habe immer alles nach Anleitung gemacht :-))
Naja, wenn Du meinst, da kommt noch was :shock:

Mal schaun :-)

Grüße
Hag
-=Firebird=-
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Beitrag von -=Firebird=- » Sonntag, 30. Januar 2005 21:50

Hi,

Ich hab auch am anfang alles nach Anleitung gemacht. Mit der Zeit weichst du aber immer mehr davon ab. Ich denke auch das was kommt. Oliver hab dir die Bilder gschickt.

Carsten
Rip
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Beitrag von Rip » Montag, 31. Januar 2005 16:42

Naja,
dauert eben seine Zeit. Wenn sich bei den Baumstämmen an den Schnittenden weisses Mycel zeigt, ist es schon mal gut. dann heist es abwarten und feucht halten (nicht zu sehr).

Versuche gerade den Austernpilz (und Shiitake) auf Schüttsubstrat zu züchten.

==> Holzmehl + Stroh sterilisiert in Beuteln
==> Körnerbrut dazu
==> Jetzt nach 5 Wochen fertig durchwachsen
==> ins Mini-Gewächshaus gestellt mit dem altbewährten Seramis
==> Zwischendurch von dem Ballen etwas weggenommen und
Impfdübel hergestellt, Holzstämme beimpft
==> Shiitakeballen bekommt jetzt braune Flecken (Juhu :D )
==> im Gewächshaus zeigen sich jetzt fingerhutgroße weisse Gebilde,
keine Pilze, keine Ahnung was das ist :?:

sollte vielleicht mal ein Bild schicken, oder? Dann muss ich mir ne Digi-cam ausleihen.
-=Firebird=-
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Beitrag von -=Firebird=- » Montag, 31. Januar 2005 17:32

Hi Mr. Rip . Bei deinen Vrkommnissen könnte es sich auch um eine Art von Flechte handeln. Hab schonmal davon gehört , das Flechte als Nebenbild erscheinen kann.
Mfg


Carsten
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Beitrag von Oliver » Montag, 31. Januar 2005 19:51

@Rip(pper) :mrgreen:

Woher hast Du das Holzmehl? Suche schon eine Ewigkeit nach gutem Buchenholzmehl (Hartholzmehl). Im Baumarkt sind die Preßbriketts für den Kaminofen alle mit Fichtenholz versetzt. Verseucht ist vielleicht der passendere Ausdruck! Fichte hat nichts zu suchen im Ofen! Auch nicht im Substrat!


Grüße
Oliver
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Beitrag von -=Firebird=- » Montag, 31. Januar 2005 19:56

Hi Oliver!

Die Frage ist eicht erklärt und geklärt. Holzmehl kann man als Räuchermehl kaufen. Kostet nicht die Welt, ist fein und trocken...

Carsten
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Beitrag von Oliver » Montag, 31. Januar 2005 20:01

Nabend Carsten!

Das Mehl sollte aber irgendwo örtlich (Baumarkt?) zu bekommen sein, sonst ist es eine finanzielle Katastrophe.

Habe mal bei meiner ortsansässigen Tischlerei nachgefragt...alles nur Mischmatsch :cry:

Oliver
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Beitrag von -=Firebird=- » Montag, 31. Januar 2005 20:08

Nenene 8) Immer diese Sonderwünsche :wink: ...

Geh mal in ein Angelgeschäft oder in einen Raifeisenmarkt. Diese Läden führen Räuchermehl.

Carsten
Rip
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Beitrag von Rip » Dienstag, 01. Februar 2005 10:37

@Oliver: nich Ripper zu mir sagen :evil:

Ich kaufe "Räuchergold" von der Firma Rettenmaier und Söhne in Rosenberg-Holzmühle. Es kann man leider nur über Gastronomie- Lebensmittel - Bedarf im Grosshandel bekommen (man muss jemand kennen, der ein Geschäft hat, z.B. ein Restaurant).15 kg Sack kostet ca. 6€. Es gibt Buchen- oder Eichenmehl in versch. Körnungen von 0.5 bis 12mm. Fast jede Metzgerei hat solch Zeug zum Räuchern.
Im Anglergeschäft gibts nur kleinere Mengen zum Wucherpreis.
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Beitrag von -=Firebird=- » Dienstag, 01. Februar 2005 16:29

Tach zusammen...

@ Oliver kannst ihn ja Sparrip nennen^^ .

Mein opa hat für 5kg 2 € bezahlt.....Im Angelgeschäft...also so überteuert sind die nicht immer :roll: aber fast immer :lol: .

Mfg Carsten
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