rostige Kontamination?

Moderatoren: Mycelio, leuchtpilz, davidson30

Antworten
Benutzeravatar
Manitari
Pilzfreak
Beiträge: 113
Registriert: Samstag, 29. November 2008 09:12

rostige Kontamination?

Beitrag von Manitari » Freitag, 13. März 2009 15:48

Bild

Hallo Miteinander,

kann mir jemand sagen, was das für eine Kontamination am Rand ist?

Sie war erst gelb, ging ins orange über und ist jetzt fast ein ocker.

Ich habe mich durchs Internet gewühlt und nichts in der Art gefunden.

danke im voraus

Christiana
Benutzeravatar
apel
Pilzfreak
Beiträge: 150
Registriert: Freitag, 11. November 2005 19:35
Wohnort: Izmir / TR

Beitrag von apel » Freitag, 13. März 2009 17:13

Hallo,

das sieht ja mal gar nicht so schlecht aus....
In der Mitte scheint's sauber zu sein, da ist scheinbar spaeter vom Rand etwas eingedrungen. Die sauberen Stellen kannst Du überimpfen in neue Schalen und gleichzeitig auch für die Brut benutzen. Probiers mal, über Dampf, ist nicht schwer...
:wink:
Gruss
Baha
Benutzeravatar
hegaupilz
Ehren - Member
Beiträge: 267
Registriert: Mittwoch, 27. Juni 2007 08:52
Wohnort: Singen
Kontaktdaten:

Beitrag von hegaupilz » Freitag, 13. März 2009 20:00

Shiitake mycel wird bei mir wenns älter wird auch vom Rand her braun
gruß
Holger
Benutzeravatar
Manitari
Pilzfreak
Beiträge: 113
Registriert: Samstag, 29. November 2008 09:12

Beitrag von Manitari » Freitag, 13. März 2009 20:07

Hallo Holger,
danke fürs Ansehen. Leider kein Shii, sondern eine Auster und jetzt auch auf meinem Pleurotus erygnii var ferulae :(

Gruss christiana
Benutzeravatar
Mycelio
Site Admin
Beiträge: 3267
Registriert: Donnerstag, 27. September 2007 04:42
Wohnort: Berlin-Friedrichshain

Beitrag von Mycelio » Freitag, 13. März 2009 20:15

Hallo,

wollte gerade fragen, ob das Seitlingsmycel ist. :D
Das verfärbt sich gern orange bis braun, wenn es gestreßt ist. Es muß nicht unbedingt kontaminiert sein, kann aber eine Reaktion auf Bakterien oder Nematoden anzeigen.

Grüße, Carsten
Benutzeravatar
Manitari
Pilzfreak
Beiträge: 113
Registriert: Samstag, 29. November 2008 09:12

Beitrag von Manitari » Freitag, 13. März 2009 20:38

Hallo Carsten,

wo durch wird der Stress hervorgerufen? Der grösste Teil dieser Verfärbung trat beim überimpfen auf. Zuviel überimpft oder irgendwo eine gemeine Bakterie. Ich arbeite bis jetzt in einer Impfbox.

sonnige Grüsse
christiana
Benutzeravatar
Mycelio
Site Admin
Beiträge: 3267
Registriert: Donnerstag, 27. September 2007 04:42
Wohnort: Berlin-Friedrichshain

Beitrag von Mycelio » Freitag, 13. März 2009 22:05

Hallo Christiana,


wir hatten hier schonmal eine längere Diskussion darüber, siehe Austern Clon Konti oder kein Konti?. Da kamen viele Möglichkeiten zur Sprache, die wahre Ursache konnte aber nicht geklärt werden.

Ich würde - wie Baha es vorgeschlagen hat - auf Nummer Sicher gehen und nochmal überimpfen oder zumindest nur reinweiße Bereiche für Körnerbrut verwenden. Solange du dich bemühst, sauber zu arbeiten ist es wohl nebensächlich ob du es in einer Impfbox machst oder über Dampf.


Grüße, Carsten
Benutzeravatar
Manitari
Pilzfreak
Beiträge: 113
Registriert: Samstag, 29. November 2008 09:12

Beitrag von Manitari » Samstag, 14. März 2009 11:37

Hallo Carsten,

also ich danke Dir für diesen link. :D

Also das sieht bei mir genauso aus, wie fotokopiert und exakt nur an den Rändern. Und ich tippe mal auf Stress.

Erst mal war mit 27 Grad und drüber, einfach mal die Heizung zu warm, denke ich mal. Und da ich nun mal neugierig bin, musste ich natürlich immer nachgucken, was die Dinger denn so machen.

Heute hat das Myzel genau diese Tropfen gebildet. Ich werde also einen Teil überimpfen und den Rest auf Körner setzen und dann mal schauen, was dabei herauskommt.

Jetzt ärgere ich mich nur, dass ich all die anderen schon weggeworfen habe.

Ich bemühe mich redlich sauber zu arbeiten. Ich denke , dass ist einfach eine Frage der Übung.

Ich war schon nahe dran, die Katzen zu desinfizieren. :wink: Nur die Impfbox ist mir einfach zu eng und zu fummelig. Deswegen werde ich es mit Dampf versuchen, solange bis ich mir etwas anderes habe einfallen lassen.

Was mögen Agarplatten eigentlich lieber, feuchte oder trockene Wärme?
Und in welchem Rythmus sollte man eigentlich die Brutbox reinigen, sprich desinfizieren?


Danke an alle

sonnige Grüße, Christiana
Benutzeravatar
Mycelio
Site Admin
Beiträge: 3267
Registriert: Donnerstag, 27. September 2007 04:42
Wohnort: Berlin-Friedrichshain

Beitrag von Mycelio » Montag, 16. März 2009 20:01

Hallo Christiana,


bzgl. Agar bin ich nicht wirklich ein Experte, nur soviel:
Ein Standort an der Heizung klingt nach großen Temperaturschwankungen. Diese führen beim Abkühlen zum Einsaugen von Luft und zu mehr Kondensation, also Wassertropfen am Deckel, die dann auf das Mycel fallen und eventuellen Kontis ihr böses Werk vereinfachen.
Es lohnt sich auch, die Gefäße nach dem Beimpfen mit Frischhaltefolie zu umwickeln.

Ich arbeite selbst mit sterilen Körnern am Küchentisch, also ohne Impfbox, Dampf oder Desinfektionsmittel. Messer, Löffel und Kanülen erhitze ich natürlich vorher am Gasherd. Seit ich die Deckel der Gläser oder Petrischalen nicht mehr abnehme, sondern nur an einer Seite ein wenig anhebe, so daß ich gerade so eben das Impfmaterial hinein- oder hinausbugsieren kann, habe ich nur noch Kontis, wenn das Ausgangsmaterial verseucht war.

Die Katzen sollten natürlich nicht dabei sein... :wink:


Grüße, Carsten
Benutzeravatar
Manitari
Pilzfreak
Beiträge: 113
Registriert: Samstag, 29. November 2008 09:12

Beitrag von Manitari » Dienstag, 17. März 2009 11:50

Hallo Carsten,

ich habe, weil GLP mich sitzen hat lassen, kleine Wiskeyflaschen genommen und die Dinger sind mit Mikrowellenfolie und dann Wattepropfen verschlossen und das Agar liegt nicht, sondern steht sozusagen :D

Ich habe unter der Brutbox eine weitere Box mit einer Aquariumheizung in leicht chloriertem Wasser installiert. Die Temparturschwankungen sind durch das Wetter entstanden. Einmal waren es 23 Grad, jetzt haben wir 16 Grad , nachts teilweise 7 Grad und ich war nicht schnell genug hinterher. Ich denke mal, ich habe sie einfach dadurch leicht gedünstet. :wink: Ich werde mir irgendwann einmal einen Temperaturcontroller leisten.

Ich finde Deine Methode sehr interessant, kannst Du das mir vielleicht etwas näher erläutern.


Die Viecher sind angeblich wilde Katzen,aber wenn es regnet oder es zu kalt wird, sitzen sie plötzlich irgendwo unterm Sofa, im Schrank etc. etc. Socks kann Türen öffnen und Fenster aufschieben und schleicht sich dann rein. Die anderen hinterher. :?

Grüsse, Christiana
Benutzeravatar
Mycelio
Site Admin
Beiträge: 3267
Registriert: Donnerstag, 27. September 2007 04:42
Wohnort: Berlin-Friedrichshain

Beitrag von Mycelio » Dienstag, 17. März 2009 19:34

Hallo Christiana,


ist ja lustig mit den Schlechtwetterkatzen. Ok, im Schrank möchte man sie vielleicht nicht haben, aber wenn sie noch lernen, die Türen hinter sich wieder zu schließen, könnte man sicher gut damit leben. :D

Diese Whiskeyflaschen sind doch gar nicht so schlecht. Ich würde die den teuren Petrischalen vorziehen.

Um die Temperaturschwankungen zu reduzieren wäre es bestimmt praktisch, wenn du dir mal eine Styroporbox besorgst. Die soll man hier umsonst in asiatischen Lebensmittelläden oder im Zoogeschäft bekommen. Nun weiß ich nicht ob es solche Läden in deiner Nähe gibt... aber vielleicht einen Fischladen?
Oder du legst eine volle Wasserflasche mit in die Brutbox, dann würde die Temperatur wenigstens langsamer steigen oder fallen.
Ich finde Deine Methode sehr interessant, kannst Du das mir vielleicht etwas näher erläutern.
Wenn ich Getreidebrut vermehre, lege ich die Gläser zur Mycelentnahme gern waagerecht hin, z.B. auf einen kleinen Eierkarton. Solange die Öffnung nicht nach oben zeigt und man nicht hektisch herumfuchtelt, fällt da so schnell nichts böses rein. Dann entnehme ich mit einen Teelöffel Brut und gebe sie in das neue Glas, wobei ich dessen Deckel nur kurz anhebe und niemals komplett abnehme.
Wenn mein Ausgangsmaterial auf Agar wächst, verwende ich gern eine Spritze mit Kanüle. Ich lasse dann ein paar Tropfen steriles Wasser auf das Mycel fallen, kratze ein wenig mit der Spitze herum und sauge die Brühe wieder zurück. Gut schütteln und fertig ist die Mycelspritze. Bei den Brutgläsern lege ich vor dem Sterilisieren ein Stück Alufolie über die Öffnung und dann den Deckel obendrauf. Zum Beimpfen muß ich dann nur den Deckel abnehmen, mit der Kanüle durch die Folie stechen, wenige Tropfen auf das Getreide fallen lassen und den Deckel wieder zuschrauben. Dabei muß man nur ein oder zwei Milliliter Wasser in der Spritze haben und ein wenig Luft, sonst kann man nicht schütteln.
Ich hoffe, das war verständlich, irgendwann muß ich mal versuchen Fotos davon machen.


Grüße, Carsten
Benutzeravatar
Manitari
Pilzfreak
Beiträge: 113
Registriert: Samstag, 29. November 2008 09:12

Beitrag von Manitari » Samstag, 21. März 2009 18:56

Hallo Carsten,

danke für Deine Erläuterungen :D Sie sind absolut verständlich.

Ich war selbst ganz überrascht wie gut das mit den kleinen Flachmännern nach ein gewissen Zeit der Einübung funktioniert. Die Kontaminationsrate ist deutlich geringer als z.B. in kleinen Marmeladengläsern. Ich halte sie auch immer waagerecht.

Ich habe jetzt die Brutbox einfach mal umgesetzt und mit Styropor aus dem "Bauhaus" ummantelt . Jetzt ist die Temperatur fast konstant. Danke für den Hinweis. Manchmal hat man einfach ein Brett vor dem Kopf.

Also Deine Arbeitsweise ist interessant und ich werde das ausprobieren.
Die Deckel meiner Brutgläser habe ich durchbohrt und mit Aquariumwatte verstopft. Du nimmst nur Alu-Folie? Wie hälst du die Spritze sauber?

Grüss mir mein Berlin

Christiana
Benutzeravatar
Mycelio
Site Admin
Beiträge: 3267
Registriert: Donnerstag, 27. September 2007 04:42
Wohnort: Berlin-Friedrichshain

Beitrag von Mycelio » Samstag, 21. März 2009 19:40

Hallo Christiana,


schön, je länger man sich mit der Pilzzucht beschäftigt, desto schwieriger wird es, sich allgemeinverständlich auszudrücken...
Manitari hat geschrieben:Die Deckel meiner Brutgläser habe ich durchbohrt und mit Aquariumwatte verstopft. Du nimmst nur Alu-Folie? Wie hälst du die Spritze sauber?
Wenn ich mit einer Spritze beimpfe, nehme ich die Alufolie zur Vermeidung von Kontis. Die Kanüle halte ich vor der ersten Beimpfung in eine Flamme. Weitere Gläser beimpfe ich ohne die Nadel nochmal zu erhitzen. Die Folie wurde ja vorher sterilisiert und der Deckel lag drauf.
Zur Belüftung unternehme ich ehrlichgesagt gar nichts. Ich fülle meine Brutgläser aber auch nur zur Hälfte oder zu zwei Dritteln, damit ein gewisser Sauerstoffvorrat vorhanden ist. Es ist gut möglich, daß meine Gläser etwas länger brauchen als belüftete, aber so muß ich nicht befürchten, daß irgendwas durch den Filter eindringt.


Grüße, Carsten


PS: A propos berlin... Gerade kam hier eine Demo vorbei, vom Typ 'tanzende Punks und Hippies hinter einem Wagen mit guter Musik'. Wie immer gesäumt von diversen Karawanen von Ordnungshütern, davor, dahinter und in den Seitenstraßen. Wahrscheinlich mehr Polizisten und Zivis als Teilnehmer...
Antworten

Zurück zu „Kontis und Schädlinge“