Probleme bei Agar Kulturen

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paule

Probleme bei Agar Kulturen

Beitrag von paule » Dienstag, 26. Mai 2009 18:30

Hallo liebe Pilzgemeinde,bin wie schon viele vor mir geschrieben haben der absolute Frischling was die Pilzzucht betrifft.Zur Vorgeschichte:habe schon oft versucht Pilze aus gekaufter Pilzbrut zu züchten,was bis auf Träuschlingskulturen, immer ein Mißerfolg war.Alles was mit Holzdübel beimpft wird ..totaler Reinfall.Kenn aber auch Keinen ,bei dem es gelungen ist.So weit so gut,der Ehrgeiz hat mich gepackt, Brut selber herstellen.Austernseitling gekauft,Pilz auf Hunde-und auch auf Kartoffelagar geklont.Genau auf Desinfektion geachtet,mit Frischhaltefolie die Petris komplett eingewickelt.Ergebnis: von 5 Petris nach ca.14 Tagen bei 3en Nichts,2 haben etwas Myzel hervorgebracht.Nach ca.4 Wochen ,keine Veränderung,aber auch kein Schimmel oder Ähnliches.Beim Öffnen der "blanken Schalen" trat ein stechender Geruch (Ammoniak?) auf.Ich möchte noch bemerken das ich die Pilzstücke in 0,3%ige H2O2 Lösung getaucht habe.Kann das der Fehler gewesen sein?Können eventuell die Pilze aus dem Marktkauf zu alt gewesen sein?Woher kommt aber dann der Geruch?Was könnte sonst noch falsch gemacht worden sein?Bin dankbar für jede Antwort..Gruß Paule
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Beitrag von Mycelio » Dienstag, 26. Mai 2009 21:15

Hallo Paule,

so ein stechender Geruch entsteht immer, wenn sich die Proteine aus dem Pilzgewebe zersetzen. Ob das von allein passierte, weil der Pilz schon tot war, oder ob Bakterien im Spiel waren, läßt sich aber so nicht sagen. H2O2 wird oft benutzt, daran sollte es nicht gelegen haben.

Wenn es um Austern geht, ersetze doch einfach mal den Agar durch feuchte braune Wellpappe. Den Austernseitlingen ist es egal, Bakterien wachsen gar nicht darauf und Schimmel äußerst selten.

Grüße, Carsten
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Jinx
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Beitrag von Jinx » Dienstag, 26. Mai 2009 21:35

Hast du die Petris sterilisiert? :wink:
zum Klonen langts meist aus dem Inneren des Pilzes (welches keinen Kontakt mit der "Außenwelt" hatte) Mycel zu entnehmen. Dann kannst du dir das H2O2 sparen.
Bei welchen Temps hast du die Petris dann stehen gelassen?

Einfach neuen Versuch starten - klappt schon irgendwann.
Und ja - die Pilze die im Gemüseregal auf den Verkauf warten sind meistens eine Zumutung...
Paule

Probleme bei Agar Kulturen

Beitrag von Paule » Mittwoch, 27. Mai 2009 10:40

Vielen Dank für die schnellen Antworten.Vieleicht noch ein paar Bemerkungen zu meiner damaligen Vorgehensweise.Die Petris wurden zusammen mit den Nährböden im Schnellkochtopf 45 Min.sterilisiert.Hatte bei diesem Versuch noch keine Impfbox,also Deckel nur wenig öffnen.Zu den Pilzen aus dem Supermarkt - sie hatten schon Myzel auf der Pilzoberseite gebildet ,ich denke sie waren wohl doch schon zu alt.(in meinem Wald gibs noch keine :( ).Bliebe noch die Frage nach dem Hundefutter ,aber lt. der allgemeinen Meinung kann man ja alles, was Trockenfutter ist ,verwenden.Oder ?Ich denke beim Kartoffelagar hab ich wohl zu doll gefiltert ,denn da kam ja gar nichts. Gruß Paule
Paule

Probleme mit Agarkulturen

Beitrag von Paule » Mittwoch, 27. Mai 2009 12:14

Mir ist noch was eingefallen.Die Lagerung der Petris war bei ungefähr konstanten 24 Grad in einer Styrobox Marke Eigenbau im Heizungskeller. Also dunkel und warm.Die Petris waren komplett mit Frischhaltefolie eingewickelt also zu 100% Luftdicht.Kann mir einer sagen warum Petris nur mit einem 5 cm Streifen umwickelt werden sollen und das gleich 6 mal.welche Gründe kann es dafür geben?Mit `ner Einsparung kann es doch nicht zu tuen haben.Denke schon mit einer Lage ist das Ding dicht.Na manchmal sind es ja nur die Kleinigkeiten an die man nicht denkt die einen zur Verzweiflung bringen :lol:
Gast

Re: Probleme bei Agar Kulturen

Beitrag von Gast » Freitag, 26. März 2010 10:28

Milben schaffen es immer irgendwie auch durch mit Frischhaltefolie oder Parafilm hindurchzukommen und bringen Kontis in die Petrischalen ein. Selbst wenn die Petrischalen dreimal mit Folie umwickelt wurden. Auch trocknet das Agar trotz Frischhaltefolie nach einiger Zeit aus. Diesen Umstand nutze ich, bevor ich die Schalen beimpfe, um Kondenswasser zu beseitigen, weswegen sterilisierte Petrischalen zuerst ein paar Tage gelagert werden mit wenig Umwicklungen.

Gruß Wolfgang
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