Milbenalarm, Erfahrungen?

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Beitrag von Mycelio » Donnerstag, 17. September 2009 14:15

Open air, auf dem Küchentisch. Mit kleinen Tricks wie Alu über den Gläsern, nur kurz den Deckel anheben, etc. hatte ich selbst bei Getreidebrut Kontiraten unter 5%, bis dann die Milben kamen und es plötzlich über 95% waren.

Grüße, Carsten
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Beitrag von Zotti » Donnerstag, 17. September 2009 15:20

hehe ....ich habe meine brutgläser leztens gleich im garten beimpft. unter freiem himmel und von 8 gläsern ist nur 1 grühn geworden alle anderen waren super. mann muss nur schnell arbeiten.
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Beitrag von moleson » Donnerstag, 17. September 2009 18:31

na, das sind ja mal Antworten. Mich nervt an meiner Impfkiste nur immer, dass ich keinen Platz hab (Handfreiheit). Ansonsten is meine Kontirate gleich Null.
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Beitrag von Mycelio » Freitag, 18. September 2009 11:55

Hihi im Garten... dabei dachte ich, meine Methoden wären unkonventionell... Ja und die Impfboxen nerven wohl immer. Entweder sind sie zu klein, zu groß, oder die Handschuhe reißen ab... Ich beimpfe inzwischen wieder hauptsächlich am Küchentisch, ist aber gut für schwierige Fälle eine Kiste zu haben, in der man die Brutgläser auch mal offen lassen kann.

Grüße, Carsten
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Beitrag von moleson » Freitag, 18. September 2009 14:10

das mit den Handschuhe finde ich unnötig. Ich hab keine Handschuhe eingebaut und festgemacht. Ich zieh mir immer meine Latexhandschuhe an und desinfizier die und meine Arme und dann ab durch die Löcher. Das funktioniert wunderbar.
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Beitrag von Mycelio » Freitag, 18. September 2009 16:11

Ja, aber für ne Weile möchte ich es mal richtig staubdicht haben. Wird bestimmt nicht sehr lange so bleiben.

Grüße, Carsten
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Beitrag von Gonzo » Freitag, 18. September 2009 16:48

ich hab auch keine impfbox aber reichlich desinfektionmittel klappt wunderbar wie schon erwähnt schnelligkeit spielt ne ganz große rolle, und die planung der einzelnen schritte muss stimmen. wenn ich mit dem impfen der säcke beginne besprüh ich den tisch, die brutgläser,die löffel,die hände und die säcke ordentlich ein. dann drehe ich die gläser auf nur so das sie drauf liegen ohne dabei viel mit zu machen dann öffne ich den sack und besrüh die öffnug nochmals dann kratz ich mit nem löffel die brut lose. jetzt öffne ich den beutel nur soweit dass das glas genau rein passt kippe die brut rein und drücke während ich das glas rausziehe den beutel zusammen und klebe ihn sofort mit klebeband zu. das mache ich dann mit jeden einzelnen beutel dauert zwar ein wenig klappt aber richtig gut. erst zum schluß mische ich die beutel durch den vorher würde zu viel staub aufgewirbelt werden.
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Beitrag von moleson » Freitag, 18. September 2009 23:08

mit fertiger Brut geht das prima. Mit Petrischalen und Sporen ist es aber meiner Erfahrung nach schon besser wenn man eine Impfkiste hat.
Ich persönlich arbeite nämlich gern mit Sporenabdrücken :) ist immer spannender finde ich.
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Re: Milbenalarm, Erfahrungen?

Beitrag von w_ciossek » Freitag, 19. Februar 2010 13:21

Hallo Pilzfreunde,
Ich wunderte mich einmal, weshalb in meinen Petrischalen plötzlich die Kontaminationsrate so anstieg und diese mit vielen Bakterien oder Schimmel befallen waren, und zwar zum Gefäßrand immer stärker werdend! Mit einer sehr starken Lupe sah ich dann die Übeltäter! Milben! An die hatte ich vorher gar nicht gedacht! Interessant war, daß die hochwandigen Kulturgläser keine Milben hatten! Mit der starken Lupe bewaffnet konnte ich nur noch durch Überimpfen Mycel retten. Seitdem sorge ich noch für mehr Sauberkeit, wo täglich mit einen Lappen Alkohol die Pilzregale abgewischt werden, ebenso auch die Petrischalen und Substratbeutel. Das Doofe ist ja auch, daß die Milben in die Luftlöcher eindringen, die man extra in die Substratbeutel reingestochen hat, damit das Mycel zum Atmen genügend Luft hat, sonst stockt das Wachstum. Man darf eben nicht vergessen, daß man auch die Umgebung, wo Petrischalen, Kulturgläser und Substratbeutel lagern, immer gründlich gereinigt werden müssen.
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Re: Milbenalarm, Erfahrungen?

Beitrag von Dr.DooM » Freitag, 19. Februar 2010 17:07

Man kann petrischalen auch in plastikboxen lagern mit wasser auf dem boden in dem ein kleiner tisch etc. steht. milben können schließlich nicht fliegen und mögen glaube ich hohe luftfeuchtigkeit auch nicht so gerne. stamets lagert seine auf "sticky matts", man kann auch schrägagarröhrchen mit watteatopfen und etwas benzylbenzoat verschließen. ansonsten hilft nur arbeits/abstellfläche desinfizieren.
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Re: Milbenalarm, Erfahrungen?

Beitrag von Mycelio » Samstag, 20. Februar 2010 18:17

Hallo zusammen

erstmal mein Beileid an Wolfgang. Irgendwann erwischt es wohl jeden mal.

Daß Milben keine feuchte Luft mögen, ist leider ein Märchen, welches unter ahnungslosen Pflanzenliebhabern kursiert. Es trifft höchstens auf wenige Arten von Spinnmilben zu, nicht auf alle. Die hier besprochenen Milben leben normalerweise in feuchter Erde. Fliegen tun Milben übrigens per Anhalter, indem sie sich an anderen Insekten festklammern.

In trockener Umgebung legen die Pilzmilben nur wenige Zentimeter zurück. Da kann man ihnen den Fußweg durch klebrige Materialien (evtl. auch Teppichklebeband?), genügende Abstände zwischen Gläsern (und besonders zu Pflanzen!) erschweren. Ich hatte damals meine Brutgläser alle dicht zusammen stehen, da konnten die Biester bequem von einem ins andere Glas krabbeln. Zur Quarantäne hatte ich alles für ein paar Wochen woanders gelagert, in dicht schließende Boxen gestellt und etwas Alkohol reingesprüht. Der Nachteil dieser Boxen ist, daß man alle paar Tage mal lüften muß, aber dafür kommt nichts hinein.

Grüße, Carsten
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Re: Milbenalarm, Erfahrungen?

Beitrag von Dr.DooM » Dienstag, 30. März 2010 09:59

Ja, das das nur auf spinnmilben zutrifft ist wohl richtig, aber zum einen ernähren sich hausstaubmilben ja von hautschuppen im staub und haben zum verdauen der hautschuppen immer trichoderma dabei. aber auch für hausstaubmilben gilt über 90% luftfeuchte ist nicht optimal und wenn überall kondenswasser ist gibts auch keinen staub bzw. nahrung. ich habe ne große styrobox in der 2-3 cm wasser steht. die gläser haben alle keinen kontakt zueinander, es stehen max. 2 übereinander. Wie gesagt das Milben nicht schwimmen oder fliegen können ist ne Sache die auch im Labor augenutzt wird. häufig werden kleine tische in boxen mit wasser gestellt und darauf petris gelagert, ist zwar low budget aber funktioniert. benzylbenzoat ist angeblich ungiftig und trocknet milben aus im labor werden damit wattestopfen beträufelt zu hause arbeite ich damit auch nicht und die sticky mats von stamets sind auch mit irgend nem bioaktivem zeug gegen seuchen beschichtet, das die milben tötet. Ansonsten kommen milben mit luftfeuchte unter 50 auch nicht klar, ne box mit luftentfeuchter müsste auch gehen..

gruß hauke
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Re: Milbenalarm, Erfahrungen?

Beitrag von w_ciossek » Freitag, 20. Dezember 2013 21:13

Hallo Pilzfreunde,
weil ich schon einmal Erfahrungen mit Milben hatte, werden seitdem die Ränder meiner Kulturgefäße mit Vaseline bestrichen. Da ich viel Mycel in Likörfläschchen heranziehe, weil ich das so gut wie keine Kontis wegen der seitlichen Beimfung habe, werden diese in Plasikboxen gelagert, wo ursprünglich mal Kartoffelsalad drin war. Sowohl der Flaschenrand als auch der Plastikboxrand wird mit Vaseline bestrichen, was für Milben ein unüberwindliches Hindernis darstellt. Seitdem bin ich den Ärger mit Milben los.

In einer Plastikbox bringe ich immer eine Pilzsorte unter, so daß ich dann die Plastikbox mit den Artnamen beschriften kann und somit auch die vielen Pilzsorten leichter finden kann.

Gruß Wolfgang
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