Milbenalarm, Erfahrungen?

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Milbenalarm, Erfahrungen?

Beitrag von Mycelio » Sonntag, 06. September 2009 13:40

Hallo zusammen,

verdammt, jetzt hat mich die Milbenpest auch erwischt. Habe sie mit Schrecken in fast allen meinen Gläsern mit Seitlingen, Stockschwämmchen Schopftintlingen und Pioppinos entdeckt. Da ich nicht weiß, wielange ich sie schon beherberge, möchte ich sicherheitshalber alle warnen, die in der letzten Zeit von mir Mycel der genannten Pilze bekommen haben. Champignons und andere Arten sind nicht betroffen.

Leider sind sie winzig und nur schwer zu entdecken. Am besten kann man die erkennen, die in Gläsern innen an der Wand oder unter dem Deckel sitzen. Bei hoher Luftfeuchtigkeit sieht man zuerst ihre chaotisch verlaufenden Kriechspuren zwischen den Kondenstropfen.
Bild

Bisher hatte ich nur ein Glas mit Getreidebrut, in dem das Mycel sein Wachstum komplett eingestellt hat, beobachte aber seltsam ungleichmäßiges Wachstum in beimpftem Substrat und hatte in den letzten Monaten extrem viele Kontis (über 90% anstatt vorher unter 5%).

Offensichtlich haben die Biester nur einen Aktionsradius von wenigen Zentimetern, finden aber jeden noch so kleinen Zugang und können sich an fliegenden Insekten festhalten, um per Anhalter zu reisen.

Momentan räume ich alle Gläser in luftdicht verschließbare Plasikboxen um, werde aber wohl 70 oder 80 entsorgen müssen. Falls jemand Erfahrungen mit Milben hat oder sie sogar schonmal wieder losgeworden ist, würde ich mich über Tips freuen.

Grüße, Carsten
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Beitrag von davidson30 » Sonntag, 06. September 2009 15:04

hallo



kann dir leider nicht helfen ... (noch keine erfahrung mit den biestern ..)


hoffe das du die biester bald wieder los wirst..





gut kulturpilz

fritz
"Mädchen sind wie Pilze - die schönsten sind die giftigsten"
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Beitrag von Mycelio » Sonntag, 06. September 2009 16:34

Du glücklicher...
Das Problem sollte sich aber durch strenge Quarantäne in den Griff bekommen lassen. Werde in Zukunft halt nicht mehr alle Brutgläser an einem Ort lagern.

Grüße, Carsten
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Beitrag von SchwammeRulz » Sonntag, 06. September 2009 19:33

Hey

also, bis jetzt hab ich bei meinen Austern von dir noch nix entdeckt. Hoffe du kriegst es schnell in Griff.
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Beitrag von apel » Sonntag, 06. September 2009 19:41

Hallo Carsten,
Mycelio hat geschrieben: Werde in Zukunft halt nicht mehr alle Brutgläser an einem Ort lagern.
...wirst es nicht leicht haben, wünsch dir trotzdem viel Glück. :wink:

Gruss
Baha
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Beitrag von Wahl-Pilz-Sachse » Montag, 14. September 2009 21:13

Bei Blumen würde man Raubmilben ansiedeln (Nützlinge)
Alkohol hilft, allerdings mag das das Mycel aus eigener Erfahrung auch gar nicht :oops:
Viel Glück!
Jérôme
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Beitrag von Mycelio » Montag, 14. September 2009 21:56

Ja, an Raubmilben hatte ich auch gleich gedacht, ein paar große Milben aus meiner Wurmkompostkiste gefangen und in ein befallenes Glas gesetzt. Waren aber leider keine Raubmilben...

In Gläsern mit gärenden Strohsubstraten und alkoholischen Gerüchen scheinen die Milben eingegangen zu sein, während das Mycel gerade so eben überlebt hat.

Insgesamt war doch weniger vermilbt als ich anfangs dachte. Wahrscheinlich habe ich bloß den Limonenseitling komplett verloren, aber den kann ich immer noch aus Sporen nachzüchten. Von allen anderen sind noch ein paar Gläser mit Substrat verschont geblieben. Da habe ich wohl nochmal Glück gehabt.

Grüße, Carsten
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Beitrag von SchwammeRulz » Dienstag, 15. September 2009 08:08

Hey

schön das es doch nicht so schlimm war.
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Beitrag von moleson » Dienstag, 15. September 2009 16:50

Hastes schon mit 0,3%ger Wasserstoffperoxidlösung versucht? Das übersteht dein Mycel ohne Probleme, haste höchstens kurz eingeschränktes Wachstum. Vlt. killt es ja auch diese Dinger.
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Beitrag von Mycelio » Dienstag, 15. September 2009 19:16

Wahrscheinlich hast du recht, aber es würde bestimmt nur helfen, um einzelne bewachsene Körner zu reinigen.

Grüße, Carsten
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Beitrag von moleson » Dienstag, 15. September 2009 22:42

Ja, wahrscheinlich. Ich würds dennoch versuchen, weil ich denke, dass du mit regelmäßigem Besprühen, in und um deine Kulturen herum, die Verbreitung auch eindämmst (das ist ja glaub ich auch ein Problem nicht?).

Vlt. gehn die Viecher auch bei Kälte ein?! bis zu ca. 1 Grad C° haltens die Kulturen ja normalerweise aus.
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Beitrag von Mycelio » Dienstag, 15. September 2009 23:49

Leider nicht. Kälte und selbst Frost amüsiert die Milben höchstens. Draußen überleben sie ja auch jeden Winter. Befallene Gläser mit Getreide- oder Substratbrut wird man auch mit H2O2 niemals sauber bekommen. Die eignen sich höchstens noch für Outdoorkulturen. Auch wenn ich den Eindruck habe, daß in gärenden Substraten die Milben verschwinden, heißt das nicht, daß alle incl. ihren Eiern tot sind.

Die Verbreitung von Glas zu Glas ist das Hauptproblem, ließ sich aber prima eindämmen, indem ich die Gläser fest verschlossen zu mehreren in luftdichte Boxen gestellt und Alkohol mitreingesprüht habe. Da kommt nichts mehr raus und auch die Wanderung von Glas zu Glas unterbleibt. So konnte ich in Ruhe befallene Gläser aussortieren. Der Rest bleibt natürlich noch in Quarantäne und wird weiterhin als 'möglicherweise befallen' behandelt.

Neue Gläser werde ich jetzt auch immer in kleinen Gruppen verpacken, dadurch sollte ich in Zukunft eigentlich von der Milbenplage verschont bleiben.

Grüße, Carsten
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Beitrag von moleson » Mittwoch, 16. September 2009 21:33

Wo die herkommen oder wie du sie in deine Kulturen gebracht hast weißt du auch nicht oder? Würde mich nämlich mal interessieren.
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Beitrag von Mycelio » Mittwoch, 16. September 2009 23:15

Mich ebenfalls... Diese Milben sind eigentlich Erdbewohner und kommen auch in Blumentöpfen vor. Hier stehen zwar überall Pflanzen rum, nur war das bisher nie ein Problem, da die Biester in trockener Umgebung nur ein paar Zentimeter weit ausschwärmen. In meinem Fruchtungsgewächshaus kommen sie - neben Springschwänzen - auch schon länger vor. Bei fertigen Kulturen brauchen sie aber Monate, um Schaden anzurichten.

Ich frage mich schon die ganze Zeit, ob ich jemals ein Brutglas in Quarantäne und dann wieder zurück zu den anderen gestellt habe. Andererseits werden Milben auch von Insekten umhergetragen, könnte auch sein, daß sich mal eine beladene Trauermücke aus einem Blumentopf zu meiner Pilzbrut verirrt hat.

Mein großer Fehler war es, alle Brutgläser zusammen in benachbarten Schubladen zu lagern, einige über längere Zeit stehenzulassen und ab und zu mal zur Belüftung die Deckel zu lockern. Da konnten sie sich irgendwo einnisten und in aller Ruhe benachbarte Gläser befallen. Eine Infektion durch Tausch mit anderen Züchtern schließe ich aus, da der Beginn irgendwann im Winter oder Frühling gewesen sein muß. Ab dem späten Frühling sind mir dann plötzlich fast alle neu angesetzten Gläser vergammelt, was ich aber monatelang auf andere Ursachen zurückführte... Naja, jetzt bin ich schlauer und habe mir dadurch endlich mal eine Impfbox gebastelt.

Grüße, Carsten
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Beitrag von moleson » Donnerstag, 17. September 2009 13:20

Wie hast du das sonst immer ohne Impfbox erledigt? Vor nem Hepa?
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