Shiitake vs. Schimmel

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Shiitake vs. Schimmel

Beitrag von SchwammeRulz » Donnerstag, 17. September 2009 20:38

Hallo

hab mal nochwas. Hab auch noch Gläser mit Chipsis und Hirse und Chipsis und Klei mit Shiitake (Stielstücken) beimpft. Die Chipsi und Kleie Gläser wollen nicht so recht. Entweder es ist zu feucht oder zu viel Kleie oder sonstwas. Aber die Gläser mit Chipsis und Hirse da gehts so richtig los. Ein Wahnsinn. Nun ist ein Glas an paar Stellen Grün geworden. Aber der Shii läßt sich nicht unterkriegen. Hab auch den Tip bekommen, abzuwarten, weil der Shiitake doch wohl auch Schimmel bekämpfen kann. Und nun seht her.

Bild

Wie man sieht scheint der Shiitake den Schimmel einfach zu überwachsen. Bin gespannt wie das weitergeht.

Bild

Hier sieht man gut, wie sich der Shiitake vom Schimmel abgrenzt. Ganz schnell hat er alles was er kriegen konnte noch eingenommen und schon wurde es dort braun und er zog sozusagen eine Grenze zum Schimmel.

Jetzt frag ich mich nur, wie ich das dann weiterimpfen soll. Vielleicht beimpfe ich aber mit dem Glas auch einen Buchenstamm. Da ist der Schimmel nicht so schlimm.

Auf jeden Fall scheint es mit Hirse und Chipsis am besten klappen.

Oder mit Eicheln, wie im anderen Thread.
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Beitrag von Gonzo » Donnerstag, 17. September 2009 21:53

ja siehste geht doch
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Beitrag von SchwammeRulz » Freitag, 18. September 2009 08:11

Hey Gonzo

allerdings hab ich auch ein Glas, das ist mit Chipsis und ein wenig Kleie, da hat wohl der Schimmel oberhand bekommen. Da war der Shiitake noch nicht so weit. Muß mal abwarten, ob es sich noch ändert.

Was meinst du, könnte ich mit dem Glas dann auch eine Beutel mit Substat beimpfen? Weil die Schimmelstellen würde ja dann im Substrat neue Nahrung bekommen und weiterwachsen. Und ob ich das so weit entfernen kann, das keine Schimmelspore oder Hyphe mit in den neuen Beutel kommt, bezweifele ich.

Hast du da schon Erfahrungen gemacht?
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Beitrag von davidson30 » Freitag, 18. September 2009 08:31

hallo


auch wenn der schimmel überwachsen wird ist er warscheinlich immer noch am leben ... ich hatte auch blöcke die den schimmel besiegt hatten ... aber nach der ersten welle ... nach dem tauchen kam der schimmel genau an dieser stelle wieder zu vorschein .... und wenn du andere blöcke im selben wasser tauchst könnten sogar die angesteckt werden ...


auch die farbigen stellen sind sporen ... die event. auf unbewachenen futter wieder schön brav keimen :?



also gut überlegen das ganze ;) ob du komti-brut weiter beimpfst ... auch bei holz sollte saubere brut besser sein ...




gut kulturpilz

fritz

also zum beimpfen ist das glas meiner meinung nach weniger geeignet ...
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Beitrag von SchwammeRulz » Freitag, 18. September 2009 20:11

Hallo Fritz

aber was könnte ich dann mit dem Glas noch anstellen. Der Shii ist so schön drin gewachsen. Da will ich ihn jetzt nicht wegschmeißen. Wenns irgendwie geht. :-)
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Beitrag von davidson30 » Freitag, 18. September 2009 20:56

hallo



also ich würd ihn fruchten lassen .... :)


oder es darauf ankommen lassen .... in casing könnt ich mir auch vorstellen ....


.....aber auf alle fälle weiter machen .. 8)

.

grüsse

fritz
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Beitrag von SchwammeRulz » Samstag, 19. September 2009 06:02

Hey
Also das Glas ist ganz klein, 100ml. Daher wird das mit dem Fruchten nicht so gut gehen, würde ich meinen.
Aber was meinst du mit Casting? Hab keine Vorstellung was as ist.
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Beitrag von davidson30 » Samstag, 19. September 2009 11:03

hallo


meinte das hier :


http://de.wikibooks.org/wiki/Pilzzucht/_Fruchtung


ein kleiner auszug


Casing / Abdecken
Je nach Vorliebe des Pilzes kann oder sollte die vollständig durchwachse Brut, mit einer Deckschicht abgedeckt werden („casing“). Wartet man zu lange mit dem Abdecken, können sich bereits vorher Pilze bilden, die jedoch verkümmern. Zum Abdecken gibt man die Brut in einen festen (sterilisierten/desinfizierten) Behälter aus Plastik oder Aluminium (Tetrapacks haben sich auch bewährt, auch Blumenkästen) und gibt darauf die Deckschicht.

Vorteile eines Casing sind:

nährstoffarme Deckschicht → Schutz gegen Kontamination,
Speichern und Bereitstellen von Wasser,
größere Oberfläche,
unterstützt das Wachstums vorteilhafter Mikroorganismen (auf die einige Pilze angewiesen sind).
Manche Pilze, wie z.B. der Shiitake benötigen kein Casing.


Deckschicht Rezepte
Die folgenden Rezepte haben sich über den Jahren als gute Allzweck-Deckschichtmischungen herausgestellt.

10 Teile Torf (sauer)
5 Teile vom groben Vermiculite
2 Teile Kalk (basisch)
oder

2 Teile Kokohum (pH-neutral)
1 Teil grobes Vermiculite
Wichtiger als das Mischungsverhältnis ist, dass der pH-Wert zwischen 7 und 8 liegt. Torf ist recht sauer und läßt den pH-Wert abfallen, was eine große Zugabe von Kalk nötig macht. Kokohum ist pH-neutral und sollte den Gesamt-pH-Wert nicht verändern. Diese Mischungen ergeben gute Ergebnisse bei unterschiedliche Arten, jedoch gibt es auch zahlreiche andere mögliche Mischungen. Reines Vermiculit lässt sich auch gut verwenden.

Nachdem die Bestandteile in einer Schüssel trocken zusammengemischt wurden, wird noch Wasser hinzugefügt. Die richtige Feuchtigkeit ist gegeben, wenn bei lose gehaltener Mischung kein Wasser ausläuft. Die Mischung sollte jedoch das Wasser freigeben, wenn sie zusammengedrückt wird.


[Bearbeiten] Nährstoffe in der Deckschicht?
Eine wichtige Sache ist, das die Deckschicht keine Nährstoffe liefern soll. Alle organischen Zusätze (sterilisiert oder nicht) werden in der feucht warmen Deckschicht zu Kontaminationen führen.

Die Bedingungen für das Wachstum von Fruchtkörpern ist in der nährstoffarmen Deckschicht nahezu optimal.


Pasteurisieren oder Sterilisieren der Deckerde
Auch bei der Deckerde gilt: Um Fremdkeime zu vermeiden sollte sie im Dampfdruckkochtopf sterilisiert werden. Das Myzel wird es danken. Als Zeit reicht die Hälfte, welche man zur Sterilisation von Roggen verwenden würde.

Eine Alternative zum Dampfdruckkochtopf kann die Behandlung in der Mikrowelle sein: Es reicht, wenn die Mischung eine halbe Stunde bei voller Leistung in der Mikrowelle erhitzt wird, auch wenn hier keine Sterilisation erreicht wird.

Manchen Pilzarten sind auf Bakterien in der Deckschicht angewiesen, bei ihnen darf die Deckschicht höchstens pasteurisiert werden.

Hier kann bei Bedarf von einer Wärmebehandlung abgesehen werden.


Abdecken im Glas
Das bewachsene Substrat kann auch im Glas gelassen werden. Obwohl so nur eine recht geringe Oberfläche vorhanden ist, können auch damit gute Ergebnisse erreicht werden. Vorteilhaft ist, dass Fremdkeime eine geringere Chance haben.


Wichtig zu beachten ist, das Glas rundherum mit Alufolie einzuwickeln, so dass von keiner Seite Licht auf die Brut gelangt. Einzig auf die Deckschicht sollte Licht fallen, damit nur dort Fruchtkörper wachsen.


Verwendung von Mini-Gewächshäusern / Kästen

Aquarien lassen sich gut zur Fruchtung kleiner, durchwachsener Brut verwenden (z.B. aus Halbliter-Gläsern). Die abgedeckte Brut wird in ein ausgedientes Aquarium oder sonst eine wasserfest Kiste platziert.

Es gibt auch Foliengewächshäuser für den Balkon, oder klassische Gewächshäuser, welche sich zum Pilzanbau verwenden lassen.

Zum Fruchten müssen nur noch die Umweltbedingungen stimmen:

Luftfeuchtigkeit (RLF)
Temperatur (Aquarienheizstab)
Licht (z.B. von einer schwachen Leuchtstofflampe)
Luft-/CO2-Austausch (z.B. durch Aquarienluftpumpe)



gut kulturpilz

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Beitrag von SchwammeRulz » Samstag, 19. September 2009 19:05

Hallo

da steht aber ja auch mit dort, das Shiitake kein Deckschickt benötigt. Hab glaub ich auch mal gelesen, das Shiitake sogar Erdkontakt meidet wo es nur geht.

Sonst ist das sehr interesant.
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Beitrag von davidson30 » Samstag, 19. September 2009 21:29

hallo




brauchen tut er keine ... aber eine kleine deckschicht kann unerwünschte sporen (aus dem glas) zurückhalten... denke ich mal :roll:




gut kulturpilz

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Beitrag von Mycelio » Sonntag, 20. September 2009 14:04

Hallo,

also bzgl. der Deckschicht würde ich bei allen anderen Pilzen zustimmen, aber nicht beim Shiitake, der mag sowas gar nicht. Nicht umsonst werden mit Shiitake beimpfte Stämme nicht in der Erde versenkt, sondern höchstens draufgestellt. Selbst daß sein Mycel in den Boden einwächst, wäre mir neu.

Ansonsten würde ich davon ausgehen, daß immer noch Schimmel im Glas wächst. Hatte selbst schon mehrere Shiitakegläser, in denen der Schimmel immer wiederkam.

Grüße, Carsten
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Beitrag von SchwammeRulz » Dienstag, 22. September 2009 08:18

Hey

also wäre es das beste, das Glas zu entsoregen, oder?

Naja, ich werde es erstmal weiter beobachten. Mal kucken wie es aussieht. Ich hätte da noch einen dünnen kleineren Buchenknüppel. Vielleicht teste ich es einfach mal mit dem.

Mal sehn was rauskommt.

Aber erstmal abwarten.
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Beitrag von hegaupilz » Dienstag, 22. September 2009 17:16

Kannst das Glas in einen größeren Behälter legen und versuchen mit Holzchips nachfüttern ohne Zuschläge könnte funktionieren.

Würd mir aber zuviel Arbeit machen ich würds wegschmeißen.

Grüße
Holger
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Beitrag von SchwammeRulz » Mittwoch, 30. September 2009 11:23

Hallo

ich denke ich weiß was ich damit mache. Da der Schimmel nur am Rand (also am Glas) ist, werde ich wohl das Glas zum weiterimpfen nehmen. So ähnlich wie das manche mit den Petrischalen machen wenn sie kontaminiert sind. Werde wohl andere Gläser damit beimpfen und nur von oben aus dem inneren Bereich des Glases etwas Substat entnehmen und dann in andere Gläser tun. In der Hoffnung das ich keinen Schimmel mit erwische. Denn der Shiitake ist so gut und schön in das Glas eingewachsen das es einen Schande wäre den wegzuschmeißen. :-)

Will halt retten was zu retten ist. :-)
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Beitrag von Till » Donnerstag, 15. Oktober 2009 22:45

Hallo,

ich würde die Brut auf keinen Fall wegwerfen. Wenn Schimmel da ist, wird er eingekapselt und man kann problemlos die Bereiche, wo kein Schimmel ist, als Brut nehmen. Habe ich schon oft bei verschiedenen Pilzen gemacht und so auf übel kontaminierten Ansätzen wieder sterile brut gewonnen.
Ich glaube übrigens, dass Shitake den Schimmel wirklich tötet und verdaut. Ich habe da ein paar Beobachtungen gemacht, die stark darauf hinweisen. Z. B. hatte ich auch Schimmel in der (Substrat-)Brut. Habe den Shitake gut drübe wachsen lassen und dann noch eine Weile gewartet. Anschließend habe ich die Brut mit neuem Substrat gestreckt und es kam kein Schimmel mehr.
Beim Thai-Auster hatte ich schon das gleiche Schimmelproblem. Aber der überwächst ihn tatsächlich nur, tötet ihn aber nicht. Mit jedem Strecken der Brut wurde das Schimmelproblem größer, bis ich ganz aufgegeben habe und ganz neu steril aus Fruchkörpern geklont habe.
Auch der Vergleich mit dem Thai-Auster deutet für mich an, dass Shitake tatsächlich Schimmel tötet, zumindest einige Schimmelsorten.

Also nur Mut!

Viele Grüße, Till
Antworten

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