Petris mit Konti?

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blubb0211
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Petris mit Konti?

Beitrag von blubb0211 » Dienstag, 01. Dezember 2009 21:42

Hallo!

Ich habe da einige Petris, die schon fertig durchwachsen sind, jedoch aber ein bisschen durch Bakterien kontaminiert sind, soll ich diese trotzdem verwenden, oder doch lieber wegwerfen?
Waldfrieden
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Beitrag von Waldfrieden » Dienstag, 01. Dezember 2009 22:15

wegwerfen!

wäre schade um die arbeit und die kosten.

allenfalls mal versuchen mit der petri neue petris ansetzen und mal schauen ob es was wird. ich persönlich bin da radikal, weshalb ich auch immer mehr als genug ansetze.
BlackRabbit
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Wegwerfen als sichere Variante

Beitrag von BlackRabbit » Mittwoch, 02. Dezember 2009 11:51

Hallo blubb0211

also ich würde die Petris auch eher wegwerfen, ausser Du versuchst:

- saubere Stellen zu entnehmen und auf neue Petris übertragen (Bakterien bilden meist recht sauber abgegerenzte Kolonien solange sie nicht austrocknen)

- einen Nährboden mit Antibiotika-Zusatz auftreiben (oft Chloramphenicol)

- den Pilzen die ideale Lebensgrundlage zu bieten, dann können sich die Mycelfäden mit viel Glück gegen die Bakterien durchsetzen.

Das alles lohnt sich natürlich nur, wenn es alle Platten sind, keine weiteren zurückgestellten sauberen Kulturen mehr hast. Und Achtung: Chloramphenicol wäre ziemlich toxisch bei der Handhabung, die Pilze wären aber problemlos essbar (musst ja erst auf neue Petris übertragen, dann auf Roggen etc. da tritt extreme Verdünnung und Abbau auf).

Hätte gerade noch eine Frage zu einem ähnlichen Thema: Habe 20 Petris gegossen, alle sauber bis auf jene mit Kräuterseitlingsstücken aus dem Supermarkt. Das Mycel wächst sehr schön, doch nun nach etwa 2 Wochen bilden sich verteilt auf der noch freien Platte neue weisse Mycelsysteme. Können Mycelfäden z.B. durch Bewegung abbrechen und irgendwo anders auf dem Agar wieder spriessen? Hab ich zum ersten Mal beobachtet!

Gruss BlackRabbit / Rino
blubb0211
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Beitrag von blubb0211 » Mittwoch, 02. Dezember 2009 12:42

Hmm... eigentlich ists nur 1 bakterienfleck auf dem rand des Petris :-/ und zwar ziemlich den selben bakterien fleck auf jedem Petri!... ich dachte, wenn ich das myzel vom anderen Rand nehme, wäre dieses bakterienfrei, oder irre ich mich?
blubb0211
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Beitrag von blubb0211 » Mittwoch, 02. Dezember 2009 14:29

JAHAAAAAA! Heute sind meine 100 Glaspetris da, dann muss ich nie wieder mit Plastikpetris arbeiten! :-) Morgen kommen meine 30 Weckgläser, dann muss ich nie wieder mit Tupperware arbeiten! :-D hahahahahah ich freue mich so :-) Komplette umstellung auf Glas :-)
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Bakterienfrei oder nicht?

Beitrag von BlackRabbit » Mittwoch, 02. Dezember 2009 14:42

Hallo blubb0211

dass die Konti immer am selben Ort sitzt ist seltsam. Erkennt man deutliche Abgrenzung zum Mycel? Mehr oder weniger kreisrunder Punkt? Wie schnell ist das Wachstum? Ist der Fleck auf dem Mycel oder auf dem Agar? Auch Mycel kann sich geringfügig verfärben z.B. durch abtropfendes Wasser, Sonnenlicht etc.!

Bakterien machen sehr oft kreisrunde Punkte, oft schleimig am Anfang, mit zunehmender Grösse auch oben leicht wattig/pulverig zum ansehen. Farben sind meist weiss, creme-weiss, gelb oder auch rötlich. Wachstum bei Raumtemperatur (RT) relativ langsam, meist braucht es mehr als eine Woche bis man was sieht.

Pilze (die, die man nicht möchte) breiten sich meist unförmiger aus, oft schleimig/schlierend. Farben anfangs meist durchsichtig weisslich, später weiss bis grau/grün etc. Wachstum bei RT viel schneller!

Sind es Pilz-Kontis kann mans quasi vergessen, die Petris am besten entsorgen, speziell wenn sich schon Sporen gebildet haben könnten. Petri gar nicht mehr öffnen! Sind es Bakterienkontis sind die Chancen besser wenn kein Wasser umherläuft in der Petri. Aber gerade ältere Kolonien können auch Stäube mit Bakterien bilden und sich überall verteilen.

Soweit mein Wissen noch aus den Mikrobiologie-Kursen in Lehre und Hochschule. Allfällige Korrekturen sind willkommen. Daher wenn dir etwas an der Kultur liegt (z.B. einzige Kultur, keine Reserve eines Pilzes) probiers durch überimpfen auf neue Petris, sonst lieber weg damit. Meine Meinung.

P.S. Glaspetris haben den Vorteil sterilisierbar zu sein. Aber sie haben auch Nachteile......erste Verluste werden bald zu beklagen sein :-)

Dann gut Pilz

Rino / BlackRabbit
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Beitrag von blubb0211 » Mittwoch, 02. Dezember 2009 19:26

danke für deine Antwort! :-)
HMmm mir sind bisher noch keine Glaspetris kaputt gegangen :-o
Vielleichts kommts noch :-p hmm und ich kann in meinem Mini DDKT (Coop Trophy DDKT, sagt dir bestimmt was XD) nur 12 Petris auf einmal sterilisieren...
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Manitari
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Beitrag von Manitari » Donnerstag, 03. Dezember 2009 07:12

hi ,

welche petris hast Du genommen, die mit Noppen oder ohne?

lg

Christiana
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Beitrag von blubb0211 » Donnerstag, 03. Dezember 2009 11:43

Hmm also ich habe Glas-Petris von Schott gekauft. Darauf steht "STERIPLAN". kA was das bedeuten soll. Jedenfalls bin ich sehr zufrieden mit den Petris! Noppen haben sie nicht... wusste gar nicht dass es Petris mit Noppen gibt XD

Nochmals zum Thema:
Die Plastikpetris sind praktisch vollständig durchwachsen und die Bakterien überwachsen. Kann es nicht sein, dass das Myzel die Bakterien Aufisst?
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Beitrag von Mycelio » Donnerstag, 03. Dezember 2009 18:21

Psst, ich glaube ihr meint Nocken für den Gasaustausch.
blubb0211 hat geschrieben:Die Plastikpetris sind praktisch vollständig durchwachsen und die Bakterien überwachsen. Kann es nicht sein, dass das Myzel die Bakterien Aufisst?
Hängt ganz davon ab, wer gegeneinander antritt. Ich würde sagen, probier es aus, rechne aber lieber mit Problemen.
BlackRabbit hat geschrieben:Hätte gerade noch eine Frage zu einem ähnlichen Thema: Habe 20 Petris gegossen, alle sauber bis auf jene mit Kräuterseitlingsstücken aus dem Supermarkt. Das Mycel wächst sehr schön, doch nun nach etwa 2 Wochen bilden sich verteilt auf der noch freien Platte neue weisse Mycelsysteme. Können Mycelfäden z.B. durch Bewegung abbrechen und irgendwo anders auf dem Agar wieder spriessen? Hab ich zum ersten Mal beobachtet!
Hm, bei Schwefelporlingen habe ich mal was von brüchigem Mycel gelesen, bei Kräuterseitlingen sollte sowas eigentlich nicht vorkommen. Klingt eher nach Sporeneintrag beim Beimpfen, einer unentdeckten Schimmelkolonie oder umherschwappenden Wassertropfen.

Grüße, Carsten
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