Limonenpilz H2O2 Experiment

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geer
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Beitrag von geer » Donnerstag, 26. Januar 2006 20:59

Hallo flavus,

Bratschlauch habe ich schon des öfteren getestet.
Er eignet sich sehr gut und ist haltbar bis 200°C, ist mir aber etwas zu teuer.
Den einzigen Nachteil den der Bratschlauch hat ist die schlechte Haltbarkeit, bei zu häufigen Bewegungen zerreißt er schnell.

Du suchst noch immer ein billiges Rezept für deine Petris :?:

Durch einen Zufall bin ich auf diese sehr günstige Variante gekommen.
An einem Sonntag „musste“ ich meiner Frau mal beim abwaschen helfen und sollte die Kloßbrühe in den Abfalleimer schütten. :x :oops:
Da kam mir der Gedanke diese mal zu nutzen.
Da „Thüringer Klöße“ wie man weis aus rohen Kartoffeln gefertigt werden, versuchte ich mein Glück.
Bis jetzt habe ich nur einige Champignon-Arten und auch den Riesenbovist darauf geimpft und ich muss sagen, das Mycel gedeiht prächtig. :D :D

Also, 1Liter der besagten Kloßbrühe + 20g Agar-Agar + einen Teelöffel flüssigen Blumendünger, das ist alles.
Das ganze natürlich im Schnellkochtopf 30 – 45 Minuten sterilisiert.

Das ist eigentlich eine sehr kostengünstige Variante die man aus einem Abfallprodukt herstellen kann. :wink:

Viele Grüße

geer
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pilz-kultur
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Beitrag von pilz-kultur » Donnerstag, 26. Januar 2006 21:06

@Martin :
Generell kannst Du Dir immer Kontis einfangen...jeglicher Art...bei jedem Arbeitschritt ! :?
Pilzmaterial aus dem geklont wird mit steril Messer durchschneiden..nochmals abflammen u. danach möglichts kleine Gewebestückchen entnehmen !

@Frank :

Es gibt schon so vegetarische Hunde-Kekse/Knochen....gabs früher von Pedigree auch...aber scheinbar wurde alles vegetarische aus der Produktlinie geg. tierisches getauscht.....wenn ich rankomme , guck ich mal nach , von welcher Firma die sind !

Meine Substratblöcke steril . ich im Autoklaven bei 1,5bar u. 121°C....im Dampf !
Auch der Hamburger Shii Züchter wird seine Kulturen mit Dampf behandeln....die trockene Hitze eines Backrohres wird nicht optimal sein...möglicherweise trocknet auch das Substrat aus...ich hab das so noch nie versucht ..immer nur mit Dampf u. Druck !!!


Walter
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Beitrag von joker » Freitag, 27. Januar 2006 00:16

Also meiner Meinung nach sind die Malzextraktnährböden die billigsten, und wachsen tut wirklich alles darauf!
Habe bis jetzt noch nie Probleme damit gehabt!

lg joker
flavus
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Antwort

Beitrag von flavus » Freitag, 27. Januar 2006 09:04

Hallo Gerhard, Walter und Joker

es geht mir nicht so sehr darum das Substrat billig herzustellen - mein Problem ist wie gesagt möglichst ohne Internetbestellung hinzukommen.

Meine Idee zu Kartoffelagar war/ist es mal mit Kartoffelbrei aus der Tüte zu versuchen. Das sollte halbwegs steril sein und ein Großteil der Zerkleinerungsarbeit entfällt. Aber die Idee mit der Kloßbrühe ist auch nicht schlecht.

Ich habe gestern das Schuldes/Lanceata Buch(Buchladen, Bestellung, 3mal nachfragen) bekommen und ich bin begeistert. Dort wird wirklich viel Know-how geboten das mehr als die 11,50 EUR wert ist - ein Buch bei dem es funkt !

U.a. habe ich dort den Tipp gelesen das es in Reformhäuser Malzextrakt
gibt - dort habe ich noch nicht gesucht !

So ein Autoklav ist natürlich eine feine Sache ;-) bei mir wirds dann mit
dem Backofen und dem Bratschlauch gehen müssen.

Ich wünsche Euch allen ein schönes Wochenende !

Frank
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Substrat sterilisieren

Beitrag von Tinus » Freitag, 27. Januar 2006 19:20

Hallo Flavus,

wenn Du eine Mikrowelle hast, kannst Du, denke ich, die auch verwenden.
Ich habe das ausprobiert, indem ich das Substrat (Sägemehl mit Weizenkleie und etwas Gips) in einen kleinen Müllbeutel geschüttet habe, der nicht völlig verschlossen sein darf (Öffnung umgegelegt). Diesen habe ich 15-20 Minuten auf höchster Stufe in der Mikrowelle erhitzt.

Du siehst ihn auf meiner Seite www.pilzgarten.de.vu unter "Neue Fotos".

Viele Grüße - Martin
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Beitrag von pilz-kultur » Samstag, 28. Januar 2006 17:07

@Frank :

..sieh Dir den Bio-Malz aus Drogerie/Reformhaus genau an...habe damals auch damit gearbeitet...hat super funktioniert..danach wurde das Produkt geändert....VitaminC Zusatz u. Orangengeschmack...nicht mehr zu gebrauchen !
Ich besorg mir den Malzextrakt im Fachbedarf "Selber-Bierbrauen"...sind glaub ich 1-2kg Dosen...damit kommst Du ewig aus !
:lol:

Walter[/quote]
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Antwort

Beitrag von flavus » Montag, 30. Januar 2006 10:03

Hallo Walter & Martin,

@Walter: danke für den Tipp mit den Vitanin Zusatz, das Vitamin-C wird wohl als Konservierungsmittel dazugekippt... Wie Pilzunfreundlich!

@Martin: Mikrowelle habe ich - das werde ich mal probieren, die Kultur auf deiner Page sieht gut aus. Die Petris mit den Kontis sind auch sehr interessant. Gerade als Anfänger weiss man nicht die Kontis richtig zu beurteilen. Als Dichtungsband nehme ich 2..3 Runden Frischhaltefolie so in 5..6 cm Streifen geschnitten. Wine ganze Rolle habe ich in gleichmäßige Abschnitte geteilt und dann mit einem extrem scharfen Messer (Vorsicht Finger !) zerschnitten.

Meine nächste "Partie" ist schon beimpft - mit allem was ich so an Myzel und Pilzen hatte. Frische Champions aus dem Supermarkt, Limonempilzmyzel (aus Keimprobe), Schiitakemyzell von überwucherten Seramis(Keimprobe). Als Substrat habe ich diesmal Pfanni-Kartoffelpüree und das bekannte Pedigree Biscroc benutzt. Und diesmal waren die Petris 30min (nach Aufbau Maximaldruck) im DDKT und durften dann einen Tag lang unter feuchtem Tuch langsam auskühlen. Vor dem Beimpfen habe ich diesmal den Raum feucht ausgesprüht und das Scalpell richtig zum Glühen gebracht.

Ich melde mich wieder wenn sich was getan hat .

Frank
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Was aus meinen Limonenpilzexperiment wurde...

Beitrag von flavus » Mittwoch, 08. März 2006 17:39

Hallo ihr Alle,

inzwischen ist einige Zeit vergangen aber wir haben ja bei den Pilzchen GEDULD gelernt. Hier ist ein Bild von meiner 4. "Partie" Petries.

http://img139.imageshack.us/my.php?imag ... 9363mi.jpg

Die geleeartigen Flecken hat der Limonenpilz mitlerweile auch "gefressen" und ich habe Teile davon zum Teil als Ausgangsmaterial für die 5. Partie
verwendet. Ein paar entnommene Impfstücke die herruntergefallen waren rochen angenehm frisch nach Pilz und ein bischen nach Malz.
(Wurden natürlich nach ausgiebiegem Feuen entsorgt.)
Die Konti-Probleme habe ich mit - vor JEDER Beimpfung- gut ausglühen der Impfnadel in den Griff bekommen.
Alle Kontis gingen bei mir von den Impfstellen aus.
Als "Feuerspender" nehme ich mittlerweile ein kleinen Gasbrenner im Feuerzeugformat (1,50 EUR im Conrad). Und ich habe gelernt das man selbst mit 0,15% H2O2 Lösung nicht zu großzügig sein darf. Ein Sprühstoß nach dem Gießen in die Petrischale reicht.

Bewahrt ihr eigentlich Petris - aus dennen ihr Material entnommen habt weiter auf ? Ich habe die Schalen jetzt im Kühlschrank eingelagert.

So mal sehen ob ich am nächsten WE zu den Roggen und Dinkelexperimenten komme.

Hat eigentlich schon mal Jemand eine große 15cm Petri als Anzuchtgefäß für Körner benutzt ?


Viele Grüße

Frank
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Re: Was aus meinen Limonenpilzexperiment wurde...

Beitrag von Nico » Mittwoch, 08. März 2006 19:29

flavus hat geschrieben:Bewahrt ihr eigentlich Petris - aus denen ihr Material entnommen habt weiter auf ? Ich habe die Schalen jetzt im Kühlschrank eingelagert.

Wenn Du das Mycel unter sterilen Bedingungen entnommen hast, kannst Du es ruhig wieder einlagern. Es kann sich im Kühlschrank mehrere Jahre lang halten. Auch wenn auf dem vollständig durchwachsenen Mycel nichts anderes mehr wächst, kann man sich beim Beimpfen damit aber leichter Kontis einfangen, weil das Wettrennen zwischen Mycel und Konti dann wieder von neuem beginnt. Natürlich mache ich das nur von 1a-Petris, die unkontaminiertes, rhizomorphes Mycel ohne große Kondenswasseransammlungen enthalten. Alles andere fliegt fort oder wird erneut überimpft, sofern es kein Mycelstamm ist, der zu rascher Degeneration neigt.
Hat eigentlich schon mal Jemand eine große 15cm Petri als Anzuchtgefäß für Körner benutzt ?
Halte ich für Körner für viel zu klein. Zudem verwende ich da lieber kontidichte Gläser mit Hepa-Filter zum Gasaustausch.
[/quote]
flavus
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Einlagern

Beitrag von flavus » Donnerstag, 09. März 2006 09:17

Hallo Nico,
vielen Dank für die Antwort !
Wenn Du das Mycel unter sterilen Bedingungen entnommen hast,

Selbstverständlich ;-) steril entnommen. Danke für den Wettrennen-Tipp - das hatte ich noch nicht so zu Ende überlegt.
Es kann sich im Kühlschrank mehrere Jahre lang halten.
Prima - jetzt weiss ich wie ich meine "Schätze" bis zum Einsatz lagern kann.
(Ich habe auch noch zwei weitere erfolgreiche Petris miteingelagert.)
rhizomorphes Mycel
Das mir der Ausdruck nicht ganz klar ist werde ich mal einen neuen Thread lostreten - ich denke das das mehr Leute interessieren könnte.

Die Geschichte mit den Körnern in den Petris hatte ich mir zu Anschauungszwecken überlegt...


Frank
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Georg
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Beitrag von Georg » Donnerstag, 09. März 2006 19:25

@ geer:

Was ist denn nun mit deinem Riesenbovist Myzel geworden? Hast du es "ausgesetzt" und ist das Experiment geglückt? Wusste gar nicht, dass Boviste züchtbar sind... Kenn auch eine sehr gute Riesenbovist-Stelle - ein völlig dunkler Fichtenwald in der Nähe einer Lichtung und die Knollen werden echt gigantisch groß!!
Hilfe, HILFE; ein Mykophiler!!! So helft mir doch...
geer
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Beitrag von geer » Donnerstag, 09. März 2006 20:52

Hallo Georg,

habe erst einmal so lange experimentiert bis ich die richtige Zusammensetzung für die Petrischale hatte.
Das Mycel des Riesenbovistes ist sehr langsam, um eine Petrischale zu durchwachsen brauchte er 6-8 Monate. Jetzt habe ich es auf 4 Wochen reduziert.
Mit der Körnerbrut ist es genau so schwierig, bis jetzt hat er erst ¼ des Brutglases durchwachsen.
Habe mir da auch was einfallen lassen, mal sehen ob es anschlägt.

Viele Grüße

Gerhard
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