Zweifel an der unsterilen Pilzzucht

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sajatdv
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Zweifel an der unsterilen Pilzzucht

Beitrag von sajatdv » Montag, 08. November 2010 11:24

Hallo,

In allen Pilzforen sind reichlich Beiträge von scheinbaren Erfolgen bei unsterilem Vorgehen zu finden. Betrachtet man diese Beiträge jedoch mit etwas zeitlicher Abstand, stellt man fest, dass die scheinbaren Erfolge- abgesehen von einigen Glücksfällen, in denen der gewünschte Pilz den Kampf mit Schimmel und anderen lästigen Konkurrenten gewonnen hat- meist nur vorübergehend waren und schlussendlich gescheitert sind.

Toni
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Re: Zweifel an der unsterilen Pilzzucht

Beitrag von Mycelio » Montag, 08. November 2010 21:45

Hallo Toni,

die Outdoor-Zucht auf Holzstämmen und Strohballen war noch nie steril und funktioniert ganz gut.

Bzgl. unsteriler Zucht in Beuteln bin ich sicher nicht der einzige, der seine Pilze seit Jahren erfolgreich und mit großem Ertrag auf diese Weise züchtet. Das ist kein Zufall, sondern kommt hauptsächlich auf Pilzart, Substratbestandteile und Zuchtmethoden an. Z.B. sollte man Kleie und Getreide meiden oder nur zu maximal 5% einsetzen, sowie keine größeren Substratmengen beimpfen, sondern sein Substrat Schritt für Schritt verdoppeln. So ist die unsterile Zucht in Beuteln recht einfach und man hat kaum Ausfälle.

Gruß, Carsten
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SchwammeRulz
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Re: Zweifel an der unsterilen Pilzzucht

Beitrag von SchwammeRulz » Dienstag, 09. November 2010 09:15

Hallo Toni

ich kann Carsten da nur bestätigen. Gerade Austern lassen sich so echt ohne großen Aufwand weitervermehren. Auch ich hab da sehr gute Erfahrungen damit gemacht. Gerade letzten hatte ich mal 14 Tage in denen ich fast jeden Abend ein paar Austern in der Pfanne hatte. Gestern habe ich ne Pfanne mit Winteraustern (sehr lecker), hellen Ganzjahresauster (von Carsten) und dann noch Champis und Shiis (beide gekaufte Fertigkulturen) gehabt. Und die nächsten Beutel wachsen schon fleißig vor sich hin.

Aber ich geb dir in dem Punkt recht, das dies nicht so einfach bei jeder Pilzart funktioniert. Und es gibt da natürlich auch immer Solpersteine, über die im Forum dann natürlich mehr gesprochen wird, als über die Erfolge die so permanet da sind. Einfach um diese letzten Probleme auch noch auszumerzen.
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bertel
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Re: Zweifel an der unsterilen Pilzzucht

Beitrag von bertel » Dienstag, 09. November 2010 12:00

Mycelio hat geschrieben:. Das ist kein Zufall, sondern kommt hauptsächlich auf Pilzart, Substratbestandteile und Zuchtmethoden an. Z.B. sollte man Kleie und Getreide meiden oder nur zu maximal 5% einsetzen,
Bei mir geht wg. Getreide geschälter Reis sehr gut, er schimmelt bei mir praktisch nicht und die KS verdoppeln ihr Wachstum wenn Reis drin ist.
sajatdv
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Re: Zweifel an der unsterilen Pilzzucht

Beitrag von sajatdv » Dienstag, 09. November 2010 15:32

Hallo zusammen,

hab mich da wohl etwas missverständlich ausgedrückt.

Meine Feststellungen wollte ich auf die ersten Schritte der Pilzzucht beziehen, also das Clonen, den Umgang mit Sporen und die Körnerbrutherstellung. Da sollte man sauber arbeiten, weil Verunreinigungen fatale Folgen haben.

Ab der Substratbeimfung geht es auch bei mir weniger keimarm zu. Stammholz und auch pasteurisiertes Stroh sind nunmal nicht keimfrei.

Toni
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Reblaus
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Re: Zweifel an der unsterilen Pilzzucht

Beitrag von Reblaus » Donnerstag, 11. November 2010 00:24

Meine Feststellungen wollte ich auf die ersten Schritte der Pilzzucht beziehen, also das Clonen, den Umgang mit Sporen und die Körnerbrutherstellung. Da sollte man sauber arbeiten, weil Verunreinigungen fatale Folgen haben.
So sehe ich das auch. Bis Körnerbrut steril und ab dann halbsteril. Komplett steril lohnt sich meiner Meinung nach nur wenn man kommerziell züchten will. Der Arbeitsaufwand bei komplett steriler Zucht ist geringer aber die Anschaffungskosten explodieren. Da stimmt das Verhältnis Kosten Nutzen nicht mehr.
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