Gärsubstrat - welchen Geruch soll das haben?

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Gärsubstrat - welchen Geruch soll das haben?

Beitrag von Trüffel » Samstag, 08. Januar 2011 08:53

Hallo,

meine vergorenen Strohpellets riechen nach Jauche, kann man das noch verwenden?
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Re: Gärsubstrat - welchen Geruch soll das haben?

Beitrag von davidson30 » Samstag, 08. Januar 2011 09:01

hallo



.... hmm jauche klingt nicht gar so gut . kann aber auch sein das es genau so funzt.


eigentlich sollte es nach essiggurkenwasser riechen .. also säuerlich .

hatte bei einen meiner letzten substrate auch einen bösen geruch dabei .... (den hatte ich fast ganzen tag an den händen kleben) ... da ist aber nicht alles was geworden ... ein teil aber schon .... war warscheinlich gerade an der grenze .


aber mein substrat war gehächseltes stroh und maisstroh ... mit pellets haben andere aber vielleicht mehr erfahrung.



gut kulturpilz

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Re: Gärsubstrat - welchen Geruch soll das haben?

Beitrag von davidson30 » Samstag, 08. Januar 2011 09:14

hallo nochmal




das ganze brennt so in mir das ich jetzt nochmal schreiben muss.


weiss jemand ob man nicht auch durch messen des ph werts oder anderer messbaren werte einen überblick über den fortschritt des gärsubstrat bekommen kann??

bis jetzt habe ich das ganze immer nach gefühl gemacht .... aber es wäre schon schön wenn man sicherheit hätte.

(hab auch schon gegooglet .. komm aber sprachbedingt nicht wirklich auf was brauchbares.)


gut kulturpilz

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Re: Gärsubstrat - welchen Geruch soll das haben?

Beitrag von Trüffel » Samstag, 08. Januar 2011 10:34

kann man durch eine startkultur das irgendwie in die richtige bahn lenken? vielleicht frisches sauerkraut am anfang dazu geben?
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Re: Gärsubstrat - welchen Geruch soll das haben?

Beitrag von davidson30 » Samstag, 08. Januar 2011 13:08

hallo


ob das mit sauerkraut funktioniert ... ich glaube nicht .




ABER ich habe da etwas anderes ....


ich habe hier 3 säcke mit gleichen futter ( maisstroh - stroh - sägemehl )
alle mit der selben menge brut ... mit nur ein paar stunden unterschied beimpft.



Bild



einer wurde über 2 wochen unterwasser fermentiert (links) ... ist auch der schwerste von allen

einer 2 stunden im restlichen gärwasser gebadet (mitte)

einer nur mit wasser befeuchtet (rechts) ... hier sieht man schön wie wenig brut da drinnen steckt





interessant ist der mittlere .... da scheint das bad in gärwasser auch schon was bewirkt zu haben ... auf alle fälle ist er besser als der mit reinen wasser behandelte.





gut kulturpilz

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Re: Gärsubstrat - welchen Geruch soll das haben?

Beitrag von Mycelio » Samstag, 08. Januar 2011 22:19

Hallo,

meine gärenden Strohpellets riechen am Anfang süßlich, dann säuerlich. Zum Ende hin kommt meist noch Essigduft hinzu, manchmal auch ein Hauch Buttersäure.

@Trüffel
Beschreibe doch mal detailliert, was du gemacht hast.

@Fritz
Näheres zum PH-Wert, der Eignung von Sauerkrautsaft usw gibt's hier:
viewtopic.php?f=61&t=973

Grüße, Carsten

PS: Werde diesen Thread in den nächsten Tagen in das Unterforum Substrate verschieben. Also nicht wundern, wenn er plötzlich woanders ist.
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Re: Gärsubstrat - welchen Geruch soll das haben?

Beitrag von Trüffel » Sonntag, 09. Januar 2011 11:32

Mycelio hat geschrieben:Hallo,

meine gärenden Strohpellets riechen am Anfang süßlich, dann säuerlich. Zum Ende hin kommt meist noch Essigduft hinzu, manchmal auch ein Hauch Buttersäure.

@Trüffel
Beschreibe doch mal detailliert, was du gemacht hast.
Mörtelkübel voll Wasser, Pellets rein, komplett mit Wasser bedeckt, bei 15 Grad. Erst süsslicher Geruch, nach 4 Wochen Jauche
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Re: Gärsubstrat - welchen Geruch soll das haben?

Beitrag von Mycelio » Montag, 10. Januar 2011 18:45

OK, wenn es zuerst süßlich gerochen hat sind deine Pellets jedenfalls für die Gärung geeignet. Die lagen dann wahrscheinlich bloß eine Woche zu lang im Wasser. Man muß auch nicht unbedingt das Ende der Gärung abwarten, sondern kann das Stroh schon verwenden, wenn es nicht mehr so stark schäumt.

Ob es jetzt Sinn macht, das stinkende Stroh zu verwenden, kann ich leider nicht sagen.

Gruß, Carsten
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Re: Gärsubstrat - welchen Geruch soll das haben?

Beitrag von Deadhead » Dienstag, 11. Januar 2011 01:52

Ich versuche mich derzeit auch mit vergorenem Stroh.
Meines hatte auch einen relativ heftigen Duft entwickelt, ging auch nicht von den Händen --> Gummihandschuhe sind ne tolle Erfindung ;)
Bisher ist einer von 5 Beuteln leicht schimmelig, eventuell schafft es das Mycel noch (wird also eh nix, aber die Hoffnung stirbt zuletzt).
Die anderen werden schön besiedelt, jedoch sehr sehr dünn, das kann aber auch andere Ursachen haben.

Habe als Behälter Gefrierbeutel mit nem Stück gerolltem Zewa am Ende, diese liegen in einem Glasbehälter (leeres Aquarium), welcher mit einem Terrarium-Heizkabel auf derzeit leider nur 22°C erwärmt wird. Denke, dass ich bei höherer Temp auch eine dichtere Besiedelung erwarten kann.

Das gehäckselte Stroh war 4-5 Wochen in Gefrierbeuteln mit kleinen Löchern in etwa 30° C warmen Wasser zum Gären gelegen.

MfG, Matthias
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Re: Gärsubstrat - welchen Geruch soll das haben?

Beitrag von Colt85 » Dienstag, 11. Januar 2011 09:49

Mycelio hat geschrieben: Ob es jetzt Sinn macht, das stinkende Stroh zu verwenden, kann ich leider nicht sagen.
Dasselbe habe ich mich vor ein paar Tagen auch gefragt. Ich hatte einen Eimer mit Stroh auch zu lange fermentieren lassen, der Geruch war bestialisch, habe dann das Gärwasser abgeschüttet und frisches draufgegeben. Nach einer Woche dann meine Winteraustern damit gefüttert und sie lieben es scheinbar (aber was lieben Austern auch nicht :mrgreen: )
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Re: Gärsubstrat - welchen Geruch soll das haben?

Beitrag von Mycelio » Mittwoch, 12. Januar 2011 22:32

Hm, laßt das mal nicht so lange gären. Strohpellets sind meiner Meinung nach in optimalem Zustand, wenn sie nicht mehr stark schäumen, also bei 20°C ca. nach 10 Tagen. Bei höheren Temperaturen geht es schneller, bei tieferen dauert es länger.

Grüße, Carsten
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Re: Gärsubstrat - welchen Geruch soll das haben?

Beitrag von davidson30 » Montag, 17. Januar 2011 14:15

hallo leute


das ist neuer rekord ... nach nicht 3 wochen fruchtet der ks auf dem gärsubstrat . und das richtig schön :)

Bild


auch der "nur getauchte" beutel scheint nimmer lange zu brauchen :)




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Re: Gärsubstrat - welchen Geruch soll das haben?

Beitrag von Trüffel » Donnerstag, 20. Januar 2011 13:51

ich hab mal den wiki artikel über silage gelesen, da steht das unterwasser-silierung ungünstig ist. das wasser puffert den ph-wert und begünstigt die buttersäure und essigsäure gärung. am besten ist also silierung ohne wasser oder man müsste das wasser vorher ansäuern. stark angewelktes siliergut ist auch anfällig für gärfehler, strohpellets also eher ungünstig.
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Re: Gärsubstrat - welchen Geruch soll das haben?

Beitrag von Mycelio » Donnerstag, 20. Januar 2011 20:29

Naja, in der Landwirtschaft hat man frischgeschnittenes, grünes Siliergut. Das läßt man ein wenig anwelken, bis ein optimaler Wassergehalt erreicht ist. Dann kommt es unter Luftabschluß zu einer starken Milchsäuregärung.

Bei Strohpellets und Stroh muß man natürlich Wasser zusetzten, um eine vernünftige Feuchtigkeit zu erreichen. Hier ist ein Wasserüberschuß sogar von Vorteil, da sich dann die Mikroben besser im Substrat ausbreiten können. Wegen dem geringeren Gehalt an Kohlenhydraten (Zucker und Stärke) gärt es aber sowieso nur schwach. Sehr viel Wasser würde die Milchsäure zwar verdünnen und dadurch abschwächen, aber ich sehe die Besiedelung durch lebende Bakterien und Hefen als wichtiger und wirksamer an.

Gruß, Carsten
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Re: Gärsubstrat - welchen Geruch soll das haben?

Beitrag von Dr.DooM » Freitag, 21. Januar 2011 12:37

man kann auch einen schuss brottrunk als starterkultur zugeben (den kann man auch leicht selbst herstellen da gibts hier auch schon einige beiträge) damit begünstigt man die gewünschte gärung und verringert die wahrscheinlichkeit dass sich ungewünschte mo vermehren und butyrat etc. gebildet wird.

gruß hauke
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