Kann man Schimmelpilze auch essen?

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Hobin Wood
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Kann man Schimmelpilze auch essen?

Beitrag von Hobin Wood » Samstag, 09. November 2013 17:24

Würde ich meinen Thread am liebsten nennen, denn bei meinen 12 Kulturen habe ich die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben, aber der Reihe nach.
Da mich Pilze immer schon fasziniert haben, hatte ich vor etlichen Jahren die ersten Versuche mit einigen Fertigzuchten verschiedener Art gemacht, in der Regel mit kläglichem Erfolg. Heute weiß ich, dass die RLF damals wohl entschieden zu niedrig war, wobei ich auch schon bei einer meiner Fragen wäre, nämlich :
Welche Möglichkeiten, und zwar möglichst bezahlbare, habe ich, die RLF konstant auf >80 zu halten?

Nun gut, im Frühjahr 2013 war es dann wieder soweit, je eine Fertigkultur vom Austern- und Lungenseitling fanden den Weg zu mir. Unterschiedlicher können 2 Kulturen nicht sein, die Austernkultur fast gänzlich durchzogen, bei der anderen nicht das Geringste zu sehen. Letztendlich habe ich die Lungenseitlingkultur entsorgt, ohne jemals einen Pilz gesehen zu haben.
Ganz anders die Austernseitlinge, da habe ich vor wenigen Wochen die 8. Welle geerntet. Gut, die letzten 3 Wellen bestanden nur aus einer Handvoll Pilzen, aber die Mühe zählt ja auch. Die ersten beiden Ernten waren dagegen sehr üppig, so dass ich kurze Zeit später die ersten beiden 'Do it yourself'-Kulturen am Start hatte.
Habe dazu mittels Strohpellets und Körnerbrut in 2 Eimern angebaut, am Boden ein gutes Dutzend kleiner Löcher mittels einem Lötkolben reingebrannt und in den Seitenwänden je Eimer 2 längere Schlitze, die allerdings während der Durchwachsphase zugeklebt waren. Ab in eine größere Plastiktüte, ein paar kleine Löcher reingepiekst und durchwachsen lassen. Die letzte kleine Ernte verzehre ich gleich in einem chinesichen Gericht, also auch hier ein voller Erfolg.
Besonders stolz bin ich, weil ich alles selbstgemacht hatte und es total geklappt hat *freu*.

Also, zum Winter hin 5 Liter Brut von Austernpilz und jeweils einen Liter vom Limonenpilz und Rosenseitling, allerdings, weil ich sparsam bin, keine Körnerbrut sondern Substrat, vermutlich ein großer Fehler.
Auch hier das gleiche Bild, 5 schön durchwachsene Blöcke vom Austernpilz und 2 kränkelnde Blöcke der anderen Sorten.
Die restlichen 17,5 verbliebenen Kilo Strohpellets waren schon eingeweicht und fermentiert, aber da hat wohl was nicht so richtig geklappt, vermute, weil es schon zu kalt war. Im Frühsommer haben die Pellets zum kompletten Fermentieren schon fast 3 Wochen gebraucht, dieses Mal hatten sie gute 4 Wochen. Heute bin ich mir fast sicher, dass das womöglich zu wenig Zeit war, denn das Ergebnis sah nicht so hell aus wie im Frühsommer.
Das kann aber nicht der einzige Grund gewesen sein, wollte ganz klug sein und die Brut klonen. Dazu ein gutes Kilo Roggen gekocht, im entsprechenden Beutel im Backofen sterilisiert, um nachher einen halben Block Austernbrut dort zu verteilen.
Was eigentlich nicht sein dürfte, nach dem Abkühlen der Beutel, ist mir der Beutel bei Hochheben eingerissen. Natürlich habe ich den Roggen umgefüllt, aber nicht nochmal erhitzt, dazu war ich zu faul, gebe ich ja ehrlich zu.

Okay oder auch nicht, mittlerweile sind die Kulturen zum Teil schon sehr gut durchwachsen, aber leider ist auch fast überall mal ein kleines Fleckchen Schimmel drin. Es sind zum Teil nur ein Flecken in der Größe eines Centstückes in der kompletten Kultur. Der Rest scheint wunderbar weiß zu durchwachsen, kann es nicht doch noch sein, dass die vielen Austern das bischen Schimmel an die Wand drücken?

Ich muss noch dazu sagen, dass das Stroh mittlerweile auch ein wenig gammelig riecht, fürchte ich kenne die Antworten schon selbst, auch wenn ich es nicht wirklich wahrhaben will.
Das Problem mit der RLF bekämpfe ich, indem ich meine Kulturen in großen Plastikboxen unterbringe und den Boden mit Blähton belege und so feucht halte, vielleicht auch deshalb der Geruch.

Okay, die Gretchenfrage des Abends ist, ob auch ein winziges Fleckchen Schimmel ausreicht, um eine ganze Kultur zu entwerten?

Wenn ich ganz ehrlich bin, bin ich im Moment schon etwas niedergeschlagen, aber so oder so, im Frühjahr greife ich nochmal an, aber wieder nur im kleinen Stil, ein Liter Brut für 2 Kulturen und fertig...schönes Wochenende Euch Allen.
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Mycomane
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Re: Kann man Schimmelpilze auch essen?

Beitrag von Mycomane » Sonntag, 10. November 2013 14:46

Hallo Hobin Wood!
Und herzlich Willkommen im Forum.
Schön, dass du dich angemeldet hast und gleich so viel schreibst.
Also, wenn mir eine "fertige Substratkultur" geschickt worden wäre, die aber gar nicht durchwachsen wäre, hätte ich das Ding sofort zurückgeschickt.
Das wundert mich aber schon sehr.
Hast du denn vorher ein Bild von einer vergleichbaren Kultur des Anbieters gesehen, wie die aussehen sollte, bevor du bestellt hast?

Körner im Backofen sterilisieren ist keine gute Idee.
Hast du keinen Dampfkochtopf?

Wegen des Schimmels:
Ich würde den Beutel entsorgen. Schimmel essen würde ich natürlich generell nicht. Sehr viele Schimmel enthalten sehr giftige/krebserregende Stoffe.
Was ich allerdings für ein größeres Problem halte ist, dass du die Sporen natürlich einatmest und das ist mindestens genauso gefährlich. Besonders, wenn du den Beutel später entsorgst, da können riesige Mengen Sporen herumfliegen. Auch wenn das im Moment nur kleine Schimmelflecken sind. Nach meiner Erfahrung bleiben die selten klein.
Also besser entsorgen. Zudem erhöst du die Gefahr, dass bei deinen nächsten Versuchen wieder etwas verschimmelt. Je häufiger du Verschimmelte Beutel/Gläser rumstehen hast um so mehr Sporen hast du mit der Zeit im Raum. Die verschwinden auch nicht nur weil du mal Staub saugst oder den Boden wischst etc..
Aber jeder sollte auch seine eigenen Erfahrungen sammeln.
Wenn es wirklich nur ein winziges Schimmelfleckchen ist, dann warte ab was passiet.
Wenn du ihn aber später doch entsorgst, dann öffne den Beutel besser nicht sonden schmeiß ihn einfach so in die Mülltonne, wenn er richtig verseucht ist.

Aber bitte lasse dich durch ein paar Rückschläge nicht entmutigen!
Gegen das Schimmeln würde ich dir empfehlen die Strohpellets mit der vorher bestimmten Menge an kochendem Wasser zu überschütten. und möglichst so stehen zu lasssen, dass sie noch eine Ganze Weile die Temperatur halten. Das hält der Schimmel auf jeden Fall nicht aus. Wenn dann beim Beimpfen keine Sporen rein kommen, dann sollte das sauber bleiben. Zumindest was Schimmel angeht.

Oder du experimentierst noch etwas mit dem Fermentieren herum.
Wichtig fände ich, dass du lieber viele kleine Beutel oder Gläser herstellst.
Dann ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass es etwas wird.
Und du musst nicht gleich alles entsorgen.
Die Menge an Pilzen ist dann natürlich auch kleiner, aber lieber wenig als gar nichts.
So sammelt man zumindest besser Erfahrungen und hat schneller wieder Erfolgserlebnisse.

Ach so wegen der RLF:
Ich finde die kleinen Ultraschall Vernebler nicht schlecht.
Ich würde aber darauf achten, dass du einen besorgst, bei dem du die Membran auswechseln kannst. Sind wahrscheinlich etwas teurer, aber du mussst nicht gleich das ganze Gerät wegschmeißen, wenn die Membran kaputt ist und das wird Sie auf jedenfall gehen.
Ist einfach ein Verschleißteil, daran kann man nichts ändern.
Und am besten du nimmst destilliertes/ oder Vollentsalztes Wasser damit das Ganze nicht so schnell verkalkt.
Sauberes Regenwasser ginge aber wahrscheinlich genausogut.

Wenn du das weiterhin ohne technische Geräte machen willst, dann würde ich statt der großen Blähtonkugeln (falls du die meinst) eher kleineres Material nehmen, z.B. Perlite. Dadurch ist die Oberfläche größer und es verdunstet mehr Wasser.

schöne Grüße
Fabian
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Hobin Wood
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Re: Kann man Schimmelpilze auch essen?

Beitrag von Hobin Wood » Sonntag, 10. November 2013 17:34

Vielen Dank für die ausführliche Antwort und mir sind auch gleich die Augen geöffnet worden, aber vorab möchte ich Eines richtigstellen, so wie es jetzt aussieht, sind vermutlich alle Kulturen betroffen.

Den Titel habe ich absichtlich etwas provokativ gewählt, das zeigt meine seelische Verfasung, die ich gestern hatte. Ich habe mich ziemlich kurz vorm Ziel gefühlt, weil die Beutel so schön durchwachsen sind und dann, bei genauem Hinsehen sieht man hier und da ein paar kleine Flecken, die eindeutig Schimmel sind.
Bei der Überschrift habe ich gehofft, die Antwort zu bekommen, dass die 99,8 Prozent Austernpilz die 0,2 Prozent Schimmelpilz am Ende doch bekämpfen und besiegen, und letztendlich doch noch eine Ernte dabei rausspringt...die Hoffnung stirbt eben zuletzt.

Zur Qualität der Fertigkulturen möchte ich noch sagen, ich habe eben gedacht, dass es so normal wäre. Da ich auch bei einem sehr großen Anbieter bestellt habe, war ich von der Qualität und Seriösität der Sachen überzeugt, aber letztendlich werde ich da nichts mehr bestellen, denn inzwischen habe ich andere Anbieter gefunden, die wesentlich günstiger sind.

Wo mein großer Fehler lag, hast Du mir mit Deinen Zeilen auch schon verraten. Ich Riesenkamel habe beim zweiten Ansetzen der Strohpellets kaltes Wasser genommen und kein Kochendes. Vermutlich ist das der Hauptgrund, warum scheinbar alles in die Hose geht...wie dumm ein einzelner Mensch sein kann, aber aus Fehlern lernt man eben.

Habe, nicht zuletzt aus Geruchsgründen, die Sachen heute in den Keller gebracht, zum endgültigen Wegwerfen mochte ich mich noch nicht entscheiden. Aber wenn ich das richtig verstehe, haben die Austern gegen die Schimmelflecken keine Chance, nicht wahr? Gut, im Keller ist gute Frischluft, auf ein oder zwei Tage kommt es auch nicht mehr an, ich beobachte sie noch ein wenig weiter.

Warum ich die Körner im Backofen bearbeitet habe, ich habe zwar einen DKT, aber leider nur eine sehr kleine Ausgabe, da passt kaum etwas rein und ein Beutel mit Körnern erst Recht nicht. Hatte gedacht, da die Beutel bis 121 Grad autoklavierbar sind, könnte ich es besser im Ofen machen und außerdem experementiere ich ganz gerne etwas rum.
Da geht natürlich auch mal etwas in die Hose.

Werde mich aber von dem kleinen Rückschlag nicht gleich entmutigen lassen, werde aber etwas kleiner weitermachen. Denke mal, im nächsten Frühjahr werde ich nochmal 4 bis 6 Kulturen ansetzen, allerdings bleibe ich vorerst bei der unsterilen Methode. Möchte neben den Austernpilzen auch noch Limonenpilze und Rosenseitlinge probieren, viel mehr geht auf Strohpellets ja leider nicht, wenn ich da richtig informiert bin. Sollte es noch andere Sorten geben, die auch auf Stroh wachsen, lasst es mich wissen. Allerdings möchte ich zumindest am Anfang nicht allzu viel mit irgendwelchen Substraten rummatschen, wie man sieht, bin ich ja mit reinen Strohpellets und deren Wässerung schon leicht überfordert :)

Da ich in ein paar Wochen meine Rente durchhabe, kann ich mich dann etwas intensiver mit der Pilzzucht beschäftigen. Wer weiß, vielleicht baue ich mir mal eine Impfbox...später...viel später :)
Wenn ich nur nicht so ungeschickte Hände hätte und ein derart miserabler Handwerker wäre, aber ich glaube Kaufen kann man vermutlich kaum bezahlen, wenn ein Profi so ein Teil baut.

Was die RLF betrifft, so einen kleinen Nebler habe ich, aber dass der einen Raum mit ca. 30 bis 35 Kubikmeter auf die gewünschte Feuchtigkeit bringen und auch halten kann, kann ich mir nur schwer vorstellen. Andere Möglichkeit hätte ich im Winter nicht, da ich aber ohnehin bis zum Frühjahr warten will, dann hätte ich einen kleinen, allerdings unbeheizten, Raum zur Verfügung mit rund 8 Kubikmeter, wäre natürlich optimal, zumal der Raum noch komplett gefliest ist.
Auch Perlite habe ich hier, wäre also kurzfristig einsetzbar, aber bei diesem Versuch war von Anfang an der Wurm drin, bin immer noch geschockt, welchen Lapsus ich mir erlaubt habe, mit kaltem Wasser zu arbeiten.
Bei solchen Sachen, wie auch bei jedem Besprühen oder Begiessen der Kulturen, nehme ich grundsätzlich gefiltertes Wasser, allerdings nicht vom bekannten Branchenführer sondern von einem preiswerteren Anbieter.

Ganz nützlich sind auch die großen Plastikboxen, die ich mir dafür geholt habe. Eine große Box, in die locker 3 Beutelkulturen reinpassen, ist günstiger als die Plastiktüte namens Pilzbag, denn diese Plastiktüte soll den stolzen Preis von 8,50 € kosten, im Set mit einer Fertigkultur etwas weniger, so um die 6 €.
Vermutlich kommt der Preis von 8,50 € zustande, weil der Händler endlich mal 10.000 % an einem Artikel verdienen möchte. Nun gut, ich habe den Fetzen mal bei Bekannten gesehen, mir wäre der nicht mehr als ein paar Cent wert, da erfüllen die stabilen Plastikboxen den gleichen Zweck und sind wesentlich stabiler und besser einsetzbar. Selbst ein paar Löcher kann man ruckzuck mit einem Lötkolben oder so ähnlich anbringen.

So, zum Schluß möchte ich noch anbringen, von den paar Austernpilzen der zweiten Generation (im Eimer, selbst geimpft), die ich gestern noch gegessen habe, habe ich mit einigen Stückchen Stiel und Pappe in einem Schraubglas vielleicht den Grundstein für die Kulturen im nächsten Frühjahr gelegt, schließlich gibt es den Leitsatz "von vielem Kaufen wird man arm", warum nicht den Start in die Zukunft selbst ansetzen, wegwerfen kann ich zur Not immer noch.

Viele Grüße
Hobin

P.S.: Habe eben nochmal nachgelesen, in der Anleitung für Austernpilzkulturen auf Strohpellets, die man bei Shii-Take.de findet, werden die Strohpellets mit warmen Wasser angesetzt und so habe ich es auch beim ersten Mal gemacht und es hat geklappt. Sollte das kalte Wasser doch nicht der Grund, bzw. Hauptgrund, für das Misslingen sein oder reicht schon warmes Wasser zum Abtöten der Schimmelsporen?
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Re: Kann man Schimmelpilze auch essen?

Beitrag von Mycomane » Sonntag, 10. November 2013 22:56

Hallo Hobin,

ich antworte gerne ausführlich, auch wenn ich dafür jetzt gerade keine Zeit habe.
Ist ja nicht so tragisch, wenn du das Substrat nicht erhitzt hast.
Aber nur warmes Wasser wird den Schimmel nicht töten.
Das sollte schon richtig heiß sein. am besten kochend.
So lange du es mit der Hand für längere Zeit anfassen kannst macht es dem Schimmel auch nichts aus.

Von was für Pilzbags für 8,50€ spichst du denn da?

Der Nebler reicht natürlich für einen so großen Raum nicht aus.
Aber wenn du ihn in eine große Pastikbox stellst, oder einen kleinen Bereich des Raumes mit Folie abtrennst, dann ist die Feuchtigkeit mehr als ausreichend.
Du musst nur noch dafür sorgen, dass auch genug Frischluft hinein kommt und etwas Licht, damit die Pilze gut wachsen.

schöne Grüße
Fabian
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Re: Kann man Schimmelpilze auch essen?

Beitrag von Hobin Wood » Montag, 11. November 2013 10:20

Mycomane hat geschrieben: Der Nebler reicht natürlich für einen so großen Raum nicht aus.
Aber wenn du ihn in eine große Pastikbox stellst, oder einen kleinen Bereich des Raumes mit Folie abtrennst, dann ist die Feuchtigkeit mehr als ausreichend.
Du musst nur noch dafür sorgen, dass auch genug Frischluft hinein kommt und etwas Licht, damit die Pilze gut wachsen.
Hallo Fabian,

dann wäre der kleine Raum mit 4 Quadratmeter und voll gefliest ja genau richtig, Licht kommt da auch rein und das Dach ist schon so altersschwach, dass ständig Frischluft reinkommt...zwangsweise :)

Was den sogenannten Pilzzuchtbag betrifft, es handelt sich hierbei lediglich um eine etwas stabilere Plastiktüte mit ein paar Markierungen, wo Löcher reingeschnitten werden sollen und einem Klett-/Druckverschluß, damit eben auch das entsprechende Klima entstehen kann. Dafür diesen Preis zu verlangen, ist schon eine Frechheit, anders kann ich es nicht nennen, mit max. 2 Euro wären die Teile auch gut bezahlt.
Ob andere Anbieter diese Bags (klangvoller Name für eine Plastiktüte *g*) auch anbieten, ist mir nicht bekannt. Ach ja, die übliche Werbung darf auf der Tüte natürlich auch nicht fehlen.

Dass das Wasser kochen sollte, leuchtet mir schon ein, aber dummerweise steht es so in der Anleitung, vielleicht bewahrt mein Artikel ja Jemanden vor dem gleichen Fehler, dann hat es sich schon gelohnt.

Ich weiß auf jeden Fall, was ich nicht mehr mache, bin sicher, der nächste Versuch mit kochendem Wasser wird besser.

Danke für Deine Mühe, hast mir schon sehr geholfen.

Viele Grüße
Peter

P.S.: Wo ich meine Sachen nicht mehr kaufe, weiß ich auch schon, habe zumindest den subjektiven Eindruck, dass zumindest bei diesem Anbieter der Profit im Vordergrund steht, der Kunde scheint dabei Nebensache zu sein. Ihr habt auch Recht, solch unfertige Brut zu verschicken, ist eine Frechheit, werde ich demnächst umgehend zurückschicken, falls mir sowas nochmal in die Hände kommt.
Zuletzt geändert von Hobin Wood am Montag, 11. November 2013 13:27, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Kann man Schimmelpilze auch essen?

Beitrag von Mycomane » Montag, 11. November 2013 12:27

Hallo Peter,

tut mir leid, wenn ich dich herausgefordert habe deinem Ärger über den Anbieter hier Luft zu machen.
Das wollte ich mit meiner Frage nach dem Pilzbag nicht erreichen.
Bitte lösche den Link möglichst bald!
Sonst kann das unangenehme Folgen für den Betreiber haben.
Diese Negativwerbung kann zwar theoretisch Leuten helfen, dort nichts zu kaufen, aber kann auch von Konkurrenten missbraucht werden um einen anderen Anbieter schlecht zu machen obwohl die Ware gut sein kann.

Wegen deines 4qm Raumes:
Wenn die Frischluftzufuhr nicht zu stark ist könnte der kleine Nebler vielleicht ausreichen um eine halbwegs gute Luftfeuchtigkeit zu erreichen. Musst du einfach mal ausprobieren.

schöne Grüße
Fabian
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Re: Kann man Schimmelpilze auch essen?

Beitrag von Hobin Wood » Montag, 11. November 2013 13:30

Link ist gelöscht, seine Negativerfahrungen sollte Jeder grundsätzlich selbst machen und es war ja nicht alles schlecht. Die Austernpilze waren 1A, sowohl die Brut als auch die Fertigkulturen, okay, bei einer Fertigkultur musste ich mal eine gute Woche warten, weil ein kleinerer Teil des Substrats war noch nicht komplett durchwachsen, aber alles halb so wild.
Bei allen anderen Sorten (die vielleicht nicht so gut laufen) vermute ich, dass die erst bei Bestellung angesetzt werden und dann sofort auf die Reise gehen.
Trotzdem, ich nicht mehr und knapp 14 Euro für eine Flasche Körnerbrut ist mir doch zu heftig.
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Re: Kann man Schimmelpilze auch essen?

Beitrag von Mycomane » Montag, 11. November 2013 14:11

Na ja ...
grundsätzlich verstehe schon sehr gut, wenn man anderen Leuten Tips geben möchte.
Das kann man privat oder im Freundeskreis ja auch ohne Probleme machen.
Nur ist hier im Forum nicht nachprüfbar, ob du nicht doch ein Händler von Pilzbrut oder Fertigsets etc. bist, oder mit einem verwandt, verschwägert oder auch nur befreundet bist und damit ein Interesse hättest die Produkte anderer Anbieter schlecht zu machen.
Wenn du nicht zufrieden warst, dann kannst du das natürlich schreiben.
Nur bitte keine Namen.

Zu den Anbietern möchte ich noch sagen, dass ein großer Anbieter noch lange kein Hinweis auf gute Produkte ist.
Ein kleiner Anbieter ist eher darauf angewiesen, dass die Leute zufrieden sind und vielleicht weiterhin dort kaufen.
Aber da gibt es natürlich auch wieder solche ... und solche ... .

Du hast wahrscheinlich Recht, dass der Beutel oder die Brut erst kurz vor dem Versandt angesetz worden ist. Auch ein großer Anbieter kann nicht immer alle Sorten im voll durchwachsenen Zustand in ausreichender Stückzahl auf Lager haben. Das ist ja auch nichts schlimmes. Wenn man es nicht so eilig hat, schadet es ja nicht den Beutel noch eine Zeit lang durchwachsen lässt. Das kann teilweise auch bei durchwachsenen Beuteln noch zur Steigerung der Ernte führen.
Aber wenn ich dich richtig verstanden habe ist bei den anderen Beuteln bzw. Brut doch später auch nichts gewachsen oder? Das ist schon sehr merkwürdig und sollte auf keinen Fall so sein.

schöne Grüße
Fabian
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Re: Kann man Schimmelpilze auch essen?

Beitrag von Hobin Wood » Mittwoch, 13. November 2013 11:44

Hallo Fabian,

an soviel Schlechtigkeit habe ich überhaupt nicht gedacht, aber stimmt schon, man könnte auf die eine oder andere Art schon einen bestimmten Händler pushen, gebe ich gerne zu.

Dem ist aber nicht so, kann ich beeiden, aber ich denke mal, dass wird vorausgesetzt. Zu meinen Misserfolgen, es war lediglich eine Fertigkultur Pompom, die nichts geworden ist und nach etlichen Wochen dann kontaminiert war. Denke mal, da ich den Vorfall gemeldet hatte, hätte ein kulanter Händler für Ersatz gesorgt, für ihn nur wenige Euro Einsatz, aber garantiert einen Stammkunden mehr. Gut, das hätte ich mir vielleicht gewünscht, und zwar, ohne dass ich danach gefragt hätte (habe ich ja auch nicht). Heutzutage zählt scheinbar bei den Meisten nur das schnelle Geld, ob die Rechnung richtig ist, muss Jeder selber wissen.

Was mich bei der gelieferten Brut, die m.M. noch nicht fertig war, geärgert hat, ist die Tatsache, dass ich die Sachen vorbestellt hatte, und zwar beim Ansetzen der Strohpellets.
Ob aus der Geschichte noch etwas wird, muss ich abwarten, es handelt sich dabei um die Kulturen, die teilweise mit Schimmel kontaminiert sind und aus Geruchsgründen in den Keller verbannt wurden. Bei den momentanen Temperaturen brauchen sie dort wohl etwas länger.

Die Preise für die angebotenen Waren bestimmt jeder Verkäufer selbst und wenn er meint, bei manchen Artikeln derart große Gewinnspannen haben zu müssen, ist das seine Sache, kein Käufer wird gezwungen, dort zu kaufen.

viele Grüße
Peter
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Re: Kann man Schimmelpilze auch essen?

Beitrag von Hobin Wood » Donnerstag, 14. November 2013 11:13

Der Fairness halber muss ich noch etwas nachtragen, nachdem ich mich beim Kollegen nochmal informiert habe.
Zum besagten Pilzzuchtbag gehört neben der Plastikfolie noch ein Stück ähnlich einer kleinen Teppichfliese, die man feucht halten soll, damit sich das feuchte Klima besser hält, das hatte ich vergessen.
Allerdings ist auch klar, dass ein Stückchen Teppich, das konstant feucht gehalten wird, nur eine überschaubare Lebensdauer haben dürfte.

Nun gut, habe aber noch eine kurze Frage an die Experten:
Hatte am Samstag einen Versuch mit Pappe und Austernpilzen gestartet, in dem Zimmer steht ein großer Holzofen und es sind hier meistens so 24 bis 36 Grad im Raum. Dort steht das Schraubglas in einem dunklen Schrank und ist nach 5 Tagen schon so toll besiedelt, dass die Pappe nur noch zur Hälfte zu sehen ist.
Also sollte ich das neue Wesen bald füttern, aber womit? Habe leider keine Strohpellets oder ähnliches mehr vorrätig, wie sieht es z.B. mit Sägespänen aus? Buche Eiche, Birke, Pappel usw. alles vorhanden, nur leider schon länger abgelagert, denke, so an die 2 Jahre. Könnte ich damit etwas zurechtmischen, mit z.B. Kaffeemehl, oder doch ein paar Restkrümel Strohpellets, die müsste ich allerdings erst sterilisieren.
An dem Punkt 'Zufüttern' endet leider die tolle Beschreibung, wie man Austern auf Stroh klonen kann.

Vielen Dank für evtl. Antworten
und guten Zuchterfolg
viele Grüße
Peter
Azureus
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Re: Kann man Schimmelpilze auch essen?

Beitrag von Azureus » Freitag, 27. Dezember 2013 10:26

Versuch doch mal dir Honig-Agar herzustellen und etwas von dem neu gebildeten Mycel darauf zu übertragen.
LG
Azureus
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Re: Kann man Schimmelpilze auch essen?

Beitrag von Hobin Wood » Mittwoch, 26. Februar 2014 09:01

Sorry, hatte die Antwort viel zu spät gesehen und das Versuchsobjekt befindet sich schon längere Zeit im Müll.
Alles wunderbar zugewuchert und dann kam der Feind, kurz und gut, wieder ein Opfer des Schimmels und deshalb entsorgt.

Aus Sicherheitsgründen hatte ich auch alle anderen Kulturen in die Tonne gehauen, es waren ca. ein Dutzend und 2 davon sahen gut aus und die Austernpilze kamen am Ende sogar aus dem 'Luftloch' des Bags heraus, aber da auf den Anderen der Grau-/Schwarzschimmel hauste, war ich lieber vorsichtig und bin kein Risiko eingegangen, zumal auch noch kleinere Kinder mitessen.

Aber, der Frühling steht in den Startlöchern und ich habe schon ein paar schöne, frisch geschlagene, Holzstämme hier liegen (Birke und Weide). Wurden vor ca. 6 - 7 Wochen umgehauen und ich plane, sie Anfang April zu beimpfen. Damit die Wartezeit nicht zu lang wird, werde ich auch wieder einige Versuche auf Strohpellets starten und dieses Mal ganz sicher 'kochendes' Wasser nehmen, was daraus wird, wird man sehen.

Bin mir nicht sicher, ob ich das hier schreiben darf, falls nicht, bitte ich um einen kurzen Hinweis, werde es dann sofort abändern. Aber falls Jemand Pilzbrut im Überschuss hat, wäre ich sehr dankbar, Kostenerstattung ist Ehrensache.

VG Peter
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