Allgemeine Fragen zu Austernseitlingen auf Pappe

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Tony28
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Allgemeine Fragen zu Austernseitlingen auf Pappe

Beitrag von Tony28 » Donnerstag, 14. November 2013 12:05

Hallo

Ich interessiere mich seit einiger Zeit für Pilze und habe jetzt mal mit einem Champion-Zuchtset angefangen.

Sehr interessiert habe ich jetzt eine Menge hier im Forum über das unsterile Klonen von Austernseitlingen auf Pappe gelesen und möchte dies jetzt auch mal gerne machen.
Es gibt sehr viele Informationen hier dazu, bei manchen klappt dies gut, bei anderen wiederum nicht und es ist schwierig sich bei der Masse an Informationen die entscheidenden Dinge heraus zu picken.
Damit ich möglichst viel richtig mache, hätte ich einige Fragen:

- Einige sagten nur die abgezogene Schicht Pappe als Abdeckung würde zu schnell austrocknen, wäre es besser ein dickeres Stück zu nehmen?
- Ein fest verschraubbares Glas oder eine Tupperdose mit Folie drüber?
- Darf man Teile des Substrats überhaupt anfassen (z.B. wenn man das Stroh drauf streut)?
- Ist auch Kleintierstreu aus dem Zooladen ok?
- Letzte Frage: Stroh fermentieren oder nur wässern, zum Stroh Kaffeesatz dazu oder besser ausschließlich das Stroh?

Sorry für die ganzen Fragen, aber es wäre toll wenn mir einer weiterhelfen könnte, der da schon Erfahrung hat, was am besten klappt.

Gruß
Tony
thomasmuc
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Re: Allgemeine Fragen zu Austernseitlingen auf Pappe

Beitrag von thomasmuc » Donnerstag, 14. November 2013 16:38

Dan veratte ich dir mal eine ganz einfache methode
die hundertprozent funktioniert
1 Kilo Strohpellets 3 Liter Wasser 1 Stunde einweichen lassen
Dan die Strohpellets ihn ein gefäss wo das Wasser unten Rauslauen kann blumentopf eimer mit löchern
Strohpellets rein dan 50 Gramm Austernpilz
kleinschneiden und drunter mischen
Zwei Monate später hast du pilze
Tony28
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Re: Allgemeine Fragen zu Austernseitlingen auf Pappe

Beitrag von Tony28 » Donnerstag, 14. November 2013 21:45

Das ganze Stroh auf einmal ein, nicht nach und nach? Klingt ja wirklich einfach! Welche Erträge hattest Du mit dieser Methode?
nematophag
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Re: Allgemeine Fragen zu Austernseitlingen auf Pappe

Beitrag von nematophag » Donnerstag, 14. November 2013 21:53

Ich fange auch gerade an die Pilzzucht für mich zu entdecken und habe seid Sonntag Pappsandwitches mit Austernpilzen zuliegen.
Auf den Vorschlag von thomasmuc werde ich zurückgreifen wenn meine Neugier mit der Pappe und dem Austernpilz befriedigt wurde.

Zwei Gefäße sind im Einsatz, eine Tupperdose und eine Keramikschale mit Folie. Die Schale mit der Folie dient vorallem meiner täglichen Neugier

Die Schale habe ich einmal nachgewässert weil die oberste Pappe trocken war, die Tupperdose - heute erstmals geöffnet war gut feucht und mit viel stärkeren Wachstum als in der Schale. In der Schale wächst das Myzel überwiegend auf der untersten (stets feuchten) Pappen. Das mit dem Austrocknen der oberen Pappe scheint daher nicht unrelevant zusein, aber mit genug Feuchtigkeit in einen dichten Behälter lösbar.

Auf die Antwort deiner Frage wie das mit dem Anfassen von Substrat ist bin ich auch gespannt, denn in meiner Tupperdose habe ich Myzel AUF der Pappe in Form zweier Fingerabdrücke.

Weiter bin ich noch nicht ...aber zuversichtig am Wochenende meinen ersten Kaffee für mich und die Auster zu kochen.
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Mycomane
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Re: Allgemeine Fragen zu Austernseitlingen auf Pappe

Beitrag von Mycomane » Donnerstag, 14. November 2013 22:53

Hallo Leute, schön, dass Ihr auch dabei seit...

Nur mal so in Kürze ...

Kleintierstreu geht bei einigen Arten schon, ist aber generell nicht so gut, weil es aus Nadelholz besteht.
Das mögen die meisten Kulturpilze nicht so gerne.

Größere Mengen an Strohpellets ohne Erhitzung oder Fermentierung ansetzen, würde ich nicht.
Wenn das so einfach wäre, wäre es zwar schön, kann vielleicht im Einzelfall auch mal klappen, das ist jedoch nicht die Regel.

Wer seine Auster unbedingt mit Kaffe/(Satz) verwöhnen möchte, der soll das tun, aber bitte nicht beschweren, wenn der Schimmel das auch gerne mag.
Wenn man ein bischen Erfahrungen gesammelt hat, kann man immernoch verschiedene Mischungen ausprobieren.
Ich möchte nur anfängliche Rückschläge vermeiden, die oft dazu führen, dass die Leute schnell wieder die Lust an der Pilzzucht verlieren.

Ach so ... nochmal zum Anfassen des Substrates:

Jeder Mensch hat ständig Bakterien auf der Haut.
Das ist auch kein Problem.
Bzw. es ist eher ein Problem, wenn es nicht so ist.
Diese Bakterien könne jedoch in der Regel ein nährstoffarmes Substrat wie Pappe und auch Stroh nicht gut oder gar nicht verwerten und stellen daher auch kein Problem dar.
Aber es fliegen auch überall Schimmelsporen herum, die natürlich auch auf der Haut landen.
Die können eher zu Problem werden, vor allem weil viele davon auch giftige Stoffe enthalten können.
Wie stark eure Umgebung mit Schimmel belastet ist, kann sehr unterschiedlich sein.
Das muss jeder selbst herausfinden.
Aber generell kann es nie schaden, wenn man Löffel, Gabeln etc. ... benutzt.
Die kann man mit Alufolie grob umwickeln und in einem Topf im Dampf erhitzen.
Das Besteck muss oder sollte auch nicht direkt im Wasser liegen.
Am besten man füllt unten in den Topf das Wasser und nimmt irgendetwas als Abstandshalter worauf man einen Teller etc. legt.
Darauf das eingewickelte Besteck, die Gläschen etc.
So kommt Dampf daran, aber es ist hinterher nicht alles voll mit Wasser.

also erstmal viel Spaß und Erfolg ...

schöne Grüße
Fabian
Fruchtbar ist die Hyphe noch ... aus der da einst die Spore kroch ...
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Re: Allgemeine Fragen zu Austernseitlingen auf Pappe

Beitrag von Mycomane » Donnerstag, 14. November 2013 22:58

Noch mal zum Thema Luftfeuchtigkeit im Glas:

Es ist bestimmt von Vorteil, wenn man beim Klonen auf Pappe etc. unten in das Glas ein Substrat wie das bekannte Seramis, oder z.B. Perlite oder Vermiculit füllt und mit Wasser sättigt.
Dadurch wird die Luftfeuchtigkeit erhöht.

schöne Grüße
Fabian
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Re: Allgemeine Fragen zu Austernseitlingen auf Pappe

Beitrag von thomasmuc » Freitag, 15. November 2013 10:57

Ich habe die Erträge nie abgewogen es ist reichlich.

Strohpellets einfach 1 Stunde einweichen
wasser auf einmal reingießen
Hobin Wood
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Re: Allgemeine Fragen zu Austernseitlingen auf Pappe

Beitrag von Hobin Wood » Freitag, 15. November 2013 21:27

Hört sich ja wirklich fantastisch an, aber was ist bei dieser Methode mit Schimmel, bzw. Fermentieren des Strohs, bzw. der Strohpellets. Sind frische Austernpilze soviel robuster als Brut? Ich bin ziemlich sicher, wenn ich Strohpellets mit Wasser ansetze und wegstelle, beginnt (bei den richtigen Temperaturen) immer die Fermentierung, und gehen bei dieser Fermentierung nicht die Pilze kaputt? Bin sicher, eine Brut könnte Probleme haben, es zu überleben.

Was aber für mich momentan viel wichtiger ist, könnte dringend eine Antwort gebrauchen, wie so die erste Babynahrung für 'den Kleinen' aussehen könnte? Bei mir ist die Pappe zu gut 90 Prozent nicht mehr zusehen, nur noch ein strahlendes Weiß, und nun? Darüber habe ich bis jetzt nichts Konkretes gelesen, nur so Aussagen wie z.B.: "Jetzt ist es Zeit den Kleinen zu füttern". Aber wie eine optimale bis gute Babykost aussehen könnte, darüber habe ich noch nichts gelesen. Sofort Strohpellets o.ä., unsere Baby bekommen ja auch nicht in der ersten Woche ein Steak?
Deshalb frage ich hier lieber mal nach und ganz super wäre, wenn mir die Fachleute noch verraten können, wie ich eingeweichte Strohpellets, die wieder vertrocknet sind, wieder flott bekomme und entkeime? Geht es auch im Backofen oder muss es unbedingt ein DKT sein? Das ist nämlich momentan die einzige Reserve an Stroh, die ich noch da habe und dafür extra 50 Liter kaufen fahren, wollte ich dann auch nicht.

Vielen Dank für Eure Ratschläge
Peter
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Re: Allgemeine Fragen zu Austernseitlingen auf Pappe

Beitrag von GhostDog » Samstag, 16. November 2013 13:21

Also ich habe mit unsterielem Strohpellestsubsrtat auch sehr gute Erfolge erziehlt.

Da die Strohpellest heiß gepresst werden, reicht es meiner Erfehrung nach aus, sie mit kochendem Wasser zu übergießen und nach dem Abkühlen direkt mit der Körnerbrut zu vermischen.

Ich habe es folgendermaßen gemacht:

2l kochendes Wasser auf 1kg Strohpellets, nach dem abkühlen mit 500g Körnerbrut vermischen (ist ein sehr hocher Brutanteil, aber wenn man sie selber macht kostet es ja net viel und durch die schnelle Besiedelung sind Kontis sehr unwahrscheinlich)

Das ganze wird dann zb in einen entsprechend großen Blumentopf gefüllt und oben mit Frischhaltefolie verschlossen. Mit einer Nadel kommen noch einige Löcher für den Gasaustausch rein und fertig.

Bei ca. 23C ist das ganze dann nach 18-22 Tagen fertig und kann zum fruchten aufgestellt werden.

Für die jetzige Jahreszeit gibt es auch tolle Winterstämme die schon bei 5C fruchten.
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Re: Allgemeine Fragen zu Austernseitlingen auf Pappe

Beitrag von Hobin Wood » Samstag, 16. November 2013 15:14

Trotz allen tollen Beiträgen braucht 'mein Nachwuchs' langsam etwas auf die Gabel, Strohpellets habe ich nicht mehr da, nur schon eingeweichte Pellets, die einige Zeit unbeachtet rumlagen oder standen und mit großer Wahrscheinlichkeit kontaminiert ist, die könnte ich wieder aufbereiten.
Bin für jedes Rezept, sprich jeden Tipp dankbar, wie die Babynahrung aussehen kann.
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Re: Allgemeine Fragen zu Austernseitlingen auf Pappe

Beitrag von GhostDog » Samstag, 16. November 2013 15:36

wie riechen bzw. sehen die Strohpellets die du noch rumstehen hast denn aus?
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Re: Allgemeine Fragen zu Austernseitlingen auf Pappe

Beitrag von Hobin Wood » Samstag, 16. November 2013 17:42

Die sind einfach nur wieder eingetrocknet, wie sie genau riechen, kann ich momentan nicht sagen, auf jeden Fall noch nicht 'gammelig' oder sowas.
Ehrlich gesagt, ist dieser Durchgang nur ein Testlauf so just for fun, mal sehen, wie weit ich komme und vielleicht kann ich mir ja demnächst das Kapital für gekaufte Brut sparen.
Bin fast sicher, dass die Pellets noch gut sind, habe jetzt nur keine Zeit mehr zum Fermentieren, müsste also eine schnellere Methode wie Backofen oder DKT nehmen.
Wenn dieser Klon natürlich gut weiterwächst, wird aus dem Spaßversuch eine ernsthafte Kultur, wollte mit dem Neuansetzen der Kulturen bis zum Frühjahr warten, aber da war ich noch davon ausgegangen, dass ich die Brut kaufen werde.
Wenn man sich das Geld dafür so einfach sparen, gerne doch und außerdem lernt dadurch noch dazu.

Wie wäre es denn, wenn ich die Pellets wieder befeuchte und dann (vielleicht auch mit ein wenig Kaffeesatz dazu) für gute 2 Stunden bei 120 Grad in den Backofen schicke? Würde der Kleine das mögen?

Bin für jeden Tipp dankbar!
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Re: Allgemeine Fragen zu Austernseitlingen auf Pappe

Beitrag von GhostDog » Sonntag, 17. November 2013 11:27

Also den Kaffesatz würde ich weg lassen da die Kontigefahr zu groß wird, aber wenn du die Pelkets nochmal anfeuchtest sollte das erstmal reichen.

Mach die Pellest so feucht, dass wenn du sie in der Faust drückst, gerade noch ein paar Tropfen rauskommen.
Am besten wäre es, wenn du sie dann nochmal für 90min in den DDKT packst, vom Backofen würde ich abraten, da die Hitze dort nicht mit der im DDKT vergleichen kannst.
Zum sterilisieren brauchst du immer die Temp. plus den Druck.

Falls du eine Mikrowelke hast kannst du auch das ausprobieren, da habe ich allerdings keine Erfahrungswerte zu.

Gruß Mathias
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Re: Allgemeine Fragen zu Austernseitlingen auf Pappe

Beitrag von Hobin Wood » Sonntag, 17. November 2013 11:38

Danke Mathias,

werde mich dann heute mal mit der Arbeit mit dem DDKT vertraut machen und dann mein Glück versuchen.
Besten Dank für Deinen Tipp, werde es mit Strohpellets pur versuchen, mehr als schiefgehen kann es nicht.

Komischerweise wächst der Kleine momentan trotz 23 bis 24 Grad Zimmertemperatur scheinbar nicht mehr weiter, das kleine Stück Pappe, das noch nicht bedeckt ist, bleibt sichtbar.
Vielleicht will er jetzt richtig was auf die Gabel :D

Schönen Sonntag noch Euch Allen
Peter
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Re: Allgemeine Fragen zu Austernseitlingen auf Pappe

Beitrag von GhostDog » Sonntag, 17. November 2013 12:08

ok viel Erfolg.


ps du hast POST... :)
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