Erfahrungen mit Eimerkultur?

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katharina
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Erfahrungen mit Eimerkultur?

Beitrag von katharina » Dienstag, 10. Oktober 2017 06:07

Ich würde gerne Eimerkultur mit Austernseitlingen ausprobieren. Habe mir 20 Eimer (32L Volumen, Breite 37 cm, Höhe 40 cm) mit Deckel bestellt. Darin würde ich gerne Ulmenrasling und Winterauster auf Stroh bzw. Stroh-Sägespan Mischung ansetzen.

Hat jemand von euch schon mit Eimern gearbeitet? Wie habt bzw. wie würdet ihr die Löcher machen? Ich denke, dass ich ca. 3 kg Substrat (Feuchtgewicht) in einen Eimer hineinbringe. Wie viele Löcher? Und welchen Durchmesser? Habe alles zwischen 0,5 und 5 cm gefunden... Kleine Löcher erscheinen mir aber sinnvoller.

Was macht man mit den Löchern in der Durchwachsphase? Zukleben? Offen lassen? Ich habe ein Video von einem Amerikaner gehsen, der die Löcher mit Klebeband überklebt und ins Klebeband ein Loch gestochen hat... Zum Durchwachsen sehen die Eimer bei mir an einem recht trockenen, aber dafür schön warmen Ort. Was haltet ihr davon die Eimer mit einem Müllsack zu bedecken? Gut für die Feuchtigkeit oder zu schlecht für den Gasaustausch?

Würdet ihr am Boden ein Loch machen durch das überschüssiges Wasser abfließen kann?
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mariapilz
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Re: Erfahrungen mit Eimerkultur?

Beitrag von mariapilz » Dienstag, 10. Oktober 2017 08:06

:lol: eimer hatte ich auch mal getestet. Ich bekomme die sogar gratis. lebensmittelecht natürlich.

Kein Loch im Boden. Das substrat halt nicht zu feucht machen.

Löcher zukleben während durchwachsen. trocknet sonst aus.
Durchmesser hatte ich ca. 10 Cent Stück.
blöd an den Eimern: du siehst nicht ob alles schön durchwachsen ist. Noch blöder: wenn dann pilze geerntet wurden schrumpft das substrat. Das gibt Lücken zwischen substrat und kübelwand. .. Da wachsen die nächsten pilze dann am liebsten. Auch blöd: das auswaschen zum wiederverwenden.

Hast du dir Beiträge hier im forum darübeR durchgelesen?
katharina
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Re: Erfahrungen mit Eimerkultur?

Beitrag von katharina » Dienstag, 10. Oktober 2017 08:32

Also nicht so cool?

Ich hab gesucht aber nichts gscheites gefunden. Vielleicht hab ich schlecht gesucht :oops:

Was ist mit nach der 1. Fruchtung Deckel aufmachen und alles schön zusammendrücken? Damit zerreißt man zwar das Mycel, aber das sollte ja dann neu auswachsen, so wie beim Brut aufschüttlen, oder?
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mariapilz
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Re: Erfahrungen mit Eimerkultur?

Beitrag von mariapilz » Dienstag, 10. Oktober 2017 10:19

katharina hat geschrieben: Was ist mit nach der 1. Fruchtung Deckel aufmachen und alles schön zusammendrücken? Damit zerreißt man zwar das Mycel, aber das sollte ja dann neu auswachsen, so wie beim Brut aufschüttlen, oder?
rumdoktern kann man viel aber....Aus kommerzieller Sicht. ... zahlt sich das viele gemache nicht aus. In einer Schlauchfolie wachsen auch mal primos unterm Plastik. .. Auch das "befreien" der Pilze zahlt sich laut Amigo-pilzzüchter nicht aus.

Meine letzte impfsession dauerte rund 2 Wochen. schlussendlich hatte ich 260 kg substrat zum durchwachsen. (Die Hälfte ist schon auf der deponie... Aber das ist eine andere geschichte) wieviele eimer sind das? Die alle auswaschen. Und so ein eimer hat viele gute verstecke für unerwünschtes... Das beste versteck: der Deckel. Die Rille wo man halt zumacht. Bei meinen eimern war hier meist der Ausgangspunkt für Schimmel zu erkennen. Da müsstest echt ein Desinfektionsmittel nehmen.

off topic frage: hast du schon eine Methode auserwählt wie du generell das substrat "bearbeitest"?.... aufs impfen vorbereitest...?
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Re: Erfahrungen mit Eimerkultur?

Beitrag von katharina » Dienstag, 10. Oktober 2017 14:06

mir waren die Eimer jetzt mal sehr sympatisch, weil man sie unkompliziert stapeln kann. Ich habe jetzt ein Zelt als Fruchtungsraum (das Zelt steht in einem geschlossenen, recht brauchbar isolierten Raum) und da kann man keine Folienschläuche an die Decke hängen.

Die Kübel wären für unsteriles Strohsubstrat gedacht. Ich wollte diesen Winter ja vor allem sterile Sägemehlsubstrate ausprobieren, aber dann hab ich mir ausgerechnet wieviel in mein Fruchtungszelt passt und stellte fest, dass ich dieses Zelt ohne einen großen Autoklaven nie und nimmer voll bekommen werde.

Deshalb wäre der Plan, dass ich so viele Unicorn-Bags mache wie ich in meiner Küche schaffe und der restliche Platz wird mit Strohsubstrat-Eimern belegt. Und nein, ich habe mich noch für keine Methode entschieden. Ich habe auch noch nicht alle in Frage kommenden Methoden ausprobiert. Derzeit gehts nur mal darum ein paar Kostproben für Gastronomen aus der Umgebung zusammenzubekommen um Kundenkontakte zu knüpfen.

Zum Reinigen der Eimer: Tradd Cotter schlägt vor einfach alle benutzten Eimer nach grober Reinigung in ein entsprechend großes Behältnis (zb. Fass) mit verdünntem Danklorix zu befördern und dort einige Zeit zu lassen. Eimer waschen ist bei uns im Winter kein großes Problem da wir im Stall einen ganzjahres-Wasseranschluss haben.

Zum Thema Primos unter Plastik: Ich bin von der transparenten Schlauchfolie garnicht begeistert und werd sie nächstes Jahr nurmehr für "spy bags" verwenden. Ich hab einfach keine Zeit und keine Lust an jedem Folienschlauch eine halbe Stunde rumzudoktern bis ich endlich überall dort wo der Pilz die schönsten Primos macht Löcher geschnitten habe. Bei den vorgeschnittenen Löchern wachsen nämlich bei mir kaum bis garkeine Primos!! :evil:
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Re: Erfahrungen mit Eimerkultur?

Beitrag von mariapilz » Donnerstag, 26. Oktober 2017 12:43

katharina hat geschrieben:Bei den vorgeschnittenen Löchern wachsen nämlich bei mir kaum bis garkeine Primos!! :evil:
seitdem ich sägemehllastiges substrat verwende funktioniert das ...Bei den vorgesehenen Löcher rauswachsen... Sehr gut.
Das substrat ist sehr viel dichter. Dadurch sind weniger Lufträume. Auch mit klein gehexeltem stroh... Das man sehr fest in den Schlauch pressen kann geht's besser. UND man muss für die erforderliche Luftfeuchtigkeit sorgen. wenns nicht feucht genug ums vorgesehene Loch ist, dann wächst nichts.

Das heisst jetzt nicht dass bei mir gar keine pilze mehr unter der Folie wachsen, aber .... ich versuche... Die so zu lassen. Das dauernde Löcher schneiden um die primos rum nervt echt. Da kann man gleich alles abmachen. Aber macht man das, dann hat man viele schöne primos von denen nur ein paar grösser werden. So wars halt bei mir.
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Re: Erfahrungen mit Eimerkultur?

Beitrag von Projectzero » Samstag, 19. Mai 2018 17:26

du kannst jeden beliebigen eimer nehmen, du kannst auch kehrichtbeutel oder sonstige beutel nutzen.
während dieser Zucht sind meine austernseitlinge unter grossen stress (dachte ich zumindest), ich hatte von anfang an zuviel wasser in die Mischung rein gemacht, doch dies hat ihnen nichts ausgemacht, mit der zeit ist das wasser verdunstet, hab aber auch mal überschüssiges weg geleert. trotz allem hat es rund einen Monat gedauert einen 5 kilobeutel zum fruchten zu bringen ohne hightek und co, also ganz anfängerfreundlich.

so sieht das nun aus
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