Pilzbrut auf Maisschrot Fortsetzung Teil II

Material, Herstellung, Beimpfen, Besiedelung

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pilztic
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Pilzbrut auf Maisschrot Fortsetzung Teil II

Beitrag von pilztic » Montag, 27. Januar 2014 09:14

Also weiter:
dann Abstandshalter (hab da einfach so Metallwinkel genommen, die rumlagen) auf die erste Portion, darauf z. B. Deckel legen und zweite Portion auflegen und dann autoklavieren.
Maisschrotbrut 10.jpg
Maisschrotbrut 11.jpg
Maisschrotbrut 12.jpg

Nach Abkühlen einfaches, steriles Einfüllen des Schrotes in die Gurkengläser mithilfe der Lochdeckel...
Maisschrotbrut 13.jpg
Dann mit spitzen Fingern am äußersten Rand den Beutel auseinander ziehen und umschlagen – dann einfach aufdrehen und „einschütteln“!
Maisschrotbrut 14.jpg
Maisschrotbrut 15.jpg
Die sterilen, vorbereiteten Tyvek-Deckel aufdrehen...
Maisschrotbrut 16.jpg
Nach Abkühlen durch die Tyvekabdeckung (nach Desinfektion der Einstichstelle) mit Flüssigmycel beimpfen (ich habe da großzügigerweise 10 ml genommen). Einstichstelle zukleben.
Maisschrotbrut 17.jpg
Maisschrotbrut 18.jpg
Und so sieht's nach 6 Tagen aus (nach wie vor kein Hinweis auf Kontis) und am Glasboden ebenfalls schon feines Myzel erkennbar.
Maisschrotbrut 19.jpg
Nachtrag:
Ein wenig rechnen musste ich schon (alles nur ca.-Angaben):
Wenn...z. B. 4 Liter Brutmaterial geplant sind (beim Mais entsprechen Volumen und Gewicht einander; also 1kg Mais hat einen Liter Volumen)
Dann...machte ich die Erfahrung, dass nach obiger Vorgehensweise der Mais sein Volumen knapp verdreifacht!
Nach dem Kochen und 24 h "Tyndallisieren" werden also die 4 Liter Mais (Trockenkörnergewicht 1,33kg), etwas trockener ausgepresst, da ja der Flüssigkeitseintrag durch das FlüMy wieder eingbracht wird.
Das ziemlich trockene Maisschrot wird in 4 Teile geteilt (waren 1,6kg Schrotpampe – also 4 x 400g, pro Portion 1 1/2 Teelöfel Gips und 1 1/2 Hu-Fu-Teilchen (Bild 6 erster Teil!) dazu) und in den Tüten in meinem kleinen DDKT in 2 x 2 Portionen autoklaviert für 45 Min. nach Erreichen des Druckes.
In die 1,5Liter-Gurkengläser steril einfüllen (durch das Einbringen lockert sich das Maisschrot wieder auf ca. 1 Liter Volumen pro Glas auf.
Die Gläser sind dann zu 2/3 locker gefüllt und können mit sterilen Einmalspritzen mit FlüMy durch die Tyvekfolie beimpft werden wie vorher beschrieben.

In ein paar Tagen ist vermutlich die Brut ganz fertig und ich werde mich ans Beimpfen meiner Buchenstämme machen.

Alle Arbeiten mit „Sterilitäts-Anspruch“ machte ich unter der Küchen-Dunstabzugshaube (starker Vent.!) mit dauerbrennendem Gas-Löt-Brenner (paar Haare hab ich mir schon versengt und hab' eh so wenig!!!).

Wäre schön, wenn der eine oder andere 'Hobby-Pilz-Produzent' was damit anfangen könnte!

Gute Woche Euch!

pilztic
Zuletzt geändert von pilztic am Sonntag, 02. Februar 2014 09:02, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Pilzbrut auf Maisschrot Fortsetzung Teil II

Beitrag von Reblaus » Donnerstag, 30. Januar 2014 01:19

Hallo pilztic,

danke für deine Beschreibung. Alles sehr anschaulich bebildert, das gefällt mir sehr. Mann kann deine Vorgehensweise so sehr gut nachvollziehen.

Folgende Fragen:

Warum der Umweg über die Beutel und nicht direkt den Mais in Gläsern sterilisieren? Hält Tyvek die Temperatur nicht aus?

Wie hast du diese sauberen Löcher in die Deckel bekommen? Sind die scharfkantig?

VG

Reblaus
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Re: Pilzbrut auf Maisschrot Fortsetzung Teil II

Beitrag von pilztic » Donnerstag, 30. Januar 2014 16:10

Hi reblaus,
zu Frage 1:
Hab' nur nen recht kleinen DDKT - da passt nicht mal eines dieser 1,5l Gurkengläser rein, ohne im Wasser zu stehen... (peng!!!)
Zu Frage 2:
Gu-Gla-Deckel ausschneiden!
ausschneiden.jpg
Loch fertig.jpg
Mit 'ner kleinen Spitzzange falze ich den Rand, der ja noch scharf und nicht ganz rund ist nach innen:
Nicht zwicken oder die Zangenfunktion irgendwie benutzen...
Das geht mit einem dickeren Nagel auch - halt ein runder, dickerer Metallgegenstand. . . . .
kräftige, der Rundung der Öffnung folgende Wischbewegungen bzw. Biegebewegungen machen; da müsste ein Kurzvideo her, um das zu zeigen; diese kreisenden Druckbewegungen so ausführen, dass der Rand sich immer mehr nach innen hochstellt und letztlich fast umbiegt; darauf achten, dass eventuelle Ecken 'ausgebügelt' werden.

Steht der Rand gebogen und kreisrund hoch...
Spitzzangen-falzen.jpg
... Hinterer Bildrand: so sollte der Falz rundumlaufen!
falz.jpg
... kann man ihn mit leichten Schlägen (kleiner Hammer) umschlagen und glattklopfen (mit Widerlager großer Hammer).
umhauen.jpg
Falz von oben und unten...
oben.jpg
unten.jpg
Der ist jezt glatt wie Baby-Popo, da der Rand ja nicht hochstehen kann (durch das Falzen über die Senkrechte hinaus, liegt der völlig glatt am Deckelblech an...ich geb' ja zu, dass das ziemlich genial ist! :wink: )
BaPo.jpg
Und übrigens habe ich morgen frei und werde den ersten Liter fertige Maisschrotbrut von der Wildauster III per Lochmethode in Buchenholzstammabschnitte verarbeiten!
WSA III fertig.jpg
Grüße
pilztic
P.S.: Die Tyvek-Folie hält das Autoklavieren locker aus - die Deckel mit Folie sollten ja steril sein (10Min. DDKT), wogegen ich die Gläser vor dem Befüllen im Backofen bei 150° für 30 Min. auch steril hinbekommen habe (noch keine Konti bisher bei FlüMy-Verwendung!).
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