Verschimmeltes Substrat wiederverwerten?

Material, Zubereitung, Beimpfen, Besiedelung

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Röde Orm
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Verschimmeltes Substrat wiederverwerten?

Beitrag von Röde Orm » Donnerstag, 27. August 2009 11:14

Ich hatte mal versucht, Chipsi in offenen Eimer mit Ulmenseitlingen durchwachsen zu lassen; das Zeug ist mir aber verschimmelt.

Nun würde ich gerne das Chipsi gründlich durchwaschen und dann mit Kleie und Gips aufmischen und im Beutel sterilisieren; dazu würde ich es drei Stunden in DDKT lassen.

Kann ich das machen oder ist das von Anfang an Unsinn?
Der einzige Pilz, den ich nicht mag ist der Fußpilz.
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Beitrag von Das-Pilzimperium » Donnerstag, 27. August 2009 15:51

probieren kannst du das...

die Kontis sind ja denn TOD

aber die abbauprodukte (z.B. Aflatoxine) bleiben trotzdem...

was die deinen Zuchtpilz am wachsen hindern könnte

Alex
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Beitrag von Röde Orm » Donnerstag, 27. August 2009 22:02

Ich hab mal gründlich durchmischt, verschimmelt war nur eine relativ kleine Menge.

Schauen wir mal.

Die meisten Probleme hab ich damit, die rcihtige Wassermenge zu finden.

Ich meine 1/3 Kleie und 2/3 Chipis und dann je Liter Menge ein Esslöffel Gips - OK.

Aber wieviel Wasser nimmt man?

Bei mir scheint es immer zu viel zu sein. Das sammelt sich dann am Boden der Tüte und macht Probleme.

:roll:
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Beitrag von Mycelio » Donnerstag, 27. August 2009 23:58

Ich mische nach dem Einweichen nochmal trockene Späne dazu. Die saugen dann das überschüssige Wasser auf.

Grüße, Carsten
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Beitrag von Röde Orm » Freitag, 28. August 2009 08:03

naja, aber was genau ist die richtige konsistenz?

wieviel liter wasser auf wieviel liter material?
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Beitrag von Mycelio » Freitag, 28. August 2009 15:51

Röde Orm hat geschrieben:wieviel liter wasser auf wieviel liter material?
Das kann man so nicht sagen, denn ein Liter Späne kann mehr oder weinger Luft enthalten, je nachdem, wie fein oder wie locker die Späne sind.
Wenn du abmessen willst, geh lieber nach dem Gewicht. Am Ende will man einen Wassergehalt von 60 bis 65%, das ist knapp unterhalb dessen, was das Holz maximal aufnehmen kann, ohne daß sich Wasser zwischen den Spänen befindet. Wenn du aber z.B. 400g Späne und 600g Wasser mischst, wird es wieder zu naß, denn die Späne sind nicht völlig trocken, sondern haben noch einen Restwassergehalt. Ich vermute mal, daß der bei 10 bis 15% liegt. Probier doch mal 450g Holz und 550g Wasser.

Ich habe das Abmessen bloß ein paarmal versucht und schnell wieder aufgegeben. Jetzt mische ich zu naß an und gebe trockenes Material hinzu, bis mir die Feuchtigkeit gefällt.

Grüße, Carsten
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Beitrag von Röde Orm » Freitag, 28. August 2009 20:54

OK.

Ich will ja nun erst mal das restliche Substrat wiederverwerten. Das hab ich in viel Wasser ausgespült und eine Wiele im Eimer gelassen. Deswegen gehe ich davon aus, dass auch evt. Resttoxine vom Schimmel zumindest mal reichlich verdünnt sind.

Dann lasse ich das Zeug noch im Sieb einen Tag abtropfen.

Da ich es danach sowieso mit Kleie und Gips anmischen und sterilisieren will, dürfte das kein Problem sein - ich werde dann einfach kein Wasser mehr zugeben und Schluss.

Alles in allem hab ich noch immer keinen einzigen Pilz aus einem Material bekommen, dass ich selbst beimpft (mit gekaufter Brut) habe.


Alle bisherigen Pilze sind aus gekauften Pilzbeuteln .......


Das ist ein Frust ... aber immerhin, inzwischen hab ich ein paar Sachen im Keller stehen, die sehen sehr gut aus.

Seltsamerweise bekomme ich vom Shitake keine gescheite Getreidebrut, während der Ulmenseitling super angegangen ist - dabei hab ich alles os gemacht, wie es im Stament steht (Gläser mit abgemessener Getreide und Wassermenge, ein bisschen Gips, einen Tag stehen lassen und dann sterilisiert. Nach dem Abkühlen beimpfen.)

Dabei sind mir die Shi-Gläser nicht verschimmelt, sie gehen nur nciht an.
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Beitrag von Mycelio » Freitag, 28. August 2009 23:15

Ja die Pilzzucht kann manchmal ganz schön frustrierend sein. Vor ein paar Monaten ist mir auch reihenweise alles vergammelt. Waren einfach zu viele Sporen in der Luft, besonders Austernsporen... Shiitake will mir gerade auch nicht gelingen, entweder ist von vornherein Schimmel mit drin oder das Getreide gärt und das Mycel wächst nicht mehr weiter. Sind wohl einfach zu alt meine Blöcke.
Wenigstens hast du noch Seitlinge, die sind kaum totzukriegen und sorgen für die nötigen Erfolgserlebnisse.

Grüße, Carsten
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Beitrag von hegaupilz » Montag, 31. August 2009 18:06

Hi Röde

vor den Toxinen hätte ich keine so große Angst. Denke das größere Problem ist alle Sporen durch die Sterilisation abzutöten. Wenn ein paar übrigbleiben ist das Substrat gleich wieder grün.

Frisches Sägemehl kriegste doch für 12 € den m³.

Bezüglich des wassergehalt stimmt die mengen angabe Carstens. Allerdings schwankt ddie Feuchtigkeit des Sägemehls zwischen 14-30%.

Ich gebe immer soviel Wasser z, daß wenn ich das Substrat in einer Faust drücke noch ein Paar Tropfen Wasser erscheinen.

Grüße
Holger
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