was sind gute zuschlagstoffe ?????

Material, Zubereitung, Beimpfen, Besiedelung

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was sind gute zuschlagstoffe ?????

Beitrag von davidson30 » Freitag, 18. Mai 2007 22:56

hallo

merke schon das über die geheimen zutaten nicht viel geredet wird .....
logisch eigentlich :idea: :idea: :!:

aber kann da mal jemand ohne viel drumherum ein paar mögliche nennen???

die richtige mischung zu finden ist dann ja eh was anderes ....

aber was eignet sich zum experimentieren ???
auf welche inhaltstoffe sollte man achten ???
was sollte man vermeiden ???
bringen körner was ???
und wenn ja welche ???


grüsse


fritz
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Beitrag von Das-Pilzimperium » Samstag, 19. Mai 2007 09:43

Na um mal etwas licht ins dunkel zu bringen...

- Kalk
-Gips
- Lingninsulfonat (nur zum experimentiern, die Pilze möchte ich nich essen :? )
- peptone
- Zellulose...(bin ich gerade am rumeperimentieren)
....
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Beitrag von davidson30 » Samstag, 19. Mai 2007 09:51

und womit kann man substrat aufwerten ??
ertragssteigernd ??

grüsse

fritz
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Beitrag von Das-Pilzimperium » Samstag, 19. Mai 2007 10:12

einmal ist es gut bei der durchwachsungsphase sowohl auch bei der Aufnahme und der Verwertung der Hautstoffe

ertragssteigerung würde ich nur indirekt bejaen, wachsen hallt viel schneller :lol:
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Beitrag von dieter32 » Samstag, 19. Mai 2007 22:18

- Sägespäne
- Hackschnitzel
- Kleie
- Stroh

das sind so meine derzeitigen Basics.
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Beitrag von davidson30 » Donnerstag, 24. Mai 2007 22:08

hallo

kann das schon alles sein ??
mit was kann man es noch versuchen ??


kommt schon... :wink:




grüsse

fritz
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Beitrag von case04 » Donnerstag, 24. Mai 2007 22:32

Hi Fritz,

Proteine. Sojabohnen oder -mehl.

siehe auch:
http://www.sylvaninc.com/Products/cs36.html
und
http://www.sylvaninc.com/Products/xcell55.html

Gruss, Oliver
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Beitrag von Pilzhaus » Donnerstag, 24. Mai 2007 22:50

Manche schwören auf Zucker ! ;)

Nur ganz ehrlich, lass die Zuschlagstoffe als Anfänger ganz weg ! Damit fährst Du besser. In jedem anderen Fall läufst Du grosse Gefahr das Du die Zucht dran gibst weil die Ausfälle zu gross sind. 10 % ist übrigens entschieden zuviel ! 3 % sollte die Norm sein die man erreichen sollte.

Grüsse
Andreas

PS : Ich habe einige Kulturen die es ohne Zuschlagstoffe wie wild tun und sobald Zuschlagstoffe dran sind geht nix mehr ! Da braucht der Pilz sich nicht mehr durch Sporen vermehren, er wächst einfach immer weiter.
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Re: was sind gute zuschlagstoffe ?????

Beitrag von mariapilz » Dienstag, 22. November 2016 09:23

Hy,

dieser thread ist alt, aber diese frage ist für mich top aktuell. Ich bin auf der suche nach günstigen ( am besten ein abfall- bzw. Nebenprodukt) das mein substrat ( vor allem für ks und pio) aufpeppt.

Momentan verwende ich Hendlfutter. Kleie bin ich jetzt am testen sowohl reine kleie als auch kleie Hendlfutter mix. Das myzel wächst in beides gut ein. Kleie wäre auch billiger (oder doch nicht?) Denn das Hendlfutter ist doch sicher gehaltvoller und vom Gewicht her kann ich viel mehr im ddkt sterilisieren.

Kaffeesatz und biertreber scheiden für mich aus.

Gibt es einen zuschlagstoff der auch unsteril funktioniert? Den zuschlagstoff mit dem stroh zu fermentieren hat - bei mir zumindest - nicht funktioniert.

..Gruß maria
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Re: was sind gute zuschlagstoffe ?????

Beitrag von Lauscher » Dienstag, 22. November 2016 10:25

Hallo Maria!

Als eine Grundregel gilt: Bei unsteriler Arbeit so nährstoffarm wie möglich, effektiv also nur Zellulose als Futter (Holz, Stroh, Pappe).
Alle leichtverfügbaren Nährstoffe sind gefundenes Fressen für Kontis.
Den zuschlagstoff mit dem stroh zu fermentieren hat - bei mir zumindest - nicht funktioniert.
Beim Fermentieren werden die Zuschlagstoffe wie Kleie, Hendlfutter usw. von den Mikroorganismen aufgefressen. Damit kannst Du höchstens die Fermentation beschleunigen. Vom Hendlfutter bleibt also auch nur die Zellulose übrig.
Gibt es einen zuschlagstoff der auch unsteril funktioniert? Den zuschlagstoff mit dem stroh zu fermentieren hat - bei mir zumindest - nicht funktioniert.
Ich habe von unsterilen Experimenten mit Kleie als Zuschlagstoff gehört, was sowohl Ertrag als auch Kontiausfälle steigert, dürfte auf eine Nullrechnung hinauslaufen ... :roll:

Bei steriler Arbeit ist vieles an Zuschlagstoffen denkbar, Kleie ist sehr beliebt, ansonsten alles organische Material, was billig und leicht verfügbar ist, am Besten als Abfallstoff aus greifbarer Nähe.

Grundsätzlich wäre es auch denkbar, z.B. eine stattliche Menge an Austernmyzel zu züchten, ich sage mal, einen oder mehrere Strohballen, und diese nach dem Durchwachsen 1:1 mit nährstoffreichen Zuschlagstoffen zu vermengen. So hat die Auster eine gute Chance, Kleie/Getreide/Kaffee/Treber/wasauchimmer schnell genug zu besiedeln.

Da ich in unsteriler Vermehrung kaum eigene Erfahrung habe, lasse ich mich gern eines Besseren belehren! Ich gebe hier nur wieder, was ich mir angelesen habe.

Viele Grüße, Lauscher
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Re: was sind gute zuschlagstoffe ?????

Beitrag von BKY » Dienstag, 22. November 2016 14:12

Ich hätte eine Frage zu Gips. Ist er ein muss? Kann man Ihn ersetzen
Ich möchte ungern Elektrikergips nehmen, da weiß man ja nicht
was noch alles drinnen ist. Kalk wird wohl nicht die gleiche Wirkung haben.
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Re: was sind gute zuschlagstoffe ?????

Beitrag von Ständerpilz » Dienstag, 22. November 2016 14:36

Gips ist ein Abfallprodukt aus Kraftwerken und von daher ziemlich rein. Zumindest zu Rotband ("Elektrikergips") werden aber tatsächlich noch weitere Substanzen hinzugefügt. Chemische Bezeichnung von Gips ist Calciumsulfat (oder Kalziumsulfat). Es geht in der Pilzzucht und Gips in erster Linie um das Calcium. So gesehen kann man also durchaus andere Stoffe verwenden, die ebenfalls viel Calcium enthalten. Allerdings können Substanzen wie z. B. Calciumchlorid (handelsübliches Trockenmittel) den pH-Wert verändern. Das ist nicht unbedingt schlimm, sollte man nur wissen (und ggf messen und justieren). Was immer man nimmt, das Calcium sollte auch verfügbar sein. Eierschalen oder Muscheln sollte man zumindest mahlen, würde ich sagen, habe es aber nie ausprobiert. Man kann durchaus auch Kalk verwenden (kohlensaurer Kalk, handelsüblich zur Bodenverbesserung), nur muss man auch da auf den pH achten. Kalk hebt den pH an, Calciumchlorid hingegen senkt den pH.
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Re: was sind gute zuschlagstoffe ?????

Beitrag von mariapilz » Dienstag, 22. November 2016 15:08

Hy Martin
Lauscher hat geschrieben: Beim Fermentieren werden die Zuschlagstoffe wie Kleie, Hendlfutter usw. von den Mikroorganismen aufgefressen. Damit kannst Du höchstens die Fermentation beschleunigen. Vom Hendlfutter bleibt also auch nur die Zellulose übrig
Ahhh, das ist einleuchtend.
Lauscher hat geschrieben: was billig und leicht verfügbar ist, am Besten als Abfallstoff aus greifbarer Nähe.
Mir fällt einfach nichts ein. Bei uns gibt's nur Milchbauern (Abfall: Mist) Und in bio... nein... da gibt's nixe.
Lauscher hat geschrieben: eine stattliche Menge an Austernmyzel zu züchten, ich sage mal, einen oder mehrere Strohballen, und diese nach dem Durchwachsen 1:1 mit nährstoffreichen Zuschlagstoffen..
Das stelle ich mir ziemlich unpraktikabel vor. Auster auf strohballen... draussen durchwachsen lassen und dann aufwerten und in schlauchfolie abpacken. Schon den (am ende noch schön durchwachsenen) Ballen auseinander reissen möchte ich mir nicht vorstellen. Ich kann mir auch nicht vorstellen, daß das rentabel ist (Ausfall, und die schlauchfolie kostet auch) und wetterabhängig ist es auch..
Lauscher hat geschrieben:Als eine Grundregel gilt: Bei unsteriler Arbeit so nährstoffarm wie möglich
Ich werde wohl weiterhin mit dem ddkt arbeiten und meinen Zuschlagstoff sterilisieren. Also ist es das beste wenn ich den nährstoffreichsten Zuschlagstoff wie möglich wähle. Also nicht kleie. Was ist denn das nährstoffreichste Mittel für Pilze? Schlussendlich wird mir nichts anderes übrigbleiben und mich die nächsten 5 Jahre :| durchs Futtersortiment testen.

Ein kleines Licht am Ende des Tunnels sehe ich trotzdem.. denn.. ich werde "Jemanden" (der regelmässig in den USA ist) anzapfen. Und vielleicht kommt da ein all american dabei raus.

Gruß maria
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Re: was sind gute zuschlagstoffe ?????

Beitrag von Lauscher » Dienstag, 22. November 2016 16:54

Das stelle ich mir ziemlich unpraktikabel vor. Auster auf strohballen... draussen durchwachsen lassen und dann aufwerten und in schlauchfolie abpacken. Schon den (am ende noch schön durchwachsenen) Ballen auseinander reissen möchte ich mir nicht vorstellen. Ich kann mir auch nicht vorstellen, daß das rentabel ist (Ausfall, und die schlauchfolie kostet auch) und wetterabhängig ist es auch..
Je nachdem - Du mußt sie ja nicht in Schlauchfolie packen. Meine eigenen Experimente mit Strohballen werde ich wohl erst nächsten Sommer machen. Denkbar wäre z.B. ein "Kompostrahmen" aus 4 Strohballen, und in die Mitte wirft man zerstückelte durchwachsene Ballen zusammen mit zusätzlichen Nährstoffen.
Ob der Aufwand lohnt, oder ob man den Mehrertrag einfach durch mehr Strohballen bekommt, sei dahingestellt.

Ich habe diesen Sommer einem Freund einen durchwachsenen Brutbeutel Kräuterseitling geschenkt, er hat damit 2 Strohballen geimpft (die Menge hätte auch für 4 gereicht). Nach ca. 6 Wochen wuchsen mehr Pilze, als er mit Frau und Kind essen konnte. (Ohne Zuschläge, nur etwas Pferdeleckerli in der Brut)

Wenn ein Strohballen beim Durchwachsen Erdkontakt hat, wächst das Myzel in den Boden und holt sich noch leckere Mineralien. Das kann auch viel wert sein.
Was ist denn das nährstoffreichste Mittel für Pilze?
Sahnetorte? :P

Viele Grüße, Martin
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Re: was sind gute zuschlagstoffe ?????

Beitrag von BKY » Dienstag, 22. November 2016 17:18

Ständerpilz hat geschrieben: Kalk hebt den pH an, Calciumchlorid hingegen senkt den pH.
Also könnte ich ja beide kombinieren. Kalk habe ich und mit Salzsäure könnte man Calciumchlorid draus machen dann wäre es auch sauber.

Ich weiß von der Gartendüngung her dass man Schwefel in den Boden gibt um den Ph Wert zu senken. Schadet Schwefel den Pilzen?
Dann könnte ich einfach Kalk und Schwefel im richtigen Verhältnis ins Substrat mischen statt Gips.
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